vom Trailer her, dachte ich eher an eine Mischung aus Smallville, Roswell und ein Hauch Jumper.kami hat geschrieben:I AM NUMBER FOUR
Ungefähr das 201x-Pendant zu 80er SciFi-Filmen wie SHORT CIRCUIT, FLIGHT OF THE NAVIGATER oder auch HOWARD THE DUCK.
:
Filmtagebuch: kami
Moderator: SFI
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."
THE LOST BLADESMAN
Der jüngste Beitrag zum Thema THREE KINGDOMS-Ausbeutung ist Alan Maks und Felix Chongs Actionabenteuer THE LOST BLADESMAN um die jüngeren Jahre des legendären Kriegshelden Guan Yu. Cao Cao ist in dieser Geschichte noch eine sehr ambivalente Figur mit vorwiegend sympathischen Zügen, Liu Bei spielt so gut wie gar keine Rolle, dafür aber dessen Frau. Inhaltlich präsentiert sich der mit 107 Minuten recht kompakte Historienfilm als eine Art Roadmovie, der den von Donnie Yen verkörperten Guan Yu mit der Frau seines Generals Liu Bei auf der gefährlichen Reise zu letzterem zeigt, einer Reise, die regelmäßig von Auseinandersetzungen mit diversen Schergen unterbrochen wird. Diese Kämpfe sind natürlich das Highlight dieses Filmes, sind sie doch von Donnie Yen selbst höchst kompetent und mitreißend inszeniert worden. Besonders der Kampf gegen Andy On ist fantastisch, da er zwischen zwei Mauern angesiedelt ist, erinnert er etwas an eine härtere Variation des SEVEN SWORDS-Finales.
Enttäuschend hingegen ist die Geschichte, holprig und sprunghaft erzählt, stellt sie Vorlagenunkundige regelmäßig vor Rätsel, zudem gelingt es ihr niemals, Faszination für Charaktere und Konflikte zu generieren. Dieser Mangel an Interesse schlägt sich natürlich im Unterhaltungswert nieder, trotz übersichtlicher Laufzeit tritt ab und zu Langeweile ein.
Visuell ist THE LOST BLADESMAN kompetent umgesetzt, wirkt aber im Vergleich sowohl zu THREE KINGDOMS als auch RED CLIFF ziemlich bieder, den Bildern fehlt abseits der Kämpfe jede Größe. Wunderbar klingt im Gegenzug Henry Lais Score, der auf großen Pomp verzichtet und eher auf einfache, folkloristische Klänge setzt. Die werten den Film nicht maßgeblich auf, machen ihn aber sympathischer und bewegen mich, doch noch gute 6/10 Punkten zu vergeben.
Der jüngste Beitrag zum Thema THREE KINGDOMS-Ausbeutung ist Alan Maks und Felix Chongs Actionabenteuer THE LOST BLADESMAN um die jüngeren Jahre des legendären Kriegshelden Guan Yu. Cao Cao ist in dieser Geschichte noch eine sehr ambivalente Figur mit vorwiegend sympathischen Zügen, Liu Bei spielt so gut wie gar keine Rolle, dafür aber dessen Frau. Inhaltlich präsentiert sich der mit 107 Minuten recht kompakte Historienfilm als eine Art Roadmovie, der den von Donnie Yen verkörperten Guan Yu mit der Frau seines Generals Liu Bei auf der gefährlichen Reise zu letzterem zeigt, einer Reise, die regelmäßig von Auseinandersetzungen mit diversen Schergen unterbrochen wird. Diese Kämpfe sind natürlich das Highlight dieses Filmes, sind sie doch von Donnie Yen selbst höchst kompetent und mitreißend inszeniert worden. Besonders der Kampf gegen Andy On ist fantastisch, da er zwischen zwei Mauern angesiedelt ist, erinnert er etwas an eine härtere Variation des SEVEN SWORDS-Finales.
Enttäuschend hingegen ist die Geschichte, holprig und sprunghaft erzählt, stellt sie Vorlagenunkundige regelmäßig vor Rätsel, zudem gelingt es ihr niemals, Faszination für Charaktere und Konflikte zu generieren. Dieser Mangel an Interesse schlägt sich natürlich im Unterhaltungswert nieder, trotz übersichtlicher Laufzeit tritt ab und zu Langeweile ein.
Visuell ist THE LOST BLADESMAN kompetent umgesetzt, wirkt aber im Vergleich sowohl zu THREE KINGDOMS als auch RED CLIFF ziemlich bieder, den Bildern fehlt abseits der Kämpfe jede Größe. Wunderbar klingt im Gegenzug Henry Lais Score, der auf großen Pomp verzichtet und eher auf einfache, folkloristische Klänge setzt. Die werten den Film nicht maßgeblich auf, machen ihn aber sympathischer und bewegen mich, doch noch gute 6/10 Punkten zu vergeben.
COLD FUSION
Inhaltlich völlig verschwurbelter UFO-, Verschwörungs- und Femme Fatale-Actionthriller, der seinen teils wirklich grottigen Effekten zum Trotz recht gut zu unterhalten vermag. Die Actionszenen sind gut inszeneniert, und einige der Effektszenen, z.B. gleich die Eröffnungsactionszene, sind erstaunlich gut. Netter Trash!
5/10
RED FACTION: ORIGINS
Das Filmprequel zu THQs Actionspielsaga entpuppt sich als zwar enttäuschend preiswerte SyFy-Produktion, die aber immerhin von einigen Effektniederungen abgesehen ziemlich ordentlich inszeniert, erzählt und gespielt ist. Die Story ist grundsolide, und auch hier gibt es einige dann doch überraschend gute Effektszenen zu bewundern.
6,5/10
STAR RUNNERS
Von diesem SyFy-Flick aus dem Hause UFO (wie auch die beiden obigen Produktionen) konnte ich nun endlich mal eine DVD auftreiben (Thailand sei Dank) und hab den Kauf überhaupt nicht bereut: STAR RUNNERS ist ein turbulenter SciFi-Eintopf, der sich zwischen FIREFLY und STARSHIP TROOPERS positioniert und in gut 80 Minuten eine echte Achterbahnfahrt präsentiert, die Raumkämpfe genauso beinhalten wie gefährliche Monster, politische Verschwörungen auf galaktischer Ebene, gutaussehende Frauen und knackige Dialoge mit gutem Timing. Die Effekte sind auf erstaunlichem Niveau, betrachtet man die Budgetklasse des Filmes, die Ausstattung ist billig, aber meist passend. Ein großer Spaß für den auch preiswerteren Produktionen nicht abgeneigten SciFi-Fan.
7/10
Inhaltlich völlig verschwurbelter UFO-, Verschwörungs- und Femme Fatale-Actionthriller, der seinen teils wirklich grottigen Effekten zum Trotz recht gut zu unterhalten vermag. Die Actionszenen sind gut inszeneniert, und einige der Effektszenen, z.B. gleich die Eröffnungsactionszene, sind erstaunlich gut. Netter Trash!
5/10
RED FACTION: ORIGINS
Das Filmprequel zu THQs Actionspielsaga entpuppt sich als zwar enttäuschend preiswerte SyFy-Produktion, die aber immerhin von einigen Effektniederungen abgesehen ziemlich ordentlich inszeniert, erzählt und gespielt ist. Die Story ist grundsolide, und auch hier gibt es einige dann doch überraschend gute Effektszenen zu bewundern.
6,5/10
STAR RUNNERS
Von diesem SyFy-Flick aus dem Hause UFO (wie auch die beiden obigen Produktionen) konnte ich nun endlich mal eine DVD auftreiben (Thailand sei Dank) und hab den Kauf überhaupt nicht bereut: STAR RUNNERS ist ein turbulenter SciFi-Eintopf, der sich zwischen FIREFLY und STARSHIP TROOPERS positioniert und in gut 80 Minuten eine echte Achterbahnfahrt präsentiert, die Raumkämpfe genauso beinhalten wie gefährliche Monster, politische Verschwörungen auf galaktischer Ebene, gutaussehende Frauen und knackige Dialoge mit gutem Timing. Die Effekte sind auf erstaunlichem Niveau, betrachtet man die Budgetklasse des Filmes, die Ausstattung ist billig, aber meist passend. Ein großer Spaß für den auch preiswerteren Produktionen nicht abgeneigten SciFi-Fan.
7/10
STAR KID
Belangloser Jugend-SciFi-Film, der wirkt, wie eine familienfreundliche GUYVER-Variante. Kann man sich sparen
4/10
SKYRUNNERS
Gleiches Genre wie oben, von Disney fürs TV produziert. Unoriginelle Geschichte, aber zwei recht sympathische Protagonisten und ein gewitztes Drehbuch sorgen für solide Unterhaltung.
6/10
THE ROBINSONS - LOST IN SPACE
Nie gesendeter Pilotfilm zum geplanten Serienremake, inszeniert von John Woo und mit erheblichem Aufwand produziert. Die Ausstattung ist prächtig, die Effekte hervorragend (soweit man das bei der miesen Kopie sagen kann), die Actionszenen wie vom Meister gewohnt spektakulär in Szene gesetzt. Dafür nervt die Familie selbst in den 45 Minuten der Pilotfolge schon, bin kein Fan des Konzepts. Die Kulissen wurden übrigens bei BATTLESTAR GALACTICA wiederverwendet, und zwar bei der Pegasus.
6/10
Belangloser Jugend-SciFi-Film, der wirkt, wie eine familienfreundliche GUYVER-Variante. Kann man sich sparen
4/10
SKYRUNNERS
Gleiches Genre wie oben, von Disney fürs TV produziert. Unoriginelle Geschichte, aber zwei recht sympathische Protagonisten und ein gewitztes Drehbuch sorgen für solide Unterhaltung.
6/10
THE ROBINSONS - LOST IN SPACE
Nie gesendeter Pilotfilm zum geplanten Serienremake, inszeniert von John Woo und mit erheblichem Aufwand produziert. Die Ausstattung ist prächtig, die Effekte hervorragend (soweit man das bei der miesen Kopie sagen kann), die Actionszenen wie vom Meister gewohnt spektakulär in Szene gesetzt. Dafür nervt die Familie selbst in den 45 Minuten der Pilotfolge schon, bin kein Fan des Konzepts. Die Kulissen wurden übrigens bei BATTLESTAR GALACTICA wiederverwendet, und zwar bei der Pegasus.
6/10
ULTRA GALAXY LEGEND
Komischer Film, bei dem sich wirklich schöne und inspirierte CGI (darunter sehr schöne Alien-Planetenszenarien) mit den wohl hässlichsten Schaumgummimonstern der Filmgeschichte und Helden in teilweise beeindruckend lächerlichen Kostümen beißen. Warum die Japaner nicht normale SciFi-Filme mit dieser Technik und mit diesem Aufwand drehen, bleibt ebenso unerklärlich wie die Faszination dieses Volkes an diesen grotesk aussehenden Helden. Schade, nach dem durchweg gediegen aussehenden 2004er ULTRAMAN hatte ich mir von einem neueren Kinofilm doch etwas mehr Klasse statt Masse erhofft. Immerhin, die Action ist ausgesprochen schnittig inszeniert, Regisseur Koichi Sakamoto und sein Actionchoreograf zeichneten sich neben diversen POWER RANGERS-Folgen auch schon für die Action von famosen B-Actionern wie den beiden GUYVER-Filmen, DRIVE, SPECIAL FORCES und NINJA verantwortlich.
5/10
Komischer Film, bei dem sich wirklich schöne und inspirierte CGI (darunter sehr schöne Alien-Planetenszenarien) mit den wohl hässlichsten Schaumgummimonstern der Filmgeschichte und Helden in teilweise beeindruckend lächerlichen Kostümen beißen. Warum die Japaner nicht normale SciFi-Filme mit dieser Technik und mit diesem Aufwand drehen, bleibt ebenso unerklärlich wie die Faszination dieses Volkes an diesen grotesk aussehenden Helden. Schade, nach dem durchweg gediegen aussehenden 2004er ULTRAMAN hatte ich mir von einem neueren Kinofilm doch etwas mehr Klasse statt Masse erhofft. Immerhin, die Action ist ausgesprochen schnittig inszeniert, Regisseur Koichi Sakamoto und sein Actionchoreograf zeichneten sich neben diversen POWER RANGERS-Folgen auch schon für die Action von famosen B-Actionern wie den beiden GUYVER-Filmen, DRIVE, SPECIAL FORCES und NINJA verantwortlich.
5/10
Ultraman Zero: The Revenge of Belial
Der aktuelle Ultraman-Film verzichtet auf die supertrashige Monsterparade des Vorgängers und präsentiert sich eher als kunterbunte Space Opera im Anime-Stil. Natürlich gibt es auch diverse Monsterfights, die konzentrieren sich aber weitesgehend aufs Finale. Zuvor gibt es Raumschiffe, exotische Planeten, ein visualisiertes Multiversum sowie einen gigantischen Planetenzerstörer, der mit für die beeindruckendsten Bilder des Filmes verantwortlich ist. Die Story ist aus diversen Abenteuer- und SciFi-Filmen zusammengeklaut, funktioniert aber recht gut, die Effekte sind mal wieder sehr ambivalent, der Soundtrack von Kenji Kawai hingegen ist durchweg passend, wenn auch nicht gerade sein originellstes Werk. Alles in allem ein sehr spaßiger Film.
7/10
Der aktuelle Ultraman-Film verzichtet auf die supertrashige Monsterparade des Vorgängers und präsentiert sich eher als kunterbunte Space Opera im Anime-Stil. Natürlich gibt es auch diverse Monsterfights, die konzentrieren sich aber weitesgehend aufs Finale. Zuvor gibt es Raumschiffe, exotische Planeten, ein visualisiertes Multiversum sowie einen gigantischen Planetenzerstörer, der mit für die beeindruckendsten Bilder des Filmes verantwortlich ist. Die Story ist aus diversen Abenteuer- und SciFi-Filmen zusammengeklaut, funktioniert aber recht gut, die Effekte sind mal wieder sehr ambivalent, der Soundtrack von Kenji Kawai hingegen ist durchweg passend, wenn auch nicht gerade sein originellstes Werk. Alles in allem ein sehr spaßiger Film.
7/10
5 DAYS OF WAR
Meine tiefempfundene Verachtung allen Beteiligten an diesem verlogenen, ekelhaften Propagandamachwerk, von Renny Harlin bis Katie Melua. Agitprop-Kriegsdrama auf TAL DER WÖLFE-Niveau, gemacht von Leuten, die es besser wissen müssten. Aber da kommt beim Regisseur offenbar der alte Russenhasser durch, der Harlin wird zum Harlan. Ganz schlimm!
Meine tiefempfundene Verachtung allen Beteiligten an diesem verlogenen, ekelhaften Propagandamachwerk, von Renny Harlin bis Katie Melua. Agitprop-Kriegsdrama auf TAL DER WÖLFE-Niveau, gemacht von Leuten, die es besser wissen müssten. Aber da kommt beim Regisseur offenbar der alte Russenhasser durch, der Harlin wird zum Harlan. Ganz schlimm!
Review geht heut Abend hier online. Seh den aufgrund der kompetenten Actioninszenierung minimal besser - aber auch nur ein wenig...kami hat geschrieben:5 DAYS OF WAR
Meine tiefempfundene Verachtung allen Beteiligten an diesem verlogenen, ekelhaften Propagandamachwerk, von Renny Harlin bis Katie Melua. Agitprop-Kriegsdrama auf TAL DER WÖLFE-Niveau, gemacht von Leuten, die es besser wissen müssten. Aber da kommt beim Regisseur offenbar der alte Russenhasser durch, der Harlin wird zum Harlan. Ganz schlimm!
PUNISHED
Gediegen bebildertes, sensibel erzähltes und famos gespieltes (vor allem von Anthony Wong) Entführungs- und Rache-Thriller-Drama aus dem Hause Milkyway, produziert von Johnnie To. Obwohl inhaltlich konventionell vermag PUNISHED zu fesseln und zu berühren, woran auch der fantastische Soundtrack seinen Anteil hat.
8,5/10
BEGINNING OF THE GREAT REVIVAL
Episch gedachtes Propagandawerk, welches die historische Notwenigkeit zur Gründung der chinesischen kommunistischen Partei zu veranschaulichen trachtet, als Film aber wie schon der Vorgänger FOUNDING OF A REPUBLIC deutlich scheitert. Dem von Ereignis zu Ereignis hastendem Machwerk fehlt einfach Fokus, auch der chinesische Zuschauer dürfte wohl einige Schwierigkeiten haben, die unzähligen Charaktere einzuordnen. Immerhin gibt es dank höheren Budgets ein Plus an Schauwerten im Vergleich zum Vorgänger. Politisch interessant ist das Rausschneiden aller Szenen mit Chiang Kai-Shek, dessem Darsteller Chang Chen im Abspann immerhin gedankt wird. Ansonsten gibt es eine hübsche Starparade, die allerdings nicht ganz so umfangreich ausfällt wie die des Vorgängers.
Kaum zu bewerten, für Präsentation und Unterhaltungswert gibts aber 5/10 Punkten.
DEATH AND GLORY IN CHANGDE
Wer hätte das gedacht: Vom Regisseur des unfreiwillig komischen Propagandaheulers ON THE MOUNTAIN OF TAI HANG kommt ein durchaus sehenswerter Kriegsfilm, der zwar eine ordentliche Portion Pathos und Heldenmut bereithält, aber auch solide gezeichnete Charaktere, eine straffe Dramaturgie und natürlich jede Menge Kriegsaction. Trotz im Vergleich zu THE ASSEMBLY deutlich geringerem Budget ist diese auch aufregend und spektakulär inszeniert, für Freunde klassischer Kriegsfilme dürfte das also gefundenes Fressen darstellen.
Gute 6/10
AFTERSHOCK
Hierzulande völlig falsch als Reißer vermarktet, überzeugt AFTERSHOCK als behutsam erzähltes Drama, das bewegt und anrührt, und das, ohne allzutief in den Schmalztopf zu greifen. Ein grandioser Film, wenn da nicht die ca. viertelstündige Episode um das 2008er Erdbeben in Sichuan wäre, die plötzlich mit unangenehm reißerischer Grundstimmung, patriotischem Edelmut und Unglaubwürdigkeiten verstört. Nach diesem Intermezzo fängt der Film sich glücklicherweise wieder, dennoch bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack, der den Film den Meisterwerkstatus deutlich kostet. Für gute 7/10 Punkten reicht's aber.
Gediegen bebildertes, sensibel erzähltes und famos gespieltes (vor allem von Anthony Wong) Entführungs- und Rache-Thriller-Drama aus dem Hause Milkyway, produziert von Johnnie To. Obwohl inhaltlich konventionell vermag PUNISHED zu fesseln und zu berühren, woran auch der fantastische Soundtrack seinen Anteil hat.
8,5/10
BEGINNING OF THE GREAT REVIVAL
Episch gedachtes Propagandawerk, welches die historische Notwenigkeit zur Gründung der chinesischen kommunistischen Partei zu veranschaulichen trachtet, als Film aber wie schon der Vorgänger FOUNDING OF A REPUBLIC deutlich scheitert. Dem von Ereignis zu Ereignis hastendem Machwerk fehlt einfach Fokus, auch der chinesische Zuschauer dürfte wohl einige Schwierigkeiten haben, die unzähligen Charaktere einzuordnen. Immerhin gibt es dank höheren Budgets ein Plus an Schauwerten im Vergleich zum Vorgänger. Politisch interessant ist das Rausschneiden aller Szenen mit Chiang Kai-Shek, dessem Darsteller Chang Chen im Abspann immerhin gedankt wird. Ansonsten gibt es eine hübsche Starparade, die allerdings nicht ganz so umfangreich ausfällt wie die des Vorgängers.
Kaum zu bewerten, für Präsentation und Unterhaltungswert gibts aber 5/10 Punkten.
DEATH AND GLORY IN CHANGDE
Wer hätte das gedacht: Vom Regisseur des unfreiwillig komischen Propagandaheulers ON THE MOUNTAIN OF TAI HANG kommt ein durchaus sehenswerter Kriegsfilm, der zwar eine ordentliche Portion Pathos und Heldenmut bereithält, aber auch solide gezeichnete Charaktere, eine straffe Dramaturgie und natürlich jede Menge Kriegsaction. Trotz im Vergleich zu THE ASSEMBLY deutlich geringerem Budget ist diese auch aufregend und spektakulär inszeniert, für Freunde klassischer Kriegsfilme dürfte das also gefundenes Fressen darstellen.
Gute 6/10
AFTERSHOCK
Hierzulande völlig falsch als Reißer vermarktet, überzeugt AFTERSHOCK als behutsam erzähltes Drama, das bewegt und anrührt, und das, ohne allzutief in den Schmalztopf zu greifen. Ein grandioser Film, wenn da nicht die ca. viertelstündige Episode um das 2008er Erdbeben in Sichuan wäre, die plötzlich mit unangenehm reißerischer Grundstimmung, patriotischem Edelmut und Unglaubwürdigkeiten verstört. Nach diesem Intermezzo fängt der Film sich glücklicherweise wieder, dennoch bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack, der den Film den Meisterwerkstatus deutlich kostet. Für gute 7/10 Punkten reicht's aber.
WU XIA
Kurz und gut: Ein Meisterwerk! Überraschenderweise aber kein Wuxia-Film sondern ein im Jahre 1917 und im ländlichen Raum angesiedeltes Krimidrama mit Martial Arts als Mordwaffe. Die Story ist auf alle Fälle mysteriös und spannend, Peter Chans (THE WARLORDS) Inszenierung packend und originell, die Darsteller, allem voran Donnie Yen, überzeugend und die leider eher wenigen Actionszenen mitreißend und imaginativ inszeniert und choreografiert. Man kann mittlerweile wohl wirklich ohne große Bedenken sagen, dass Donnie Yen nicht nur der beste aktive Actionstar Hongkongs ist, sondern auch der beste und kreativste Kampfchoreograf. Auch erwähnt werden soll der fantastische Soundtrack, abwechslungsreich, memorabel, atmosphärisch, um bei den Superlativen zu bleiben: Der wahrscheinlich beste HK-Score (von Peter Kam und Chan Kwong-Wing, btw) seit Jahren. Bin immer noch überwältig und zücke gute
Kurz und gut: Ein Meisterwerk! Überraschenderweise aber kein Wuxia-Film sondern ein im Jahre 1917 und im ländlichen Raum angesiedeltes Krimidrama mit Martial Arts als Mordwaffe. Die Story ist auf alle Fälle mysteriös und spannend, Peter Chans (THE WARLORDS) Inszenierung packend und originell, die Darsteller, allem voran Donnie Yen, überzeugend und die leider eher wenigen Actionszenen mitreißend und imaginativ inszeniert und choreografiert. Man kann mittlerweile wohl wirklich ohne große Bedenken sagen, dass Donnie Yen nicht nur der beste aktive Actionstar Hongkongs ist, sondern auch der beste und kreativste Kampfchoreograf. Auch erwähnt werden soll der fantastische Soundtrack, abwechslungsreich, memorabel, atmosphärisch, um bei den Superlativen zu bleiben: Der wahrscheinlich beste HK-Score (von Peter Kam und Chan Kwong-Wing, btw) seit Jahren. Bin immer noch überwältig und zücke gute
NYDENION
Deutsche Indie-Space Opera (Trailer), die nach Jahren der Ankündigung endlich fertiggeworden ist. Alles in allem ist das schon eine ziemliche Gurke! Die wild zusammengeklaute Story ist bocklangweilig erzählt, in Kombination mit den völlig unfähigen und uncharismatischen Darstellern, die offenbar von der Aldi-Kasse weggecastet wurden, und den ähnlich üblen Synchrosprechern sorgt das für wenig Spaß auf der inhaltlichen Seite. Anders siehts dann mit der Optik aus, die Effekte erreichen teilweise ein erstaunlich hohes Niveau, gerade Explosionen sind fantastisch realisiert. Dafür haperts bei der Physik, und auch das Compositing ist häufig suboptimal gelöst. Leider schwankt auch die Bildqualität des Masters stark, viele Szenen sind knackscharf, andere wirken fast wie mies von VHS hochskaliert. Insgesamt leidet die Produktion an den üblichen Mankos deutscher Amateur-Genreproduktionen, nämlich den abseits der gelungenen Effekte vorherrschenden Dilletantismus und die erkennbare Unprofessionalität von Drehbuch, Regie und Darstellern. Warum sich die Leute nicht einfach mit ein paar am Genre interessierten Filmhochschul- und Schauspielstudenten zusammentun, sondern der Effektmann auch gleichzeitig Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor, Komponist und Cutter sein muss, obwohl er offensichtlich von keinem dieser Jobs eine Ahnung hat, erschließt sich mir nicht.
Schade um ein ambitioniertes Projekt, wer Space Operas abgöttisch liebt und schon seit längerem auf Entzug ist kann aber diverser schön getrickster Szenen wegen ruhig mal reinschauen.
,5
Deutsche Indie-Space Opera (Trailer), die nach Jahren der Ankündigung endlich fertiggeworden ist. Alles in allem ist das schon eine ziemliche Gurke! Die wild zusammengeklaute Story ist bocklangweilig erzählt, in Kombination mit den völlig unfähigen und uncharismatischen Darstellern, die offenbar von der Aldi-Kasse weggecastet wurden, und den ähnlich üblen Synchrosprechern sorgt das für wenig Spaß auf der inhaltlichen Seite. Anders siehts dann mit der Optik aus, die Effekte erreichen teilweise ein erstaunlich hohes Niveau, gerade Explosionen sind fantastisch realisiert. Dafür haperts bei der Physik, und auch das Compositing ist häufig suboptimal gelöst. Leider schwankt auch die Bildqualität des Masters stark, viele Szenen sind knackscharf, andere wirken fast wie mies von VHS hochskaliert. Insgesamt leidet die Produktion an den üblichen Mankos deutscher Amateur-Genreproduktionen, nämlich den abseits der gelungenen Effekte vorherrschenden Dilletantismus und die erkennbare Unprofessionalität von Drehbuch, Regie und Darstellern. Warum sich die Leute nicht einfach mit ein paar am Genre interessierten Filmhochschul- und Schauspielstudenten zusammentun, sondern der Effektmann auch gleichzeitig Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor, Komponist und Cutter sein muss, obwohl er offensichtlich von keinem dieser Jobs eine Ahnung hat, erschließt sich mir nicht.
Schade um ein ambitioniertes Projekt, wer Space Operas abgöttisch liebt und schon seit längerem auf Entzug ist kann aber diverser schön getrickster Szenen wegen ruhig mal reinschauen.
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ATLAS SHRUGGED Pt.1
Die Verfilmung von Ayn Rands berühmtem Roman darf man sich als eine Art JUD SÜSS des Kapitalismus vorstellen, in der eine Welt dargestellt wird, in der sämtlicher Fortschritt und Wohlstand von einer Kaste genialer Unternehmer erarbeitet wird. Statt sie aber zu preisen und zu schützen, hat die parasitäre Restgesellschaft, allen voran natürlich Big Government und mächtige Gewerkschaftsbosse, nichts besseres zu tun, als sie durch Regulierungen und Umverteilung einzuschränken und zu unterdrücken, woraufhin sie, einer nach dem anderen, verschwinden und in einen Streik treten.
In der seltsamen Parallelwelt, in der die Geschichte spielt, wirkt dieses Geschehen sogar emotional ganz nachvollziehbar, was den Film, genauso wie die Romanvorlage und die dahinterstehende Philosophie des "Objektivismus" nur noch abscheulicher macht. Dieses Machwerk einfach nur als Film zu verurteilen, wäre ähnlich wie bei oben genanntem Nazi-Propagandawerk falsch und unangemessen. In seinen Aussagen zielt diese im Wortsinn asoziale Geschichte in letzter Konsequenz auf eine Auslöschung jeglicher zivilisatorischer Normen, wer im Dystopia von Frau Rand (einer Exilrussin, die durch die Oktoberrevolution offenbar schwerst traumatisiert wurde) Mitgefühl mit seinen Mitmenschen zeigt, handelt nicht nur dumm und falsch, sondern macht sich auch schuldig, zumindest moralisch.
Interessant ist vielleicht, dass die Welt, die Andrew Ryan in BIOSHOCK kreiert, dies nach dem Vorbild Ayn Rands tut (man vergleiche auch die Namensähnlichkeit). Als Philosophie eines Videospielbösewichts ist der Objektivismus sicher auch eine recht faszinierende Angelegenheit, als sich mittlerweile zumindest in den USA wieder erheblicher Popularität erfreuende und durch die Tea Party-Bewegung neu ins Gerede gebrachte Weltanschauung ist er hingegen höchst gefährlich, genauso wie der ihn propagierende Roman (der btw auch noch empörend lang- und weilig ist) und Film, der glücklicherweise an den US-Kinokassen gnadenlos unterging, was sicher eher der preiswerten Machart und den fehlenden Stars als dem philosophischen Background zu verdanken ist.
Die Verfilmung von Ayn Rands berühmtem Roman darf man sich als eine Art JUD SÜSS des Kapitalismus vorstellen, in der eine Welt dargestellt wird, in der sämtlicher Fortschritt und Wohlstand von einer Kaste genialer Unternehmer erarbeitet wird. Statt sie aber zu preisen und zu schützen, hat die parasitäre Restgesellschaft, allen voran natürlich Big Government und mächtige Gewerkschaftsbosse, nichts besseres zu tun, als sie durch Regulierungen und Umverteilung einzuschränken und zu unterdrücken, woraufhin sie, einer nach dem anderen, verschwinden und in einen Streik treten.
In der seltsamen Parallelwelt, in der die Geschichte spielt, wirkt dieses Geschehen sogar emotional ganz nachvollziehbar, was den Film, genauso wie die Romanvorlage und die dahinterstehende Philosophie des "Objektivismus" nur noch abscheulicher macht. Dieses Machwerk einfach nur als Film zu verurteilen, wäre ähnlich wie bei oben genanntem Nazi-Propagandawerk falsch und unangemessen. In seinen Aussagen zielt diese im Wortsinn asoziale Geschichte in letzter Konsequenz auf eine Auslöschung jeglicher zivilisatorischer Normen, wer im Dystopia von Frau Rand (einer Exilrussin, die durch die Oktoberrevolution offenbar schwerst traumatisiert wurde) Mitgefühl mit seinen Mitmenschen zeigt, handelt nicht nur dumm und falsch, sondern macht sich auch schuldig, zumindest moralisch.
Interessant ist vielleicht, dass die Welt, die Andrew Ryan in BIOSHOCK kreiert, dies nach dem Vorbild Ayn Rands tut (man vergleiche auch die Namensähnlichkeit). Als Philosophie eines Videospielbösewichts ist der Objektivismus sicher auch eine recht faszinierende Angelegenheit, als sich mittlerweile zumindest in den USA wieder erheblicher Popularität erfreuende und durch die Tea Party-Bewegung neu ins Gerede gebrachte Weltanschauung ist er hingegen höchst gefährlich, genauso wie der ihn propagierende Roman (der btw auch noch empörend lang- und weilig ist) und Film, der glücklicherweise an den US-Kinokassen gnadenlos unterging, was sicher eher der preiswerten Machart und den fehlenden Stars als dem philosophischen Background zu verdanken ist.
DRAGON INN
Der King Hu-Klassiker gehört sicher zu den spannendsten und unterhaltsamsten Filmen des Regisseurs, die etwas uninteressanten Charaktere, der Mangel an glaubwürdiger Motivation, das wenig attraktive Setting und die antiquierte Action machen den Film aber eher zu einem Fall für den filmhistorisch Interessierten. Dann doch lieber A TOUCH OF ZEN, der hat Ideen und Atmosphäre, oder THE VALIANT ONES, bei dem stimmen Tempo und Action.
6/10
NEW DRAGON GATE INN
Das 1992er Tsui Hark-Remake gehört zu den wenigen Neuauflagen, die wirklich in jeder Hinsicht gegenüber dem Original zulegen. NDGI ist ein Traum von einem Wuxia-Film, spannend, wunderbar gespielt (Maggie Cheung ist fantastisch) und gefilmt und von wahrhaft atemberaubender Wire-Fu-Action komplementiert, die in einem grandiosen, blutigen Showdown gipfelt. Des nicht ganz perfekten Einstiegs wegen gibt's nur gute 9/10. BTW, bin ganz froh, dass ich nach dem Kauf der HK-DVD von Mei Ah die HKL-DVD nicht verhökert hab. Das Bild der HK-Scheibe ist etwas schärfer, dafür mit starkem Farbstich und Bewegungsunruhe gestraft. Kann man sich anschauen, aber die HKL-DVD macht trotz fehlendem Kanto-Tons (nur Mandarin) mehr Spaß.
FLYING SWORDS OF DRAGON GATE
20 Jahre nach seinem Remake (wobei ja eigentlich Raymond Lee Regie geführt hat) schiebt Tsui Hark einen umständlich als Re-Imagining oder Ähnlichem bezeichneten neuen Dragon Gate-Film nach, wahrscheinlich beflügelt vom Erfolg seines letzten Wuxia-Films. Überraschenderweise gibt es nur recht wenige Rezis, die den Film ganz klar als das bezeichnen, was er ist, nämlich ein waschechtes Sequel. Die Handlung spielt drei Jahre nach dem Vorgänger, die Tony Leung-Rolle wird jetzt von Jet Li verkörpert, der gleich zu Beginn des Filmes den Nachfolger von Donnie Yen als Chef des East Chamber-Geheimdienstes, gespielt von Gordon Liu, ausschaltet. Auch eine anderer wichtigerer Charakter des 1992er Films taucht wieder auf, wenn auch natürlich anders besetzt.
Die inszenatorische und dramaturgische Geschlossenheit des Remakes wird leider nicht erreicht, der etwas zu lange Film erweist sich eher als typischer Tsui Hark-Film, wo gerne Ideen und Konzepte wust gemischt werden und ein zunächst in Richtung Politactioner gehender Streifen gegen Ende eher auf den Spuren von INDIANA JONES wandelt. Spannend wie der Vorgänger ist FSODG nur selten, unterhaltsam aber immer. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, gerade Jet Li erweist sich aber einmal mehr als uncharismatischer, leicht unsympathischer Hauptdarsteller, der diese Mankos heutzutage ja auch leider nicht mehr mit beeindruckenden Kampfsportleistungen kompensiert. Die Action besteht aus Drahtziehkämpfen im Geiste des Vorgängers, verliert allerdings durch TV-Style-Montage, exzessive Flugmanöver und zu starke Konzentration auf 3D-Gimmicks deutlich an Wirkung. Dennoch gefällt mir die Action etwas besser als die in DETECTIVE DEE, es gibt auch mehr davon. In jedem anderen Aspekt ist der findige Tang-Detektiv den Ming-Streitern immer etwas voraus. Die Effekte sind zum Teil erschreckend schlecht, wobei gerade einfache Composites scheitern, wohingegen komplexe Aufnahmen wie eine Kamerafahrt über eine gewaltige Hafenanlange großartig aussehen. Auch der Soundtrack hat mich ein wenig enttäuscht, vom Filmmusik-Comeback von Wu Wei Lap a.k.a. William Hu (TAI CHI, HEROIC TRIO, BAREFOOTED KID) nach 16 Jahren hatte ich mir etwas mehr erhofft als einen recht generischen, wenn auch meist passenden Score.
Fans des Vorgängers, des Genres generell und des Regisseurs sollten dennoch reinschauen, langweilen wird man sich bei diesem Film kaum.
Knappe 7/10
Der King Hu-Klassiker gehört sicher zu den spannendsten und unterhaltsamsten Filmen des Regisseurs, die etwas uninteressanten Charaktere, der Mangel an glaubwürdiger Motivation, das wenig attraktive Setting und die antiquierte Action machen den Film aber eher zu einem Fall für den filmhistorisch Interessierten. Dann doch lieber A TOUCH OF ZEN, der hat Ideen und Atmosphäre, oder THE VALIANT ONES, bei dem stimmen Tempo und Action.
6/10
NEW DRAGON GATE INN
Das 1992er Tsui Hark-Remake gehört zu den wenigen Neuauflagen, die wirklich in jeder Hinsicht gegenüber dem Original zulegen. NDGI ist ein Traum von einem Wuxia-Film, spannend, wunderbar gespielt (Maggie Cheung ist fantastisch) und gefilmt und von wahrhaft atemberaubender Wire-Fu-Action komplementiert, die in einem grandiosen, blutigen Showdown gipfelt. Des nicht ganz perfekten Einstiegs wegen gibt's nur gute 9/10. BTW, bin ganz froh, dass ich nach dem Kauf der HK-DVD von Mei Ah die HKL-DVD nicht verhökert hab. Das Bild der HK-Scheibe ist etwas schärfer, dafür mit starkem Farbstich und Bewegungsunruhe gestraft. Kann man sich anschauen, aber die HKL-DVD macht trotz fehlendem Kanto-Tons (nur Mandarin) mehr Spaß.
FLYING SWORDS OF DRAGON GATE
20 Jahre nach seinem Remake (wobei ja eigentlich Raymond Lee Regie geführt hat) schiebt Tsui Hark einen umständlich als Re-Imagining oder Ähnlichem bezeichneten neuen Dragon Gate-Film nach, wahrscheinlich beflügelt vom Erfolg seines letzten Wuxia-Films. Überraschenderweise gibt es nur recht wenige Rezis, die den Film ganz klar als das bezeichnen, was er ist, nämlich ein waschechtes Sequel. Die Handlung spielt drei Jahre nach dem Vorgänger, die Tony Leung-Rolle wird jetzt von Jet Li verkörpert, der gleich zu Beginn des Filmes den Nachfolger von Donnie Yen als Chef des East Chamber-Geheimdienstes, gespielt von Gordon Liu, ausschaltet. Auch eine anderer wichtigerer Charakter des 1992er Films taucht wieder auf, wenn auch natürlich anders besetzt.
Die inszenatorische und dramaturgische Geschlossenheit des Remakes wird leider nicht erreicht, der etwas zu lange Film erweist sich eher als typischer Tsui Hark-Film, wo gerne Ideen und Konzepte wust gemischt werden und ein zunächst in Richtung Politactioner gehender Streifen gegen Ende eher auf den Spuren von INDIANA JONES wandelt. Spannend wie der Vorgänger ist FSODG nur selten, unterhaltsam aber immer. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, gerade Jet Li erweist sich aber einmal mehr als uncharismatischer, leicht unsympathischer Hauptdarsteller, der diese Mankos heutzutage ja auch leider nicht mehr mit beeindruckenden Kampfsportleistungen kompensiert. Die Action besteht aus Drahtziehkämpfen im Geiste des Vorgängers, verliert allerdings durch TV-Style-Montage, exzessive Flugmanöver und zu starke Konzentration auf 3D-Gimmicks deutlich an Wirkung. Dennoch gefällt mir die Action etwas besser als die in DETECTIVE DEE, es gibt auch mehr davon. In jedem anderen Aspekt ist der findige Tang-Detektiv den Ming-Streitern immer etwas voraus. Die Effekte sind zum Teil erschreckend schlecht, wobei gerade einfache Composites scheitern, wohingegen komplexe Aufnahmen wie eine Kamerafahrt über eine gewaltige Hafenanlange großartig aussehen. Auch der Soundtrack hat mich ein wenig enttäuscht, vom Filmmusik-Comeback von Wu Wei Lap a.k.a. William Hu (TAI CHI, HEROIC TRIO, BAREFOOTED KID) nach 16 Jahren hatte ich mir etwas mehr erhofft als einen recht generischen, wenn auch meist passenden Score.
Fans des Vorgängers, des Genres generell und des Regisseurs sollten dennoch reinschauen, langweilen wird man sich bei diesem Film kaum.
Knappe 7/10
Dito...kami hat geschrieben:DRAGON INN
Der King Hu-Klassiker gehört sicher zu den spannendsten und unterhaltsamsten Filmen des Regisseurs, die etwas uninteressanten Charaktere, der Mangel an glaubwürdiger Motivation, das wenig attraktive Setting und die antiquierte Action machen den Film aber eher zu einem Fall für den filmhistorisch Interessierten. Dann doch lieber A TOUCH OF ZEN, der hat Ideen und Atmosphäre, oder THE VALIANT ONES, bei dem stimmen Tempo und Action.
6/10
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