I'm still here
Originaltitel: I'm still here
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Casey Affleck
Darsteller: Joaquin Phoenix, Casey Afflec, Sean Combs, Jerry Penacoli, Danny De Vito, Bruce Willis, Danny Glover, Ben Stiller, Edward James Olmos, Robin Wright, Natalie Portman, David Letterman, Sean Penn, u.a.
Es gibt Promis, die schliessen sich fragwürdigen Privatsendern an und lassen sich im australischen Dschungel zum Affen machen um zumindest für zwei Wochen wieder einen gewissen Grad an Popularität zu erreichen. Joaquin Phoenix steht jedoch am anderen Ende der Erfolgsskala. Seine Filmografie lässt sich mehr als nur sehen. "8mm", "The Village", "We own the Night", Oskar-Nominierung für "Walk the Line" und "Gladiator". Doch dann änderte Phoenix seinen Kurs...
Inhalt:
Als Schauspieler Joaquin Phoenix im Herbst 2008 das Ende seiner Acting-Karriere und zugleich den Start seiner Rap-Karriere ankündigte, schlug diese Meldung ein wie eine Bombe. Doch mit Phoenix ging es danach Bergab. Man vernahm Meldungen über äusserst bescheidene Konzerte mit einem von der Bühne stürzenden und Zuschauer anpöbelnden Phoenix, der einiges an Gewicht zugelegt und sich mit fettigen Haaren und zotteligem Bart ein äusserst groteskes Erscheinungsbild zugelegt haben soll. Der schräge Auftritt bei David Letterman bestätigte endgültig der Welt - Joaquin Phoenix ist am Ende...
Welchen Teufel Phoenix auch immer geritten hat dieses Projekt durchzuziehen, er verdient damit meinen grössten Respekt. Zwei Jahre liess Phoenix die Öffentlichkeit im Glauben, wirklich dieses abgewrackte Stück Menschenfleisch zu sein, welches er darstellte. Das Resultat ist ein äusserst gut unterhaltender Streifen, der den schmalen Grat zwischen Dokumentation und Comedy beschreitet.
Joaquin Phoenix spielt sein "Ich" mit äusserster Hingabe. Alleine seine körperliche Veränderung, die Gewichtszunahme, zwei Jahre lang täglich den Bad Hair Day zu zelebrieren und während dieser Zeit nicht in der Lage zu sein, andere Rollen annehmen zu können. Phoenix opferte viel. Respekt. Interessant war es auch, viele weitere Stars der Film- und Musikszene (P. Diddy, Ben Stiller, Edward James Olmos, u.a.) zu sehen. Und noch immer bin ich nicht sicher, welche der Szenen mit diesen Stars gestellt war und welche nicht. Zusammengearbeitet hat Phoenix mit seinem Schwager Casey Affleck (Bruder von Ben Affleck), welcher die Regie über "I'm still here" inne hatte.
Diese Mocumentary ist ein kleines Meisterwerk, welches vielleicht nicht für den urbanen Bierabend mit Freunden gemacht ist. Zwar geht Phoenix so weit, dass er bei einigen Szenen "Borat" die imaginäre Hand schüttelt, in der nächsten Szene jedoch schon wieder den kaputten Penner spielt, der einst ein Star war und nun Koks von den Titten einer Prostituierten snieft. Faszinierend, wie sehr Phoenix sich in gewisse Szenen reinsteigern konnte, so dass ich zumindest nicht mehr sicher war, ob dies wirklich alles ein grosser und langer Aprilscherz war oder nicht. Der Auftritt bei David Letterman war für mich eine der komischsten Szenen der letzten Jahre überhaupt.
Wenn das Ziel dieses Werks war, die Mechanismen der Unterhaltungsindustrie aufzuzeigen, zu beweisen, wie schnell man sich absichtlich "grounden" kann, wie sehr die Öffentlichkeit Druck auf einen Menschen ausüben kann, dann hat der Film seine Mission erfüllt.
Fazit: "I'm still here" ist ein äusserst unterhaltendes Filmphänomen mit einem grossartigen Joaquin Phoenix und vielen Gaststars mit ebenso überzeugenden Auftritten.
I'm still here
- John_Clark
- Action Fan
- Beiträge: 3495
- Registriert: 25.03.2007, 20:56
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Re: I'm still here
Ich hab mal meine Eindrücke verschriftlicht und zusammen mit denen von John_Clark auf die Hauptseite gepackt.
I'm Still Here
So kann man sich am Ende vielleicht wohl nur persönlich zu „I’m Still Here“ positionieren und sich bei der Bewertung stets fragen, inwieweit man das reale zweijährige Performance-Projekt in die Beurteilung des 90-minütigen Films einfließen lässt. Letzterer ist in den Augen dieses Rezensenten jedenfalls dröge und repetitiv, trotz einer Powerhouse-Performance von Joaquin Phoenix und einzelner besonders intensiv-realer Momente (darunter die Treffen mit Letterman, Stiller und Combs).
Hier geht's zur Kritik
I'm Still Here
So kann man sich am Ende vielleicht wohl nur persönlich zu „I’m Still Here“ positionieren und sich bei der Bewertung stets fragen, inwieweit man das reale zweijährige Performance-Projekt in die Beurteilung des 90-minütigen Films einfließen lässt. Letzterer ist in den Augen dieses Rezensenten jedenfalls dröge und repetitiv, trotz einer Powerhouse-Performance von Joaquin Phoenix und einzelner besonders intensiv-realer Momente (darunter die Treffen mit Letterman, Stiller und Combs).
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