Conan
Im Vorfeld der Produktion wurde viel diskutiert wie denn ein Barbar auszusehen hätte. Das Medium Film hat sich hingegen schon sehr früh auf Muskelberge festgelegt, die Anabolika unterlegt in der damaligen rauen und mit Hungersnöten geprägten Welt, niemals vorgekommen wären. Entsprechend konnte der liebe kleine Jason den Vergleich mit der Überpräsenz Arnold nur verlieren, zu Unrecht. Bis der Grobmotoriker Arnold auch nur im Ansatz sein Schwert hätte schwingen können, hätte ihn Jason schon einen Kopf kürzer gemacht und so zieht sich dessen schön choreographierter, schneller und trotzdem druckvoller Kampfstil geschmeidig durch den Film, ja lässt den tollen Arnold einfach nur alt aussehen. Dessen Version kann ich eh nichts abgewinnen und so konnte ich die Neuverfilmung auch nur begrüßen. Sicher wird der Streifen der Buchvorlage nicht gerecht, aber da mir diese herzlich egal ist, kann ich mit dem eigenständigen Werk sehr gut leben. So macht der Streifen dann auch richtig Laune, gerade im Vergleich zu "ähnlich" gelagerten “Historien”-Filme der letzten Jahre, sei es “The Last Legion”, “Die Adler der neunten Legion”, “Centurion” oder aber auch der gelungene “Outlander”, sticht Conan mit durchweg gelungenen Production Values, einem roh inszeniertem Blutzoll, sowie einem hohen Tempo, samt pumpendem Score hervor, der die zuvor genannten Werke fast schon alt aussehen lässt. Vielleicht lässt der angesprochene Score das große Thema vermissen, vielleicht hätte der Final Fight opulenter ausgetragen werden müssen, vielleicht hätte dem Ganzen ein Hauch Niveau gut getan, vielleicht bashen Fans des Originals den Streifen berechtigterweise, wie dem auch sei, das Ding rockt und ich frage mich wie man als Gülle Fan, der diverse C-Gülle Action mit Dicken und Belgiern mit 7/10 bewertet, hier nach Logiklöchern suchen kann.
