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Zu meinen New-Metal-Zeiten habe ich die Herren aus Bayern gehört und unter all den ähnlich gelagerten Bands noch mit am alternativsten empfunden. Zwar war nicht zu überhören, dass man sich extrem an den Deftones orientierte, ansonsten hatten die Bulls trotz ihres bekloppten Namens eigentlich mit das größte Potenzial. "Angel Delivery Service" war jedenfalls eine richtig kraftvolle, dreckige und wüste Scheibe. Nach "Porcelain" habe ich trotzdem den Faden verloren; wahrscheinlich,w eil ich mich generell vom Nu Metal distanziert und andere Genres erkundet habe.
Als die Bizkits jetzt ihre "Gold Cobra" veröffentlichten, habe ich den Spaß an dem alten Kram wiederentdeckt und wollte den Bulls nochmal eine Chance geben. Und oho, man staune, was die jetzt so fabrizieren: beinharten Heavy Metal mit deutlichen Hardcore-Bezügen, der ohne Ende ins Mark geht. Endlich mal eine Truppe, die sich nach ihrem Erfolg nicht ins Radiotaugliche verwandelt, sondern ganz im Gegenteil härter wird - wer hätte das damals nach der Singleauskopplung "Take On Me" erwartet. Von den Deftones hat man sich auch längst distanziert und inzwischen eine eigene Nische gefunden. Die markante Stimme des Sängers ergibt mit dem von ihr ausgehauchten Pathos einen schönen Kontrast zu den nüchtern-trockenen Riffs - gegrowlt wird auch gerne mal. Das Songwriting ist zwar nicht immer ganz glücklich und manche Bridge wirkt etwas gekünstelt, aber unter dem Strich eine mutige, angenehm harte Platte.
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Emil Bulls - Phoenix
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Macht im Grunde da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Der Opener bläst gleich mal alles weg, absolute Klasse. Danach mischt sich dann doch immer mal wieder etwas Melodischeres unter. Zusammen mit "The Black Path" hätte das auch ein prima Doppelalbum abgegeben, auch wenn "Phoenix" dann der etwas schwächere kleine Bruder gewesen wäre.
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Volbeat - Beyond Hell / Above Heaven
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Mein jungfräulicher Eindruck: erfrischender Mix aus Elvis-Groove, Green Day-Hooks und Metallica-Riffs, der verflucht ansteckend ist. Okay, die Zusammenführung dieser widersinnigen Bestandteile ist manchmal merkwürdig, so manche Referenz wirkt auch leicht erzwungen ("Who They Are" riecht schon ziemlich streng nach "For Whom The Bell Tolls"), aber der Mix ist süchtig machend. Der Sänger hat so viel Groove in seiner Stimme, das Schlagzeug treibt so massiv nach vorne, das man sich wie von selbst durch das Album bewegt. Ich denke, dass sich die Rezeptur mit der Zeit abnutzen könnte (ich kann mir zumindest nicht vorstellen, das Album allzu oft zu hören), deswegen kann ich auch nachvollziehen, wenn man in Kenntnis aller Alben irgendwann das Gefühl hat, manche Dinge wiederholen sich - dafür verlassen sich Volbeat nämlich zu sehr auf Metal- und Rock'n'Roll-Klischees. Aber verdammt Spaß macht's trotzdem und die anderen Alben werde ich mir beizeiten auch noch zulegen.
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