Cold Prey + Slaughter Night (SL8N8)
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Cold Prey + Slaughter Night (SL8N8)
Slaughter Night
Originaltitel: SL8N8
Produktionsjahr: 2006
Herstellungsland: Niederlande
Regie: Frank van Geloven / Edwin Visser
Darsteller: Kurt Rogiers, Victoria Koblenko, Carolina Dijkhuizen
Kristel Lodema (Victoria Koblenko) hatte eigentlich vor, ein wenig von der Welt zu sehen und der Uni ein Urlaubssemester zu gönnen. Als sie mit ihrem Vater darüber während einer Autofahrt in Streit gerät, passiert ein Unfall. Ihr Vater stirbt.
Papa Lodema hat vor seinem Tod an einem Buch über Andries Martiens gearbeitet. Dieser wurde in Belgien zum Tode verurteilt, weil er zu rituellen Zwecken 7 Kinder ermordet hatte. Den damaligen Delinquenten wurde als "Alternative" ein Job als "Fireman" angeboten, in deren Verlauf sie in einer Mine Methan entzünden mussten (per Hand versteht sich). Wer das überlebte, dem wurde die Strafe erlassen. Martiens hatte die Chance ergriffen und ließ sein Leben in der Mine.
Um die Unterlagen ihres Vaters zu holen reist Kristel mit ein paar Freunden nach Belgien. An der Mine angekommen nehmen sie an einer Führung teil. Als der Lift nach oben versagt und ihr Guide Hilfe holt, nutzen die Jugendlichen, verstärkt durch drei weitere Teilnehmer an der Führung, die Gelegenheit, um eine kleine Beschwörung abzuhalten. Ein Geist wird entfesselt, der die blöde Angewohnheit hat, Besitz von in der Nähe befindlichen Homo Sapiens zu ergreifen und deren Artgenossen auf höchst aggressive Weise nachzustellen.
Angereichert wird das Ganze noch durch etwas Vooodoo, dämlichen Teenagern, einer Schatzsuche und dämlichen Teenagern.
Eigentlich war alles da, um einen nettes Schlachtfest anzurichten. Leider wurde schon in den ersten Minuten klar, dass das nicht klappen würde.
Excursion: Wie vermittle ich Dynamik und Action mittels einer Kamera?: a) man studiert genau andere Filme, wie es dort realisiert wurde b) man
besucht eine Filmhochschule und lernt es c) man ignoriert a) und b) und schüttelt die Kamera einfach wild hin und her.
Es wurde natürlich c) angewandt und das noch dilettantischer als es sich ohnehin anhört. Wie man es sich von nem typisch europäischen Slasher erwartet, war die Hauptdarstellerin irgendwie sympathisch, aber leider nicht sonderlich attraktiv. Moppen gabs auch keine zu sehen. Die anderen Teilnehmer des holländischen Splatterausfluges konnten ebenfalls weder optisch noch schauspielerisch richtig überzeugen.
Den Film in niederländischer Sprache zu sehen, trägt übrigens auch nicht unbedingt zur Spannungsförderung bei.
Was steht auf der Haben Seite? Gore: recht gut umgesetzt, einige Köpfungen, ein netter Throat-Slice und Beißattacken mit anschließendem Fleischzieher. Überrascht war ich etwas, als im Beisein von sechs aufgespießten Kinder-Köpfen inkl. lebendem, an den Stuhl gefesselten blonden Meisje (potentielles Opfer # 8) ein Knabe (in Anlehnung an einen anderen, besseren Film auch zu bezeichnen als Unlucky Number Seven) fachmännisch geköpft und ebenfalls gespießt wird.
Der "europäische Look" und die recht netten Gore-Effekte haben mich zumindest teilweise unterhalten, was zu einer Endnote von
führt.
Die RC1 DVD kommt von Tartan Video und ist in Holländisch mit englischen Untertiteln. Vorhandene Extras: Outtakes und ein Making of.
Einen deutschen Release gibt es zur Zeit nicht.
Originaltitel: SL8N8
Produktionsjahr: 2006
Herstellungsland: Niederlande
Regie: Frank van Geloven / Edwin Visser
Darsteller: Kurt Rogiers, Victoria Koblenko, Carolina Dijkhuizen
Kristel Lodema (Victoria Koblenko) hatte eigentlich vor, ein wenig von der Welt zu sehen und der Uni ein Urlaubssemester zu gönnen. Als sie mit ihrem Vater darüber während einer Autofahrt in Streit gerät, passiert ein Unfall. Ihr Vater stirbt.
Papa Lodema hat vor seinem Tod an einem Buch über Andries Martiens gearbeitet. Dieser wurde in Belgien zum Tode verurteilt, weil er zu rituellen Zwecken 7 Kinder ermordet hatte. Den damaligen Delinquenten wurde als "Alternative" ein Job als "Fireman" angeboten, in deren Verlauf sie in einer Mine Methan entzünden mussten (per Hand versteht sich). Wer das überlebte, dem wurde die Strafe erlassen. Martiens hatte die Chance ergriffen und ließ sein Leben in der Mine.
Um die Unterlagen ihres Vaters zu holen reist Kristel mit ein paar Freunden nach Belgien. An der Mine angekommen nehmen sie an einer Führung teil. Als der Lift nach oben versagt und ihr Guide Hilfe holt, nutzen die Jugendlichen, verstärkt durch drei weitere Teilnehmer an der Führung, die Gelegenheit, um eine kleine Beschwörung abzuhalten. Ein Geist wird entfesselt, der die blöde Angewohnheit hat, Besitz von in der Nähe befindlichen Homo Sapiens zu ergreifen und deren Artgenossen auf höchst aggressive Weise nachzustellen.
Angereichert wird das Ganze noch durch etwas Vooodoo, dämlichen Teenagern, einer Schatzsuche und dämlichen Teenagern.
Eigentlich war alles da, um einen nettes Schlachtfest anzurichten. Leider wurde schon in den ersten Minuten klar, dass das nicht klappen würde.
Excursion: Wie vermittle ich Dynamik und Action mittels einer Kamera?: a) man studiert genau andere Filme, wie es dort realisiert wurde b) man
besucht eine Filmhochschule und lernt es c) man ignoriert a) und b) und schüttelt die Kamera einfach wild hin und her.
Es wurde natürlich c) angewandt und das noch dilettantischer als es sich ohnehin anhört. Wie man es sich von nem typisch europäischen Slasher erwartet, war die Hauptdarstellerin irgendwie sympathisch, aber leider nicht sonderlich attraktiv. Moppen gabs auch keine zu sehen. Die anderen Teilnehmer des holländischen Splatterausfluges konnten ebenfalls weder optisch noch schauspielerisch richtig überzeugen.
Den Film in niederländischer Sprache zu sehen, trägt übrigens auch nicht unbedingt zur Spannungsförderung bei.
Was steht auf der Haben Seite? Gore: recht gut umgesetzt, einige Köpfungen, ein netter Throat-Slice und Beißattacken mit anschließendem Fleischzieher. Überrascht war ich etwas, als im Beisein von sechs aufgespießten Kinder-Köpfen inkl. lebendem, an den Stuhl gefesselten blonden Meisje (potentielles Opfer # 8) ein Knabe (in Anlehnung an einen anderen, besseren Film auch zu bezeichnen als Unlucky Number Seven) fachmännisch geköpft und ebenfalls gespießt wird.
Der "europäische Look" und die recht netten Gore-Effekte haben mich zumindest teilweise unterhalten, was zu einer Endnote von
führt.
Die RC1 DVD kommt von Tartan Video und ist in Holländisch mit englischen Untertiteln. Vorhandene Extras: Outtakes und ein Making of.
Einen deutschen Release gibt es zur Zeit nicht.
Cold Prey und SL8N8
Originaltitel: SL8N8
Herstellungsland: Niederlande
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Frank van Geloven / Edwin Visser
Darsteller: Kurt Rogiers, Victoria Koblenko, Carolina Dijkhuizen, Jop Joris, Lara Toorop, Serge-Henri Valcke, Steve Hooi, Linda van der Stehen, Emiel Sandtke, Liz Snoyink u.a.
Originaltitel: Fritt vilt
Herstellungsland: Norwegen
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Roar Uthaug
Darsteller: Ingrid Bolsø Berdal, Rolf Kristian Larsen, Tomas Alf Larsen, Endre Martin Midtstigen, Viktoria Winge, Rune Melby, Erik Skjeggedal, Tonie Lunde, Hallvard Holmen u.a.
Zwei Filme, zweimal das gleiche Thema und im Grunde ein und derselbe Film. Obendrein aus europäischen Landen. Und iche zu faul, jeden Film einzeln zu würdigen. Darum gehe ich das Ganze einmal so an.
Die Storys:
Sl8n8: Ein paar Teenager nehmen an einer nächtlichen Tour durch ein Bergwerk teil. In diesem Bergwerk soll ein Verbrecher namens Andries Martiens sein Leben bei einem Grubenunfall ausgehaucht haben. Die Legende will, dass nun Andries Geist in dem Stollen unterwegs ist und beständig darum kämpft, mittels finsterer Rituale der Hölle entkommen zu können. Dazu bemächtigt sich der Geist der Körper der Bergwerkstourteenager und lässt diese fortan aufeinander losgehen.
Cold Prey: Ein paar Twentysomethings (oder auch recht alt aussehende Teenager) sind in Norwegen unterwegs, um ihre Snowboardskills an einer beeindruckenden Bergwand zu testen. Dabei hat einer der Snowboarder einen recht verheerenden Unfall und bricht sich ein Bein. Mühsam schleppt man den Verletzten in ein scheinbar leerstehendes ehemaliges Hotel. Dumm nur, dass man dabei den eigentlichen Hausherren ziemlich verärgert, zumal dessen liebstes Hobby darin besteht, unliebsamen Besuch zu meucheln. Das große Sterben kann beginnen ...
Was beide Horrorfilme aus europäischen Landen beweisen, ist, dass auch Europa in der Lage ist, astreine Slasher zu fabrizieren, ohne sich dabei an den allgemeinen Trend amerikanischer Slasher anbiedern zu müssen und das blutige Treiben in irgendeiner Form ironisch zu brechen. Beide Filme kommen so trocken und humorlos daher, als habe es die Genrerenovierung dank Scream nie gegeben. Dieser Ansatz ist im Zuge diverser pseudoselbstironischer Slasher aus amerikanischen Landen eine echte Wohltat und steht beiden Filmen erstaunlich gut.
Dafür steht ihnen ihre altmodische Anmutung in anderen Belangen ein wenig im Wege. So sind die Killer einfach zu omnipräsent und immer gerade da, wo es „brennt“. Die Opfer sind allesamt farb- und gesichtslos und genauso luschig unterwegs wie anno Freitag der Dreizehnte oder Halloween Part 50, in denen die Opfer niemals zurückschlagen dürfen, sondern maximal wegrennen und sich irgendwann in ihr lebensaushauchendes Schicksal fügen. Das ist im Großen und Ganzen etwas zu ewig gestrig und will auch nicht wirklich gefallen.
Dass die Charaktere bis auf die zwei Figuren, die am Ende dann noch halbwegs auf den Beinen stehen, so gut wie gar nicht ausgeformt werden und nur als reines Kanonenfutter dienen, ist bei dem Old School Ansatz alles andere als unerwartet, wirkt sich aber auch alles andere als förderlich auf die Spannungskurve aus. Auch übernahm man die Amislasherregel, dass Slasherteens dicke Moppen haben müssen, viel schreien sollten und sich ansonsten in allen Situationen herzlich dämlich anstellen müssen. Kurzum: Abgesehen von der kaltschnäuzigen Art der Killer und des recht rigorosen Umganges mit dem Figureninterieur ist hier nicht viel los in Hinblick auf: Das alte Europa zeigt dem jungen Amerika, wo der Slasherbauer den Most holt.
Doch Moment, so gnadenlose Abklatsche der Amistreifen bekommt man letztendlich dann doch nicht geboten. Denn beide Streifen zehren auch und vor allem von ihren Settings, die man so in den amerikanischen Streifen dann doch eher selten sieht. Ein Bergwerk ist nämlich alles andere als wirklich vielgesehen im Slashergenre und auch das Setting im ewigen Eis bei Cold Prey rockt amtlichst die Bude. Auch wenn beide Filme aus ihrem Setting schlicht und ergreifend nicht alles herausholen. Sl8n8 blamiert sich dabei vor allem bei der Anberaumung der Tatsache, dass man nicht mehr aus dem Stollen herauskommt, nur um mitten im Film genau diesen Umstand für komplett nichtig zu erklären und ein paar Szenen einzubauen, in denen die Protagonisten lustigerweise in dem Stollen ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt.
Cold Prey ist dahingehend etwas konsequenter, begeht aber den großen Fehler den Schauplatz zu sehr in das alte Hotel zu verlegen und die grandios weißen Landschaft um das Hotel herum leider NUR in dem optisch saugeilen Showdown einzubeziehen. Gerade diese Szenen an der Gletscherspalte sind eine echte Wohltat fürs Auge und wirklich mal eine Art Novität im Genre. Wo vor allem Sl8n8 zu gefallen weiß, ist der Background des Killers, der sehr liebevoll ausgearbeitet wirkt und wirklich Spaß macht. Schade, dass der Streifen dann nicht einfach eine echte Personalisierung des Killers anbietet, sondern eben seinen Geist zwischen den Teeniekörpern switchen lässt. Diese wirken nun alles andere als bedrohlich, auch wenn man ihre Gesichter noch so sehr weiß anmalt. Auch die ganze Witchboardscheiße (Ouijaboard – wies neudeutsch heißt ;-) ) hätte man sich ruhig sparen können und statt auf den Geisteransatz komplett auf einen unbesiegbaren Killer setzen sollen.
Das macht dann Cold Prey, unterfüttert seinen Killer aber nur mit spärlichen Informationen, was den riesigen Berg von einem Mann aber noch einen Zacken mehr Bedrohlichkeit verleiht, weil er so noch weniger einschätzbar wird, was seine Ziele angeht. Dafür unterliegt dann Cold Prey wieder in der Splatterabteilung. Denn Cold Prey setzt nur auf absolut saubere, kaum blutige Hack and Slay Einlagen, die nett umgesetzt wurden und auch einen Hauch schwarzen Humors transportieren (etwa wenn ein Überbabe nur wenige Zentimeter von den rettenden Freunden entfernt zerhackt wird), letztendlich aber recht harmlos bleiben. Wirklich eklig geraten eigentlich nur die Einlagen um das gebrochene Bein des einen Charakters. Dagegen geht Sl8n8 gleich direkt in die Vollen. Abbe Köppe, offene Wunden und eine ziemlich derbe Enthauptung mittels Spaten auf Höhe des Oberkiefers, die zudem lang und breit ausgespielt wird, machen ordentlich Laune, von einigen angeschlagbohrmaschintem Teens ganz zu schweigen ;-). Sl8N8 macht seinem Namen wirklich alle Ehre.
Was bleibt sind zwei Slasher, die bis auf wenige Ausnahmen im 08/15 Brei des amerikanischen / gewöhnlichen Slasherfilms absaufen. Der Verzicht auf die ironischen Brechungen, liebevoll ausgearbeitete bzw. brachiale Killerfiguren sowie unverbrauchte und reizvolle Settings bilden eigentlich die wesentlichsten Unterschiede. Ansonsten sterben auch hier nur schöne Menschen unschöne Tode ... Dabei liegt Cold Prey wegen seines herrlichen Settings und seiner sympathischeren, beherzter auftretenden Figuren etwas vor Sl8n8, der ein paar deutlichere Mängel vor sich herträgt und ab und an vor allem die Logik weit außen vor lässt ...
Cold Prey:
Sl8N8:
Beide Streifen kommen in Deutschland jeweils ab 16 freigegeben uncut und in ordentlicher Bild- und Tonqualität. Sl8N8 kommt von Legend (UFA) und Cold Prey von Sunfilm.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: SL8N8
Herstellungsland: Niederlande
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Frank van Geloven / Edwin Visser
Darsteller: Kurt Rogiers, Victoria Koblenko, Carolina Dijkhuizen, Jop Joris, Lara Toorop, Serge-Henri Valcke, Steve Hooi, Linda van der Stehen, Emiel Sandtke, Liz Snoyink u.a.
Originaltitel: Fritt vilt
Herstellungsland: Norwegen
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Roar Uthaug
Darsteller: Ingrid Bolsø Berdal, Rolf Kristian Larsen, Tomas Alf Larsen, Endre Martin Midtstigen, Viktoria Winge, Rune Melby, Erik Skjeggedal, Tonie Lunde, Hallvard Holmen u.a.
Zwei Filme, zweimal das gleiche Thema und im Grunde ein und derselbe Film. Obendrein aus europäischen Landen. Und iche zu faul, jeden Film einzeln zu würdigen. Darum gehe ich das Ganze einmal so an.
Die Storys:
Sl8n8: Ein paar Teenager nehmen an einer nächtlichen Tour durch ein Bergwerk teil. In diesem Bergwerk soll ein Verbrecher namens Andries Martiens sein Leben bei einem Grubenunfall ausgehaucht haben. Die Legende will, dass nun Andries Geist in dem Stollen unterwegs ist und beständig darum kämpft, mittels finsterer Rituale der Hölle entkommen zu können. Dazu bemächtigt sich der Geist der Körper der Bergwerkstourteenager und lässt diese fortan aufeinander losgehen.
Cold Prey: Ein paar Twentysomethings (oder auch recht alt aussehende Teenager) sind in Norwegen unterwegs, um ihre Snowboardskills an einer beeindruckenden Bergwand zu testen. Dabei hat einer der Snowboarder einen recht verheerenden Unfall und bricht sich ein Bein. Mühsam schleppt man den Verletzten in ein scheinbar leerstehendes ehemaliges Hotel. Dumm nur, dass man dabei den eigentlichen Hausherren ziemlich verärgert, zumal dessen liebstes Hobby darin besteht, unliebsamen Besuch zu meucheln. Das große Sterben kann beginnen ...
Was beide Horrorfilme aus europäischen Landen beweisen, ist, dass auch Europa in der Lage ist, astreine Slasher zu fabrizieren, ohne sich dabei an den allgemeinen Trend amerikanischer Slasher anbiedern zu müssen und das blutige Treiben in irgendeiner Form ironisch zu brechen. Beide Filme kommen so trocken und humorlos daher, als habe es die Genrerenovierung dank Scream nie gegeben. Dieser Ansatz ist im Zuge diverser pseudoselbstironischer Slasher aus amerikanischen Landen eine echte Wohltat und steht beiden Filmen erstaunlich gut.
Dafür steht ihnen ihre altmodische Anmutung in anderen Belangen ein wenig im Wege. So sind die Killer einfach zu omnipräsent und immer gerade da, wo es „brennt“. Die Opfer sind allesamt farb- und gesichtslos und genauso luschig unterwegs wie anno Freitag der Dreizehnte oder Halloween Part 50, in denen die Opfer niemals zurückschlagen dürfen, sondern maximal wegrennen und sich irgendwann in ihr lebensaushauchendes Schicksal fügen. Das ist im Großen und Ganzen etwas zu ewig gestrig und will auch nicht wirklich gefallen.
Dass die Charaktere bis auf die zwei Figuren, die am Ende dann noch halbwegs auf den Beinen stehen, so gut wie gar nicht ausgeformt werden und nur als reines Kanonenfutter dienen, ist bei dem Old School Ansatz alles andere als unerwartet, wirkt sich aber auch alles andere als förderlich auf die Spannungskurve aus. Auch übernahm man die Amislasherregel, dass Slasherteens dicke Moppen haben müssen, viel schreien sollten und sich ansonsten in allen Situationen herzlich dämlich anstellen müssen. Kurzum: Abgesehen von der kaltschnäuzigen Art der Killer und des recht rigorosen Umganges mit dem Figureninterieur ist hier nicht viel los in Hinblick auf: Das alte Europa zeigt dem jungen Amerika, wo der Slasherbauer den Most holt.
Doch Moment, so gnadenlose Abklatsche der Amistreifen bekommt man letztendlich dann doch nicht geboten. Denn beide Streifen zehren auch und vor allem von ihren Settings, die man so in den amerikanischen Streifen dann doch eher selten sieht. Ein Bergwerk ist nämlich alles andere als wirklich vielgesehen im Slashergenre und auch das Setting im ewigen Eis bei Cold Prey rockt amtlichst die Bude. Auch wenn beide Filme aus ihrem Setting schlicht und ergreifend nicht alles herausholen. Sl8n8 blamiert sich dabei vor allem bei der Anberaumung der Tatsache, dass man nicht mehr aus dem Stollen herauskommt, nur um mitten im Film genau diesen Umstand für komplett nichtig zu erklären und ein paar Szenen einzubauen, in denen die Protagonisten lustigerweise in dem Stollen ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt.
Cold Prey ist dahingehend etwas konsequenter, begeht aber den großen Fehler den Schauplatz zu sehr in das alte Hotel zu verlegen und die grandios weißen Landschaft um das Hotel herum leider NUR in dem optisch saugeilen Showdown einzubeziehen. Gerade diese Szenen an der Gletscherspalte sind eine echte Wohltat fürs Auge und wirklich mal eine Art Novität im Genre. Wo vor allem Sl8n8 zu gefallen weiß, ist der Background des Killers, der sehr liebevoll ausgearbeitet wirkt und wirklich Spaß macht. Schade, dass der Streifen dann nicht einfach eine echte Personalisierung des Killers anbietet, sondern eben seinen Geist zwischen den Teeniekörpern switchen lässt. Diese wirken nun alles andere als bedrohlich, auch wenn man ihre Gesichter noch so sehr weiß anmalt. Auch die ganze Witchboardscheiße (Ouijaboard – wies neudeutsch heißt ;-) ) hätte man sich ruhig sparen können und statt auf den Geisteransatz komplett auf einen unbesiegbaren Killer setzen sollen.
Das macht dann Cold Prey, unterfüttert seinen Killer aber nur mit spärlichen Informationen, was den riesigen Berg von einem Mann aber noch einen Zacken mehr Bedrohlichkeit verleiht, weil er so noch weniger einschätzbar wird, was seine Ziele angeht. Dafür unterliegt dann Cold Prey wieder in der Splatterabteilung. Denn Cold Prey setzt nur auf absolut saubere, kaum blutige Hack and Slay Einlagen, die nett umgesetzt wurden und auch einen Hauch schwarzen Humors transportieren (etwa wenn ein Überbabe nur wenige Zentimeter von den rettenden Freunden entfernt zerhackt wird), letztendlich aber recht harmlos bleiben. Wirklich eklig geraten eigentlich nur die Einlagen um das gebrochene Bein des einen Charakters. Dagegen geht Sl8n8 gleich direkt in die Vollen. Abbe Köppe, offene Wunden und eine ziemlich derbe Enthauptung mittels Spaten auf Höhe des Oberkiefers, die zudem lang und breit ausgespielt wird, machen ordentlich Laune, von einigen angeschlagbohrmaschintem Teens ganz zu schweigen ;-). Sl8N8 macht seinem Namen wirklich alle Ehre.
Was bleibt sind zwei Slasher, die bis auf wenige Ausnahmen im 08/15 Brei des amerikanischen / gewöhnlichen Slasherfilms absaufen. Der Verzicht auf die ironischen Brechungen, liebevoll ausgearbeitete bzw. brachiale Killerfiguren sowie unverbrauchte und reizvolle Settings bilden eigentlich die wesentlichsten Unterschiede. Ansonsten sterben auch hier nur schöne Menschen unschöne Tode ... Dabei liegt Cold Prey wegen seines herrlichen Settings und seiner sympathischeren, beherzter auftretenden Figuren etwas vor Sl8n8, der ein paar deutlichere Mängel vor sich herträgt und ab und an vor allem die Logik weit außen vor lässt ...
Cold Prey:
Sl8N8:
Beide Streifen kommen in Deutschland jeweils ab 16 freigegeben uncut und in ordentlicher Bild- und Tonqualität. Sl8N8 kommt von Legend (UFA) und Cold Prey von Sunfilm.
In diesem Sinne:
freeman
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Vince hat geschrieben:Oh, welch seltener Besuch. Danke Herr daemonicus! Da kann ich mich ja gleichmal revanchieren für das stets fleißige Feedback deinerseits!
Ist dann wohl wie erwartet nicht die Granate geworden, wobei sich das mit den aufgespießten Puten schon ziemlich krass liest. Ist ja irgendwie sympathisch... verdammte Bälger.
DVD brauch ich dann aber net, und im TV wird der wohl nicht laufen, zumindest niemals ankat. Insofern - wer weiß ob ich den jemals sehen werde...
Danke fürs Feedback.freeman hat geschrieben:Klar, den holen mer uns mal gebraucht aus der Theke ;-). Weiter so Daemonicus ... mehr ... mehr ... mehr ;-)
Review rockt und Film werde ich sicher irgendwann sehen ... gehe ich fest von aus
Net wundern, bin mal kurz drübergegangen und hab nen paar Wordabsätze eliminiert ...
In diesem Sinne:
freeman
@freeman: immer drüber, hab ich kein Problem mit.
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Zu "SL8N8":
So, nun auch gesehen: Fand den "euopäischen Look" nicht ganz so prickelnd (inklusive der nur mäßig hübschen Mädels) ... die Schüttel-Cam nervte mit der Zeit doch recht stark, der Gore-Gehalt war allerdings okay. Ein Problem auch, dass die Kulissen irgendwie nicht viel hermachten - außerdem emfand ich die Figuren allesamt als nicht sonderlich sympathisch (immer diese Drogen-verseuchten Käseköppe! ). Spannung war nicht gerade ausgeprägt, weshalb ich unweigerlich mit der Zeit auf die Sprache zu achten begonnen habe - wie viele Worte kommen mir irgendwie bekannt vor...? Nun ja, man kann 90 Minuten durchaus schlechter rumkriegen - aber ich bin mal so frei und sage, dass das US-Cover, das nicht wirklich was mit dem Inhalt zutun hat, die coolste Eigenschaft der Sache war...
knappe
So, nun auch gesehen: Fand den "euopäischen Look" nicht ganz so prickelnd (inklusive der nur mäßig hübschen Mädels) ... die Schüttel-Cam nervte mit der Zeit doch recht stark, der Gore-Gehalt war allerdings okay. Ein Problem auch, dass die Kulissen irgendwie nicht viel hermachten - außerdem emfand ich die Figuren allesamt als nicht sonderlich sympathisch (immer diese Drogen-verseuchten Käseköppe! ). Spannung war nicht gerade ausgeprägt, weshalb ich unweigerlich mit der Zeit auf die Sprache zu achten begonnen habe - wie viele Worte kommen mir irgendwie bekannt vor...? Nun ja, man kann 90 Minuten durchaus schlechter rumkriegen - aber ich bin mal so frei und sage, dass das US-Cover, das nicht wirklich was mit dem Inhalt zutun hat, die coolste Eigenschaft der Sache war...
knappe
Zu "Cold Prey":
Okay, den Ablauf hat man schon gefühlte 20.000x gesehen - aber die Inszenierung ist straff, das Setting cool ( ;) ) und der Rest vermag auch irgendwie zu unterhalten, obgleich man keinerlei Innovationen erwarten sollte. Viel, viel besser als etwa "SL8N8", definitiv auf einer Höhe mit der meisten US-Ware des Sub-Genres. Einfach ein netter, kurzweiliger Streifen!
Okay, den Ablauf hat man schon gefühlte 20.000x gesehen - aber die Inszenierung ist straff, das Setting cool ( ;) ) und der Rest vermag auch irgendwie zu unterhalten, obgleich man keinerlei Innovationen erwarten sollte. Viel, viel besser als etwa "SL8N8", definitiv auf einer Höhe mit der meisten US-Ware des Sub-Genres. Einfach ein netter, kurzweiliger Streifen!
Cold Prey II liefert, was schon die eins liefert. Einen geradlinigen, harten Slasher, ohne jedwede Anflüge von Humor oder Ironie. Leider kommt Teil II, obwohl er unmittelbar an die I anschließt, verdammt lange nicht aus der Hüfte. Zudem ist diesmal das Setting mit einem verlassenen Krankenhaus recht beliebig gewählt. Zum Glück fährt man für den Showdown wieder raus in Norwegens schöne Winterlandschaften. Dafür gibts schonmal Pluspunkte. ansonsten gilt das Sequel 1 mal 1: Schneller, höher, weiter sprich: der Bodycount wird locker verdreifacht, die Figuren sind noch egaler und die Angriffe vom Killer noch rabiater ... Ergo: Kein Deut schlechter oder besser als der Vorgänger ...
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Cold Prey: Größter Trumpf der norwegischen Produktion ist natürlich seine Landschaft: Speziell in der Eröffnung, als die Twens das Gebiet bestiegen haben und auf eine umwerfende Eiswüste hinabblicken, stehen die Haare nicht nur vor Kälte zu Berge. Enttäuschend, aber nachvollziehbar, dass der Film anschließend doch vom "Cabin Fever" befallen wird und sich genregerecht in eine Hütte zurückzieht. Auch sonst folgt alles den Regeln des Slasherfilms: Die Reihenfolge der Opfer ist logisch (SPOILER: zumal Figgeverweigerung schon längst nicht mehr vor dem Tod schützt), die Darsteller haben sichtbar kaum Erfahrung, die Rahmengeschichte versucht, aus dem Monster einen Menschen zu machen. Warum also den x-ten gleichen Slasher sehen? Allenfalls, weil sein Spannungsaufbau gelungen ist, der Killer trotz des Rahmens eine mysteriöse Aura besitzt und der norwegische Exotenbonus auch eine Rolle spielt. Etwas mehr Splätter hätte die Eis- und Blutsuppe noch würziger gemacht.
Inzwischen auch das Sequel goutiert: Die "Halloween"-Parallelen sind inzwischen wegen der Unkaputtbarkeit des Killers natürlich unübersehbar. Gut, dass das Setting geändert wurde, eine zweite Runde in der Berghütte hätte keiner gebraucht. Da auch das Krankenhaus in der Eiswüste liegt, bleibt die Grundstimmung erhalten.
Verbessert hat sich vor allem die Regie, die mit ein paar sehr schönen Einfällen rüberkommt, beginnend schon bei der netten Opening Sequence und dann der ersten Szene im Krankenhaus. Das Schauspiel der Norweger dagegen wird scheinbar immer grottiger. Das geht soweit, dass eine eigentlich ganz cool gedrehte Szene wie die Wiederbelebung im Leichenschauhaus fast schon satirisch rüberkommt, weil der einen Schlag abbekommende Polizist guckt wie Jim Carrey, dem ein Football in die Fressleiste geschlagen wird. Komödiantisch gemeint ist hier aber natürlich nix - auch "Cold Prey II" versteht sich als bierernste Angelegenheit.
Insgesamt hält sich das Niveau fast, mit etwas anders balancierten Stärken und Schwächen, allerdings zieht die aus allen Nähten platzende Unlogik das Sequel dann doch noch ein Stück tiefer.
Verbessert hat sich vor allem die Regie, die mit ein paar sehr schönen Einfällen rüberkommt, beginnend schon bei der netten Opening Sequence und dann der ersten Szene im Krankenhaus. Das Schauspiel der Norweger dagegen wird scheinbar immer grottiger. Das geht soweit, dass eine eigentlich ganz cool gedrehte Szene wie die Wiederbelebung im Leichenschauhaus fast schon satirisch rüberkommt, weil der einen Schlag abbekommende Polizist guckt wie Jim Carrey, dem ein Football in die Fressleiste geschlagen wird. Komödiantisch gemeint ist hier aber natürlich nix - auch "Cold Prey II" versteht sich als bierernste Angelegenheit.
Insgesamt hält sich das Niveau fast, mit etwas anders balancierten Stärken und Schwächen, allerdings zieht die aus allen Nähten platzende Unlogik das Sequel dann doch noch ein Stück tiefer.
Leichte Spoiler möglich!
Cold Prey III
Tja, typisches Prequel-Problem: Man kennt die Geschichte schon, wen interessiert da noch die Herleitung, gerade bei einer Franchise, die sowieso nach Schema X verläuft? Entsprechend lahm schreiten die jüngeren Jahre das Waldschrat-Michaels voran, denn in überraschende Richtungen entwickeln kann er sich ja kaum: Immerhin: Das Setting wird in die 80er verlegt und man versucht ein bisschen mit der Zeit zu spielen, dies allerdings relativ unerfolgreich: Erst, als in der Mitte des Films ein Teenie plötzlich mit dem Finger das verhedderte Band einer Musikkassette aufrollt und wieder in seinen ziegelsteindicken Walkman stopft, erinnert man sich daran, dass das hier ja die 80er sind. Die Handlung läuft ab as usual: Fünfergruppe von Teens-to-Twens-Übergängern macht eine Tour in die Berge und wird da einer nach dem anderen abgemetzelt. Neu für die Reihe, dennoch ein Klischee aus dem heiligen Slasher-Buch ist der Ziehvater, der später mit der Nemesis seiner eigenen Kreation zu kämpfen hat.
Einzig optisch macht "Cold Prey III" vieles richtig: Er verzichtet auf die Schneelandschaften der ersten beiden Teile, um ein kaltes Waldpanorama zu zaubern, das praktisch mit dem "Erwachen" des Killers am Ende des Films durch den ersten Schneefall zur Eiswüste wird.
Cold Prey III
Tja, typisches Prequel-Problem: Man kennt die Geschichte schon, wen interessiert da noch die Herleitung, gerade bei einer Franchise, die sowieso nach Schema X verläuft? Entsprechend lahm schreiten die jüngeren Jahre das Waldschrat-Michaels voran, denn in überraschende Richtungen entwickeln kann er sich ja kaum: Immerhin: Das Setting wird in die 80er verlegt und man versucht ein bisschen mit der Zeit zu spielen, dies allerdings relativ unerfolgreich: Erst, als in der Mitte des Films ein Teenie plötzlich mit dem Finger das verhedderte Band einer Musikkassette aufrollt und wieder in seinen ziegelsteindicken Walkman stopft, erinnert man sich daran, dass das hier ja die 80er sind. Die Handlung läuft ab as usual: Fünfergruppe von Teens-to-Twens-Übergängern macht eine Tour in die Berge und wird da einer nach dem anderen abgemetzelt. Neu für die Reihe, dennoch ein Klischee aus dem heiligen Slasher-Buch ist der Ziehvater, der später mit der Nemesis seiner eigenen Kreation zu kämpfen hat.
Einzig optisch macht "Cold Prey III" vieles richtig: Er verzichtet auf die Schneelandschaften der ersten beiden Teile, um ein kaltes Waldpanorama zu zaubern, das praktisch mit dem "Erwachen" des Killers am Ende des Films durch den ersten Schneefall zur Eiswüste wird.
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