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Originaltitel: Riot
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Joseph Merhi
Darsteller: Gary Daniels, Sugar Ray Leonard, Paige Rowland, Charles Napier, Patrick Kilpatrick, Kenneth Tigar, Dex Elliot Sanders, Scott Shepard, Mongo, Ron Barker, Tim Colceri u.a.
An Heiligabend erschießt die Washingtoner Polizei irrtümlich drei Jugendliche, die sie für Bandenmitglieder gehalten hat. Dies geschieht zudem in einem sehr instabilen Stadtviertel, das von Banden, Armut und Korruption beherrscht wird. Die drei toten Jugendliche bringen das Fass zum Überlaufen und die Gewalt entlädt sich in den Straßen Washingtons. Inmitten dieser Unruhen wird die Tochter des britischen Botschafters entführt, der daraufhin seinen besten Mann losschickt, um die Lösegeldübergabe durchzuführen und die Botschaftertochter sicher aus dem "Kriegsgebiet" heraus zu geleiten. Der englische SAS Major Williams wird auserkoren, dieses Himmelfahrtskommando zu übernehmen. Bis zu der Lösegeldübergabe geht auch alles gut, doch dann läuft die ganze Aktion aus dem Ruder ...
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Mit verheerenden Folgen für die Bäddieswelt - versteht sich ;-). Die Grundgeschichte erinnert freilich an die Klapperschlange. Ein Stadtteil wird zum unzugänglichen Kriegsgebiet bar jeder Gesetzesgewalt. Genau hier verschwindet jemand ganz Wichtiges und natürlich kann nur ein ganz bestimmter Tausendsassa alles richten. Und was in der Klapperschlange funktionierte, funktioniert auch hier, denn dank der Ausgangslage sind die Fronten schnell geklärt und man versucht auch gar nicht erst, die Story irgendwie zu verkomplizieren. Immerhin braucht man ja auch Zeit für die Action und die regiert den Film ab der Lösegeldübergabe vollends. Bis dahin sind 45 zumindest recht kurzweilige Minuten vergangen, in denen allerdings keine einzige wirklich interessante Actionszene gewuppt wurde. Es gibt eine Kneipenprügelei und ein paar explodierende Autos, das war es dann auch schon. Doch nach der Lösegeldübergabe brennt die Bude. Auf einem Autofriedhof darf der sympathische Hauptdarsteller Gary Daniels zeigen, wie er kicken kann und dass er nicht vor hat, das Lumpenpack mit Samthandschuhen anzugreifen. Keine fünf Minuten später kickt er in den Straßen von Washington und bläst zum dicken Showdown an einer Kreuzung, wo er im Sekundentakt Bäddiekeile verteilt, Genicke krachen lässt und äußerst spektakulär Motorradfahrerbäddies von ihren fahrbaren Untersätzen trennt. Das ist absolut spaßig anzuschauen, hat Tempo, Härte und ist herrlich Old-School. Auch das Ende des Oberbäddies - verkörpert von der Charakterfresse Patrick Kilpatrick, den schon van Damme in den Ofen geschoben hat ;-) - ist herrlich knallig und vergleichsweise spektakulär ausgefallen. Heutzutage wird so etwas wahrlich nicht mehr gemacht. Was bei dem Film neben all der Action absolut begeistern kann, ist die fast schon apokalyptische Grundstimmung, die hier entworfen wird. Überall brennt irgendwas, liegt Dreck rum und stößt man immerfort auf bewaffnete Menschen, die sich selbst immer am Nächsten sind. Da der Film auch noch im Rahmen einer einzigen Nacht spielt, wird es obendrein nie wirklich hell und freundlich, was die düstere Stimmung noch verstärkt. Das Ganze wird von einer äußerst soliden Kameraarbeit äußerst stimmig bebildert und wenn der zugehörige Score auch keine Meisterleistung darstellt, untermalt er das Treiben doch sehr passend. Was könnte man dem Film negativ anlasten? Zum einen erzählt er absolut nichts Neues. Sugar Ray Leonard als Gary Daniels Partner funktioniert nicht und Patrick Kilpatrick hätte man bedeutend eher in den Film einbinden können. Auch der Hubschrauberstunt in der Mitte des Streifens stinkt verdächtig nach Modelltrick, aber all das ist eigentlich nur Makulatur, denn ...
Riot ist ein wahrlich gelungenes, straight durchgezogenes Actionknallbonbon mit herrlich stimmiger Endzeitatmosphäre (obwohl es kein Endzeitfilm ist) für den kleinen Actionhunger zwischendurch! Mehr davon!
![7 von 10 :liquid7:](./images/smilies/bewertung7.gif)
Ein deutsche DVD gibt leider nicht. Lediglich eine FSK 18 VHS Version von Warner bringt uns den Film in deutscher Sprachfassung uncut in die heimischen Wohnstuben. Für eine uncut Silberscheibe sollte man gen England blicken ... hier kommt Riot von Prism Leisure.
In diesem Sinne:
freeman