Musiktagebuch: gelini71

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

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Beitrag von gelini71 » 17.09.2010, 14:14

the Like - Release me

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VÖ Jahr: 2010
Label: Geffen
Genre: Retro Pop

Wenn auf dem Cover das altmodische "Stereo Sound" Logo prangt , die Musikerinnen allesamt auf den Fotos 60´s Kleider anhaben , die CD im Design einer Vinylplatte daherkommt (inklusive fühlbarer Rillen) & das ganze zudem vom Mark Ronsom (remember "Valerie" mit Amy Winehouse) produziert wurde - ja dann kann man sich auf eine dicke Packung Retrosound einstellen.

Die vier Mädels aus LA lassen auf ihrem zweiten Longplayer die große 60´s Show raus. Beatpopmusik , die Wiederauferstehung des 2,5 Minuten langen Radiosong. Ganze 38 Minuetn dauert das Album mit 12 Songs (plus ein Hidden Track) & beim anhören fühlt man sich ganze 40 Jahre in die Zeit zurückversetzt. Doch sollte man sich nicht von den Beatrythmus & den "LaLaLa" Chören im Hintergrund einlullen lassen , den Textlich haben es die Mädels Faustdick hinter den Ohren. Wenn z.B. in "Wishing he was dead" der Exfreund kräftig verdoschen wird hat das ganze nix mehr von fröhlicher Popwelt.

Locker & flockig produziert , fast jeder Song ist ein Ohrwurm & zudem das ganze enorm lässig rübergebracht. Wer es gerne mal Retro mag der ist hier richtig. Für mich die Pop Platte des Jahres (bis jetzt).

Hörbeispiel: Wishig he was dead

:liquid9:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von gelini71 » 08.10.2011, 19:19

Muse - the Resistance

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VÖ Jahr: 2009
Label: Warner
Genre: Rock

Meine erste Berührung mit MUSE im Albumformat , so manche Single kannte ich natürlich vorher & irgendwann habe ich mal ein Konzert auf MTV gesehen was ich ganz nett fand. Zudem wird mir im Bekanntenkreis diese Gruppe immer wieder nahegelegt da (laut Aussage) "total genial". Ob "the Resistance" jetzt das richtige Album war um sich von denen einen Ersteindruck zu verschaffen kann ich nicht sagen , aber zumindestens kann ich jetzt etwas mitreden.

Zunächst: Die Drei verstehen ihr Handwerk & können technisch mit ihren Instrumenten umgehen. Über die Stimme des Leadsängers kann man geteilter Meinung sein , schlecht ist sie nicht (jedenfalls nicht so wie manchmal im Internet gemacht wird) bloß paßt diese helle & teilweise dünne Stimme nicht so ganz zur Musik von MUSE - bei Rock muß man imo einfach eine tiefe Stimme haben. Das zudem die Stimme so penetrant in den Vordergrund gemischt wurde hat mich dann doch etwas gestört bzw es paßt nicht ganz in Klangbild.

Musikalisch geht es ziemlich bunt zu , das Moog Intro beim Titelsong hat mir direkt mal ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Ansonsten klauen die Drei so ziemlich bei jedem der nicht bei drei auf den Bäumen ist - von Queen über Genesis bis hin zu diversen 70´s Rockbands ist so ziemlich alles dabei , zudem kommen noch Klassische Komponisten in die MUSE Zweitverwertung (ich meine Bach & Mozart gehört zu haben). Das ganze ist Streckenweise dann doch etwas zu überproduziert , ein ständiges zuviel an Eindrücken & Einflüßen. Ganz besonders schlim am Ende bei der Dreiteiligen Symphonie - da bin ich dann vorher raus , das war mir viel zu kitschig.

Das Hauptproblem der Band ist im Booklet nachzulesen - die haben sich nämlich selber produziert. Deshalb mein Tip an MUSE: Holt Euch einen Produzenten mit ins Studio der Euere Musikalische Völlerei in Zaun hält & Euch vor den Kitschattacken bewahrt , denn dann könnte aus uns sogar was werden. Unterm Strich weil einige Songs doch gut sind gibt es von mir
:liquid5:

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Beitrag von Vince » 09.10.2011, 09:38

gelini71 hat geschrieben: Ob "the Resistance" jetzt das richtige Album war um sich von denen einen Ersteindruck zu verschaffen kann ich nicht sagen ,
Ganz sicher nicht. ;) Imo klar das schwächste Muse-Album, allerdings auch das elektronischste, was ja dann doch wieder etwas mehr in deine Richtung geht. Notentechnisch stimme ich in etwa überein, würde vielleicht noch nen Punkt weniger geben.

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Beitrag von Sir Jay » 09.10.2011, 11:18

boha muse...Ich weiß nicht....habs ja schonmal gesagt. Die sind ja eigentlich ganz in Ordnung, aber irgendwie mag ich die nicht, keine Ahnung warum...
Origins of Symmetry hab ich im regal seit knapp 2 Jahren, aber bis heute nur etwa 2 mal durchgehört...

Mit Black holes habe ich wesentlich mehr Zeit verbracht, jedoch nur mit Einzeltracks und nicht mit dem kompletten Album.

Die haben einige gute Nummern, aber irgendwie sind die mir fast schon ein wenig zu mainstreamig. Umso größer meine Überraschung als mein berüchtigter Kumpel mit dem Ich erhebliche musikalische Differenzen habe meinte, noch nie etwas von der Band gehört zu haben...Also Ich kanns schwer beurteilen, aber ist MUSE eine Band, die wirklich jeder kennen sollte??

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Beitrag von gelini71 » 09.10.2011, 12:51

Sir Jay hat geschrieben:Also Ich kanns schwer beurteilen, aber ist MUSE eine Band, die wirklich jeder kennen sollte??
Ich würde sagen ja , anhand der Chartplazierung der Alben , den Radiohits aus dem "Resistance" Album oder das sie Headliner bei Rock am Ring waren. Die sind witzigerweise sogar in der Technoszene ein Begriff weil es mal vor einigen Jahren einen Timo Maas Remix von "Sunburn" gab der ein ziemlicher Clubhit gewesen ist & auch auf diversen Mix CDs zu finden war.

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Beitrag von vstverstaerker » 11.10.2011, 18:15

Puh, leider finde ich wenig Zeit für mein MTB, aber The Resistance wäre bei mir u.U. eine 9/10. Es zeigt sich, dass diese Band generell nicht gelinis Geschmack ist. Denn ich kann die Kritik nicht nachvollziehen und sie wird sich garantiert auch ähnlich bei den anderen Werken dann so wiederfinden.
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Beitrag von gelini71 » 11.10.2011, 19:16

vstverstaerker hat geschrieben:Puh, leider finde ich wenig Zeit für mein MTB, aber The Resistance wäre bei mir u.U. eine 9/10. Es zeigt sich, dass diese Band generell nicht gelinis Geschmack ist. Denn ich kann die Kritik nicht nachvollziehen und sie wird sich garantiert auch ähnlich bei den anderen Werken dann so wiederfinden.
^
Ey - willste Ärger oder was :twisted:

:lol: Kleiner Scherz :wink:
Die Musik ist ja nicht schlecht & die Band hat es auch drauf , meine Hauptkritik bezieht sich auf die Produktion allgemein , weniger wäre mehr gewesen.

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Beitrag von vstverstaerker » 13.10.2011, 19:23

Ich hab jetzt nicht alle Alben im Kopf (die alten höre ich selten - ohne Grund), aber zumindest der Vorgänger war diesbzgl. recht ähnlich angelegt. Auch wenn ich The Resistance in allen Belangen extremer finde, so gefällt mir gerade das auch sehr gut. Es passt für mich irgendwie zu dieser Band, es ist in sich stimmig, während ich woanders wohl auch schreiend weglaufen würde :lol:
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Beitrag von gelini71 » 01.11.2011, 16:49

Steve Hackett - Beyond the Shrouded Horizon

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VÖ Jahr: 2011
Label: Inside Out Music
Genre: Rock im allerweitesten Sinne

Wenn man den Legendenstatus hat kann man machen was man will - Steve Hackett hat ihn & macht (folgerichtig) nur noch das worauf er Bock hat. Somit ist das neue Album von ihm auch nahezu unmöglich in irgendeine Schublade zu tun. Prog Rock ? Ja , auch. Aber auch Klassik , Blues , sowasähnliches wie Pop , Weltmusik & sehr viel Old School Rock der klingt wie aus den 70ern.

Das Hackett einer der besten Gitaristen ist bedarf keiner Diskussion - somit steht die Gitarre fast immer im Mittelpunkt. Mehr noch - mehr als einmal hat man das Gefühl Hackett will unbedingt beweisen das er mit über 60 noch nicht zum alten Eisen gehört & läßt die Finger immer wieder kräftig über die Seiten rennen das einem schon fast schwindelig wird , so als ob er den ganzen Jungspunden sagen will "Platz da , hier kommt der Meister".

Wie so oft bei perfekten Handwerkern hapert es etwas an den Kompositionen , die manchmal entweder etwas bieder oder auch kitschig klingen , zudem ist die Singstimme von Hackett ziemlich eigen. Trotzdem kein schlechtes Album mit einigen richtig guten Songs (der Startersong "Loch Lomond" ist ein richtiges Brett) , lediglich die Bonus CD ist wirklich eher Ausschuß.
Klingt zwar Streckenweise extrem arg nach Genesis , aber das war ja zu erwarten.
:liquid7: (vorerst , kann sich eher noch steigern)

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Beitrag von Vince » 02.11.2011, 17:19

Ok, vergiss meine Frage im anderen Thread, das hilft mir schon mal weiter... ich werd auf jeden Fall mal reinhören bei dem guten Mann.

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Beitrag von gelini71 » 02.11.2011, 18:21

Ich habe das gestern irgendwie gerochen :lol:

Hackett ist dann was für Dich wenn Du mit dem Old School Prog der 70iger was anfangen kannst , vor allen alles was aus dem Hause Genesis kam als Hackett da noch Mitglied war.

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Beitrag von gelini71 » 26.12.2011, 14:38

Unitopia - Artificial

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VÖ Jahr: 2010
Label: Insideout Music
Genre: klassischer Prog

Haben sich Genesis in Originalbesetzung wiedervereinigt ? Oder ist gar Eric Wolfson von den Toten wiederauferstanden & hat sich mit Alan Parsons versöhnt ? Nicht ganz - ich habe lediglich das dritte Album von Unitopia gehört.

Unitopia aus Australien machen Prog-Rock der ganz alten Schule , ganz so als hätte es alle neumodischen Strömungen & Wellen in diesem Genre niemals gegeben. Das ist alles sehr Melodisch , viele Songs haben einen Radiotauglichen Refrain oder ein nettes Saxophon Solo , zudem ist dieses Album selbstverständlich ein Konzeptalbum. Handwerklich haben die Jungs so einiges drauf , auch wenn es an Eigenständigkeit fehlt. Die Gitarrenlinien klingen verdammt nach Ian Barrison , die Keyboards klingen als würde Tony Banks diese bedienen. Das der Sänger Marc Truesak singt wie Peter Gabriel ist ebenso logisch wie konsequent , zumal er vor Unitopia in einer Genesis Coverband gesungen hat (womit sich der Kreis dann schließt).

Neben den beiden großen Polen Genesis & the Alan Parsons Project sind die Fixpunkte Yes , ELP & the Beatles , wobei der Quasi Beatles Song "Nothing last forever" der Tiefpunkt auf dieser CD darstellt. Geklaut wird auch , das Intro vom epischen "Tesla" (mal eben 13 Minuten lang) ist eine 1:1 Kopie von "the Fall of the House of Usher" von APP.

Bei aller berechtigter Kritik bezüglich "Gut geklaut ist halb gewonnen" unterhält diese CD prächtig , weil die Songs einfach richtig gut sind. Sicherlich läßt sich darüber streiten ob man ein zweites Marrilion oder eine Art zweites APP braucht , aber mir persönlich macht das Album richtig Spaß. Wer die frühen Genesis oder APP mag der sollte auf jeden Fall mal reinhören , wer keine Radiotauglichen Refrains mag oder dem nur einer abgeht wenn ein Gitarist Minutenlang sich an seinem Solo einen abarbeitet der sollte die Finger von Unitopia lassen.
:liquid9:

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Beitrag von gelini71 » 30.12.2012, 12:09

Porcupine Tree - Deadwing

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VÖ Jahr: 2005
Label: Lava
Genre: Rock, vom klassischen Prog bis hin zu Hard Rock alles dabei

Als ich dieses Album das erste mal durchhörte hatte ich irgendwie ein vertrautes Gefühl diese Musik zu kennen, also nicht das ich ein neues mir unbekanntes Album höre sondern eher eine alte CD im Regal nach Jahren wieder einmal gehört habe. Nachdem ich ein paarmal genauer hingehört hatte wußte ich auch den Grund für dieses Gefühl: Steven Wilson, der alte Fuchs klaut sich mal eben munter durch gut 40 Jahre Rockgeschichte. Die Keyboardlinien sind genau die gleichen wie von Tony Banks, "The Start of Something Beautiful" könnte genauso gut von Genesis stammen während "Glass Arm Shattering" auch aus der Spätphase von Pink Floyd stammen könnte (Das Gitarrenspiel von David Gilmour wird fast perfekt imitiert), die Melodie von "Mellotron Scratch" ist auch von irgendetwas geklaut, nur bin ich (noch) nicht dahintergekommen wovon :lol:. Doch anders als die Berufsmäßigen Kopierer wie Marillion oder Unitopia ist Wilson so clever das er das alles so geschickt zusammenbaut das es zwar halt vertraut wirkt, gleichzeitig aber eben nicht wie bloß geklaut klingt.

Was dem Album an Inovation fehlt macht es mit seinen Longplay Eigenschaften wieder weg - es läuft und läuft und wird nicht langweilig. Das Album ist vom Sound und der Stimmung her sehr homogen, die Arrangements schön ausgetüfftelt mit vielen kleinen Details (macht über Kopfhörer richtig Spaß). Wilson liebt es recht deutlich hörbar so alle 30 Sekunden die Stimmung zu ändern, anders sind die vielen Breaks nicht erklären - mir gefällt das aber, endlich mal Musik wo mal was passiert in der Laufzeit ohne das es hektisch oder überladen klingt. Songtechnisch gibt es keinen Ausfall, manches wie "Open Car" klingt am Anfang etwas belanglos, entwickelt sich aber mit der Zeit dann doch zum Ohrwurm. Apropo Ohrwurm: Ja, das Album ist Pop ! Theoretisch wären sogar Hits in den Charts möglich gewesen, wären in "Shallow" nicht diese harten Gitarren im Refrain oder bei dem Radiofreundlichen "Lazarus" ein griffiger Refrain dabei. Steven Wilson versteht es perfekt einen potentiellen Hit zu verhindern :lol: .

Zu motzen gibt es hier nix - an die manchmal etwas harten Nu Metal Gitarren habe ich mich auch gewöhnt, trotzdem bin ich nicht der einzige der sich daran gerieben hat :arrow: KLICK :wink: . Egal - dann ziehe ich deshalb einfach einen Punkt ab und gebe ehrliche
:liquid9:

So liebe PT Freaks - haut auf mich rein :lol:
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Beitrag von Vince » 30.12.2012, 12:53

Was gibts denn da zu hauen, du gibst nen Punkt mehr als ich selbst - ist doch alles im Lot. ;)

Argumentation ist von vorne bis hinten nachvollziehbar. Ob man die Wiedererkennungswerte nun "Klau" oder "Zitat" nennt, ist Auslegungssache - wenn man es so geschickt macht wie Wilson, würde ich eher von einem Zitat ausgehen. Der Mann hat ein gigantisches Musikwissen und wird sich schon jeweils was dabei gedacht haben, wenn er sowas gemacht hat.

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Beitrag von gelini71 » 30.12.2012, 14:37

Puh - jetzt muß ich nur noch den Jay überleben :lol:
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Beitrag von Vince » 30.12.2012, 14:44

Das dürfte problematischer werden. :lol:

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Beitrag von gelini71 » 30.12.2012, 15:22

Ich denke mal die Endwertung wird es retten :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 01.01.2013, 18:12

ne also zum Draufhauen habe ich hier auch nichts, eher bei diversen Kritiken, die ich beiden babyblauen Seiten gelsen habe :lol:

Die "Hit"-Qualitäten eines Shallow oder Lazarus hatten wir ja bereits an anderer Stelle diskutiert. Auf meiner CD wurde mit einem Aufkleber sogar mit den besagten Songs geworben!!
Vince hat geschrieben: Argumentation ist von vorne bis hinten nachvollziehbar. Ob man die Wiedererkennungswerte nun "Klau" oder "Zitat" nennt, ist Auslegungssache - wenn man es so geschickt macht wie Wilson, würde ich eher von einem Zitat ausgehen. Der Mann hat ein gigantisches Musikwissen und wird sich schon jeweils was dabei gedacht haben, wenn er sowas gemacht hat.
Seh ich auch so. Nichts anderes machen auch Leute wie Tarantino ;)
Ansonsten fehlen mir persönlich wohl leider die Referenzen um die "Zitate" zu erkenne. Was Pink Floyd oder eben Genesis angeht bin ich halt leider noch ein ziemlicher Noob, auch wenn ich von PF ein Großteil durchgehört habe (nur leider nicht oft genug); da erkenne ich zumindest eben diese chilligen, schwelgerischen Passagen ;)

Ich bleib dabei, geiles Album und ich freue mich schon auf gelinis ersten Begegnungen mit Oceansize :D

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Beitrag von gelini71 » 01.01.2013, 19:14

Das sind ja auch jetzt nicht 1:1 Kopien von bestimmten Passagen sondern es geht eher um die Atmo, die Keyboards werden halt so gespielt und im Arrangement untergebracht wie es eben auch Genesis machen, die Gitarre wird teilweise genauso gespielt wie es David Gilmour macht usw. Ob jetzt als Zitat oder geklaut bezeichnet ist Jacke wie Hose - Wilson hat sich halt einmal quer durch die Musikgeschichte gearbeitet und halt das ist dabei rausgekommen. Zwar halt nicht inovativ (wobei es ja kaum noch inovatives im Musikbereich gibt) sondern eben "nur" unterhaltsam auf sehr hohen Niveau.
Den Wilson / Tarantino Vergleich hatte ich auch im HInterkopf, habe ihn mir aber dann doch verkniffen :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 01.01.2013, 21:56

ist mir schon klar, dass du keine 1:1 kopien meinst, ich kenne solche Zitate ja selber von anderen Bands, wo ich exakte Verweise auf bestimmte ältere Songs machen kann, nur im Falle von Deadwing fehlen mir eben die nötigen Referenzen ;)

Arbeitest du dich jetzt dann eigentlich weiter in die PT Discographie ein, oder wie soll das mit dir weiter gehen? :D

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Beitrag von gelini71 » 02.01.2013, 05:55

Sir Jay hat geschrieben:Arbeitest du dich jetzt dann eigentlich weiter in die PT Discographie ein, oder wie soll das mit dir weiter gehen? :D
Wenn ich selber wüßte wie es mit mir weitergeht wäre mir auch etwas wohler :lol: :lol: :lol:
Zum ersten Teil der Frage - check einfach mal den "zuletzt gekauft" thread, dann hast Du die Antwort. :wink:
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Beitrag von gelini71 » 05.01.2013, 16:59

Porcupine Tree - the Sky moves Sideways

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VÖ Jahr: 1994
Label: KScope
Genre: Klassischer Prog mit einem Schuß Techno und einer Brise Hardrock

Ist doch echt zum kaputtlachen: Da muß sich ein Frank Bornemann seit Jahren dafür Rechtfertigen das die Musik seiner Band Eloy wie eine Kopie von Pink Floyd klingt - da kommt der von seinen Jüngern als Genie verehrte Steven Wilson 1994 mit diesem Album um die Ecke das eine so dreiste Pink Floyd Kopie ist das man als Hörer nicht sagen kann ob man Wilson nun dafür anerkennend auf die Schulter klopfen oder vor Wut in den Hintern treten soll :lol:. Würde es gerecht zugehen dann müßte Bornemann nun auch als Genie gelten aber.... :wink:

Kernstück ist der Titelsong, schön episch lang und in zwei Teile aufgeteilt erinnert er in der ersten Hälfte schon stark an "Shine on you crazy Diamond" - wenn aber nach 8,5 Minuten die Technobeats loslegen, die Gitarre Gilmourmäßig breite Flächen streut und dann noch die Ethnoelemente dazukommen - ja, da geht mir mein Herz richtig auf, das ist toll, das ist geil, da geht der Lautstärkeregler auf 12 Uhr ! :D Das bekommen System 7 oder the Orb auch nicht besser hin. Auch richtig gut das epische Instrumentale "Moonloop" was zwar auch kräftig Pink Floyd Atem ausströmmt aber auch das ist egal. Ziemlich cool gemacht das ganze.

Die kürzeren Songs fallen im direkten Vergleich etwas ab, sind aber immer noch gut. "Stars Die" ist eine schöne Ballade (Hallo "Wish you were here", schön Dich wiederzuhören :lol: ), auch "the Moon touches your Shoulder" gefällt - lediglich der Rocker "Dislocated Place" fällt im Albumkontext etwas aus dem Rahmen. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt: Es wirkt alles noch ein klein wenig unbeholfen und nicht aus einem Guss, PT waren halt kein Soloprojekt von Wilson mehr aber auch noch keine zusammengewachsene Band - daran wird es wohl gelegen haben. Da aber zwei Megatracks auf diesem Album sind und man einfach merkt das hier einer am Werk ist der es wissen will gebe ich dezente
:liquid9:
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Beitrag von Vince » 06.01.2013, 13:59

Techobeats? Hab ich so nicht mehr in Erinnerung... sollte ich noch mal reinhören.

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Beitrag von gelini71 » 06.01.2013, 14:10

Kannste mir schon glauben :wink: Da läuft auf jeden Fall mal ein ziemlich kräftiger Analogbass der so auch auf diversen Technotracks jener Zeit zu finden war, ab diesen 8:30 Minute ist das ein Waschechtes UK Techno / House Teil wie es so nur aus UK kommen konnte, ähnlich halt wie bei System 7, the Orb oder (mit Abstrichen) Underworld.
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Beitrag von gelini71 » 20.01.2013, 09:46

Justice - †

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VÖ Jahr: 2007
Label: Ed Banger
Genre: Techno / Rave / Disco / Krach

Rumms - Bumm Bumm Bumm - Quietsch - Piep - Rödel Rödel Rödel - Rumms Krach Peng - D.A.N.C.E. - Zack Poing Peng Klatsch - Rummel Rummel Rummel - Piep - Kreisch - Flatsch

Ja - so ungefähr klingen die 48 Minuten von "†". Die Sequenzer laufen Amok, der Bass ist übersteuert ohne Ende und dazu Frequenzen die jeden Hochtöner auf eine Belastungsprobe stellen. Das ist zwar irgendwie total doof und bescheuert aber gleichzeitig haut das Ding rein ohne Ende und hat so diesen typischen Groove den nur die Franzosen so hinbekommen. Kurzum: Findet man entweder Saugeil oder Saudoof - ich gehöre zu ersteren.
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Beitrag von gelini71 » 23.01.2013, 16:31

Porcupine Tree - Up the Downstairs / Starcase Infinities

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VÖ Jahr: 1993
Label: Delerium / K-Scope
Genre: Klassischer Prog / Rock-Pop

Rein faktisch das Debüt von PT (auch wenn etwas anders gelistet wird) sollte das ganze laut Liner Notes ja ein großes Doppelalbum werden bis die damalige Plattenfirma die Bremse zog und nur ein einfaches Album genemigte - und so Steven Wilson vor den kreativen Selbstmord bewahrt hat :wink:. "Up the downstairs" hat alle Probleme die üblicherweise solche Debüt bzw Erstlingswerke haben: Da ist ein junger, hungriger Musiker der es alles mal zeigen will. Der Plattenfirma, den Kritikern, den (noch wenigen) Fans und vor allen sich selbst. Und dieser Musiker scheitert - vor allen an sich selber, seiner mangelnden Erfahrung und an den Produktionstechnischen Mitteln die damals eben noch bescheiden waren. Im Laufe der Jahre wurden letztere ausgebügelt (Stichwort: ausgetauschte Keyboards / echter Drummer statt Computer) so das ein Genuß auch heute noch möglich ist.

Das Album ist ein Sammelpool diverser Einflüsse - das Wilson es drauf hat merkt man schon, die Pink Floyd Anklänge sind auch vorhanden (vor allen beim Gitarrenspiel), das Gesamtpaket aber wirkt noch etwas unrund. Die beiden Instrumentalen Longtracks "Burning Sky" und der Titeltrack gefallen mir richtig gut, auch "Always never" ist ein netter Pop-Rock Song. "Nett" ist genau das Stichwort: Vieles ist nett hier, die Ballade "Fadeaway" oder "Small Fish" mit seinem Gilmour Gitarrensolo - nett aber eben nicht außergewöhnlich. Aber jeder hat mal klein angefangen - kein Meisterwerk, nett (leider) und schön anzuhören.

Als Bonus gibt es auf CD 2 dann noch "Starcase Infinities", eine 10" Vinyl EP die im Original mittlerweile recht hohe Sammlerpreise erzielt. Die fünf fast Instrumentalen Songs gefallen mir sogar noch einen Tick besser als das Hauptalbum. Die Pink Floyd Anklänge sind hier zwar noch stärker aber dafür sind die Stücke bestes Kopfkino. "Rainy Taxi" wird dann ein Jahr später zu "the Sky moves Sideway" - da hat Wilson ja brav bei sich selber geklaut :lol:. Warum aber hier nicht auch der Drumcomputer ausgetauscht wurde verstehen wohl nur die Götter - die Stücke hätten es verdient gehabt.
:liquid7: (für beides zusammen)
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