Mamá (2008)
Solide gemacht, aber wie Stefan schon schreibt: Der Short wirkt wie eine Szene aus einem Langfilm (umso mehr, wenn man die spätere Langfassung gesehen hat). Ein netter Jump Scare, der gut vorbereitet wird, aber halt ohne Kontext da steht. Nette Sache, handwerklich gut gemacht, aber ob mich das an del Toros Stelle dazu gebracht hätte den Langfilm zu finanzieren?
Mama (2013)
Hat sich dann aber gelohnt, dass del Toro das Wagnis eingegangen ist. Klar, vieles ist hier aus dem Lehrbuch für Gruselfilme und ziemlich 08/15, sei es manche Nebenfigur, die nur zum Weghäckseln da ist, oder manche Standardsituation, die hier durchgespielt wird, aber Muschietti inszeniert einfallsreich. Etwa wenn der Bildausschnitt Flur und Kinderzimmer gleichzeitig in den Blick nimmt und erst die Bewegung der Charaktere offenbart, was gerade dort passiert. Die Jump Scares sitzen, die ungewöhnliche Anlage der weiblichen Hauptfigur als Mutter wider Willen ist ne nette Sache (auch wenn sie hollywoodgerecht dann doch Beschützerinstinkte entwickelt) und die Besetzung spielt gut. Was "Mama" dann aber (zumindest in meinen Augen) über den Genredurchschnitt hebt, das ist das Finale, das extrem emotional herkommt (und Emotion fehlt dem vorigen Film durchaus ein wenig) und mit einer berührenden, mutigen Note endet.
,5 bis

Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]