Hunt to Kill

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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Hunt to Kill

Beitrag von freeman » 13.10.2010, 09:01

Hunt to Kill

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Originaltitel: Hunt to Kill
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Keoni Waxman
Darsteller: Eric Roberts, Steve Austin, Gary Daniels, Gil Bellows, Emilie Ullerup, Michael Hogan, Adrian Holmes, Michael Eklund, Marie Avgeropoulos u.a.

2010 dürfte als Jahr der Action Hero Team Ups in die Geschichte eingehen. Das Highlight dahingehend stellt ganz klar The Expendables dar. Dort wurde die Superbösewichterriege verkörpert von Gary Daniels, Steve Austin und Eric Roberts. Wer nun wissen will, was diese Darsteller so treiben, wenn sie nicht mit Sylvester Stallone aneinandergeraten, der sollte sich Hunt to Kill zu Gemüte führen, der mit der großartigen Werbezeile „Survival of the Baddest“ angepriesen wird, aber leider nur bedingt hält, was er verspricht.

Jim Rhodes arbeitete viele Jahre für die texanische Grenzpatrouille, als ausgerechnet einer seiner letzten Einsätze für diese Einheit gründlich schief geht und bei der Aushebung eines Crystal Meth Labors sein Partner und Freund Lee Davis erschossen wird. Dieses Ereignis bestärkt ihn nur in seinem Vorhaben, den Dienst zu quittieren. Jahre später lebt er mit seiner Tochter ein zurückgezogenes Leben in Montana, nahe der kanadischen Grenze. Seine Tochter, ein echter Wildfang, wird eines Tages von dem Sheriff der kleinen Gemeinde, in der Jim inzwischen wohnt, wegen Ladendiebstahls festgesetzt. Als Jim sie aus dem Sheriffsdepartement auslösen will, gerät er mitten in eine ziemlich verfahrene Situation.

Ein paar Badasses haben den Sheriff und Jims Tochter als Geisel genommen. Sie wollen eigentlich, dass der Sheriff ihnen hilft, einen ihrer Komplizen, der sie nach einem spektakulären zehn Millionen Coup verladen hat und gen Kanada ausbüxte, einzuholen und sich für dessen Untreue zu „bedanken“. Als Jim nun die Szenerie betritt, eskaliert die Situation. Die Baddies um Psycho Banks killen den Sheriff und nehmen Jim und seine Tochter mit sich, bot Jim sich doch an, ihnen zu helfen, wenn sie das Mädchen am Leben lassen. Schnell finden die Baddies heraus, dass Jim und Kim eine kleine Familie darstellen, was es ihnen leicht macht, den Koloss unter Kontrolle zu behalten. Doch Uneinigkeit im Gangsterteam und einige unkluge Entscheidungen führen bald dazu, dass Jim von der Gruppe getrennt wird, Kim die Gangster anführen muss und Jim rambolike aus dem Unterholz einen Guerillakrieg gegen Banks und Co. vom Zaun bricht.

Die eigentliche Story von Hunt to Kill ist nur zu vertraut. Schon der Stallone Klassiker Cliffhanger nutzte ein ähnliches Szenario, in dem ein mit der Umgebung vertrauter Führer gezwungen wird, jemand oder etwas aufzufinden. Und Cliffhanger hat ja bewiesen, dass ein solches Szenario durchaus funktionieren kann. Leider macht Hunt to Kill einen ganz entscheidenden Fehler, der den Film ziemlich ausbremst. Er lässt die Gangster viel zu schnell darauf kommen, dass Jim und Kim miteinander verwandt sind und man mittels Druckmittel Kim den grobschlächtigen Jim zu einem lammfrommen Schoßhund machen kann. Dementsprechend wenig unternimmt Jim auch gegen die Gangster und dementsprechend wenig passiert denn auch in den ersten 60 Minuten. Und dass nach einem wirklich ordentlichen Einstieg, der mit Shotgun Shootouts, blutigen Treffereffekten und einem gigantischen Big Bang das Wasser im Munde des Actionfans zusammenlaufen lässt.

Doch dann folgt die bereits angedeutete Durststrecke, in der Männer durch einen Wald latschen, vollgeregnet werden, sich mal wammsen, im Dreck pennen, wieder durch den Wald latschen und so weiter und so fort. In dieser Phase fällt ein weiteres Manko des Filmes auf und das ist die gelackte Optik von Keoni Waxman. Dem Regisseur diverser Steven Seagal Filme der letzten Zeit gelingt es zu keiner Zeit, raue Naturbilder voll Dreck, Schlamm und Nässe zu etablieren, die den Männertrip wenigstens optisch hätten männlicher gestalten können. Alles wirkt viel zu sauber, langweilig und gelackt. Von der düsteren Atmosphäre eines Night Hunters ist hier beispielsweise überhaupt nichts zu spüren. Einzig in den wenigen Momenten um einen imposanten Bergfluss, der teils eingefroren ist, entsteht so etwas wie ein unwohlig kaltes Gefühl im Heimkino. Interessanter als die Bilder sind in der Phase erstaunlicherweise die Figuren und die Dynamik derselben. So ist Wildfang Kim den Gangstern in ihrem ganzen Verhalten ähnlicher als ihrem rechtschaffenen Vater, so dass man irgendwann sogar meint, sie könnte überlaufen. Und Gil Bellows als Banks liefert einfach mal eine geile Show ab, die keinerlei Fragen ob seiner Gesinnung offen lässt. Und er hat sichtlich Spaß an dem derben Overacting mit einigen Whohoooo Elementen.

Und dann, endlich, trennt Waxman Steve Austins Jim von dem Treck ziemlich pussyhaft rüberkommender Langweilergangster. Zu heldenhafter Mucke steigt er dann aus einem Bergfluss, brennt sich eine beigebrachte Wunde aus, schnitzt sich Pfeile für eine Armbrust, stellt ein paar Speere her und nutzt den Ruß eines Lagerfeuersteines für ein ordentliches Make Up a la Rambo oder Predator. Und auf einmal hat man ein ziemliches Feixen im Gesicht, denn man spürt, dass Waxman jetzt loslegen möchte und Austin auch genug hat von dem Weicheigehabe der letzten 60 Minuten. Und wirklich, Hunt to Kill beginnt endlich zum Actionfilm zu werden. Austin schenkt seinen Opfern hübsche One Liner, Waxman packt ein paar ordentliche Härten aus, die Mucke wird heldenhafter und endlich kommt so etwas wie Tempo in die ganze Chose. Und dann ist es endlich soweit! Der herrlich flappsige und kettenrauchende Gary Daniels trifft auf Steve Austin, einen Brocken von Mensch.

Und jetzt scheppert es gar köstlich. Knochen krachen, Kauleisten werden verbogen, Nasen gebrochen. Daniels und Austin toben sich richtig aus, wobei beide kleine Momente zum Glänzen abbekommen haben, der ganze Fight aber die Daniels Show ist, der mit diversen Sprungkicks und einigen harten Hand to Hand Manövern ordentliche Highlights setzt. Irgendwann stellen beide Kombattanten geschafft fest, dass es so wohl ewig weitergehen könnte und der Zuschauer denkt sich nur: Ja, bitte! Leider greifen die beiden daraufhin zu holzigen Hilfsmitteln, dreschen damit aufeinander ein und nach einem heftigen „Stick Around“ Finish ist alles rum. Für den Actionfilmfan könnte der Film jetzt gut und gerne vorbei sein, so befriedigend war das Gebotene, aber da ist ja noch Banks. Der erweist sich daraufhin als vollkommen unkaputtbar, was noch einmal ein paar hübsch heftige Momente in den Film zaubert und ... Abspann.

Erwähnen muss man freilich noch Eric Roberts. Dieser überlebt leider die Opening Sequenz nicht, punktet hier aber mit Charme und schnoddrigen Sprüchen und letztlich hätte man gerne noch viel mehr von ihm im Film gesehen. Austin macht als Jim Rhodes einen ordentlichen Job, agiert aber weit unter seiner Damage Leistung, was allerdings auch an der Anlage seiner Figur und der Grundsituation liegt. Diese kommt einfach nur dem Bösewicht entgegen. Da hätte man einen Oscargewinner als Good Guy gegen Bellows auflaufen lassen können, Bellows wäre länger in Erinnerung geblieben. Die weibliche Riege bietet ordentliches Eye Candy, ist ansonsten aber ziemlich egal. Zumindest darf die aus der Serie Sanctuary bekannte Emilie Ullerup als Dominika (hmmmm, was ein Name ;-) ) ein paar Mal ordentlich hinlangen. Waxman macht im Übrigen - von dem Atmosphäredefizit abgesehen - alles richtig. Die Effekte sind handmade, die Kamera zweckdienlich und bei der Action versucht er durchaus Varianzen einzubringen (eine Ballerei, Gekeile, Armbrusteinsatz, Zufußverfolgungsjagden, zwei große Explosionen).

Letztlich versäumt er es aber, seinen Film viel früher durchstarten zu lassen. In den ersten 60 Minuten passiert einfach viel zu wenig, um sagen zu können, dass das Gebotene spannend oder sonst was wäre. Danach schaltet Keoni Waxman wenigstens deutlich ein paar Gänge nach oben und bietet dem Zuschauer das, weswegen er den Film eingelegt hat. Eine wütende Kampfmaschine beim sehr souveränen Guerillakampf gegen ein paar etwas zu weich aufgestellte Badasses. Dabei holt alleine schon der Fight Gary Daniels gegen Steve Austin einige Kohlen aus dem Feuer. Gegen diese Szene stinken alle anderen Actioneinlagen zwar deutlich ab, Spaß machen sie aber dennoch. Und für die neuerliche Waldschratversion der typischen „Einmannarmee legt ihre Waffen an“ Szene gibt’s eh einen Extrapunkt.
:liquid6:

In England erschien H2K unlängst auf DVD und Blu Ray von dem Label Anchor Bay und ist mit einer ab 15 Freigabe uncut (Bei uns dürfte eine FSK 18 drin sein). Die Blu kann man sich dabei getrost klemmen, da HD Feeling nur beim Faltenzählen in einigen Gesichter Close Ups aufkommt.

In diesem Sinne:
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John Woo
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Beitrag von John Woo » 13.10.2010, 20:58

Schönes Review. Da bin ich ähnlicher Meinung.

Die vorhandene Action weiss definitiv zu überzeugen, doch es gibt leider insgesamt zuwenig davon. Etwas schade finde ich, dass Waxman den Kameramann gewechselt hat, hätte er denjenigen von "A Dangerous Man" genommen, wäre die Atmosphäre vielleicht brauchbarer gewesen. Ansonsten weiss die Kamaraarbeit aber zu überzeugen, vor allem der Fight Austin vs. Daniels wurde würdig in Szene gesetzt.
Insgesamt solide Unterhaltung mit guten Darstellern (vor allem Gil Bellows), wenn auch leider teils etwas langatmig.
:liquid6:

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McClane
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Beitrag von McClane » 14.10.2010, 09:01

Genau den hab ich gestern abend auch gesehen und kann das eigentlich alles so unterschreiben. Neben "Cliffhanger" sollte man auf jeden Fall noch "Shoot to Kill" (a.k.a. "Mörderischer Vorsprung") nennen, an dessen Titel "Hunt to Kill" ja auch erinnert. Eric Roberts ist gut drauf, aber schon tot ehe sein Name in den Credits kommt, die Geschichte schon überraschend spannend gemacht, wenn auch teilweise ziemlich vorhersehbar. Schade, dass sich die Action eher zurückhält, aber den ordentlich lange Kampf Gary Daniels vs. Steve Austin holt da die Kohlen aus dem Feuer, wie freeman schon sagt. Und Kali/Escrima mit Ästen ist mal ne lustige Sache. Störend hingegen dass sich die Gangster gegenseitig fast genauso dezimieren wie der Held es mit ihrer Truppe tut und die teilweise schon recht unsympathische Zeichnung des Helden: Der killt einen verletzten, wehrlosen Baddie mitleidslos weg, *SPOILER* killt die Gangsterbraut einfach so, obwohl diese seine Tochter ja zu einem gewissen Grad beschützt hat *SPOILER ENDE* und serviert den unterlegenen Oberfiesling noch zu begeisterten "Kill that asshole"-Anfeuerungsrufen seiner Tochter. Mal abgesehen davon, dass das Ende sowieso bescheuert ist: Der halbtote, unbewaffnete Gil Bellows tritt einem Bär wie Steve Austin noch mal mit den Worten "You can't kill me" gegenüber - das Ergebnis hätte er sich ja schon ausmalen können. Dafür spielt Bellows den Fiesling echt super, die Inszenierung kann sich sehen lassen und er ist besser erzählt als manch andere Wegwerfgeschichte im B-Bereich.

Knappe :liquid6:
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Beitrag von freeman » 14.10.2010, 09:15

Den "Shoot to Kill" (a.k.a. "Mörderischer Vorsprung") hatte ich sogar kurz drin, genau wie Pathfinder, der ja dieses Rumführelemen auch drin hatte, aber Cliffhanger zog das ganze einfach konsequenter durch und zu der Dame muss man imo aber auch erwähnen, dass Austin von deren guter Seite nicht sooooviel mitbekommen hat. Außerdem muss man bei dem Wurf auch einrechnen, dass die Korioliskräfte, Wind und mangelnde Züge und Felder ;-) die Flugkurve beeinflusst haben könnten ... gezielt hatter bestimmt auf Bellows :lol: ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 14.10.2010, 18:36

Trotz der soliden Rückmeldungen: Wenn er mal billiger wird... :wink:

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Beitrag von John_Clark » 14.10.2010, 20:37

StS hat geschrieben:Trotz der soliden Rückmeldungen: Wenn er mal billiger wird... :wink:
... oder online... ;)

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Beitrag von kami » 07.11.2010, 14:47

Ich finde den um einiges besser als der Rest hier, gerade die Kritik an der Optik kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen, gehört sie doch zu den großen Vorzügen dieses Films, dem ich aber auch ansonsten vorwiegend Gutes abgewinnen konnte. Die Story ist vertraut, aber doch fesselnd erzählt, und wird trotz geringem Actionaufkommen im mittleren Drittel nie langweilig.
Die Action selbst ist famos inszeniert, Keoni Waxman scheint da ein sicheres Händchen zu haben.
Einziger echter Kritikpunkt ist die verwendete Kamera, deren offenbar geringer Kontrastumfang die eigentlich fetten Explosionen sofort ins Weiße übergehen lässt.
Ich hab mich auf alle Fälle großartig unterhalten gefühlt, sicher das Highlight der Nasser-Austin-Trilogie.
:liquid7:

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Beitrag von John_Clark » 05.03.2013, 00:21

So, Freunde der Sonne. Auch gesehen :)

In den guten alten Zeiten gab es Filmemacher, die offerierten dem Liebhaber stupider Action des öfteren grossartige Settings in der freien Natur. Stallone, Norris, Schwarzenegger, sie alle wurden in ihrer Karriere mindestens einmal durch die freie Wildbahn gejagt. Auch B-Mime Steve Austin bekam mit "Hunt to Kill" seine Chance ein wenig Frischluft zu schnuppern.

Inhalt:
Jim Rhodes (Steve Austin) arbeitet beim Grenzschutz und ist seit Geburt seiner Tochter Kim (Marie Avgeropoulos) eigentlich ein zahmer Kerl. Als er und seine Tochter jedoch von einer Gruppe Schwerkrimineller entführt und durch die Wildniss geschleppt werden, ist Feierabend für Mr. Nice Guy.

Was machen Steve Austin, Eric Roberts und Gary Daniels, wenn sie mal nicht gerade zusammen für Stallones "The Expendables" vor der Kamera stehen? Richtig, sie drehen in der Regel für den DVD-Markt einfache Ballerstreifen. Doch seit Stallone seine Expendable-Truppe aus dem Boden gestampft hat, scheint es für die Actionhelden unserer Zeit ein neues Selbstverständnis darzustellen, sich gegenseitig bei ihren Actionstreifen zu unterstützen. Für die Fans oft ein Genuss.

Im Falle von "Hunt to Kill" wird das Aufeinandertreffen dieser Actionikonen nicht wirklich zelebriert. Die Hauptrolle liegt klar bei Steve Austin, dem wandelnden Brummbär, dem man seine Vaterrolle (oder welche Rolle er auch sonst spielt) nie so ganz abkauft. Austin ist definitiv die jüngere (und glatzigere) Ausgabe von Seagal. Kein Schauspiel, Austin spielt einfach nur sich selbst. Mehr wollen Fans von ihm auch nicht sehen. Die Szenen mit seiner Tochter muss der Zuschauer einfach mit zugekniffenen Augen ertragen, Austin punktet später jedoch dank viel Körpereinsatz und überzeugenden Actionszenen. Eric Roberts Mittun kann getrost als etwas grösseren Gastauftritt abhaken. Nach einer Szene ist der Gute schon Geschichte. Und so richtig wasted wurde bei dieser Produktion Martial Arts-Künstler Gary Daniels. Ist er der Big Boss der Bad Guys? Nope, in der Hierarchie der bösen Jungs steht Daniels weit hinten, spielt zwar ein richtiges Arschloch, aber irgendwie wirkt sein Auftritt verschwendet. Obwohl, sein Kampf mit Austin ist grosses B-Kino, bei welchem Daniels meines Erachtens die bessere Figur macht als der grosse Glatzkopf. Heimlicher Star des Films ist jedoch keiner der bekannten Actionnamen. Schauspielerisch hat Gil Bellows hier ganz klar die Nase vorne. Und würde das Drehbuch Bellows erlauben noch viel böser zu agieren, dann hätten wir eine ganz grosse Show geniessen können. Zudem scheinen die Produzenten grosse Fans der neuen Battlestar Galactica-Serie zu sein, denn mit Michael Hogan (grössere Nebenrolle) und Donnelly Rhodes (markanter Kurzauftritt) sind gleich zwei Darsteller dieser grandiosen Scifi-Neuauflage mit an Bord.

"Hunt to Kill" ist stellenweise total doof und die Vorgehensweise der Gangster nicht sehr klug. Es gäbe wahrlich genügend zu bemängeln, z.B. auch wie unsympathisch doch die Rolle des armen entführten Töchterleins geschrieben wurde. Doch der Film unterhält irgendwie auf hohem B-Nivea und egal wie stumpfsinnig das Geschehen gerade wirkt (in einem scheissgrossen Wald ein 20 cm Pfeil mit Steinen zu legen, welcher natürlich sofort gefunden wird..), Spass ist definitiv vorhanden.

Fazit: Die B-Version von "Cliffhanger". Für mich einer der besten Austin-Filme. Kann man sich als B-Fan jederzeit geben.

:liquid6:,5

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Beitrag von MarS » 08.03.2013, 14:13

John_Clark hat geschrieben:in einem scheissgrossen Wald ein 20 cm Pfeil mit Steinen zu legen, welcher natürlich sofort gefunden wird..
:lol: Klingt witzig. So ab und zu darf ein Actionfilm auch mal doof sein. Das gehört irgendwie dazu. Muss mir den auch mal endlich ansehen.

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Beitrag von MasonStorm » 08.04.2013, 14:37

Steve Austin zum Dritten für mich. Und siehe da, es geht doch. Hunt to kill entpuppt sich als atmosphärischer Survival thriller mit einigen guten Actionmomenten. Der Schauplatz und auch die beteiligte Schauspieler (Gil Bellows rockt richtig als Bösewicht) lassen den Film um ein vielfaches wertiger als andere Steve Austin Filme wirken. Gerade die Optik ist Werken wie The Stranger und Tactical Force haushoch überlegen. Die Action lässt sich zwar zu Beginn ein wenig bitten, ist aber insgesamt befriedigend geraten und hat mit dem Kampf Austin gegen Daniels ein richtiges Highlight. Zudem schau Eric Roberts für einen sympathischen Kurzauftritt vorbei. Kurzum Hunt to kill hat mir gut gefallen und ist unter den von mir bisher gesehenen Steve Austin Filmen der mit Abstand beste.

Gute :liquid6:

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