Flucht nach Athena

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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John Woo
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Flucht nach Athena

Beitrag von John Woo » 23.04.2006, 18:48

Flucht nach Athena

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Originaltitel: Escape to Athena
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: George P. Cosmatos
Darsteller: Roger Moore, Telly Savalas, David Niven, Claudia Cardinale, Eliott Gould, Richard Roundtree u.a.


Griechenland, gegen Ende des zweiten Weltkrieges: Wehrmachtsmajor Hecht ist gar nicht so übel: Statt seine Kriegsgefangenen zu foltern, lässt er sie nach Schätzen suchen und graben. Zeno, der Chef des örtlichen Widerstands, will unterdessen dem Treiben der Nazi-Invasoren ein Ende bereiten. Als Zentrale der Konspiration dient das Bordell seiner Frau, der schönen Elena (Claudia Cardinale). Um die Gefangenen von ihrem Schicksal zu erlösen und das Unterwasser-Öldepot der Deutschen zu finden, müssen Zeno und seine Männer das Lager überfallen. Doch vorher müssen sie die Funk-Anlage auf dem Berg Athena ausser Betrieb setzen, die ist aber schwierig einzunehmen...

Zunächst fällt dem Filmfan auf: Selten hat man in einem Film so viele bekannte Stars zusammen bekommen.
Da wären Roger Moore (James Bond), Telly Savalas (Kojak, Unternehmen Capricorn), David Niven (Der rosarote Panther, In 80 Tagen um die Welt), Claudia Cardinale (Der Sohn des rosaroten Panthers, Spiel mir das Lied vom Tod), Elliot Gould (Ocean’s Eleven, M.A.S.H., Unternehmen Capricorn) und Richard Roundtree (Shaft).
Ich will gar nicht wissen, was die alles an Gage gekostet haben, die meisten davon waren immerhin auf dem Höhepunkt ihrer Schauspielerkarrieren, allen voran natürlich Roger Moore, der mit „James Bond - The Spy who loved me“ gerade einen gewaltigen Kassenknüller abgeliefert hatte.
Zum Glück verschlangen die vermutlich hohen Gagen nicht das sämtliche Budget, denn der Film sieht ziemlich professionell aus.
Verpflichtet für diesen Film hat man „Rambo 2“ –Regisseur George P. Cosmatos, was zu offensichtlichen negativen wie positiven Aspekte führte, aber dazu später.

Zurück zu den Schauspielern: Diese agieren allesamt leider höchstens durchschnittlich, was aber definitiv auch am Drehbuch liegt, was eigentlich keine besonderen Leistungen zulässt. Am besten kommt hier mal wieder Roger Moore weg, der mit seinem Charme a la James Bond noch am besten zu unterhalten vermag. Dasselbe gilt für den witzigen Elliot Gould, der auch den ein oder anderen Spruch zum besten geben darf.
Ansonsten sind die Darsteller leider ziemlich austauschbar, wenn auch nicht schlecht.

Das grösste Problem beim Film liegt auch nicht bei den Darstellern, sondern beim extrem undurchsichtigen Drehbuch und dazu noch dessen oberflächlicher Umsetzung. Regisseur George P. Cosmatos ist vermutlich kaum der richtige Mann, um Geschichten besonders interessant und logisch zu erzählen. Das wäre weiter ja noch ertragbar, da es sich hier offensichtlich eh nur um einen Action- bzw. Popcorn -Film handelt, der sich am Kriegsschauplatz genüsslich bedient. Leider ist die schwache Story auch noch derart dilettantisch umgesetzt, dass man eigentlich spätestens nach einer halben Stunde nicht mehr kapiert, was denn wohl gerade los ist.

Ein gewisses Tempo kann man dem Film nach einer gewissen Laufzeit dann aber dennoch nicht absprechen, denn wenn’s actiontechnisch losgeht, dann zeigt der Regisseur sein können: Ausufernde (wenn auch nicht allzu brutale) Schiessereien, überraschend lange und ideenreich gefilmte Verfolgungsjagden mit netten Stunts, kurze Nahkämpfe und einige riesige, genial aussehende Explosionen, denen man ansieht, dass man diese wohl kaum ein zweites mal drehen konnte. Was wenigstens diesen Part betrifft, war der Regisseur dann doch eine sehr gute Wahl, denn verglichen mit Konkurrenzprodukten der damaligen Zeit, war dieser hier vom technischen Niveau her meilenweit voraus. Hätte ich nicht gewusst, wann der Film gedreht wurde, so hätte ich ihn vielleicht sogar in die Neunziger-Jahre geschätzt, so professionell sieht das alles aus. Und alles noch so schön von Hand gemacht, ohne Computereffekte - was waren das doch noch für Zeiten...

Die Musik geht soweit in Ordnung, aber nur wenige Stücke bleiben einem länger in Erinnerung.

Die DVD von VCL bietet eine überraschend gute Bild- wie Tonqualität, aber eher mageren Extras, immerhin gibts noch ein nettes Quiz über die vielen bekannten Hauptdarstellern.


Fazit: Wenn man nicht allzu sehr auf die wirklich idiotische Story und die -von ein paar Ausnahmen abgesehen- leider nur mässigen Darstellern achtet, kriegt man immerhin einen netten Actionfilm vorgelegt, der von der technischen Umsetzung her definitiv überzeugt. Zwar nie sonderlich blutig, aber abwechslungsreich und mit genialen Feuerbällen.

:liquid6:

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Beitrag von StS » 23.04.2006, 18:51

Ein Klassiker - fein, fein! :D
Vom Cosmatos hab ich übrigens auch noch eine Kritik zu "Shadow Conspiracy" rumfliegen - muß ich nur nochmal überarbeiten und dann hier einstellen... :wink:

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John Woo
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Beitrag von John Woo » 23.04.2006, 18:52

Jo, hab gedacht ich mach auch dem freeman ne Freude, er ist doch so Rambo 2-Fan. :wink:

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Beitrag von freeman » 24.04.2006, 00:15

LOL, wasn Film ... noch nie gesehen und werde ich bei der Besetzung auch sicher net ... Savalas, Moor, Cardinale, Niven? Neeee ... nix für mich ;-)

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von John Woo » 24.04.2006, 16:55

freeman hat geschrieben:LOL, wasn Film ... noch nie gesehen und werde ich bei der Besetzung auch sicher net ... Savalas, Moor, Cardinale, Niven? Neeee ... nix für mich ;-)
Und ich gib mir solche Mühe... :cry: :wink:

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Beitrag von Joker6686 » 14.04.2009, 07:45

Flucht nach Athena

Nettes Warmovie mit vielen bekannten Gesichtern und einer lockeren Gangart wie ich es bei dieser Art Film mag.

:liquid6:

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