Zuletzt so durch den Player gejagt:
Seether - Karma & Effect
als Endnote. Eines der in meinem CD-Regal aussterbenden Alben, die zwar kurzzeitig Spaß machen, irgendwann aber doch langweilig werden. Dazu gehört auch der US-Verkaufsrenner, der zu einem solchen wohl nach "Bring me to life" mit Evanescence geworden ist. Insgesamt alles ganz nett, was da geboten wird, aber die Band hinterlässt keine eigenen Spuren, sondern wirkt wie ein Konglomerat von Nickelback, Staind, Linkin Park und Nirvana.
Tool - 10.000 Days
Ich denke, diese Note kann ich nach gefühlten 10.000 Durchläufen jetzt auch endgültig nennen. Nach wie vor technisch perfektes Nachfolgealbum des Gottes "Lateralus", das Parallel-VÖs eigentlich allesamt in den Schatten stellt. Trotzdem gibt es keine Neuerfindung, wie man sie noch hatte erwarten können, als Keenan nach einer Tour mit Meshuggah angeblich enorme Einflüsse von den Kollegen aufgesogen hat... die sind aber, wenn überhaupt, maximal im zweiten Song der Scheibe hörbar. Trotzdem ein Album, das sich so verhält wie eine Efeu-Ranke: es bahnt sich seinen Weg und wächst und gedeiht unermüdlich. Und mehr hat man sich ja eigentlich gar nicht erhofft.
Meshuggah - Chaosphere
Ich entdecke mit Meshuggah schrittweise eine neue Welt und "Chaosphere" ist der für mich bisher vor "Destroy - Erase - Improve" und "Catch 33" ergiebigste Baustein. Unheimlich schwer durchdringlich, aber auch unwiderstehlich und fast unmöglich, nicht die eigenen Finger als Drumsticks zu verwenden und dem Takt zu folgen.
Queens of the Stone Age - Lullabies to paralyse
Beim ersten Durchgang sehr unscheinbar und fast dröge, erhebt sich das Viert(?)werk von Josh Homme & Co. mit jedem Mal in höhere Ebenen und entfaltet jenen unnachahmlichen Charme, den am besten bislang "Songs for the Deaf" versprühte. "Lullabies" verfügt mehr als die bisherigen Alben über einen Abwechslungsreichtum, der erst gesucht und gefunden werden muss - aber es lohnt sich.
Threat Signal - Under Reprisal
Was für ein Hammer-Debüt! Mit dem Segen Burton C. Bells ausgerüstet, machen sich hier ein paar Next-Gens auf, den alten Knackern die Harke zu zeigen. Auch wenn sich "Under Reprisal" teilweise ganz enorm nach Fear Factory anhört, lässt es deren letzten Output "Transgression" meilenweit hinter sich. Technisch schon überraschend ausgereift, wird dann mit zunehmender Laufzeit auch der eigene Stil besser erkennbar, der vorher noch ein wenig von den Anleihen bei den Vorbildern verdeckt wurde. Etwas überheblich wirken die teils etwas ausufernden Solos, aber da kann man in Anbetracht der Klasse des Albums drüber hinwegsehen... irgendwo können die Jungens sich das sogar leisten. Von denen hört man in Zukunft noch.