Prisoners
Prisoners
Prisoners
Originaltitel: Prisoners
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Denis Villeneuve
Produktion: Mark Wahlberg u.a.
Darsteller: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Maria Bello, Paul Dano, Terrence Howard, Viola Davis, Melissa Leo, Jane McNeill, Len Cariou, Wayne Duvall u.a.
Es ist der Albtraum aller Eltern und er ereilt in diesem düsteren Blick in die Abgründe der menschlichen Seele gleich zwei Familien gleichzeitig: Die jüngsten Kinder der Familien Dover und Birch werden entführt. In seiner Verzweiflung fasst einer der Väter einen fatalen Plan: Er entführt den Hauptverdächtigen und beginnt ihn zu foltern, um zu erfahren, wo die Kinder abgeblieben sind…
Zur "Prisoners" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Prisoners
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Denis Villeneuve
Produktion: Mark Wahlberg u.a.
Darsteller: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Maria Bello, Paul Dano, Terrence Howard, Viola Davis, Melissa Leo, Jane McNeill, Len Cariou, Wayne Duvall u.a.
Es ist der Albtraum aller Eltern und er ereilt in diesem düsteren Blick in die Abgründe der menschlichen Seele gleich zwei Familien gleichzeitig: Die jüngsten Kinder der Familien Dover und Birch werden entführt. In seiner Verzweiflung fasst einer der Väter einen fatalen Plan: Er entführt den Hauptverdächtigen und beginnt ihn zu foltern, um zu erfahren, wo die Kinder abgeblieben sind…
Zur "Prisoners" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Bei Denis Villeneuve´s US-Debüt „Prisoners“ handelt es sich um einen hochwertig produzierten und absolut sehenswerten dramatischen Thriller aus dem Jahre 2013, der primär dank einer Reihe starker Performances und einer intensiven düster-bedrückenden Atmosphäre zu überzeugen weiß. Die Story an sich ist zwar keinesfalls irgendwie als innovativ oder so zu bezeichnen, kommt allerdings kompetent verfasst daher und erfüllt ihren angedachten Zweck im Zuge dessen überaus achtbar. Die Verknüpfung eines klassischen „Police Procedural“-Konstrukts mit verzwickten moralischen Fragen auf Seiten der betroffenen Familienmitglieder zweier verschwundener, aller Wahrscheinlichkeit nach einem Verbrechen zum Opfer gefallener Kinder funktioniert (unabhängig der damit verbundenen „emotionalen Manipulation“ des Zuschauers) sehr gut – was vorrangig einer tollen, u.a. mit Jake Gyllenhaal, Hugh Jackman, Maria Bello, Paul Dano, Terrence Howard, Viola Davis und Melissa Leo aufwartenden Besetzung zuzurechnen ist. Während Jackman die beste darstellerische Leistung seiner bisherigen Karriere abliefert, wird er aber dennoch seitens seines Co-Stars Gyllenhaal in den Schatten gestellt – worüber hinaus das Drehbuch Aaron Guzikowskis ebenso gut ist wie die Inszenierung Villeneuves sowie die stimmungsvolle Kameraarbeit vom Branchen-Ass Roger Deakins. Die Laufzeit von knapp 150 Minuten entfaltet sich in einem ruhigen Tempo geradezu optimal bemessen, ergiebig wird ein rundum zufrieden stellendes Maß an Spannung aufgebaut sowie konstant bis zum Einsetzen des Abspanns hin aufrecht erhalten. Kurzum: Eine klare Empfehlung – in erster Linie für ein „erwachsenes Publikum“…
Durchaus sehenswerter Streifen über das moralisch-ethische Grunddilemma von Selbstjustiz, welches schauspielerisch allerfeinst von den beiden Protagonisten getragen wird. Dennoch, mit etwas zu langer Laufzeit und einem kleinen Platten hinsichtlich der flachen Auflösung [trotz dem heftigen Motiv] nicht schmerzfrei.
Viele aktuelle Thriller setzen ja auf atemlose Twists, die sich überbiete, und Konstruktionen, welche die Glaubwürdigkeit stark strapazieren oder sogar überlasten. Und manchmal macht das auch Spaß, siehe etwa "Non-Stop", doch "Prisoners" zeigt wie unheimlich gut ein einfacher, dichter Thriller sein kann, bei dem jedes Puzzleteilchen am Ende passgenau ineinandergreift, ohne dass das Ganze überkompliziert wäre, sondern sinnvoll und konsequent logisch alle Figuren und Zusammenhänge erklärt. Noch dazu ein famoses Drama über Familienwerte, Verzweiflung und den Moment, in dem man das Zivilisierte hinter sich lässt, vor allem von Hugh Jackman und Jake Gyllenhall in der (durchweg tollen) Besetzung exzellent gespielt. Der eine als Vater am Rande des Nervenzusammenbruchs mit emotionalen Ausbrüchen und fanatischem Eifer, der andere als unterkühlter, idealistischer Cop, dessen Hintergründe unbeleuchtet bleiben, der aber gerade dadurch ausnahmsweise mal umso interessanter wirkt: Gleichzeitig an mehreren Stellen tätowiert und doch ein Anzugträger, ohne sichtliches Privatleben, ohne Offenlegen, was diesen Mann antreibt. Famos. Über zweieinhalb Stunden keine Minute langweilig, unheimlich stimmig von seiner Atmosphäre her. Langsam, fast schleichend geht Villeneuves voran, ist aber umso stärker in seiner Sogwirkung. Makel finden sich nur kleine, etwa die Frage warum die Polizei am Ende das ganze Grundstück umgräbt, aber noch nicht auf die Idee gekommen ist mal die alte Karre beiseite zu bewegen, aber das macht kaum was aus.
,5 bis
P.S. An "Gone Baby Gone" musste ich auch beim Sehen mehrmals denken, gerade von der Stimmung her.
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P.S. An "Gone Baby Gone" musste ich auch beim Sehen mehrmals denken, gerade von der Stimmung her.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Auch gerade frisch gesehen. Den Stimmen, die dem Film einen Ausnahmestatus über Jahre hinweg attestieren, kann ich mich nicht ganz anschließen; dafür habe ich in gleichmäßigen Abständen immer wieder ähnlich funktionierende und ähnlich gute Dramen zu Gesicht bekommen. Natürlich ändert das nichts an der dennoch vorhandenen Qualität von "Prisoners" - seine Vielschichtigkeit setzt sich vor allem in der letzten halben Stunde zusammen, als endgültig feststeht, dass Denis Villeneuve eine verhältnismäßig gerade Linie allenfalls für den Erzählfluss verfolgt, nicht aber für seine Auflösung, deren Bewertung als "positives" oder "negatives" Ende ganz auf die Betrachtungsweise ankommt, nicht nur wegen der offenen letzten Szene.
Vermeintlich unsichtbare Hinweise schon in den ersten Minuten, inszeniert allerdings ohne verräterische Deutung durch die Kamera, lassen den ermittelnden Polizisten ebenso wie den Zuschauer noch zwei Stunden später aus allen Wolken fallen, weil sich aus diesen unscheinbaren Momenten plötzlich ganz neue Erkenntnisse ergeben - und das betrifft nicht nur die Hinweise im Fall, sondern auch die Hinweise auf die Charaktere und deren Eigenarten, die allesamt starken Einfluss aufeinander nehmen, selbst wenn es nicht so aussieht bzw. vom Drehbuch nicht allzu stark beleuchtet wird. Grund für diesen Effekt ist neben der ruhigen, bildstarken Inszenierung vor allem die feinstgesponnene Figurenzeichnung, die ganz hervorragend gelungen ist, auch weil sie von Überdramatisierungseffekten ferngehalten wird. So scheint es ein Leichtes, die stolzen 150 Minuten mit ausschließlich bedeutungsvollen und daher spannenden Inhalten zu füllen.
Das größte Problem des Films ist es wohl, dass er nicht ganz ohne Klischees auskommt, insbesondere in Form hilflos erscheinender Momente, die den Verdacht entstehen lassen, dass eine Entwicklung der Ereignisse auf andere Art nicht herführbar ist oder dass dem Drehbuch dazu schlichtweg die Phantasie fehlt; sei es, dass der Zufall das Auge des Gesetzes im richtigen Moment auf die richtige Stelle lenkt, sei es, dass die Symbolik manches Mal zu offensichtlich über den Realismus siegt (Stichwort: Schlangen). Aber geschenkt, wo doch hier ein Drama entstanden ist, das vermeintlich so wenige Mittel bemühen muss, um so viel Intensität zu erzeugen.
Vermeintlich unsichtbare Hinweise schon in den ersten Minuten, inszeniert allerdings ohne verräterische Deutung durch die Kamera, lassen den ermittelnden Polizisten ebenso wie den Zuschauer noch zwei Stunden später aus allen Wolken fallen, weil sich aus diesen unscheinbaren Momenten plötzlich ganz neue Erkenntnisse ergeben - und das betrifft nicht nur die Hinweise im Fall, sondern auch die Hinweise auf die Charaktere und deren Eigenarten, die allesamt starken Einfluss aufeinander nehmen, selbst wenn es nicht so aussieht bzw. vom Drehbuch nicht allzu stark beleuchtet wird. Grund für diesen Effekt ist neben der ruhigen, bildstarken Inszenierung vor allem die feinstgesponnene Figurenzeichnung, die ganz hervorragend gelungen ist, auch weil sie von Überdramatisierungseffekten ferngehalten wird. So scheint es ein Leichtes, die stolzen 150 Minuten mit ausschließlich bedeutungsvollen und daher spannenden Inhalten zu füllen.
Das größte Problem des Films ist es wohl, dass er nicht ganz ohne Klischees auskommt, insbesondere in Form hilflos erscheinender Momente, die den Verdacht entstehen lassen, dass eine Entwicklung der Ereignisse auf andere Art nicht herführbar ist oder dass dem Drehbuch dazu schlichtweg die Phantasie fehlt; sei es, dass der Zufall das Auge des Gesetzes im richtigen Moment auf die richtige Stelle lenkt, sei es, dass die Symbolik manches Mal zu offensichtlich über den Realismus siegt (Stichwort: Schlangen). Aber geschenkt, wo doch hier ein Drama entstanden ist, das vermeintlich so wenige Mittel bemühen muss, um so viel Intensität zu erzeugen.
- LivingDead
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- Registriert: 06.06.2006, 14:13
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Kann mich da eigentlich nur den ausführlichen Worten freemans anschließen, der den Film doch ziemlich punktgenau beschreibt. So ist der Film absolut eine Erfahrung wert, denn "Erfahrung" trifft es doch ziemlich, was einen hier erwartet, wenn man sich auf die zweieinhalb Stunden subtilen Nerventerror einlässt. Denn es sind kaum zahlreiche Twists (einen wirklichen Twist, im Sinne von drehbuchtechnischen Kniff, gibt es de facto gar nicht) oder überaus brutal inszenierte Szenen (deren Brutalität sich, wie in jedem gelungenen Film, erst im Kopf des Betrachters erschließt), die den Film zu dem machen, was er ist. Vielmehr packt die konsequent ruhige Inszenierung im Zusammenspiel mit dem bedrückenden Score und lässt den Zuschauer auch lange nach dem Abspann nicht wirklich gehen. Auch das Ungewisse in dem sich die Protagonisten, genau so wie der Zuschauer, befinden, erzielt eine unangenehme Sogwirkung. Gerade das auf gewisse erzählerische Kniffe dogmatisierte Publikum wird hier ordentlich vorgeführt: Es ist kaum abwägbar, in welche Richtung sich der Film entwickelt. Gerade in Zeiten, in denen man scheinbar schon alles gesehen hat, ist das "Nicht-zeigen" die einzig logische Konsequenz, in der dieser Film so richtig aufgeht. Zu schnell hätte man den Film in plumpe Gefilde abdriften lassen können, doch da werden alle Zügel fest im Griff gehalten. Großartiger Thriller, der durch grandiose Leistungen aller Beteiligten zu etwas Besonderem im Genre wird.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
- Nachtwaechter
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- Beiträge: 1093
- Registriert: 12.03.2013, 11:14
Will ich unbedingt kucken, trau ich mich aber nicht ran!
Seit der Geburt meiner Tochter setzt man sich mit so einer Thematik ganz anders auseinander. Automatisch macht sich "was würdest du tun?"-Gedankenspiel im breit. Das bedeutet aber auch, das man sich vorstellen muss, das so etwas mit meinem (dem EIGENEN) Kind passiert, und allein das sprengt bei mir jede Vorstellungskraft!
Schade um den Film, der mich trotzdem brennend interessiert!
Seit der Geburt meiner Tochter setzt man sich mit so einer Thematik ganz anders auseinander. Automatisch macht sich "was würdest du tun?"-Gedankenspiel im breit. Das bedeutet aber auch, das man sich vorstellen muss, das so etwas mit meinem (dem EIGENEN) Kind passiert, und allein das sprengt bei mir jede Vorstellungskraft!
Schade um den Film, der mich trotzdem brennend interessiert!
Re: Prisoners
Moin Nachtwaechter!
Ging dir das mit SEARCHING auch so?
Ging dir das mit SEARCHING auch so?
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