The Place Beyond the Pines
Originaltitel: The Place Beyond The Pines
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Derek Cianfrance
Darsteller: Ryan Gosling, Bradley Cooper, Rose Byrne, Eva Mendes, Ben Mendelsohn, Ray Liotta, Bruce Greenwood, Dane DeHaan, Harris Yulin, Mahershala Ali, Emory Cohen, Olga Merediz u.a.
Ryan Gosling und Bradley Cooper spielen virtuos die Hauptrollen in dem Drama “The Place Beyond The Pines”. Darin dreht sich alles um eine Entscheidung für ein neues Leben und die daraus erwachsenden Folgen für folgende Generationen.
Zur "Place beyond the Pines" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
The Place Beyond the Pines
Das Kleinstadtdrama alterniert die althergebrachte Episodenstruktur insofern, als dass nicht mehrere Erzählstränge parallel erzählt werden, sondern ein einziges kausal gebildetes Ereignis mit der Perspektive verschiedener Figuren, teils auch in verschiedenen zeitlichen Epochen, wiedergegeben wird. So werden die Hauptakteure fast wie bei einem Staffellauf ausgetauscht, was dem Aufbau eines klassischen Dramas einen durchaus angenehmen Bruch versetzt. Zu Beginn erscheinen aber sowohl Drehbuch als auch die Regie mit ihren ästhetischen Experimenten frischer und ambitionierter; später geht dem Film trotz anhaltend starker Darstellerleistungen ein wenig die Luft aus, was den Gesamteindruck etwas trübt. Dennoch ein hochinteressanter Film, alleine schon wegen der ungewöhnlichen Fokussierung auf unterschiedliche Fixpunkte in der Erzählung.
- LivingDead
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Ich reihe mich da mal wertungstechnisch in der Mitte ein. Hier mal aus meinem Filmtagebuch:
Vieles meint man erst vor Kurzem so oder so ähnlich bereits in einigen anderen Streifen der letzten fünf Jahre gesehen zu haben. Selbst Hauptdarsteller Gosling gibt sein bereits in "Drive" etabliertes Gehabe zum Besten. Innovativ geht anders.
Und dennoch, dieser Film ist gut. Gut, weil ich mich doch immer wieder gewundert habe, welche Schlenker hier gemacht werden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und wenn ein Film es vermag, sich von den geregelten Pfaden abzuwenden, und sei es auch nur für einen Katzensprung, so fängt das Ganze an, Spaß zu machen, selbst wenn man sich anschließend wieder auf den abgewatschten Pfaden bewegt - um sich auch mal wieder zu orientieren. Nur die Perspektive ist eine andere. Und so verhält es sich mit diesem Film - ständige Perspektivwechsel. Aber auch Änderungen der Stimmungen machen diesen Film aus. Und nebenbei ist es eine Ode an die Hoffnung. So stimmt dieser teilweise depressive Film (zusätzlich mit der Musik einer meiner Lieblinge: Mike Patton) zum Ende hin doch noch positiv und selbst das wirkt absurderweise plötzlich unkonventionell.
Vieles meint man erst vor Kurzem so oder so ähnlich bereits in einigen anderen Streifen der letzten fünf Jahre gesehen zu haben. Selbst Hauptdarsteller Gosling gibt sein bereits in "Drive" etabliertes Gehabe zum Besten. Innovativ geht anders.
Und dennoch, dieser Film ist gut. Gut, weil ich mich doch immer wieder gewundert habe, welche Schlenker hier gemacht werden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und wenn ein Film es vermag, sich von den geregelten Pfaden abzuwenden, und sei es auch nur für einen Katzensprung, so fängt das Ganze an, Spaß zu machen, selbst wenn man sich anschließend wieder auf den abgewatschten Pfaden bewegt - um sich auch mal wieder zu orientieren. Nur die Perspektive ist eine andere. Und so verhält es sich mit diesem Film - ständige Perspektivwechsel. Aber auch Änderungen der Stimmungen machen diesen Film aus. Und nebenbei ist es eine Ode an die Hoffnung. So stimmt dieser teilweise depressive Film (zusätzlich mit der Musik einer meiner Lieblinge: Mike Patton) zum Ende hin doch noch positiv und selbst das wirkt absurderweise plötzlich unkonventionell.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Kenne ich, das Gefühl habe ich eigentlich auch meistens, wenn ein mir bekannter Musiker die Filmmusik übernimmt. Meistens sind die Erwartungen da ziemlich hoch eingepegelt, sodass die Musik im Nachhinein dann doch enttäuschender ausfällt. Liegt aber sicherlich daran, dass man als Musiker dann doch sehr eingeschränkt ist. Gerade bei Patton sehe ich das als ziemlich problematisch an, wenn man da wieder etwas ganz Großes erwartet. Wobei er ja auch Mainstream perfekt drauf hat. Ein Allrounder wie er im Buche steht. ;)Vince hat geschrieben:Jip, der gute Mike, guuuuuter Mann, obwohl ich mir aus seiner Ecke dann doch noch mehr erwartet hätte. Sind dann aber doch vielleicht die hohen Erwartungen schuld.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Hab ihn nun zum 5. Mal gesehen und bin wieder absolut begeistert gewesen.
Das konzeptionelle Ansinnen kann ich zwar nachvollziehen, erachte die Umsetzung aber als den einzigen Schwachpunkt des Films.
Sehe auch nur einen erzählerischen Bruch, in der Mitte. Die Harmonie zwischen den Akten stellt sich nicht vollständig ein. Ruft man sich das jüngste Testspiel zwischen Deutschland und Spanien in Erinnerung, werden die frappierenden Parallelen deutlich: Immens starke erste Halbzeit, der zweite Durchgang - in erster Linie bedingt durch massive Personal-Rotation - dann hinterherhinkend.
Ansonsten aber wenig Schwächen. Grandiose Schauspielerleistungen, wobei sich die prominente Riege in selbst etablierten Mustern bewegt (Gosling, Greenwood, Mendelsohn, Ali, Liotta und DeHaahn). Cooper und Mendes ragen noch ein Stück heraus, einerseits durch eine stark verkörperte Schmierigkeit, andererseits durch ein wunderbar uneitles Spiel.
Ein weiterer Star des Film ist Mike Patton. Hab es bis dato noch nicht erlebt, dass ein Score herausragend inszenierten Sequenzen nochmal zusätzlich Tiefe verleihen kann. Der Soundtrack macht sich Pattons vielfältige Stilistik zu Eigen und wird selbst zum Darsteller. Mal märchenhaft, mal pathetisch, immer prägnant, ohne anbiedernd zu wirken.
Feiner Film, mit überdurchschnittlicher Halbwertzeit.
Das konzeptionelle Ansinnen kann ich zwar nachvollziehen, erachte die Umsetzung aber als den einzigen Schwachpunkt des Films.
Sehe auch nur einen erzählerischen Bruch, in der Mitte. Die Harmonie zwischen den Akten stellt sich nicht vollständig ein. Ruft man sich das jüngste Testspiel zwischen Deutschland und Spanien in Erinnerung, werden die frappierenden Parallelen deutlich: Immens starke erste Halbzeit, der zweite Durchgang - in erster Linie bedingt durch massive Personal-Rotation - dann hinterherhinkend.
Ansonsten aber wenig Schwächen. Grandiose Schauspielerleistungen, wobei sich die prominente Riege in selbst etablierten Mustern bewegt (Gosling, Greenwood, Mendelsohn, Ali, Liotta und DeHaahn). Cooper und Mendes ragen noch ein Stück heraus, einerseits durch eine stark verkörperte Schmierigkeit, andererseits durch ein wunderbar uneitles Spiel.
Ein weiterer Star des Film ist Mike Patton. Hab es bis dato noch nicht erlebt, dass ein Score herausragend inszenierten Sequenzen nochmal zusätzlich Tiefe verleihen kann. Der Soundtrack macht sich Pattons vielfältige Stilistik zu Eigen und wird selbst zum Darsteller. Mal märchenhaft, mal pathetisch, immer prägnant, ohne anbiedernd zu wirken.
Feiner Film, mit überdurchschnittlicher Halbwertzeit.
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