
:)
Moderator: SFI
Kennst du die Serie City of Men? Die knüpft wohl direkt an City of God (welchen ich zu meiner Schmach bisher noch nicht gesehen habe) an und hat mir sehr gut gefallen. Kann ich zumindest nur emfehlen.LivingDead hat geschrieben: City of God
Großes Plus des Filmes ist seine Frische in Darstellung und Erzählweise zu seinem Entstehungszeitpunkt. Denn viel Neues zu sagen hat der Film nicht, bedient er sich doch bei den bewährten Gangsterfilm-Paradigmen, garniert diese mit etlichen Zeitsprügen, durch die vermeintliche Nebencharaktere immer wieder ins Zentrum gerückt werden. Hierdurch entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik, welche durch schnelle Schnitte, untermalt mit hämmernden Sounds, noch unterstrichen wird. Die Darsteller - Laiendarsteller zum großen Teil - wirken größtenteils authentisch, was vor allem durch das oftmals improvisierte Spiel noch verstärkt wird. Insgesamt wird ein dynamisch-waberndes Bild einer Stadt gezeichnet, die von allen Göttern schon lange verlassen zu sein scheint.
Was fandest du denn extrem unglaubwürdig? IMO ist das hier einer der realistischsten aller Copfilme.LivingDead hat geschrieben: Von diesem inszenatorischen Ausfall einmal abgesehen, ist "End of Watch" ein extrem unglaubwürdiger, dafür aber unterhaltsamer Copfilm, welcher dem Genre nichts Neues abgewinnt, sich aber harmonisch in die Filmografie David Ayers einpflegt.
Ich fand, dass der Realismus eher oberflächlich und ausschließlich durch die Handkamera-Optik impliziert wurde. Dass die beiden Cops bei jedem, augenscheinlich harmlosen, Notruf, oder bei einer einfachen Verkehrskontrolle jedes Mal einen "Volltreffer" landen und somit auf der Abschussliste der Drogendealer landen, war mir doch etwas zu konstruiert. Zudem steuerte der Film etwas zu geradlinig auf den "Action-Showdown" hin, welcher den Film schnell in konservatives Cop-Actionkino wandelt.McClane hat geschrieben:Was fandest du denn extrem unglaubwürdig? IMO ist das hier einer der realistischsten aller Copfilme.LivingDead hat geschrieben: Von diesem inszenatorischen Ausfall einmal abgesehen, ist "End of Watch" ein extrem unglaubwürdiger, dafür aber unterhaltsamer Copfilm, welcher dem Genre nichts Neues abgewinnt, sich aber harmonisch in die Filmografie David Ayers einpflegt.
Ist auch alles relativ. Für mich war einfach die Häufung der Ereignisse zu pragmatisch, als dass ich dem Film seinen dokumentarischen Stil abgenommen hätte.McClane hat geschrieben:Naja, das sehe ich anders: Die Aufnahmen decken ja einen größeren Zeitraum ab, wie man ja auch an der Entwicklung der Beziehung Gyllenhall-Kendrick sieht, also sehe ich es eher so, dass die normalen Sachen nur selten gezeigt werden. Außerdem macht der Film ja klar, dass sie eben in einem Problemviertel arbeiten, weshalb solche Vorfälle häufiger vorkommen.
Das ist auch nicht das Problem. Es geht mir ausschließlich um Glaubwürdigkeit, und damit meine ich die dem Film innewohnende, und nicht auf unsere Realität bezogene, Glaubwürdigkeit, an der es bei mir haperte.Mal ganz abgesehen davon: Wer würde einen Film über Cops sehen wollen, die Donuts essen und Strafzettel verteilen? Selbst auf Authentizität angelegte und hoch gelobte Serien wie "The Wire" und "The Shield" ordnen den vorhandenen Realismus ja dann doch dramaturgischen Belangen unter.
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