Monsters
- John_Clark
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Monsters
Monsters
Originaltitel: Monsters
Herstellungsland: Belize, Costa Rica, Guatemala, Mexiko, USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Gareth Edwards
Darsteller: Whitney Able, Scoot McNairy
"Monsters" ist für mich ein totaler Überraschungsfilm. Von der Produktion bekam ich nichts mit, der Trailer war einfach plötzlich da und erinnerte mich irgendwie an "District 9" mit einem grossen Schuss "Cloverfield". Let's see...
Inhalt:
Der Fotograf Andrew (Scoot McNairy) bekommt den Auftrag Samantha (Whitney Able) sicher zurück von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu begleiten. Eigentlich kein Problem. Jedoch stürzte vor sechs Jahren eine Sonde der Nasa in Mexiko ab, über welche einige ausserirdische Bakterien sich zu verbreiten begannen und sich zu riesigen Monstern entwickelten. Über einen Schutzwall sollen die Dinger im Zaun gehalten werden. Schaffen es Andrew und Samantha zu Fuss sicher durch die sogenannte infizierte Zone?
Was mich an "Monsters" speziell fasziniert hat, sind klar die Produktionsbedingungen. Gedreht mit angeblich nur 15'000 US-Dollar, hat der britische Regisseur Gareth Edwards einen wirklich guten Film zustande bekommen. Die Effekte wurden von ihm zu Hause am Computer nach dem Szenendreh eingefügt und passen perfekt in das beinahe dokumentarisch gefilmte Geschehen.
Als erstes, wer ein Actionspektakel mit coolen Sprüchen erwartet, wird brutal enttäuscht werden. Man kann die Situation vergleichen mit derjenigen in "District 9". Die Aliens sind bereits gelandet und die Menschen haben gelernt mit der neuen Situation umzugehen. Grosse Kampfszenen gibt es nicht. Der Fokus liegt völlig auf den beiden Hauptdarstellern und ihrer sich entwickelnden Beziehung.
Mit Scoot McNairy und Whitney Able ist der Film auch wirklich passend besetzt. Beide Schauspieler haben keine wirklich bekannte Gesichter, jedoch Gastauftritte in diversen Serien absolviert und konnten beim Dreh also auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen. Andere Schauspieler sind Vor- und Abspann nicht gelistet, was daran liegt, dass die anderen Charaktere vor Ort gefilmt und in den Film gebaut wurden.
Die Aliens selbst sind im dunkeln nur äusserst schwer zu erkennen, aber was man von ihnen sieht, überzeugt auf ganzer Linie. Allgemein können die Special Effects sich sehen lassen, was doch sehr überrascht, steht hinter "Monsters" kein grosses Studio, sondern nur Gareth Edwards.
Fazit: Ein äusserst überzeugendes Low Budget-Werk und definitiv ein Hingucken wert.
,5
PS: Kleine Anmerkung, gegen Filmende gibt es eine Szene, die mich sehr an das Ende der Pilotepisode von "Star Trek - The next Generation" erinnert hat. Wer weiss, was ich damit meine, soll bitte mitkommentieren. :)
Originaltitel: Monsters
Herstellungsland: Belize, Costa Rica, Guatemala, Mexiko, USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Gareth Edwards
Darsteller: Whitney Able, Scoot McNairy
"Monsters" ist für mich ein totaler Überraschungsfilm. Von der Produktion bekam ich nichts mit, der Trailer war einfach plötzlich da und erinnerte mich irgendwie an "District 9" mit einem grossen Schuss "Cloverfield". Let's see...
Inhalt:
Der Fotograf Andrew (Scoot McNairy) bekommt den Auftrag Samantha (Whitney Able) sicher zurück von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu begleiten. Eigentlich kein Problem. Jedoch stürzte vor sechs Jahren eine Sonde der Nasa in Mexiko ab, über welche einige ausserirdische Bakterien sich zu verbreiten begannen und sich zu riesigen Monstern entwickelten. Über einen Schutzwall sollen die Dinger im Zaun gehalten werden. Schaffen es Andrew und Samantha zu Fuss sicher durch die sogenannte infizierte Zone?
Was mich an "Monsters" speziell fasziniert hat, sind klar die Produktionsbedingungen. Gedreht mit angeblich nur 15'000 US-Dollar, hat der britische Regisseur Gareth Edwards einen wirklich guten Film zustande bekommen. Die Effekte wurden von ihm zu Hause am Computer nach dem Szenendreh eingefügt und passen perfekt in das beinahe dokumentarisch gefilmte Geschehen.
Als erstes, wer ein Actionspektakel mit coolen Sprüchen erwartet, wird brutal enttäuscht werden. Man kann die Situation vergleichen mit derjenigen in "District 9". Die Aliens sind bereits gelandet und die Menschen haben gelernt mit der neuen Situation umzugehen. Grosse Kampfszenen gibt es nicht. Der Fokus liegt völlig auf den beiden Hauptdarstellern und ihrer sich entwickelnden Beziehung.
Mit Scoot McNairy und Whitney Able ist der Film auch wirklich passend besetzt. Beide Schauspieler haben keine wirklich bekannte Gesichter, jedoch Gastauftritte in diversen Serien absolviert und konnten beim Dreh also auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen. Andere Schauspieler sind Vor- und Abspann nicht gelistet, was daran liegt, dass die anderen Charaktere vor Ort gefilmt und in den Film gebaut wurden.
Die Aliens selbst sind im dunkeln nur äusserst schwer zu erkennen, aber was man von ihnen sieht, überzeugt auf ganzer Linie. Allgemein können die Special Effects sich sehen lassen, was doch sehr überrascht, steht hinter "Monsters" kein grosses Studio, sondern nur Gareth Edwards.
Fazit: Ein äusserst überzeugendes Low Budget-Werk und definitiv ein Hingucken wert.
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PS: Kleine Anmerkung, gegen Filmende gibt es eine Szene, die mich sehr an das Ende der Pilotepisode von "Star Trek - The next Generation" erinnert hat. Wer weiss, was ich damit meine, soll bitte mitkommentieren. :)
Monsters
Kritik vom FFF dieses Jahr(28. August 2010)
Der vorletzte Film wurde „Monsters“. Da ich im letzten Jahr den Festivalhit „District 9“ ausgelassen hatte und auf die DVD bzw. Blu-ray gewartet hatte, wollte ich mir den ähnlich gehypten „Monsters“ dieses Jahr dann doch nicht entgehen lassen. Zwar verfolgt der Film einen anderen Ansatz, trotzdem wirkte der Stil des Trailers sehr ähnlich wie „District 9“. Ich war also sehr gespannt auf den Film, vor allem da auf der Casting-Liste lediglich 2 Namen auftauchten und das Budget mit 15000$ erstaunlich gering war. Der Film wurde im englischen Originalton ohne Untertitel gezeigt.
Die Welt hat sich verändert, seitdem die NASA vor sechs Jahren Spuren außerirdischen Lebens bergen konnte doch diese Proben dann bei einem Absturz der Raumkapsel über Zentralamerika verteilt wurden. Kurz danach haben krakenähnliche, haushohe Aliens begonnen, sich im Großraum Mexico auszubreiten. Die US-Regierung versuchte schnell den Schaden zu begrenzen, indem sie einen Großteil Mexikos als „infizierte Zone“ deklarierten und Mexico in Richtung der USA sogleich mit einer gigantischen Mauer vom Rest des Kontinents abtrennten. Es gibt nur sehr wenige Daten über die Monster und niemand weiß genau, ob sie nun Luft, Erde, Wasser infiltrieren, wie sie sich fortpflanzen oder was sie eigentlich vorhaben. Ewig gleiche Fernsehbilder flimmern über die Bildschirme: Eine Krake wird vom Militär unter Beschuss genommen, zerlegt in Gegenwehr ganze Stadtviertel in ihre Einzelteile und reißt unzählige Zivilisten mit in den Tod. Ein kleiner irdischer Erfolg (ein totes Monster) um den Preis riesiger Kollateralschäden bei den Mexikanern. Mitten in diesem Chaos lernen sich der Fotoreporter Andrew(Scoot McNairy) und die junge Samantha(Whitney Able) kennen. Andrew arbeitet für Samanthas reichen Vater und bekommt gegen seinen Willen den Auftrag, das Töchterchen aus gutem Haus sicher wieder in die Heimat zu eskortieren. Andrew und Samantha trampen also durch die mexikanische Landschaft, begegnen Einheimischen in den unterschiedlichsten Situationen, Menschen, die so wenig besitzen und angesichts der Katastrophe so unaufgeregt wirken – schließlich war das „gelobte Land“ Amerika, Mauer hin oder her, für sie ohnehin stets unerreichbar. Die endgültige Abreise über eine völlig überteuerte Fähre schlägt allerdings fehl und so müssen sich die Zwei mit einer Gruppe Mexikaner zu Fuß und per Boot durch die infizierte Zone zur US-Grenze vorarbeiten. Doch selbst mit Erreichen der Grenze ist die Reise noch nicht zu Ende…
Alle Vergleiche mit „District 9“ oder „Cloverfield“ kann man sich getrost in die Haare schmieren, denn „Monsters“ ist ein ganz anderes Stück Film. Man wohnt hier einem dieser recht seltenen Genre-Konstrukte bei, die eine (Sci-Fi-)Idee lediglich als Grundlage nehmen, um ihre ganze eigene Geschichte darin durchzuziehen. Was ganz kurz als Sci-Fi-Kracher beginnt, wird schnell zum fesselnden Road-Movie durch eine interessante aber auch seltsame Welt und entwickelt sich hin zu einer passenden, aber auch nie omnipräsenten Love-Story(ja richtig gelesen) mit unheimlich atmosphärischem Ende, dass jedem Genre-Freund zusagen dürfte. Eben eine Love-Story mit Aliens. So kitschig oder aufgesetzt das nun klingen mag ist „Monsters“ aber zu keiner Stelle. Irreführend ist aber schon der Titel. Nicht nur das man für einen Sci-Fi Film der über Aliens auf der Erde handelt erstaunlich selten einen Blick auf diese werfen darf, werden die Aliens im Film ausschließlich „Creatures“ genannt, von „Monsters“ ist gar keine Rede. Die wahre Bedeutung des Titels wird nie ganz geklärt, doch wer nun hier ein „Monster“ genannt wird, liegt am Ende zumindest halbwegs auf der Hand.
Das faszinierende an „Monsters“ ist natürlich ohne Zweifel die Produktion an sich. Einen Film in diesem Genre für 15000$ zu drehen grenzt an Wahnsinn, wenn man sich auch nur im Ansatz mit Budgets beschäftig. Doch hinter „Monsters“ stand ein Mann mit einem Ziel, mit einer Idee und einem Plan. Alles wurde „On Location“ gedreht, oft ohne Genehmigung oder großartige Planung. Digitale Effekte wurden in mühevoller Kleinarbeit vom Macher selbst in den Film integriert, nach eigenen Aussagen wohl größtenteils mit der Software Photoshop. Auf der Casting-Liste tauchen nur deshalb 2 Namen auf, weil alle anderen Rollen mit Leuten besetzt wurden die vor Ort zugegen waren. Ein Kartenverkäufer beispielsweise, der das Pärchen am Weitereisen in die USA hindert, war ein Ladenbesitzer aus dem Ort der Dreharbeiten.
Der Film lebt neben seinen 2 Darstellern vor allem von den tollen Aufnahmen die in einer bestechenden Qualität eingefangen wurden. Vor allem auf der Reise durch die infizierte Zone gibt es eine wunderschöne Aufnahme nach der anderen. Wenn man ein Faible für Aufnahmen hat, in denen die Natur die Gebäude der Zivilisation zurückerobert, Häuser überwuchert und rostige Schiffe am Ufer in sich verschlingt, kann man sich an vielen Aufnahmen von „Monsters“ wahrscheinlich kaum satt sehen. Dass dies fast alles in Eigenregie erzeugte Computereffekte sind, mag man bei der Qualität des gezeigten kaum glauben.
Das Schauspieler-Duo spielt die Rollen recht gelungen und vor allem sehr natürlich, was enorm wichtig ist für die Glaubwürdigkeit des Films. Viele Dialoge wirken improvisiert oder sind zumindest so geschrieben worden. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt und überträgt sich mit Leichtigkeit auf den Zuschauer, der in der einen Szene mit einem zufriedenen Grinsen das Geschehen gestaunt um in der nächsten dann doch wieder verstört drein zu schauen. Der Film beackert viele Gemütszustände und springt sehr geschickt zwischen der Love-Story und der allgegenwärtigen Sci-Fi Handlung hin und her. Offensichtlich nimmt der Film natürlich Bezug auf die Einreisebedingungen von Mexikanern in die USA, tut dies aber nie so plakativ das davon der Filmfluss gestört wäre, sondern weist eher am Rande darauf hin. Eine große Mauer die Mexiko und die USA trennt ist dann allerdings schon sehr offensichtlich.
Insgesamt ist „Monsters“ sicher kein Film für jeden Sci-Fi-Freund. Dazu halten sich diese Kernelemente über zu lange Strecken nur dezent im Hintergrund. Wenn man sich allerdings auf den Film einlässt, mit den Figuren mitgeht und sich nicht nur auf die Erfüllung des Filmtitels versteift, kann „Monsters“ zu einer wirklich tollen Erfahrung werden. Wie ein User aus der IMDB richtig erkennt: „We don't always have to be fed the same old same old.” Klar hätte “Monsters” im Gewand eines “District 9” wohl mehr Freunde gefunden, aber sind es nicht gerade diese Genre-Vermischungen die in der Vergangenheit die wirklich guten Filme ausgezeichnet haben?
Kritik vom FFF dieses Jahr(28. August 2010)
Der vorletzte Film wurde „Monsters“. Da ich im letzten Jahr den Festivalhit „District 9“ ausgelassen hatte und auf die DVD bzw. Blu-ray gewartet hatte, wollte ich mir den ähnlich gehypten „Monsters“ dieses Jahr dann doch nicht entgehen lassen. Zwar verfolgt der Film einen anderen Ansatz, trotzdem wirkte der Stil des Trailers sehr ähnlich wie „District 9“. Ich war also sehr gespannt auf den Film, vor allem da auf der Casting-Liste lediglich 2 Namen auftauchten und das Budget mit 15000$ erstaunlich gering war. Der Film wurde im englischen Originalton ohne Untertitel gezeigt.
Die Welt hat sich verändert, seitdem die NASA vor sechs Jahren Spuren außerirdischen Lebens bergen konnte doch diese Proben dann bei einem Absturz der Raumkapsel über Zentralamerika verteilt wurden. Kurz danach haben krakenähnliche, haushohe Aliens begonnen, sich im Großraum Mexico auszubreiten. Die US-Regierung versuchte schnell den Schaden zu begrenzen, indem sie einen Großteil Mexikos als „infizierte Zone“ deklarierten und Mexico in Richtung der USA sogleich mit einer gigantischen Mauer vom Rest des Kontinents abtrennten. Es gibt nur sehr wenige Daten über die Monster und niemand weiß genau, ob sie nun Luft, Erde, Wasser infiltrieren, wie sie sich fortpflanzen oder was sie eigentlich vorhaben. Ewig gleiche Fernsehbilder flimmern über die Bildschirme: Eine Krake wird vom Militär unter Beschuss genommen, zerlegt in Gegenwehr ganze Stadtviertel in ihre Einzelteile und reißt unzählige Zivilisten mit in den Tod. Ein kleiner irdischer Erfolg (ein totes Monster) um den Preis riesiger Kollateralschäden bei den Mexikanern. Mitten in diesem Chaos lernen sich der Fotoreporter Andrew(Scoot McNairy) und die junge Samantha(Whitney Able) kennen. Andrew arbeitet für Samanthas reichen Vater und bekommt gegen seinen Willen den Auftrag, das Töchterchen aus gutem Haus sicher wieder in die Heimat zu eskortieren. Andrew und Samantha trampen also durch die mexikanische Landschaft, begegnen Einheimischen in den unterschiedlichsten Situationen, Menschen, die so wenig besitzen und angesichts der Katastrophe so unaufgeregt wirken – schließlich war das „gelobte Land“ Amerika, Mauer hin oder her, für sie ohnehin stets unerreichbar. Die endgültige Abreise über eine völlig überteuerte Fähre schlägt allerdings fehl und so müssen sich die Zwei mit einer Gruppe Mexikaner zu Fuß und per Boot durch die infizierte Zone zur US-Grenze vorarbeiten. Doch selbst mit Erreichen der Grenze ist die Reise noch nicht zu Ende…
Alle Vergleiche mit „District 9“ oder „Cloverfield“ kann man sich getrost in die Haare schmieren, denn „Monsters“ ist ein ganz anderes Stück Film. Man wohnt hier einem dieser recht seltenen Genre-Konstrukte bei, die eine (Sci-Fi-)Idee lediglich als Grundlage nehmen, um ihre ganze eigene Geschichte darin durchzuziehen. Was ganz kurz als Sci-Fi-Kracher beginnt, wird schnell zum fesselnden Road-Movie durch eine interessante aber auch seltsame Welt und entwickelt sich hin zu einer passenden, aber auch nie omnipräsenten Love-Story(ja richtig gelesen) mit unheimlich atmosphärischem Ende, dass jedem Genre-Freund zusagen dürfte. Eben eine Love-Story mit Aliens. So kitschig oder aufgesetzt das nun klingen mag ist „Monsters“ aber zu keiner Stelle. Irreführend ist aber schon der Titel. Nicht nur das man für einen Sci-Fi Film der über Aliens auf der Erde handelt erstaunlich selten einen Blick auf diese werfen darf, werden die Aliens im Film ausschließlich „Creatures“ genannt, von „Monsters“ ist gar keine Rede. Die wahre Bedeutung des Titels wird nie ganz geklärt, doch wer nun hier ein „Monster“ genannt wird, liegt am Ende zumindest halbwegs auf der Hand.
Das faszinierende an „Monsters“ ist natürlich ohne Zweifel die Produktion an sich. Einen Film in diesem Genre für 15000$ zu drehen grenzt an Wahnsinn, wenn man sich auch nur im Ansatz mit Budgets beschäftig. Doch hinter „Monsters“ stand ein Mann mit einem Ziel, mit einer Idee und einem Plan. Alles wurde „On Location“ gedreht, oft ohne Genehmigung oder großartige Planung. Digitale Effekte wurden in mühevoller Kleinarbeit vom Macher selbst in den Film integriert, nach eigenen Aussagen wohl größtenteils mit der Software Photoshop. Auf der Casting-Liste tauchen nur deshalb 2 Namen auf, weil alle anderen Rollen mit Leuten besetzt wurden die vor Ort zugegen waren. Ein Kartenverkäufer beispielsweise, der das Pärchen am Weitereisen in die USA hindert, war ein Ladenbesitzer aus dem Ort der Dreharbeiten.
Der Film lebt neben seinen 2 Darstellern vor allem von den tollen Aufnahmen die in einer bestechenden Qualität eingefangen wurden. Vor allem auf der Reise durch die infizierte Zone gibt es eine wunderschöne Aufnahme nach der anderen. Wenn man ein Faible für Aufnahmen hat, in denen die Natur die Gebäude der Zivilisation zurückerobert, Häuser überwuchert und rostige Schiffe am Ufer in sich verschlingt, kann man sich an vielen Aufnahmen von „Monsters“ wahrscheinlich kaum satt sehen. Dass dies fast alles in Eigenregie erzeugte Computereffekte sind, mag man bei der Qualität des gezeigten kaum glauben.
Das Schauspieler-Duo spielt die Rollen recht gelungen und vor allem sehr natürlich, was enorm wichtig ist für die Glaubwürdigkeit des Films. Viele Dialoge wirken improvisiert oder sind zumindest so geschrieben worden. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt und überträgt sich mit Leichtigkeit auf den Zuschauer, der in der einen Szene mit einem zufriedenen Grinsen das Geschehen gestaunt um in der nächsten dann doch wieder verstört drein zu schauen. Der Film beackert viele Gemütszustände und springt sehr geschickt zwischen der Love-Story und der allgegenwärtigen Sci-Fi Handlung hin und her. Offensichtlich nimmt der Film natürlich Bezug auf die Einreisebedingungen von Mexikanern in die USA, tut dies aber nie so plakativ das davon der Filmfluss gestört wäre, sondern weist eher am Rande darauf hin. Eine große Mauer die Mexiko und die USA trennt ist dann allerdings schon sehr offensichtlich.
Insgesamt ist „Monsters“ sicher kein Film für jeden Sci-Fi-Freund. Dazu halten sich diese Kernelemente über zu lange Strecken nur dezent im Hintergrund. Wenn man sich allerdings auf den Film einlässt, mit den Figuren mitgeht und sich nicht nur auf die Erfüllung des Filmtitels versteift, kann „Monsters“ zu einer wirklich tollen Erfahrung werden. Wie ein User aus der IMDB richtig erkennt: „We don't always have to be fed the same old same old.” Klar hätte “Monsters” im Gewand eines “District 9” wohl mehr Freunde gefunden, aber sind es nicht gerade diese Genre-Vermischungen die in der Vergangenheit die wirklich guten Filme ausgezeichnet haben?
Der Film hat nur rund 15.000 Dollar gekostet und sieht dabei aus, als hätte man ca. 5 Millionen zur Verfügung gehabt - allein deshalb gebührt dem Werk größten Respekt. Abgesehen davon ist der Streifen einfach rundum gut gelungen...
Erfreulicherweise entpuppt(e) sich Gareth Edwards´ „Monsters“ nicht als vordergründig-gängiges „Cloverfield meets District 9“-Filmchen, wie es (u.a.) der bewusst „fadenscheinig“ gewählte Titel einigen Personen bzw. Zuschauern im Vorfeld gewiss suggerieren dürfte – sondern stattdessen als ebenso ruhige wie stimmungsvolle Kombination aus Roadmovie und Liebesgeschichte, angereichert mit verschiedenen Polit-Parabeln und klassischen Creature-Feature-Elementen, welche aber glücklicherweise stets der Story und ihren Charakteren untergeordnet verbleiben. Die zwei Hauptdarsteller (Whitney Able und Scoot McNairy) liefern starke Leistungen ab und verkörpern sympathische, authentisch anmutende Figuren, das Drehbuch ist gut durchdacht und weist so etliche smarte Dialogzeilen auf, zudem sind die eingefangenen Bilder wunderbar atmosphärischer Natur. Zugegeben, nicht alle CGI-Effekte sind umfassend gelungen – in Anbetracht des Mini-Budgets ist dieser Aspekt aber auf jeden Fall klar zu vernachlässigen. Action gibt es kaum – und wenn doch, funktionieren diese Sequenzen allerdings nicht minder schlecht als jene der aus den Studio-Schmieden Hollywoods stammenden Produktionen. Insgesamt hat Newcomer Gareth Edwards (nicht nur als Skript-Autor und Cinematographer, sondern auch als Regisseur) überaus anständige Arbeit geleistet – und wie schon im Falle von Neill Blomkamp („District 9“) kann man nun sehr gespannt darauf sein, was er künftig noch so vollbringen wird...
Kurzum: (Thankfully) Not your average Monster-Movie ... starke
Erfreulicherweise entpuppt(e) sich Gareth Edwards´ „Monsters“ nicht als vordergründig-gängiges „Cloverfield meets District 9“-Filmchen, wie es (u.a.) der bewusst „fadenscheinig“ gewählte Titel einigen Personen bzw. Zuschauern im Vorfeld gewiss suggerieren dürfte – sondern stattdessen als ebenso ruhige wie stimmungsvolle Kombination aus Roadmovie und Liebesgeschichte, angereichert mit verschiedenen Polit-Parabeln und klassischen Creature-Feature-Elementen, welche aber glücklicherweise stets der Story und ihren Charakteren untergeordnet verbleiben. Die zwei Hauptdarsteller (Whitney Able und Scoot McNairy) liefern starke Leistungen ab und verkörpern sympathische, authentisch anmutende Figuren, das Drehbuch ist gut durchdacht und weist so etliche smarte Dialogzeilen auf, zudem sind die eingefangenen Bilder wunderbar atmosphärischer Natur. Zugegeben, nicht alle CGI-Effekte sind umfassend gelungen – in Anbetracht des Mini-Budgets ist dieser Aspekt aber auf jeden Fall klar zu vernachlässigen. Action gibt es kaum – und wenn doch, funktionieren diese Sequenzen allerdings nicht minder schlecht als jene der aus den Studio-Schmieden Hollywoods stammenden Produktionen. Insgesamt hat Newcomer Gareth Edwards (nicht nur als Skript-Autor und Cinematographer, sondern auch als Regisseur) überaus anständige Arbeit geleistet – und wie schon im Falle von Neill Blomkamp („District 9“) kann man nun sehr gespannt darauf sein, was er künftig noch so vollbringen wird...
Kurzum: (Thankfully) Not your average Monster-Movie ... starke
Re: Monsters
Sowas wie "Star Trek" schau ich nicht ... aber meinst Du damit den "Kniff in Sachen Chronologie" am Ende?John_Clark hat geschrieben:PS: Kleine Anmerkung, gegen Filmende gibt es eine Szene, die mich sehr an das Ende der Pilotepisode von "Star Trek - The next Generation" erinnert hat. Wer weiss, was ich damit meine, soll bitte mitkommentieren. :)
Re: Monsters
!!!!Spoiler!!!!StS hat geschrieben:Sowas wie "Star Trek" schau ich nicht ... aber meinst Du damit den "Kniff in Sachen Chronologie" am Ende?John_Clark hat geschrieben:PS: Kleine Anmerkung, gegen Filmende gibt es eine Szene, die mich sehr an das Ende der Pilotepisode von "Star Trek - The next Generation" erinnert hat. Wer weiss, was ich damit meine, soll bitte mitkommentieren. :)
Also das man am Ende quasi am Anfang ist?
Re: Monsters
Jip. Die erste Szene ist ja vom Zeitlichen her die letzte. Weiß aber nicht, ob der John das damit meinte.C4rter hat geschrieben:!!!!Spoiler!!!!StS hat geschrieben:Sowas wie "Star Trek" schau ich nicht ... aber meinst Du damit den "Kniff in Sachen Chronologie" am Ende?John_Clark hat geschrieben:PS: Kleine Anmerkung, gegen Filmende gibt es eine Szene, die mich sehr an das Ende der Pilotepisode von "Star Trek - The next Generation" erinnert hat. Wer weiss, was ich damit meine, soll bitte mitkommentieren. :)
Also das man am Ende quasi am Anfang ist?
Dann muss ich ausnahmsweise mal die Euphoriebremse spielen. Ja, "Monsters" ist kein handelsübliches Creature Feature, sondern eben eine Liebesgeschichte mit Monstern im Hintergrund, doch betrachten wir das Ganze mal eben von der anderen Seite: Wirklich originell ist besagte Liebesgeschichte nicht. Zwei Menschen treffen sich unter widrigen Umständen, finden sich toll, einer ist anderweitig gebunden (meistens die Frau, so auch hier), doch merkt dann irgendwie das der zu Ehelichende ein Spaddel ist. Der Verlobte taucht hier praktischerweise gar nicht auf.
Klingt jetzt alles etwas harsch, denn gerade die Geschichte um ebenjenen Liebesplot ist nicht alltäglich, für das geringe Budget aber schon beeindruckend. Wobei die 15.000 Dollar wohl allein das Geld für das Equipment waren, das tatsächliche Budget also doch etwas höher gelegen hat. Effektiv in Szene gesetzt, in den Monster-Momenten spannend und gleichzeitig durchaus reflektiert (sind die Kreaturen tatsächlich Monster oder einfach nur riesige Wesen und werden daher gleich als Gefahr wahrgenommen?) und ziemlich kurzweilig, aber doch etwas weniger raffiniert als der Hype es einem erzählen will.
Knappe
Klingt jetzt alles etwas harsch, denn gerade die Geschichte um ebenjenen Liebesplot ist nicht alltäglich, für das geringe Budget aber schon beeindruckend. Wobei die 15.000 Dollar wohl allein das Geld für das Equipment waren, das tatsächliche Budget also doch etwas höher gelegen hat. Effektiv in Szene gesetzt, in den Monster-Momenten spannend und gleichzeitig durchaus reflektiert (sind die Kreaturen tatsächlich Monster oder einfach nur riesige Wesen und werden daher gleich als Gefahr wahrgenommen?) und ziemlich kurzweilig, aber doch etwas weniger raffiniert als der Hype es einem erzählen will.
Knappe
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Ja, die lächelt mich derzeit auch an... wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem "Limited" Steelbook und dem 1 € teureren "Quersteelbook"? Nur der Aufdruck?Hannibal hat geschrieben:Die BluRay (Steelbook) zur Zeit bei Amazon für 13,97...dafür hab ich dank StS' Review mal vorbestellt ;)
Bin gespannt...
So viel ich weiß ja...und Quersteelbooks gehen mir irgendwie quer...daher hab ich zum normalen gegriffen ;)Vince hat geschrieben:Ja, die lächelt mich derzeit auch an... wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem "Limited" Steelbook und dem 1 € teureren "Quersteelbook"? Nur der Aufdruck?Hannibal hat geschrieben:Die BluRay (Steelbook) zur Zeit bei Amazon für 13,97...dafür hab ich dank StS' Review mal vorbestellt ;)
Bin gespannt...
Er hat ihn am Ende dann doch, diesen Effekt der Andersartigkeit und den Hauch von Besonderheit. Anfangs mag er sich noch nicht einstellen; da irren die beiden Hauptdarsteller ähnlich planlos durch das Bild wie die Protagonisten aus "Cloverfield", bevor die Freiheitsstatue ihren Kopf verliert. Ein wenig zu sehr kommt auch der Eindruck auf, dass die als Kunst inszenierte Leere des Films in Wirklichkeit die Unmöglichkeit eines SFX-Overkills kaschieren soll.
Diese Eindrücke legen sich mit der Zeit teilweise, allerdings nicht vollständig. Das Auge für die Komposition hat der Regisseur definitiv angesichts der teils umwerfenden Bilder, die er herausholt; das hat man auch schon in seinem Kurzfilm "Factory Farmed" sehr gut erkennen können. Nur bringt er diese Blitzmomente, zu denen auch das "Aha" der letzten Szene gehört, zu selten in einen komplexen Zusammenhang, so dass dem Film unnötigerweise so ein bisschen die Halbwertszeit flöten geht. Insgesamt: schöner Erwartungsbrecher, dem aber das letzte Pfund fehlt, um auch mit Nachhaltigkeit zu beeindrucken.
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Diese Eindrücke legen sich mit der Zeit teilweise, allerdings nicht vollständig. Das Auge für die Komposition hat der Regisseur definitiv angesichts der teils umwerfenden Bilder, die er herausholt; das hat man auch schon in seinem Kurzfilm "Factory Farmed" sehr gut erkennen können. Nur bringt er diese Blitzmomente, zu denen auch das "Aha" der letzten Szene gehört, zu selten in einen komplexen Zusammenhang, so dass dem Film unnötigerweise so ein bisschen die Halbwertszeit flöten geht. Insgesamt: schöner Erwartungsbrecher, dem aber das letzte Pfund fehlt, um auch mit Nachhaltigkeit zu beeindrucken.
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- LivingDead
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- Registriert: 06.06.2006, 14:13
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Gesagt wurde eigentlich schon alles zu diesem Titel. Die Intention einen Monsterfilm der etwas anderen Art zu machen, in diesem Sinne mit dem Schwerpunkt auf die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten, ist stets spürbar, vor allem durch diverse Brüche der Erwartungshaltungen. Ob die Qualität des Filmes, welche sich daraus ergibt, auch mit gesteigertem Budget vom Regisseur gehalten werden würde, wird sich dann wohl mit der Neuverfilmung von Godzilla zeigen...
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Monsters – Dark Continent
Nein, diesmal möchte die Monster-Metapher nicht greifen. Konnte man im Vorgänger bezüglich der Qualität der Love Story auch schon geteilter Meinung sein, so bildeten die Titelgeber als vage Horizontskulpturen immerhin einen faszinierenden Kontext. In „Dark Continent“ hingegen reicht es bloß zur Hintergrunddeko für ein Kriegsszenario von der Stange. Der Mittlere Osten in ausgeblichene Bilder gepackt, militärische Durchhalteparolen, Männerfreundschaften und psychologisches Drama im Ausklang – Stückwerk, das so sehr auf seine Vorbilder aus dem Kriegsgenre fixiert ist, dass der filmimmanente Zweck der turmhohen Phantastik-Relikte völlig fraglich bleibt. Manchmal werden sie gezielt mit dem Alltag der Soldaten verwoben, wenn ein Monsterjunges etwa zum Vergnügen der Umstehenden in den Kampf mit einer Dogge geschickt wird oder wenn eine Mini-Stampede der Kreaturen à la „Lost World“ mit Lastern gekreuzt wird. Dann wiederum werden sie offensichtlich und ohne sinnvollen Zusammenhang in symbolischer Funktion eingesetzt (etwa bei der Sporenpflanzung oder im kathartischen Finale), was zwar im Ambiente des trostlosen Kriegsgebiets zu einigen wirklich schönen Bildern führt, aber kaum zu mehr.
Da wünscht man sich beinahe, der Stoff wäre für einen waschechten Kriegsactioner ausgeschlachtet worden.
Nein, diesmal möchte die Monster-Metapher nicht greifen. Konnte man im Vorgänger bezüglich der Qualität der Love Story auch schon geteilter Meinung sein, so bildeten die Titelgeber als vage Horizontskulpturen immerhin einen faszinierenden Kontext. In „Dark Continent“ hingegen reicht es bloß zur Hintergrunddeko für ein Kriegsszenario von der Stange. Der Mittlere Osten in ausgeblichene Bilder gepackt, militärische Durchhalteparolen, Männerfreundschaften und psychologisches Drama im Ausklang – Stückwerk, das so sehr auf seine Vorbilder aus dem Kriegsgenre fixiert ist, dass der filmimmanente Zweck der turmhohen Phantastik-Relikte völlig fraglich bleibt. Manchmal werden sie gezielt mit dem Alltag der Soldaten verwoben, wenn ein Monsterjunges etwa zum Vergnügen der Umstehenden in den Kampf mit einer Dogge geschickt wird oder wenn eine Mini-Stampede der Kreaturen à la „Lost World“ mit Lastern gekreuzt wird. Dann wiederum werden sie offensichtlich und ohne sinnvollen Zusammenhang in symbolischer Funktion eingesetzt (etwa bei der Sporenpflanzung oder im kathartischen Finale), was zwar im Ambiente des trostlosen Kriegsgebiets zu einigen wirklich schönen Bildern führt, aber kaum zu mehr.
Da wünscht man sich beinahe, der Stoff wäre für einen waschechten Kriegsactioner ausgeschlachtet worden.
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