Non-Stop
Non-Stop
Non-Stop
Originaltitel: Non-Stop
Herstellungsland: USA/Frankreich
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Jaume Collet-Serra
Produktion: Joel Silver, Jeff Wadlow u.a.
Darsteller: Liam Neeson, Julianne Moore, Anson Mount, Michelle Dockery, Lupita Nyong'o, Bar Paly, Corey Stoll, Scoot McNairy, Jon Abrahams, Finise Avery, Linus Roache, Shea Whigham u.a.
Bei der neuesten Kooperation von Regisseur Jaume Collet-Serra und Produzent Joel Silver handelt es sich um einen Hochspannungsthriller auf beengtem Raum. Air Marshal Liam Neeson sucht an Bord eines Flugzeugs nach einem Erpresser, der mit der Tötung von Anwesenden droht, falls man kein Lösegeld überweist.
Hier geht's zur Kritik
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Freeman im Formationsflug
Non-Stop opfert eine meisterlich aufgebaute Spannungskurve für eine etwas kraftlose Auflösung und ein schepperndes Überfinale, das wohl die lahme Auflösung platt lärmen soll. Das gelingt leider nicht ganz. Am Ende des auf engstem Raum überraschend dynamisch in Szene gesetzten Thrillers überwiegt aber dennoch das gute Gefühl, gerade irre spannend und vor allem flott unterhalten worden zu sein.
Zur "Non-Stop" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Non-Stop
Herstellungsland: USA/Frankreich
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Jaume Collet-Serra
Produktion: Joel Silver, Jeff Wadlow u.a.
Darsteller: Liam Neeson, Julianne Moore, Anson Mount, Michelle Dockery, Lupita Nyong'o, Bar Paly, Corey Stoll, Scoot McNairy, Jon Abrahams, Finise Avery, Linus Roache, Shea Whigham u.a.
Bei der neuesten Kooperation von Regisseur Jaume Collet-Serra und Produzent Joel Silver handelt es sich um einen Hochspannungsthriller auf beengtem Raum. Air Marshal Liam Neeson sucht an Bord eines Flugzeugs nach einem Erpresser, der mit der Tötung von Anwesenden droht, falls man kein Lösegeld überweist.
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Freeman im Formationsflug
Non-Stop opfert eine meisterlich aufgebaute Spannungskurve für eine etwas kraftlose Auflösung und ein schepperndes Überfinale, das wohl die lahme Auflösung platt lärmen soll. Das gelingt leider nicht ganz. Am Ende des auf engstem Raum überraschend dynamisch in Szene gesetzten Thrillers überwiegt aber dennoch das gute Gefühl, gerade irre spannend und vor allem flott unterhalten worden zu sein.
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In diesem Sinne:
freeman
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
@ freeman
So sieht es aus, was die Wertung (bzw. deren Bedeutung) angeht.
So sieht es aus, was die Wertung (bzw. deren Bedeutung) angeht.
Sagen wir es mal so: Vergleichsfilme in Sachen "Klassischer Thrillerstoff in moderner Verpackung" wären meines Erachtens "The Call", "Unknown Identity", "Phone Booth" und (mit Abstrichen) "Cellular". Wenn dir die gefallen, könntest du auch an "Non-Stop" Spaß habenStS hat geschrieben:Hmmm, ich weiß ja (weiterhin) nicht. Der Trailer war schließlich echt öde.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Non-Stop opfert eine meisterlich aufgebaute Spannungskurve für eine etwas kraftlose Auflösung und ein schepperndes Überfinale, das wohl die lahme Auflösung platt lärmen soll. Das gelingt leider nicht ganz. Am Ende des auf engstem Raum überraschend dynamisch in Szene gesetzten Thrillers überwiegt aber dennoch das gute Gefühl, gerade irre spannend und vor allem flott unterhalten worden zu sein.
Zur gesamten "Non-Stop" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
- LivingDead
- Action Fan
- Beiträge: 3776
- Registriert: 06.06.2006, 14:13
- Wohnort: Oldenburg
Hier werde ich mich mal dem gemeinen Tenor beugen und stimme gerne zu, dass dieser Film - erfreulicherweise - von seinem geschickten Spannungsaufbau profitiert. Über Sinn oder Unsinn des Gezeigten sollte man dabei stets nicht weiter nachdenken, dann funktioniert das Ganze ziemlich gut. Dass die Spannung durch altbekannte, teils auch extrem ausgelutschte (der runter zählende Minutenanzeiger auf einer Bombe) Szenerien entsteht, macht den Film in seiner Anlage ziemlich old-school und Liam Neeson (hier einmal mehr in gewohnter Manier, auch wenn ihm ein paar Schwächen mehr zugestanden werden) funktioniert eh immer. Die letzten zehn Minuten sind dann wieder standartisiertes Actionkino mit eher unschönen Animationen. Aber bis dahin kurzweiliges Genre-Kino.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Non-Stop
Kammerspiele mit einem bevorstehenden Verbrechen und vielen Verdächtigen auf engstem Raum haben eine lange Tradition, die bis in die Zeit der Klassiker der Kriminalliteratur von Agatha Christie zurückgehen. Sicherheit gibt es keine, die Möglichkeit zur Flucht besteht ebenso wenig wie die des Selbstschutzes, es sei denn, man versucht mit aller Macht, den Täter aufzuspüren und damit der Situation ein Ende zu setzen. Das dieses Prinzip des Spannungsaufbaus auch heute, in der Ära von lärmenden und bombastischen Effektblockbustern, noch aufzugehen weiß, versucht Regisseur Jaume Collet-Serra mit "Non-Stop" unter Beweis zu stellen und steigert die Ausweglosigkeit für seine Charaktere auch noch, in dem er statt eines eingeschneiten Schlosses oder eines liegengebliebenen Zugwaggons seine Protagonisten hoch über die Wolken an Bord eines Flugzeuges verfrachtet. Das die Rechnung letzten Endes tatsächlich voll und ganz aufgeht, hat er allerdings noch jemand ganz anderem zu verdanken: Hauptdarsteller Liam Neeson!
Inhalt: Um in einem terroristischen Notfall schnell und unmittelbar eingreifen zu können, fliegt der Air Marshall Bill Marks (Liam Neeson) unerkannt zwischen ganz normalen Passagieren auf gewöhnlichen Linienflügen mit. Auf seinem Flug von New York nach London tritt dann tatsächlich ein Notfall ein. Die Art dieses "Angriffes" hat aber vorher so wohl niemand erwartet. Über ein streng abgesichertes Funknetz enthält Marks auf seinem Smartphone plötzlich ominöse Nachrichten von einem unbekannten Erpresser, welcher droht, alle 20 Minuten einen Passagier an Bord des Flugzeuges zu töten, sollten nicht 150 Millionen US-Dollar auf ein angegebenes Konto übersetzt werden. Empört und erschrocken nimmt Marks die Sache in die Hand und versucht so schnell wie möglich herauszufinden, welcher andere Passagier an Bord sich hier ein perfides Spielchen mit ihm erlauben will. Mit der Hilfe seiner Sitznachbarin (Julianne Moore) glaubt er, den möglichen Attentäter ohne großes Aufsehen auszumachen und festnehmen zu können. Doch falsch gedacht: Als er auf eine falsche Fährte geführt wird, muss er aus Notwehr heraus einen angreifenden Drogenbesitzer umbringen - und just in dem Moment klingelt seine Uhr. 20 Minuten sind um. Und alle Indizien deuten nur auf einen möglichen Täter: ihn selbst.
Der muss als vom Leben gezeichneter Air Marshall Bill Marks so einiges in den atemberaubend spannenden 105 Minuten über sich ergehen lassen, denn Collet-Serra denkt gar nicht daran, auch nur eine dieser Minuten sinnlos verstreichen zu lassen und legt nach einer kurzen und stimmungsvollen Exposition ein Tempo vor, dass seines gleichen sucht. Das er sich dabei nicht viel Zeit nimmt, seine unterschiedlichen Passagiere genauer zu charakterisieren, versteht sich auf der einen Art und Weise von selbst, doch Collet-Serra ist sich dieses Umstandes nicht nur bewusst, viel mehr nutzt er den Mangel an Informationen geschickt, um mit dem Schnüren von Vorurteilen den Verdacht der Zuschauer immer in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. So ist beispielsweise mit dem vom Omar Metwally gespielten islamischen Doktor eine Figur an Bord, die natürlich allein durch die Optik unbewusst Assoziationen mit den Anschlägen vom 11. September wecken soll. Umso schöner daher auch, wenn die wahre Enthüllung des Täters am Ende sehr differenziert bleibt und auch das Motiv, dass auf den ersten Blick müde und banal hätte erscheinen können, erstaunlich gelungen vorbereitet wird und weniger abgehoben ist, als man vielleicht glauben mag.
Liam Neeson macht unterdessen einen hervorragenden Job. Zwar bekommt auch er nur wenig Spielraum für seine mimischen Fähigkeiten, nutzt diesen aber voll und ganz aus und wird in seinen wenigen Szenen, die er sich meist mit der bezaubernden Julianne Moore teilt und in denen auf seine Hintergründe eingegangen wird, zur tragischen Identifikationsfigur, die er in dem Katz- und Mausspiel für das Publikum auch sein muss. Denn, auch wenn es jetzt möglicherweise nicht so klingen mag, trotz der intelligenten Herangehensweise und der teilweise vorhandenen Charakterisierung sind sämtliche Passagiere an Bord des Flugzeuges, ob nun ein glatzköpfiger NYPD-Officer oder ein schmieriger Staatsanwalt, einzig und allein Schachfiguren auf dem Brett des Regisseurs, die er immer wieder so aufstellt oder opfert, dass der Zuschauer in eine weitere Falle tappt und auf die nächste falsche Fährte reinfällt.
Was dieses "Wer-ist-der-Mörder"-Spiel aber noch einmal um einiges interessanter macht, ist die herausgearbeitete Location, nämlich das Flugzeug selber. Nach dem Betreten dieses Schauplatzes verlassen weder unser Protagonist noch wir als Zuschauer es bis zum erlösenden Ende wieder. Selbst dann, wenn Marks mit einem Agenten der zuständigen Behörde telefoniert, sehen wir keinen Blick in das hektische Durcheinander am Boden und auch von den Nachforschungen der örtlichen Polizei erfahren wir nur durch eine Nachrichtensendung am Bord der Maschine. Das ist insofern von großer Bedeutung, als dass die Regie das Flugzeug dafür nutzt, um eine klaustrophobische (An-)Spannung aufzubauen. Die Enge und die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten spielen daher nicht nur innerhalb der Handlung eine große Rolle, sie sind genauso auch für den Betrachter jederzeit spürbar, was ein Maximum an Authenzität mit sich bringt. Erst im späteren Verlauf bekommen wir ein paar Außenansichten des Flugzeuges geboten und besonders zum Ende hin wünscht man sich aufgrund der mittelmäßigen Effekte, man hätte das ganze weiterhin nur aus Passagierssicht verfolgt. Überhaupt entsteht im Finale etwas der Eindruck, dass plötzlich alles ganz schnell gehen musste und man der Wirkung der Situation an sich nicht vertraut hat. Insgesamt hat der Film in den letzten 15 Minuten leider immer genau einen Höhepunkt zu viel und es gibt stets ein weiteres Hindernis zu überwinden, bis der Albtraum für die Besatzung endlich zu Ende ist. Das ist auf der einen Seite zwar teilweise deutlich zu übertrieben, allerdings fällt einen das bei der Erstsichtung aufgrund des enormen Tempos kaum auf, da man keine Zeit dazu hat, alles zu hinterfragen und der bis dahin unauffällige Score von John Ottman einen hier mit seinen dramatischen Klängen überrascht.
Fazit: "Non-Stop" ist ein ungemein spannend konstruierter Hochgeschwindigkeits-Thriller, der es versteht, seine Atmosphäre und das Interesse am Fortlauf der Handlung die komplette Laufzeit lang aufrecht zu erhalten und immer mit einem weiteren unvorhersehbaren Twist überraschen kann, den er vorher durch geschickte Publikumsmanipulation bestens vorbereitet hat. Dabei gelingt es der Regie überraschenderweise besonders gut, die (weiß Gott nicht neue) Handlung radikal auf die Thrilleraspekte der Geschichte zu reduzieren und trotz kaum vorhandener ausführlicher Charakterisierung ein Mitfiebern mit Neesons stark gespieltem Anti-Helden zu erzeugen. Statt die Nerven der Zuschauer überzustrapazieren, ist man stets aufmerksam beobachtend und lauert auf den Fehler, den der unsichtbare Feind machen könnte, um ihn zu enttarnen. Zwar strapaziert Collet-Serra die dramaturigisch raffinierte Struktur zum Ende hin ein Stückweit zu sehr aus, aber dennoch gelingt ihm hier ein wichtiger Beweis dafür, dass auch in einem Zeitalter des Bombastes immer noch die Filme die besten sind, die einen mit den einfachsten Mitteln zu fesseln und zu unterhalten wissen. Alles andere ist Nebensache!
Kammerspiele mit einem bevorstehenden Verbrechen und vielen Verdächtigen auf engstem Raum haben eine lange Tradition, die bis in die Zeit der Klassiker der Kriminalliteratur von Agatha Christie zurückgehen. Sicherheit gibt es keine, die Möglichkeit zur Flucht besteht ebenso wenig wie die des Selbstschutzes, es sei denn, man versucht mit aller Macht, den Täter aufzuspüren und damit der Situation ein Ende zu setzen. Das dieses Prinzip des Spannungsaufbaus auch heute, in der Ära von lärmenden und bombastischen Effektblockbustern, noch aufzugehen weiß, versucht Regisseur Jaume Collet-Serra mit "Non-Stop" unter Beweis zu stellen und steigert die Ausweglosigkeit für seine Charaktere auch noch, in dem er statt eines eingeschneiten Schlosses oder eines liegengebliebenen Zugwaggons seine Protagonisten hoch über die Wolken an Bord eines Flugzeuges verfrachtet. Das die Rechnung letzten Endes tatsächlich voll und ganz aufgeht, hat er allerdings noch jemand ganz anderem zu verdanken: Hauptdarsteller Liam Neeson!
Inhalt: Um in einem terroristischen Notfall schnell und unmittelbar eingreifen zu können, fliegt der Air Marshall Bill Marks (Liam Neeson) unerkannt zwischen ganz normalen Passagieren auf gewöhnlichen Linienflügen mit. Auf seinem Flug von New York nach London tritt dann tatsächlich ein Notfall ein. Die Art dieses "Angriffes" hat aber vorher so wohl niemand erwartet. Über ein streng abgesichertes Funknetz enthält Marks auf seinem Smartphone plötzlich ominöse Nachrichten von einem unbekannten Erpresser, welcher droht, alle 20 Minuten einen Passagier an Bord des Flugzeuges zu töten, sollten nicht 150 Millionen US-Dollar auf ein angegebenes Konto übersetzt werden. Empört und erschrocken nimmt Marks die Sache in die Hand und versucht so schnell wie möglich herauszufinden, welcher andere Passagier an Bord sich hier ein perfides Spielchen mit ihm erlauben will. Mit der Hilfe seiner Sitznachbarin (Julianne Moore) glaubt er, den möglichen Attentäter ohne großes Aufsehen auszumachen und festnehmen zu können. Doch falsch gedacht: Als er auf eine falsche Fährte geführt wird, muss er aus Notwehr heraus einen angreifenden Drogenbesitzer umbringen - und just in dem Moment klingelt seine Uhr. 20 Minuten sind um. Und alle Indizien deuten nur auf einen möglichen Täter: ihn selbst.
Der muss als vom Leben gezeichneter Air Marshall Bill Marks so einiges in den atemberaubend spannenden 105 Minuten über sich ergehen lassen, denn Collet-Serra denkt gar nicht daran, auch nur eine dieser Minuten sinnlos verstreichen zu lassen und legt nach einer kurzen und stimmungsvollen Exposition ein Tempo vor, dass seines gleichen sucht. Das er sich dabei nicht viel Zeit nimmt, seine unterschiedlichen Passagiere genauer zu charakterisieren, versteht sich auf der einen Art und Weise von selbst, doch Collet-Serra ist sich dieses Umstandes nicht nur bewusst, viel mehr nutzt er den Mangel an Informationen geschickt, um mit dem Schnüren von Vorurteilen den Verdacht der Zuschauer immer in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. So ist beispielsweise mit dem vom Omar Metwally gespielten islamischen Doktor eine Figur an Bord, die natürlich allein durch die Optik unbewusst Assoziationen mit den Anschlägen vom 11. September wecken soll. Umso schöner daher auch, wenn die wahre Enthüllung des Täters am Ende sehr differenziert bleibt und auch das Motiv, dass auf den ersten Blick müde und banal hätte erscheinen können, erstaunlich gelungen vorbereitet wird und weniger abgehoben ist, als man vielleicht glauben mag.
Liam Neeson macht unterdessen einen hervorragenden Job. Zwar bekommt auch er nur wenig Spielraum für seine mimischen Fähigkeiten, nutzt diesen aber voll und ganz aus und wird in seinen wenigen Szenen, die er sich meist mit der bezaubernden Julianne Moore teilt und in denen auf seine Hintergründe eingegangen wird, zur tragischen Identifikationsfigur, die er in dem Katz- und Mausspiel für das Publikum auch sein muss. Denn, auch wenn es jetzt möglicherweise nicht so klingen mag, trotz der intelligenten Herangehensweise und der teilweise vorhandenen Charakterisierung sind sämtliche Passagiere an Bord des Flugzeuges, ob nun ein glatzköpfiger NYPD-Officer oder ein schmieriger Staatsanwalt, einzig und allein Schachfiguren auf dem Brett des Regisseurs, die er immer wieder so aufstellt oder opfert, dass der Zuschauer in eine weitere Falle tappt und auf die nächste falsche Fährte reinfällt.
Was dieses "Wer-ist-der-Mörder"-Spiel aber noch einmal um einiges interessanter macht, ist die herausgearbeitete Location, nämlich das Flugzeug selber. Nach dem Betreten dieses Schauplatzes verlassen weder unser Protagonist noch wir als Zuschauer es bis zum erlösenden Ende wieder. Selbst dann, wenn Marks mit einem Agenten der zuständigen Behörde telefoniert, sehen wir keinen Blick in das hektische Durcheinander am Boden und auch von den Nachforschungen der örtlichen Polizei erfahren wir nur durch eine Nachrichtensendung am Bord der Maschine. Das ist insofern von großer Bedeutung, als dass die Regie das Flugzeug dafür nutzt, um eine klaustrophobische (An-)Spannung aufzubauen. Die Enge und die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten spielen daher nicht nur innerhalb der Handlung eine große Rolle, sie sind genauso auch für den Betrachter jederzeit spürbar, was ein Maximum an Authenzität mit sich bringt. Erst im späteren Verlauf bekommen wir ein paar Außenansichten des Flugzeuges geboten und besonders zum Ende hin wünscht man sich aufgrund der mittelmäßigen Effekte, man hätte das ganze weiterhin nur aus Passagierssicht verfolgt. Überhaupt entsteht im Finale etwas der Eindruck, dass plötzlich alles ganz schnell gehen musste und man der Wirkung der Situation an sich nicht vertraut hat. Insgesamt hat der Film in den letzten 15 Minuten leider immer genau einen Höhepunkt zu viel und es gibt stets ein weiteres Hindernis zu überwinden, bis der Albtraum für die Besatzung endlich zu Ende ist. Das ist auf der einen Seite zwar teilweise deutlich zu übertrieben, allerdings fällt einen das bei der Erstsichtung aufgrund des enormen Tempos kaum auf, da man keine Zeit dazu hat, alles zu hinterfragen und der bis dahin unauffällige Score von John Ottman einen hier mit seinen dramatischen Klängen überrascht.
Fazit: "Non-Stop" ist ein ungemein spannend konstruierter Hochgeschwindigkeits-Thriller, der es versteht, seine Atmosphäre und das Interesse am Fortlauf der Handlung die komplette Laufzeit lang aufrecht zu erhalten und immer mit einem weiteren unvorhersehbaren Twist überraschen kann, den er vorher durch geschickte Publikumsmanipulation bestens vorbereitet hat. Dabei gelingt es der Regie überraschenderweise besonders gut, die (weiß Gott nicht neue) Handlung radikal auf die Thrilleraspekte der Geschichte zu reduzieren und trotz kaum vorhandener ausführlicher Charakterisierung ein Mitfiebern mit Neesons stark gespieltem Anti-Helden zu erzeugen. Statt die Nerven der Zuschauer überzustrapazieren, ist man stets aufmerksam beobachtend und lauert auf den Fehler, den der unsichtbare Feind machen könnte, um ihn zu enttarnen. Zwar strapaziert Collet-Serra die dramaturigisch raffinierte Struktur zum Ende hin ein Stückweit zu sehr aus, aber dennoch gelingt ihm hier ein wichtiger Beweis dafür, dass auch in einem Zeitalter des Bombastes immer noch die Filme die besten sind, die einen mit den einfachsten Mitteln zu fesseln und zu unterhalten wissen. Alles andere ist Nebensache!
Non-Stop
Ich gehe mit einigen hier konform, was Non-Stop angeht. Aber leider hat der Film wie auch Jaume-Collets Vorgänger mit Liam Neeson allzu deutliche Schwächen.
So empfand ich den einige der Wendungen ziemlich hanebüchen, und die wirklich schlechten CGIs am Ende nehmen der ansonsten sicher besser ausgefallenen Action jegliche Dynamik.
Sicher sind Effekte nicht das einzige Entscheidungsmerkmal, aber wenn sie so grottig aussehen, kann man sie einfach nicht ignorieren.
Fazit: Weitgehend spannend und nicht uninteressant, verliert sich der Film in einer verhältnismäßig luschigen Auflösung mit grottigen Special effects, die fast zur Bruchlandung führt...
bis ,5
Ich gehe mit einigen hier konform, was Non-Stop angeht. Aber leider hat der Film wie auch Jaume-Collets Vorgänger mit Liam Neeson allzu deutliche Schwächen.
So empfand ich den einige der Wendungen ziemlich hanebüchen, und die wirklich schlechten CGIs am Ende nehmen der ansonsten sicher besser ausgefallenen Action jegliche Dynamik.
Sicher sind Effekte nicht das einzige Entscheidungsmerkmal, aber wenn sie so grottig aussehen, kann man sie einfach nicht ignorieren.
Fazit: Weitgehend spannend und nicht uninteressant, verliert sich der Film in einer verhältnismäßig luschigen Auflösung mit grottigen Special effects, die fast zur Bruchlandung führt...
bis ,5
Um Anonymität auf engem Raum zur Gefahr auszugestalten, hat sich das Flugzeug als Schauplatz schon immer bewährt. Insofern schmiegt sich "Non-Stop" in längst gemachte Betten, suggeriert aber ja sowieso schon mit seiner Liam-Neeson-Besetzung, die alte Schule zu lehren. So kommt es also nicht mehr auf das "Was" an, sondern auf das "Wie" - und das hält sich in den ersten Minuten immerhin auf einem Level, auf dem man die Spannung in zurücklehnender Haltung genießen kann - fast möchte man lieber Chips als seine Fingernägel dazu knabbern. Die Grafikdesigner durften die u.a. aus "Sherlock" bekannten Textnachrichten-Darstellungen visuell nochmal mit Autokorrektur und Display-Rissen aufpeppen, während Neeson - von der Anlage her hätte man auch einen zehn Jahre jüngeren Schwarzenegger nehmen können, hätte er dann nicht wie ein Elefant im Porzellanladen gewirkt - als US Marshal sein Adlerauge schweifen lässt, um einen Blick auf den Unsichtbaren zu erhaschen.
Längst vor dem platten Finale aber schon, das nochmals einiges kaputtmacht, verliert "Non-Stop" seinen Drive. Man ist damit beschäftigt, Bartträger aus dem fernen Osten der political correctness wegen als möglichst unschuldig darzustellen, andere Charaktere, darunter Julianne Moore und "House Of Cards"-Politiker Corey Stoll, werden zunächst geheimnisumwittert beschrieben, um sich im Endeffekt als völlig überflüssig zu entpuppen. Und dann macht es Krachbumm, damit der Zuschauer noch was zu glotzen hat.
Solange der Marshal selbst noch von den Ereignissen überrumpelt erscheint, gelingt also ein spannender Thriller der Sorte, wie man sie schon in der guten alten Zeit zu sehen bekam. Ominöse Nachrichten, ein diffus beleuchteter Flugzeugbauch, ein Kampf auf allerengstem Raum... doch zu schnell fällt das Gerüst in sich zusammen, und das dahingeschluderte Ende gibt ihm den Rest, anstatt es wieder aufzubauen.
Längst vor dem platten Finale aber schon, das nochmals einiges kaputtmacht, verliert "Non-Stop" seinen Drive. Man ist damit beschäftigt, Bartträger aus dem fernen Osten der political correctness wegen als möglichst unschuldig darzustellen, andere Charaktere, darunter Julianne Moore und "House Of Cards"-Politiker Corey Stoll, werden zunächst geheimnisumwittert beschrieben, um sich im Endeffekt als völlig überflüssig zu entpuppen. Und dann macht es Krachbumm, damit der Zuschauer noch was zu glotzen hat.
Solange der Marshal selbst noch von den Ereignissen überrumpelt erscheint, gelingt also ein spannender Thriller der Sorte, wie man sie schon in der guten alten Zeit zu sehen bekam. Ominöse Nachrichten, ein diffus beleuchteter Flugzeugbauch, ein Kampf auf allerengstem Raum... doch zu schnell fällt das Gerüst in sich zusammen, und das dahingeschluderte Ende gibt ihm den Rest, anstatt es wieder aufzubauen.
Interessant, ich habe das ganz anders empfunden. Für mich war das eher ein Spiel mit den Vorurteilen, in dem dem Zuschauer ein Spiegel vorgehalten wird, da man diesen Herren der Optik wegen natürlich als erstes als Täter in Betracht zieht.Vince hat geschrieben:Man ist damit beschäftigt, Bartträger aus dem fernen Osten der political correctness wegen als möglichst unschuldig darzustellen
Kann man zwar so sehen, aber die ein, zwei Herren, die den laschen Umgang der Marshals mit dem Mann anprangern, werden in dem Moment doch recht unsympathisch gezeichnet und deren Bedenken eigentlich nie so recht ernst genommen, von daher drängte sich mir eher der Eindruck von political correctness auf.
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