Guardians of the Galaxy Vol. 1 & 2 & 3 + Holiday Special

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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McClane
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Guardians of the Galaxy Vol. 1 & 2 & 3 + Holiday Special

Beitrag von McClane » 05.08.2014, 10:56

Guardians of the Galaxy

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Originaltitel: Guardians of the Galaxy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: James Gunn
Darsteller: Chris Pratt, Lee Pace, Zoe Saldana, Karen Gillan, Dave Bautista, Djimon Hounsou, Laura Haddock, Benicio Del Toro, John C. Reilly, Glenn Close, Michael Rooker, Gregg Henry, Sean Gunn, Lloyd Kaufman u.a.
Sprecher: Bradley Cooper, Vin Diesel, Nathan Fillion, Rob Zombie u.a.

Fünf Outlaws müssen wohl oder übel zusammenarbeiten, nachdem sich ihre Pfade kreuzen und einer von ihnen im Besitz eines mythischen Artefakts ist, das von dem Warlord Ronan gesucht wird. Spaßiger Mix aus kosmischer Comicverfilmung und Sci-Fi-Action, in dem Vin Diesel dem Baumwesen Groot seine markante Stimme leiht.

:liquid8:

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Guardians of the Galaxy Vol. 2

Beitrag von McClane » 05.08.2014, 10:57

Guardians of the Galaxy Vol. 2

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Originaltitel: Guardians of the Galaxy Vol. 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: James Gunn
Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Kurt Russell, Michael Rooker, Karen Gillan, Pom Klementieff, Elizabeth Debicki, Sylvester Stallone, Tommy Flanagan, Chris Sullivan, Sean Gunn, Gregg Henry, Stan Lee, Michelle Yeoh u.a.
Sprecher: Bradley Cooper, Vin Diesel u.a.

In der Fortsetzung des Erfolgs von 2014 sind neben der aus dem Vorgänger bekannten Besetzung um Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Bradley Cooper und Vin Diesel auch Sylvester Stallone und Kurt Russell am Start. Letzterer spielt Ego, der von sich behauptet der Vater von Peter Quill alias Star-Lord zu sein.

:liquid7:

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The Guardians of the Galaxy Holiday Special

Beitrag von McClane » 05.08.2014, 10:57

The Guardians of the Galaxy Holiday Special

Bild

Originaltitel: The Guardians of the Galaxy Holiday Special
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: James Gunn
Darsteller: Dave Bautista, Pom Klementieff, Chris Pratt, Sean Gunn, Karen Gillan, Kevin Bacon, Daniel Bernhardt, Thomas McNamara u.a.
Sprecher: Bradley Cooper, Vin Diesel, Michael Rooker, Kyra Sedgwick, Maria Bakalova u.a.

In „The Guardians of the Galaxy Holiday Special“ feiert die Marvel-Truppe rund um Chris Pratt, Dave Bautista, Vin Diesel, Bradley Cooper, Karen Gillan und Pom Klementieff ein ganz eigenes Weihnachtsfest, erneut unter der Regie von James Gunn. Drax und Mantis wollen Peter zu Weihnachten nämlich ein ganz besonderes Geschenk machen: Kevin Bacon. Der spielt sich selbst, während Daniel Bernhardt eine Minirolle hat.

:liquid5:,5 bis knappe :liquid6:

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Beitrag von StS » 05.08.2014, 11:19

Ich freu mich auf den Film - und für Pratt und Gunn, denen der Erfolg wahrhaft zu gönnen ist! :D

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Beitrag von McClane » 07.08.2014, 09:44

Die Post-Credit-Sequenz, die man bei den Pressescreenings noch weggelassen hatte, enthält übrigens den im Review erwähnten Cameo von Howard the Duck. Hatte davon gelesen und gedacht ich hätte ihn bei der PV übersehen, aber er ist wohl etwas größer, war dort aber halt noch nicht enthalten.

Quelle: screenrant.com
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Beitrag von LivingDead » 01.09.2014, 00:07

Gestern endlich voller Vorfreude sehen können. Hier mal, nach laaaanger Zeit, wieder ein Review meinerseits:

Guardians of the Galaxy

Es ist nicht selbstverständlich, dass die „Guardians of the Galaxy“ über die Kinoeinwände flimmern, und das auch noch ziemlich erfolgreich wohlgemerkt. Zu unbekannt und zu wenig massentauglich sollten erste Indikatoren der Geldgeber sein, welche sich den zu Grunde liegenden Stoff zu Gemüte führten, um dem Ganzen eine Absage zu erteilen. Doch der Zeitpunkt dieses Filmes ist ein ganz spezieller. Denn eine geschickte Idee verhalf einem ganz speziellen Unternehmen zu milliardenschweren Gewinnen, dessen Zenit noch lange nicht überschritten scheint. Von den Marvel-Studios ist nämlich die Rede, welche innerhalb der Disney-Studios mit den Verfilmungen der gleichnamigen Comicvorlagen einen großen Erfolg nach dem nächsten einfahren. Die Idee dahinter ist recht simpel: Ähnlich wie bei den Comics wurde allmählich ein eigenes Universum aufgebaut (Startschuss lieferte der erste „Iron Man“, dessen größter Witz darin bestand, Robert Downey Jr. die Hauptrolle zu geben), in dem jeder Film lose auf den nächsten aufbaut und stets Bezüge und Querverweise aufeinander genommen werden. Ein Running-Gag ist dabei die obligatorische Szene nach dem Abspann, welche meistens eine Schlüsselszene einnimmt und damit Bezug auf folgende Filme nimmt (welche natürlich auch bei den Guardians nicht fehlen darf, hier aber wohl eher zum Lachen animiert). Wo die Filme anfangs noch eher im gehobenen Mittelfeld rangierten („Iron Man 2“, „Thor“, „Captain America“, „Der unglaubliche Hulk“), stellte sich alsbald heraus, dass sich hier offenbar Großes bewerkstelligen lässt. Sicherlich sind die hohen Gewinnsummen mit der Grund, dass das Studio immer mutiger wurde, was die Filme angeht. Der bahnbrechende Erfolg der „Avengers“ (und zugleich auch noch ein verdammt guter Film) sollte Startschuss für weitere Abenteuer sein, welche die ersten Ausflüge der Helden schnell in den Schatten stellen sollten. So ist „Iron Man 3“ der bisher beste Iron Man, „Captain America 2“ mit seiner mit Polit-Thrillern liebäugelnden Inszenierung einer der vielleicht besten Outputs des Studios bisher und die Guardians, die sinngemäß vielleicht als Avengers-light bezeichnet werden könnten, durch ihre ungehobelte Art jedoch weitaus weniger massentauglich erscheinen, dürften sich schon jetzt etabliert haben.

Dass dem Film ein großer Erfolg sicher ist, scheint auch an dem Vertrauen zu liegen, welches vom Publikum nunmehr den Marvel Studios entgegen gebracht wird. Die tendenziell steigende Qualität des Outputs lässt eben auch die Erwartungen exponentiell steigen. Und noch scheinen diese im großen Umfang befriedigt zu werden. Denn fängt der Film erst einmal an, im Jahre 1988, so beginnt dies gleich mit einem tragischen Todesfall. Eine recht morbide Stimmung, welche gleich in den Anfangsminuten aufgebaut wird, weicht der nächsten Szene, welche zugleich Assoziationen zu „Star Wars“ oder ähnlichen Filmen (vornehmlich der 70er oder 80er) hervorruft. Eine Brücke zurück ins Jahr 1988 schlägt zusätzlich auch immer wieder der Walk-Man, welchen Peter Quill (auch bekannt als Star-Lord) stets mit sich führt und mit seinem Awesome-Mix-Tape-Vol. I bekannte 80s Pop-Songs hört, die auch immer wieder die Szenen untermalen.
Die Geschichte rund eine Metallkugel (auch Orb genannt) und einen Haufen Abtrünniger, die sich zusammen raufen, um sich anschließend als die Guardians zu taufen, so wie Kopfgeldjäger und den Widersacher Ronan, der ebenfalls hinter dem Orb her ist, um persönliche Rache zu nehmen und ganz eigene Pläne zu verfolgen, vermag nicht wirklich Neues an den Tag zu bringen. Wie so häufig geht es auch nicht so sehr um das „Was“, sondern eher um das „Wie“. Und da wird hier ziemlich viel richtig gemacht. Angefangen bei der Besetzung, welche mit Dave Batista (Wrestler und Schauspieler in bisher eher unauffälligen Rollen) die erste große Überraschung parat hält. Dieser tritt nämlich nicht nur durch seine Physis in Erscheinung, sondern verblüfft immer wieder durch seine gehobene Wortwahl und hat mehr als nur einmal die Lacher auf seiner Seite. Auch Vin Diesel als Baum (!) und Bradley Cooper als schießwütiger Waschbär (!!) klingen nicht nur, sondern sind auch zum Brüllen komisch. Als Identifikationsfigur dient TV-Star Chris Pratt, der durch sein launiges Spiel schnell an den jungen Harrison Ford als Han Solo erinnert. Nicht von ungefähr wird er immer wieder mit dieser Figur verglichen, wobei stets attestiert wird, dass Star Lord definitiv als erstes geschossen hätte.

Dass gar nicht erst Diskussionen um umgeschnittene Szenen aufgrund der Familientauglichkeit auftauchen, wie es damals schon beim Ur-Star Wars der Fall war, liegt an der Blockbuster-kompatiblen, aber dennoch herrlich brüsken Inszenierung James Gunns, der es schafft, Ironie und Ernsthaftigkeit in Einklang zu bringen (ähnliche Ansätze sind bei den „Fantastic Four“ ja leider mit Anlauf gegen die Wand gefahren worden). Gerade Rocket (also dem Waschbär) werden einige Szenen zugestanden, die durchaus Tiefe in den meist ziemlich lauten Film bringen. Hier werden zwischenzeitlich einige Gänge zurück gefahren, um zwischen-„menschliche“ Momente zu generieren, welche man so sicherlich nicht erwartet hätte. Zwar schafft es Gunn auch hier immer wieder, ironische Spitzen einzubauen (Stichwort: „Stehen“), verfehlt in diesen Momenten jedoch kaum die Wirkung. Gerade zum Ende hin werden diese humoristischen Ansätze etwas zu sehr ausgereizt und oftmals wirkt das Geschehen etwas fahrig, doch mag man ihm dies in der Summe nicht allzu übel nehmen.

Wenn Marvel es tatsächlich schafft, auch mit weiteren Filmen qualitativ mit den gegenwärtigen Outputs Stand zu halten, dann wären die kommenden Jahre, was den Blockbuster-Sektor anbelangt, gerettet. Alternativen, welche ähnlich gute Qualitäten aufweisen, sind leider mehr als rar gesät. Gerade inhaltlich bietet das Marveluniversum ein schier unerschöpfliches Pensum an Ideen, Gegnern und eben auch Helden, die darauf warten vom Comic auf die Leinwand zu wandern. Man darf gespannt sein. Die Fortsetzung(en) zu den Guardians sind jedenfalls beschlossene Sache und weitere Marvel-Filme stehen bereits in den Startlöchern. Wenn es Hollywood nicht schafft, gänzlich eigene kreative Ideen auf die Leinwand zu bringen, dann sind mir die Comicverfilmung da noch die liebste Alternative.
:liquid8:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Vince » 06.09.2014, 12:29

Vergessen wir mal den sogenannten “Orb”, die Energiekugel, die ein ebenso austauschbarer MacGuffin ist wie der Tesserakt in „The Avengers“ oder der „Äther“ aus „Thor – The Dark Kingdom“. Konzentrieren wir uns lieber auf den „Awesome Mix Vol. 1“, eine Musikkassette in einem Walkman, die zu Beginn als Close-Up gezeigt wird und das absolute Gegenteil eines MacGuffins darstellt. Sie treibt die Handlung nicht voran, erweist sich diesbezüglich sogar als vollkommen entbehrlich, ist aber als Gegenstand selbst von besonderer Bedeutung, die für den Zuschauer (vor allem jenen in den Mittdreißigern) viel wichtiger ist als der Orb. Und damit auch für den Film, dessen Qualitäten ganz offensichtlich nicht von der Handlung ausgehen.

Es walten zwei Kräfte in „Guardians Of The Galaxy“. Eine gehorcht dem großen Marvel-Apparat und ist wie fast alle Produktionen des Studios seit „Iron Man“ einer Art „Seamless Branching“ verpflichtet, einem großen Fortsetzungskomplex, der ein eigenes Filmuniversum erschaffen soll und deswegen dazu verpflichtet ist, gewisse Regeln einzuhalten. Dazu gehören große Luft- und Allschlachten mit bildfüllenden Spezialeffekten, klassische Gut-gegen-Böse-Konstellationen und eingangs besagte MacGuffins, die in einer großen Spielwelt die Regeln des Chaos bei Laune halten und oberflächliche Interessenskonflikte generieren sollen.

Die andere Kraft ist - zumindest in dieser intensiven Ausprägung - neu. Sie stemmt sich erstaunlich frech gegen den Marvel-Dogmatismus und geht auf den Anarcho-Humor des Drebuchautoren und Regisseurs James Gunn („Slither“, „Super“) zurück, der keine Gelegenheit auslässt, um Filmkonventionen, die für das jüngere Blockbusterkino durchaus auch von Marvel selbst mitgeprägt wurden, gehörig auf den Arm zu nehmen. Da wird die Entdeckung neuer Welten, die in „Raiders Of The Lost Ark“ noch begleitet wurde von einer Aura der Andächtigkeit und des Staunens, zur respektlosen Tanzveranstaltung, und der sich an anderer Stelle zur romantischen Kulisse aufbäumende Score wird durch einen herrlich stimmungskillenden Oneliner ad absurdum geführt. „Guardians Of The Galaxy“ hält es keine fünf Minuten auf den Plätzen, ohne dass ein Gag auf das unselige Protagonisten-Quintett verteilt würde, der weit über den süffisanten Humor der vielen „Avengers“-Ableger hinausgeht, denn diesmal kommentiert er die Mechanismen des Comic-Universums nicht einfach nur, sondern setzt sie auseinander und baut sie in verschrobener Manier wieder zusammen.

Es wäre freilich töricht anzunehmen, dieser Entwicklungsschritt sei von Marvel nicht abgesegnet worden. Selbst wenn Ableger wie „Return Of The First Avenger“ zeigen, dass das Studio immer noch starke Filme abzuliefern weiß, wird die generische, sich selbst wiederholende Rezeptur mit jedem schwächeren Beitrag offensichtlicher. Insofern ist es ein wohl kalkulierter, deswegen aber nicht weniger charmanter Zug, die selbst errichteten Fassaden wieder sukzessive mit neuen Tönen einzureißen.

Obwohl man diesbezüglich dank Vorlage gut aufgestellt ist mit einem Fünfergespann, das mindestens so bunt ist wie die “Ice Age”-Herde und noch viel schräger drauf, fehlt gerade an den großen Eckpunkten die letzte Konsequenz. „Guardians Of The Galaxy“ versteht sich offensichtlich auch als Verbeugung und nicht zuletzt als eigener Beitrag zu den großen Space-Opera-Erzählungen, die nach wie vor von der „Star Wars“-Originaltrilogie angeführt werden. Um hier direkt anzuknüpfen, wären vermutlich noch ausgeprägtere Antagonisten und eine substanzvollere Geschichte notwendig gewesen. Natürlich bleiben auch Todesstern und Ring im Endeffekt reiner Vorwand im eskapistischen SciFi- und Fantasykino. Gunn verlässt sich dann aber doch eine Spur zu sehr auf Reliefs. Die Production Designer basteln eifrig an individuellen Alien-Creature-Designs, Raumschifftechnologien und andersweltlichen Darstellungen von Materialien und deren Nutzung, um eine einmalige Mythologie zu erschaffen, bringen damit aber eine lediglich visuell spektakuläre, substanziell jedoch ähnlich gehaltlose Mimikry naturalistischer Mechaniken zustande wie es beispielsweise bei Zack Snyders Vision des „Superman“-Planeten Krypton auch zu beobachten war. Und möglicherweise ist es auch einen Hauch zu einfach, Peter Quill mit Han Solo zu vergleichen, Groot mit Chewbacca, Ronan mit Darth Maul.

Dann aber ist da noch die andere Seite. Die mit der Musikkassette. Mit dem Tanzen. Dem ungepflegten Dreitagebart. Dem alten Raumschiff mit „Serenity“-Flair. Gunn hat verstanden, dass Science-Fiction-Kino nicht gleichbedeutend mit einer Flucht in rein digital erzeugte Welten sein muss. All die großen Klassiker, von „Star Wars“ über „Blade Runner“ bis „Terminator“, leben von der Verknüpfung mit der Authentizität greifbarer Bilder, an denen die Vorstellungskraft überhaupt erst andocken kann, um schließlich weitergetragen zu werden. Immerhin: Obwohl die Hintergründe Marvel-typisch artifiziell wirken und die Special Effects aus computergenerierten Lichtexplosionen bestehen, werden gerne reale Sets genutzt. Raumschiffe haben Kratzer, Kämpfe hinterlassen Dellen. Selbst der computeranimierte Waschbär schmiegt sich hervorragend ins Ambiente, zumal seine Animatoren stets mit physikalischen Kräften spielen und auch noch Gags daraus ziehen (wenn Rocket beispielsweise verschlafen aufsteht und das Backenfell auf der Schlafseite komplett plattgedrückt ist). Tatsächlich weckt seine Gestalt nicht zuletzt durch die schnoddrige Art glücklicherweise eher Erinnerungen an Cartoon- und Suitmation-Figuren aus Filmen der frühen 90er als an etwaige Disney- und Pixar-Tiere. Das natürlichste Element findet sich aber wohl im Hauptdarsteller: Chris Pratt ist eine waschechte Inkarnation der 80er Jahre und ein Geschenk an die 1979+-Generation, denn er verhält sich so, wie sich wohl nur ein heutiger Mittdreißiger verhalten würde: Als ein Verehrer des Analogen und Unperfekten, als ein Genießer der ganz besonderen Vorzüge eines guten alten Walkmans.

So überwiegen am Ende deutlich die Pluspunkte, insbesondere, wenn man selbst den konventionelleren Marvel-Filmen schon etwas abgewinnen kann. „Guardians Of The Galaxy“ ist keine Revolution, aber doch die dringend notwendig gewordene Frischzellenkur für das inzwischen auf stattliche Größe angewachsene Marvel Cinematic Universe, das auch weiterhin zu wachsen gedenkt und mit solchen Mitteln im Repertoire noch längst keine Angst vor dem Kollaps haben muss.
:liquid8:

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Beitrag von Cinefreak » 10.09.2014, 09:38

Ich machs kurz...

Gehe mit euren Kritiken konform...
Action, Emotion, Effekte, Gags...alles recht gut abgemischt und nicht zu überladen. Gute Darsteller und eine abwechslungsreiche Inszenierung zwischen Fantasy und Science Fiction...hat mich auch recht gut unterhalten können...

:liquid8:

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Beitrag von John Woo » 20.09.2014, 15:41

Auch von mir klare 8 Punkte. Sehr unterhaltsamer Blockbuster mit einem ausgewogenen Mix aus Action und Humor. Zudem fand ich die Charaktere besser gezeichnet und vor allem sympathischer als in vielen anderen Comicverfilmungen.
:liquid8:

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Beitrag von SFI » 20.09.2014, 16:04

Es mag sein, dass der Streifen der Vorlage gerecht wird, aber dennoch kann ich mich den allgemeinen Lobeshymnen nicht anschließen. Er ist zweifelsohne eine spaßige Angelegenheit mit netten Humoreinlagen, welche allerdings auch stellenweise an der Grenze zur Albernheit navigieren, inhaltlich ist das Vehikel zudem recht dünn. Wieder einmal wird ein mystisches Gimmik mit Zauberkräften gesucht, dies scheint der Marvel Running Gag zu sein. Die Figuren können davon aufgrund ihrer Skurrilität zwar einigermaßen ablenken, aber spätestens nach dem 4. "Ich bin Groot" ist der Witz umzingelt. Die CGI Action klotzt, konzentriert sich aber auf die üblichen Dog Fights und Endgegner Konstellationen, da war nix wirklich Neues dabei. Die epische Breite im Weltraum fehlt ebenso wie ein prägnantes Thema des Scores und mit dem ganzen bunten Raumschiffdesign wurde man sowieso die ganze Zeit geblendet. :lol: Viele haben sich wohl (sicher berechtigt) auch ein wenig von dem doch frischen SciFi / Outlaw Setting blenden lassen, was rein von der Thematik in die Richtung vieler Zeichentrick Serien der Marke Galaxy Rangers, Saber Rider oder Bravestarr geht, die alle seit Jahren nach einer Kinoadaption schreien. Da ist natürlich die 70er und 80er Generation hellauf begeistert. Leider geht das GotG Universum in seiner Eigenständigkeit ziemlich unter, irgendwelche bunte Welten mit lustigen Aliens erinnern mich eher an Jar Jar Bings und Konsorten. Ja doch, sicher einer der besseren Marvel Streifen, aber an die Avengers kommt er imo einfach nicht heran. Die Frage ob Star-Lord für seinen Walkman auch immer einen Bleistift griffbereit hat, bleibt leider unbeantwortet. :lol:

:liquid7:
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Beitrag von freeman » 22.09.2014, 09:31

Den Film sehe ich ja ähnlich wie Timo, nur dass meine Bewertung ein bisschen mehr wert sein dürfte. Hatte ich in seinem Filmtagebuch ja angemerkt. Mich würde beim Walkman ja viel mehr interessieren, wo er die AA Batterien herbekommt :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von djoli » 06.10.2014, 21:10

Schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt im Kino, das gibt locker :

:liquid9:
Vielleicht war das Pulver feucht...
Oder du bist einfach nur scheiße!

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Beitrag von MarS » 29.09.2015, 09:57

Erstaunlich erfrischender Marvel-Streifen, welcher sich wohltuend vom Superhelden-Einheitsbrei abhebt. Mit seinem SciFi-Setting und den Weltraumszenen (und -schlachten) fühlt sich der Film auch eher wie ein Science-Fictioner als wie ein Superhelden-Actioner an.

Aufgrund seiner netten Retro-Verweisen und den vermehrt auftretend witzigen Sprüchen bereitet Guardians of the Galaxy eine Menge Freude. Die Helden waren mir völlig unbekannt, dafür trifft man auf der Seite der Antagonisten einige der mächtigsten Marvel-Schurken. Der Film hat seine Lobeshymnen auf jeden Fall verdient. :liquid8:

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Beitrag von McClane » 24.04.2017, 16:02

Guardians of the Galaxy Vol. 2

Bild

In der Fortsetzung des Erfolgs von 2014 sind neben der aus dem Vorgänger bekannten Besetzung um Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Bradley Cooper und Vin Diesel auch Sylvester Stallone und Kurt Russell am Start. Letzterer spielt Ego, der von sich behauptet der Vater von Peter Quill alias Star-Lord zu sein.

:liquid7:

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Beitrag von Vince » 24.04.2017, 16:24

Da Frau = großer Fan des ersten Films (und ich den ja auch sehr mochte), hab ich heute Karten für Donnerstag besorgt. Wir hier im Kaff haben ja leider keine Promo-Vorstellungen. :P

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Beitrag von LivingDead » 24.04.2017, 18:36

Klingt doch echt vielversprechend. :D
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von freeman » 24.04.2017, 18:39

I froi mir! Kurt!!!

In diesem Sinne:
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Beitrag von McClane » 25.04.2017, 11:08

LivingDead hat geschrieben:Klingt doch echt vielversprechend. :D
Naja, ich hab ja auch Kritikpunkte genannt, damit man net zu euphorisch wird :lol:. Die Berliner PV war ein, zwei Tage vor der Kölner und nachdem ein, zwei Facebookfreunde, die in Berlin drin waren, in den höchsten Tönen davon geschwärmt haben (bester Marvelfilm usw.), war ich etwas underwhelmed. Hatte auch mit der 6/10 als Wertung geliebäugelt, aber letztendlich haben es dann die erfreulich emotionalen Töne und die starke Charakter-Interaktion für mich rausgerissen. Der erste ist aber runder, nur damit keiner nach zuviel Vorschusseuphorie enttäuscht aus dem Kino kommt und mir Schläge androht. :lol:
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Beitrag von SFI » 25.04.2017, 16:35

Bester Marvelfilm wurde ja schon bei Teil 1 laut und der war maximal solide. Gut, dass noch 4 weitere Teile geplant sind, vielleicht klappts ja irgendwann mal. :lol:
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Beitrag von freeman » 25.04.2017, 18:25

Sly und Kurt werdens schon richten @ Timo ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 26.04.2017, 04:44

... und bei der 1 hieß es: RAUMSCHIFFE! :lol:
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Beitrag von LivingDead » 26.04.2017, 17:02

McClane hat geschrieben:
LivingDead hat geschrieben:Klingt doch echt vielversprechend. :D
Naja, ich hab ja auch Kritikpunkte genannt, damit man net zu euphorisch wird :lol:. Die Berliner PV war ein, zwei Tage vor der Kölner und nachdem ein, zwei Facebookfreunde, die in Berlin drin waren, in den höchsten Tönen davon geschwärmt haben (bester Marvelfilm usw.), war ich etwas underwhelmed. Hatte auch mit der 6/10 als Wertung geliebäugelt, aber letztendlich haben es dann die erfreulich emotionalen Töne und die starke Charakter-Interaktion für mich rausgerissen. Der erste ist aber runder, nur damit keiner nach zuviel Vorschusseuphorie enttäuscht aus dem Kino kommt und mir Schläge androht. :lol:
Nun, aber eine Positivpunkte übertönen in meiner subjektiven Wertigkeit die Negativpunkte. :wink: Aber keine Sorge, gehe immer verhältnismäßig unvoreingenommen in Filme hinein. :D
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Beitrag von freeman » 26.04.2017, 18:21

SFI hat geschrieben:... und bei der 1 hieß es: RAUMSCHIFFE! :lol:
Timo!!!! Die gibbet on top!!!!! :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 27.04.2017, 05:18

Wie ich mich schon mehrfach mitteilte, umherdüsende CGI Gefährte erfreuen mich nicht wirklich, es ist die Betriebsamkeit, der technische Fokus, bin also eindeutig der Hard-Scifi zugetan ... deswegen ist "The Last Ship" für mich zugleich Raumschiffserie. :lol: :lol:
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Beitrag von Vince » 28.04.2017, 09:07

Meine Kritik steht jetzt unter McClanes:
*klick*
:liquid7: ,5

Kleine Zusatzinfo zum 3D: Ich hab ja die Erfahrung gemacht, dass es von den Zuschauern unterschiedlich wahrgenommen wird, ob das 3D gelungen ist oder nicht, daher kann ich keine allgemeine Empfehlung aussprechen: Ich persönlich hatte aber zum ersten Mal seit Jahren wieder das Gefühl, dass es lohnenswert war: Generell eine schöne Tiefenwirkung, dazu sparsam, aber dosiert eingesetzte und unaufdringliche Pop-Out-Effekte. Die schwarzen Weltall-Hintergründe in Kombination mit den bunten Sets scheinen sich prinzipiell gut für 3D zu eignen.

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