Dario Argentos Dracula
Originaltitel: Dracula 3D
Herstellungsland: Frankreich, Italien, Spanien
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Dario Argento
Darsteller: Thomas Kretschmann, Asia Argento, Rutger Hauer, Marta Gastini, Unax Ugalde, Morgane Slemp, Miriam Giovanelli, Maria Cristina Heller, Giuseppe Lo Console, Augusto Zucchi u.a.
Dario Argentos Version des klassischen Stoffes um Graf Dracula gerät zu einem ziemlichen Totalausfall, der jedwede faszinierenden Seiten der Horrorikone tilgt und nicht in der Lage ist, echte Spannung aufzubauen. Zumindest Rutger Hauer Fans sei der Film empfohlen, da jener den Film zum Ende hin etwas aufzuwerten versteht.
Zur "Dario Argentos Dracula" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Dario Argentos Dracula
Netter Verriß - bei dem die doch noch recht hoch ausgefallene Wertung aber schon ein wenig verwundert...freeman hat geschrieben:Dario Argentos Version des klassischen Stoffes um Graf Dracula gerät zu einem ziemlichen Totalausfall, der jedwede faszinierenden Seiten der Horrorikone tilgt und nicht in der Lage ist, echte Spannung aufzubauen.
Aber irgendwie reizt der mich trotzdem, zumal man irgendwie aus den meisten Kritiken herauslesen kann (auch wenn die meisten Autoren das vielleicht so gar nicht sagen wollten), dass man mit der richtigen Herangehensweise durchaus einen netten Trashabend mit dem Film verbringen kann. Anschauen werd ich mir den bestimmt mal, dann sehen wir weiter.
Geht mir ähnlich... eine Mischung aus Argento-Komplettismus und Katastrophentourismus treibt mich dazu den zumindest irgendwann mal zu leihen.Vince hat geschrieben:Aber irgendwie reizt der mich trotzdem, zumal man irgendwie aus den meisten Kritiken herauslesen kann (auch wenn die meisten Autoren das vielleicht so gar nicht sagen wollten), dass man mit der richtigen Herangehensweise durchaus einen netten Trashabend mit dem Film verbringen kann. Anschauen werd ich mir den bestimmt mal, dann sehen wir weiter.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Geht mir auch so. Habe mir ja auch die letzten Argentos angetan - zum Glück geht es in der Hinsicht kaum noch ernsthaft schlimmer...McClane hat geschrieben:Geht mir ähnlich... eine Mischung aus Argento-Komplettismus und Katastrophentourismus treibt mich dazu den zumindest irgendwann mal zu leihen.Vince hat geschrieben:Aber irgendwie reizt der mich trotzdem, zumal man irgendwie aus den meisten Kritiken herauslesen kann (auch wenn die meisten Autoren das vielleicht so gar nicht sagen wollten), dass man mit der richtigen Herangehensweise durchaus einen netten Trashabend mit dem Film verbringen kann. Anschauen werd ich mir den bestimmt mal, dann sehen wir weiter.
Also aus Trashsicht betrachtet, ist vor allem Kretschmann hier schon eine Riesennummer. Es wirkt wirklich, als wäre er aus einem anderen Film, der die Figur ernst nimmt, hier reinkopiert wurden. Der passt in Schauspielstil und Auftreten zu keiner Sekunde in den Film. Nachteilig ist, dass sich Dracula 3D für unterhaltsamen Trash viel zu ernst nimmt. Trotzdem kommt aber zumindest bei der Erstsichtung keine Langeweile im eigentlichen Sinne auf. Man ist eher gespannt, wie schlecht es noch werden wird. Deshalb sollte man auch das "Extrem knapp" vor meiner 4/10 Wertung ernst nehmen. Es ist mehr ne extrem knappe 3/10 . Der Rutgerbonus, der hier auch wirklich mal greift, weil er, wie erwähnt, die Chose aufwertet, haut da ein bisserl rein.
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Mit dem eröffnenden Schwenk durch die CGI-Häuserreihen eines Walddorfes ist die Hoffnung auf atmosphärischen Karpaten-Horror immerhin schnell begraben, so dass spätere Vorkommnisse von Riesenheuschrecken und andere durch 90er-Jahre-Computersoftware realisierten Transformationen nicht mehr das Zeug zur Enttäuschung haben, sondern im günstigsten Fall zum Amüsement. Argentos beste Zeiten sind schließlich auch schon viele Jahre vorbei, wie sollte man da auch ernsthaft noch erwarten, dass er wie aus dem Nichts wieder zur Virtuosität zurückfindet?
So wenig Inspiration der einstige Meister des Giallo alleine schon in die Wahl des Sujets investiert, so sehr eignet sich die Kombination eines überfilmten Stoffes mit einer abgemeldeten Regie-Ikone immerhin für außergewöhnliche Trash-Unterhaltung. Das inzwischen mühsam gewordene Spiel mit Farben und Formen scheint inzwischen viel Anstrengung zu erfordern, birgt aber immer noch einen ähnlichen Reiz wie einem gealterten Jackie Chan bei physischen Kabinettstückchen zuzusehen. Als Karikatur einstiger Großtaten beweist „Dario Argentos Dracula“ stellenweise durchaus Qualitäten, ob nun die Buntglasfenster einer Kapelle das Licht filtern, Kerzenschein als dynamische Lichtquelle genutzt wird oder Strahlenbüschel durch Waldlichtungen und die Waggons an einer Bahnhofsstation jagen.
In den eigentlichen Disziplinen versagt der Film natürlich gnadenlos: Thomas Kretschmann ist eine mindestens merkwürdige Besetzung für die Hauptrolle, Asia Argento derweil wird mit so manch selbstzweckhafter Szene gemessen an ihrer Rolle viel zu stark in Szene gesetzt und liefert dabei eine derart schlechten Leistung, dass sie der unscheinbar spielenden Marta Gastini in der viel wichtigeren Mina-Rolle sämtliche Aufmerksamkeit stiehlt wie ein grauenvoller Autounfall. Das Gespür für Storytelling geht in abrupten Szenenwechseln völlig unter – eine trostlose, fast schon armselige Gesamtleistung aller Beteiligten, so dass Rutger Hauer durchaus die passende Miene zum bösen Spiel macht, als er sehr spät in die Handlung eingreift.
Und doch pumpt Argento genügend Sex (Miriam Giovanelli), Gewalt und Absonderlichkeiten in seine Groteske, dass sie sich als Kuriosität für ein Spezialpublikum empfiehlt und grundsätzlich auch eine höhere Relevanz genießt als etwa das kontur- und handschriftlose Blockbuster-Getöse von „Dracula Untold“.
So wenig Inspiration der einstige Meister des Giallo alleine schon in die Wahl des Sujets investiert, so sehr eignet sich die Kombination eines überfilmten Stoffes mit einer abgemeldeten Regie-Ikone immerhin für außergewöhnliche Trash-Unterhaltung. Das inzwischen mühsam gewordene Spiel mit Farben und Formen scheint inzwischen viel Anstrengung zu erfordern, birgt aber immer noch einen ähnlichen Reiz wie einem gealterten Jackie Chan bei physischen Kabinettstückchen zuzusehen. Als Karikatur einstiger Großtaten beweist „Dario Argentos Dracula“ stellenweise durchaus Qualitäten, ob nun die Buntglasfenster einer Kapelle das Licht filtern, Kerzenschein als dynamische Lichtquelle genutzt wird oder Strahlenbüschel durch Waldlichtungen und die Waggons an einer Bahnhofsstation jagen.
In den eigentlichen Disziplinen versagt der Film natürlich gnadenlos: Thomas Kretschmann ist eine mindestens merkwürdige Besetzung für die Hauptrolle, Asia Argento derweil wird mit so manch selbstzweckhafter Szene gemessen an ihrer Rolle viel zu stark in Szene gesetzt und liefert dabei eine derart schlechten Leistung, dass sie der unscheinbar spielenden Marta Gastini in der viel wichtigeren Mina-Rolle sämtliche Aufmerksamkeit stiehlt wie ein grauenvoller Autounfall. Das Gespür für Storytelling geht in abrupten Szenenwechseln völlig unter – eine trostlose, fast schon armselige Gesamtleistung aller Beteiligten, so dass Rutger Hauer durchaus die passende Miene zum bösen Spiel macht, als er sehr spät in die Handlung eingreift.
Und doch pumpt Argento genügend Sex (Miriam Giovanelli), Gewalt und Absonderlichkeiten in seine Groteske, dass sie sich als Kuriosität für ein Spezialpublikum empfiehlt und grundsätzlich auch eine höhere Relevanz genießt als etwa das kontur- und handschriftlose Blockbuster-Getöse von „Dracula Untold“.
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