Sin City + Sin City 2: A Dame To Kill For
Sin City 2
Der erste Teil gefiel mir ziemlich gut, Teil 2 fällt dagegen deutlich ab - unter anderem deshalb, da Rodriguez so gut wie gar nichts Neues zu erzählen hat und auch quasi jeder Hinsicht hinter dem Vorgänger zurückbleibt. Suggeriert der Filmtitel, dass es sich hierbei um eine Einzelstory handelt, so sind es doch wieder mehrere, miteinander verbundene Handlungsstränge, denen eine ähnliche Dreiteilung und Gleichgewichtung wie im ersten Teil besser zu Gesicht gestanden hätte. Leider wird die meiste Screentime auf die abgenudelte und absolut vorhersehbare "A Dame to Kill for"-Storyline verschwendet, während die Pokerspiel-Episode reingemischt und die Marv-Nancy-Geschichte drangeklatscht wirken. Die Gewalt verkommt viel mehr zum trashigen, aber seltsam kalt lassenden Selbstzweck, als sei Rodriguez geistig bei seinen Grindhouse-Projekten kleben geblieben, und auch sonst wirkt der Film reichlich belanglos. Die prominente Nennung Bruce Willis' ist angesichts seines besseren Cameos ein Witz und manche Schauspieler/Figuren werden einfach verschenkt (etwa Jeremy Piven). Ganz schlimm: Der größere Part für Jessica Alba, deren unglaublich schlecht gespielter Zusammenbruch gegen Ende selbst fürs Schultheater zu schlecht wäre. Da kommt selbst Lady Gaga (in einer Minirolle) schauspielerisch besser weg.
Okay, der Film hat durchaus seine Meriten, denn stylisch sieht das Ganze immer noch aus und gerade Mickey Rourke als Marv kann mit seiner erhöhten Screentime und Badass-Charme punkten. Actionseitig gibt es auch die eine oder andere nette Szene, Teil 1 konnte in der Hinsicht aber auch mehr und hatte noch dazu wesentlich bessere Oneliner sowie eine deutlich ironischere Note, die dem Geschehen gut tat. Vielleicht kommt "Sin City 2" tatsächlich einfach zu spät; mir aber scheint es als habe man sich hier wenig Mühe gegeben und fand den Film ziemlich belanglos - da mögen die Bilder noch so sehr von Stilwillen zeugen.
Der erste Teil gefiel mir ziemlich gut, Teil 2 fällt dagegen deutlich ab - unter anderem deshalb, da Rodriguez so gut wie gar nichts Neues zu erzählen hat und auch quasi jeder Hinsicht hinter dem Vorgänger zurückbleibt. Suggeriert der Filmtitel, dass es sich hierbei um eine Einzelstory handelt, so sind es doch wieder mehrere, miteinander verbundene Handlungsstränge, denen eine ähnliche Dreiteilung und Gleichgewichtung wie im ersten Teil besser zu Gesicht gestanden hätte. Leider wird die meiste Screentime auf die abgenudelte und absolut vorhersehbare "A Dame to Kill for"-Storyline verschwendet, während die Pokerspiel-Episode reingemischt und die Marv-Nancy-Geschichte drangeklatscht wirken. Die Gewalt verkommt viel mehr zum trashigen, aber seltsam kalt lassenden Selbstzweck, als sei Rodriguez geistig bei seinen Grindhouse-Projekten kleben geblieben, und auch sonst wirkt der Film reichlich belanglos. Die prominente Nennung Bruce Willis' ist angesichts seines besseren Cameos ein Witz und manche Schauspieler/Figuren werden einfach verschenkt (etwa Jeremy Piven). Ganz schlimm: Der größere Part für Jessica Alba, deren unglaublich schlecht gespielter Zusammenbruch gegen Ende selbst fürs Schultheater zu schlecht wäre. Da kommt selbst Lady Gaga (in einer Minirolle) schauspielerisch besser weg.
Okay, der Film hat durchaus seine Meriten, denn stylisch sieht das Ganze immer noch aus und gerade Mickey Rourke als Marv kann mit seiner erhöhten Screentime und Badass-Charme punkten. Actionseitig gibt es auch die eine oder andere nette Szene, Teil 1 konnte in der Hinsicht aber auch mehr und hatte noch dazu wesentlich bessere Oneliner sowie eine deutlich ironischere Note, die dem Geschehen gut tat. Vielleicht kommt "Sin City 2" tatsächlich einfach zu spät; mir aber scheint es als habe man sich hier wenig Mühe gegeben und fand den Film ziemlich belanglos - da mögen die Bilder noch so sehr von Stilwillen zeugen.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Schnellschüsse geschehen nach Ersterfolgen oft und werden, wenn schon nicht seitens des zahlenden Publikums, so doch von der Kritik bestraft. Wie sehr eine Fortsetzung jedoch im Umkehrschluss auch darunter leiden kann, dass sie nicht rechtzeitig realisiert wurde, stellt „Sin City 2“ unter Beweis.
Als Miller und Rodriguez die Fortsetzung zu „Sin City“ planten, der vor zehn Jahren Maßstäbe gesetzt hatte, arbeiteten sie penibel und mit hohen Ansprüchen. Sie zogen jedoch, von der Unantastbarkeit ihres Sujets versichert, die verstrichene Zeit nicht in Betracht. Miller schrieb einen Teil der Geschichten eigens für den Film, doch die Charaktere, die Plots und die Dialoge, einst ein vor Vitalität bebendes Zerrbild des Film Noir, erscheinen in der Zwischenzeit wie leere Worthülsen, ähneln manchmal sogar in erschreckender Weise an minderwertige „Sin City“-Trittbrettfahrer. Zum Statement reicht es nicht mehr, wenn ein Marv oder Dwight zum Gedankenmonolog ansetzen. Die Bewohner des Sündenpfuhls werden zu ihrer eigenen statischen Parodie, beschleunigt dadurch, dass überraschend viele Darsteller aus unterschiedlichen Gründen ausgetauscht werden mussten – erneut ein Tribut an den verpassten Zeitpunkt. Und selbst wenn sich ein Josh Brolin, Dennis Haysbert oder eine Jamie Chung nicht bedeutend schlechter anstellen als ihre Vorgänger, so unterstreichen sie doch den Verfall des Originären, dem Rodriguez und Miller so mühsam entgegenzuwirken versuchen.
Dass „Sin City 2“ auch visuell kaum mehr Neues einfällt, ist zu erwarten gewesen, weil die Low- und Colorkey-Kontraste schon 2005 bis zur Perfektion ausformuliert waren. So bleibt nur die Konzentration auf die Geschichten, die von Eva Greens Brüsten angeführt werden, welche angesichts ihrer Filmographie und der Zeit, in der wir leben, allerdings nicht die Fortschrittlichkeit ausdrücken, der die Promotion ihr Augenmerk lieh.
Eine durchgängig regressive Bestandsverwaltung eines einsamen Meilensteins der 00er-Jahre und somit ein weiterer Sargnagel für das Folgejahrzehnt der Mainstream-Einfallslosigkeit.
Als Miller und Rodriguez die Fortsetzung zu „Sin City“ planten, der vor zehn Jahren Maßstäbe gesetzt hatte, arbeiteten sie penibel und mit hohen Ansprüchen. Sie zogen jedoch, von der Unantastbarkeit ihres Sujets versichert, die verstrichene Zeit nicht in Betracht. Miller schrieb einen Teil der Geschichten eigens für den Film, doch die Charaktere, die Plots und die Dialoge, einst ein vor Vitalität bebendes Zerrbild des Film Noir, erscheinen in der Zwischenzeit wie leere Worthülsen, ähneln manchmal sogar in erschreckender Weise an minderwertige „Sin City“-Trittbrettfahrer. Zum Statement reicht es nicht mehr, wenn ein Marv oder Dwight zum Gedankenmonolog ansetzen. Die Bewohner des Sündenpfuhls werden zu ihrer eigenen statischen Parodie, beschleunigt dadurch, dass überraschend viele Darsteller aus unterschiedlichen Gründen ausgetauscht werden mussten – erneut ein Tribut an den verpassten Zeitpunkt. Und selbst wenn sich ein Josh Brolin, Dennis Haysbert oder eine Jamie Chung nicht bedeutend schlechter anstellen als ihre Vorgänger, so unterstreichen sie doch den Verfall des Originären, dem Rodriguez und Miller so mühsam entgegenzuwirken versuchen.
Dass „Sin City 2“ auch visuell kaum mehr Neues einfällt, ist zu erwarten gewesen, weil die Low- und Colorkey-Kontraste schon 2005 bis zur Perfektion ausformuliert waren. So bleibt nur die Konzentration auf die Geschichten, die von Eva Greens Brüsten angeführt werden, welche angesichts ihrer Filmographie und der Zeit, in der wir leben, allerdings nicht die Fortschrittlichkeit ausdrücken, der die Promotion ihr Augenmerk lieh.
Eine durchgängig regressive Bestandsverwaltung eines einsamen Meilensteins der 00er-Jahre und somit ein weiterer Sargnagel für das Folgejahrzehnt der Mainstream-Einfallslosigkeit.
Mit „Sin City 2: A Dame to kill for“ (2014) haben Frank Miller und Robert Rodriguez eine optisch schick anzusehende sowie bis in kleinere Nebenrollen hinein prima besetzte Fortsetzung ihres 2005er Kino-Hits abgeliefert – das jedoch „einige Jahre zu spät“ und zudem auch noch in nahezu jeder Hinsicht von (mehr oder minder) schwächerer Qualität als das damals ansprechend „frisch“ anmutende Vorgängerwerk. Im Grunde bloß more of the same – und nicht nur deshalb eher belanglos, zumal man nie wirklich eine ergiebige „Connection“ zu den im Fokus stehenden Figuren aufzubauen vermag und einen die gebotenen Set-Pieces ebenfalls nicht gerade „vom Hocker hauen“…
Während es durchaus vergnüglich ist, einzelnen Akteuren (wie etwa Eva Green und Mickey Rourke) beim Darbieten ihrer Rollen zuzusehen, wurde manch anderer Darsteller/Part schlichtweg „verschenkt“ und hat man wiederum bestimmten weiteren einfach zuviel „Raum“ innerhalb des Geschehens zugestanden – allen voran die fraglos sexy tanzen könnende, aber mal wieder auffällig schwach agierende Jessica Alba als Nancy, welche die meiste Zeit entweder auf einer Bar-Bühne, mit ner Flasche Alk in der Hand und/oder einem fast schon unfreiwillig amüsanten „angepissten“ Gesichtsausdruck verbringt...
Obgleich ich mich weder gelangweilt noch in markanter Weise geärgert habe, hat mir dieses pulpy-cineastische „Style over Substance“-Produkt definitiv weniger gut gemundet als „beim ersten Mal“ (sprich: als beim Schauen des ersten Teils). Tja, und wer außerdem „den optimalen Zeitpunkt“ verpasst, den bestraft (Sprichwort-gemäß) obendrein ja noch „das Leben“ – oder in diesem Fall die Zuschauer, welche im Rahmen des Kinostarts für einen stattlichen Flop sorgten. Kurzum: Leider ist „Sin City: A Dame to kill for“ nur ein recht unbefriedigend-mittelprächtiges Sequel geworden – damit zumindest aber noch immer deutlich besser als Frank Miller´s 2008er Debakel „the Spirit“…
Während es durchaus vergnüglich ist, einzelnen Akteuren (wie etwa Eva Green und Mickey Rourke) beim Darbieten ihrer Rollen zuzusehen, wurde manch anderer Darsteller/Part schlichtweg „verschenkt“ und hat man wiederum bestimmten weiteren einfach zuviel „Raum“ innerhalb des Geschehens zugestanden – allen voran die fraglos sexy tanzen könnende, aber mal wieder auffällig schwach agierende Jessica Alba als Nancy, welche die meiste Zeit entweder auf einer Bar-Bühne, mit ner Flasche Alk in der Hand und/oder einem fast schon unfreiwillig amüsanten „angepissten“ Gesichtsausdruck verbringt...
Obgleich ich mich weder gelangweilt noch in markanter Weise geärgert habe, hat mir dieses pulpy-cineastische „Style over Substance“-Produkt definitiv weniger gut gemundet als „beim ersten Mal“ (sprich: als beim Schauen des ersten Teils). Tja, und wer außerdem „den optimalen Zeitpunkt“ verpasst, den bestraft (Sprichwort-gemäß) obendrein ja noch „das Leben“ – oder in diesem Fall die Zuschauer, welche im Rahmen des Kinostarts für einen stattlichen Flop sorgten. Kurzum: Leider ist „Sin City: A Dame to kill for“ nur ein recht unbefriedigend-mittelprächtiges Sequel geworden – damit zumindest aber noch immer deutlich besser als Frank Miller´s 2008er Debakel „the Spirit“…
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