Filmtagebuch: Hannibal

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Beitrag von LivingDead » 02.12.2013, 22:17

Nette Einschätzungen der Harry-Filme, die, bei all ihrer Unperfektion, doch immer mal wieder gerne von mir gesehen werden.
Doch sehe ich "Die Heiligtümer des Todes Teil 1" etwas stärker als du, da mir gerade der "Road-Movie"-Stil gefiel, welcher durch die Ruhe und die fehlenden Dialoge eine ganz eigene, Potter-untypische, Melancholie verbreitete. Ansonsten kann ich dir aber nur zustimmen! :D
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von SFI » 03.12.2013, 07:02

Wundere mich schon die ganze Zeit, warum Warner noch kein Reboot angekündigt hat. Teil 1 ist ja nun auch schon 12 Jahre alt. :lol:
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Beitrag von Hannibal » 24.12.2013, 00:49

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Zero Dark Thirty
Ein hochgradig faszinierendes Kontra-Produkt zum inhaltlich stumpfen Mainstream-Kino, welches sich einen Dreck um die erzählerischen und visuellen Unsitten aktueller Blockbuster schert und sich stattdessen in aller Ruhe um die sorgfältig recherchierte Ausarbeitung einer unglaublichen Hetzjagd kümmert. Den größten Respekt bekommt Ms. Bigelow dafür, dass sie es schafft, einen erstaunlich neutralen Standpunkt beizubehalten. Zero Dark Thirty ist zu keinem Zeitpunkt patriotisch, glorifizierend oder gar rassistisch. Im Gegenteil! Glücklicherweise verfällt man aber auch nicht in eine populistische US-Kritik angesichts der durchaus an den Nerven rüttelnden Folter-Szenen. Fakt ist: Folter ist grausam.....aber in diesem Fall ist auch Fakt, dass sie über viele, viele Umwege doch irgendwie zum Ziel führte. Die Frage, ob sie deshalb moralisch vertretbar ist, lässt der Film glücklicherweise unbeantwortet. Zero Dark Thirty ist näher an einer bemüht neutralen Doku (vielleicht kann man ihm genau diese Bemühung dann doch wieder als Manipulation vorwerfen) als an einem klassisch durcherzählten Kinofilm. Aber gerade das macht ihn intensiv, polarisierend, ambivalent, vielschichtig und zu einem der vielleicht besten filmischen Erzeugnisse über den "War on terror".
Darüberhinaus ist Jessica Chastain absolut großartig und trägt das zerfahrene Fakten-Konstrukt über die gesamte Laufzeit mit minimalistischem, aber immer auf den Punkt treffenden Spiel.
Großartig!
:liquid9:

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Beitrag von Hannibal » 02.04.2014, 10:10

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Iron Man 3
Iron Man 3 ist für mein Empfinden vielleicht sogar das Schlusslicht der Reihe, weil der fürchterlich überfrachtete Plot ewig braucht um in Fahrt zu kommen. Das sorgt dafür, dass die Lead-Rollen in der ersten Stunde vollkommen hilflos durch ein ziemlich unstrukturiertes Story-Konstrukt taumeln. Dabei ist der Film eigentlich voll von guten Ideen...der Off-Erzähler, Tony's Trauma nach der Avengers-Mission, der Mandarin,... Auf den ersten Blick erscheint es, als sei es ein leichtes dem Franchise frischen Wind einzuhauchen, doch gelingt es Shane Black nicht, die Fäden sauber zu ordnen und dann im richtigen Moment zu bedienen. Manchmal war es regelrecht zum Haareraufen, wie umständlich und schwer es mittlerweile fällt, ein klassisches Bedrohungs-Szenario zu installieren....was Hollywood in den 80ern vielleicht einen Tick zu leicht viel (schwarz/weiß...ost/west), scheint mittlerweile eine nur noch kaum gelehrte Tugend zu sehen. Bis die Bedrohung in Iron Man 3 wirklich greift, vergeht mehr als eine Stunde. Das Geplänkel um Stark vermag diese Lücke zu keinem Zeitpunkt vollständig aufzufangen. Wenn der Film dann endlich in Fahrt kommt, beginnt die Geschichte auch mehr oder weniger zu funktionieren. Das letzte Drittel ist unterhaltsam und spektakulär, auch wenn der Drohnen-Showdown etwas zu sehr over the top scheint. Generell wäre es schön gewesen, wenn man nach der ebenfalls vollkommen überzogenen, aber dafür stimmigen Avengers-Schlacht nochmal einen geerdeteren Film probiert hätte. Die Figur des Mandarin hätte dafür perfektes Potenzial gehabt, auch wenn der entsprechende Kniff um selbigen großes Kino war.
Insgesamt ein überladenes, ziemlich verschenktes Blockbuster-Lüftchen, was leider schnell wieder vergessen ist...
:liquid5:

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Beitrag von Hannibal » 26.05.2014, 22:13

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Godzilla
Im Vergleich zu Emmerich's Ansatz eine wesentlich original-getreuere Version, fast möchte man sagen eine liebevollere. Der Film fühlt sich nicht wie eine Mega-Studioproduktion an, sondern eher wie das Werk eines Fans, wie eine Big-Budget-Hommage.
Einem langsamen - aber nicht langweiligen - Aufbau, in welchem v.a. Bryan Cranston glänzen kann, folgt ein exponentiell ansteigendes Getöse, wie man es noch nicht gesehen hat. Eine Zerstörungsorgie sondergleichen, stark und mit viel Charakter auf die Leinwand gewuchtet und mit einem unfassbar guten Sound-Design. Das einzige was dem Film wirklich fehlt und das schmerzt im Gesamtzusammenhang dann doch ziemlich, ist eine glaubhafte Leading-Role, denn die liebevolle Umsetzung und die fein besetzten Nebenrollen werden von dem unfassbar blassen Aaron Taylor Johnson ziemlich torpediert. Zum Glück hält sich seine Screentime bis zum Finale in Grenzen, so dass man sich die meiste Zeit auf das beeindruckende Monster konzentrieren kann... Der Showdown - grandios mit Fallschirmsprung eingeleitet - ist zwar klassisch Godzilla, aber dennoch nicht gerade ein Suspense-Fest. Die kleineren Attacken im restlichen Filmverlauf packen da mehr und bieten auch optisch die besseren, durchdachteren Schauwerte.
Zusammengefasst: Technisch eine Wucht, in der Konzeption stark, unfassbarer Sound (OSCAR!) und eine unsäglich blasse Hauptrolle, die einen doch erschreckend großen Teil des Superhit-Potenzials zerstört. Dennoch eine gewaltige, hingebungsvolle Zerstörungsorgie...interessant der Vergleich zum Emmerich-Pendant: wenn auch technisch in die Jahre bekommen, bietet der 99er-Godzilla zwar wesentlich weniger Überschneidungsfläche mit dem Japan-Original, jongliert aber dafür wesentlich routinierter mit seinem vollkommen oberflächlichen, aber dafür immerhin FUNKTIONIERENDEM Figuren-Repertoir. Vom Unterhaltungsfaktor würde ich Emmerich's Variante nicht mal schwächer einstufen...im Gesamtpaket ist es der besser funktionierende Film, wenn auch die 2014er-Variante ihm in Einzeldisziplinen haushoch überlegen ist.
:liquid7:

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Remember Me
Extrem voreingenommen bin ich an diese vermeintliche Robert-Pattinson-Schmonzette herangetreten und wurde im Endeffekt mehr als positiv überrascht. Mit viel Feingefühl wird hier eine spannende Figuren-Konstellation zurückhaltend und meist angenehm subtil in Stellung gebracht mit der man einen Großteil der Klischeefallen geschickt umfährt. Schauspielerisch gibt sich der Twilight-Star durchaus souverän, obwohl keine der jungen Rollen in hohem Maße überzeugen kann. Am interessantesten ist ohne Frage das Ende, welches einen wahren Holzhammer auffährt, der eine ganz neue, weil so intime Seite aufzeigt von einer Situation, die wir alle schon tausendmal gesehen haben. Das macht den Streifen dann sogar politisch wertvoll und relevant, da er etwas völlig unverständliches und zu Tode analysiertes nochmal ohne viel Kitsch vermenschlicht, auf den Punkt bringt und damit besser wachrüttelt als sämtliche Fachliteratur. Ein sehr interessantes Ende für einen überaus sehenswerten Film, der mit Zurückhaltung angenehm hervorsticht.
:liquid8:

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Machine Gun Preacher
Moralisch angenehm ambivalentes Werk, dass teilweise ungewöhnlich dokumentarisch vorgeht und von einem starken, stets schwierig einzuschätzenden Gerard Butler profitiert, der die schwankende, ständig am Rand des vermeintlichen Wahnsinns balancierende Natur seiner Rolle verstanden hat und damit den ganzen Film trägt. Angesichts der löchrigen Struktur mit großen Zeitsprüngen und schnell abgehandelten Schlüsselerlebnissen ist das eine größere Leistung als man denkt. Handwerklich ist der Film darüberhinaus absolut solide, endet allerdings etwas plötzlich. Auch das passt aber ins zerstückelte Gesamtbild...ein perfekt abgerundeter Erzählbogen hätte in die Blei-, Religion- und Wut-getränkte Geschichte auch nicht gepasst...
:liquid7:

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Beitrag von Hannibal » 29.05.2014, 19:36

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Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
Andrew Adamson bringt im Fahrwasser des durch Peter Jackson's Herr der Ringe-Trilogie aufblühenden Fantasy-Genres eine Neuinterpretation des Narnia-Stoffes auf die Leinwand, die durchaus charmant daherkommt, aber das viel Potenzial bietende Spiel mit den Parallelwelten allzu oberflächlich betreibt. Im Endeffekt bleibt da eigentlich nur ein Fantasy-Snack für Kids, harmlos, strahlend und ohne jede Düsternis, der sich unterhaltsam konsumieren lässt und souverän umgesetzt wurde, dem aber trotzdem jegliche Zähne fehlen...
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Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia
Trotz der erneut arg plumpen Umsetzung der Parallelwelten offenbart der zweite Teil der bisherigen Trilogie endlich eine düsterere Atmosphäre, eine oft ausweglos erscheinende Bedrohung und allgemein ein wesentlich höheres Tempo. Darüberhinaus sorgt das höhere Budget für einfallsreichere Sequenzen in Narnia inklusive einer (im Bezug auf die angewandten Strategien) vielschichtige Endschlacht. Macht mehr Spaß, verstärkter ass-kick-Faktor und ein erneut gut aufgelegter Cast.
:liquid7:

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Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte
Das Highlight der Reihe, vielleicht auch weil Disney nun nicht mehr Schirmherr ist. Teil 3 entpuppt sich als Abenteuer-Epos auf See mit allerlei düsteren und interessanten Einfällen. Die knackige Laufzeit von unter 2 Stunden sorgt zudem dafür, dass immer was auf der Leinwand los ist und die Handlung unermüdlich voran gepeitscht wird. Unterstützt von einwandfreien Schauwerten wird das gut eingespielte (wenn auch leicht reduzierte) Schauspielergespann durch einige zunächst durchaus nervige Neuzugänge gebremst, findet aber recht schnell in den Flow des Films, der mehrere gelungene Überraschungen an Bord hält. Lediglich das Finale hätte etwas ausgedehnter und spektakulärer sein dürfen...
:liquid8:

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Beitrag von SFI » 30.05.2014, 06:22

Krass, bei mir bauen die Streifen nacheinander ab, gerade die 3 hat imo bis auf die durchaus prachtvollen Kulissen nix mehr zu bieten, selbst der Score ist nur eine feige Recycling Nummer der 2. :lol:
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Beitrag von freeman » 30.05.2014, 22:17

Und diese Kinder ... Oh mein Gott, die KINDER!!! Vor allem im Dritten.

:lol:

Alle drei Murks, wobei Teil noch gerade so als einigermaßen unterhaltsam durchgeht.

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 27.08.2014, 10:44

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Need for Speed
Im Vergleich zur "The Fast and Furious"-Reihe muss sich Need for Speed überraschenderweise nicht im geringsten verstecken. Die erwartungsgemäß recht zweidimensionalen Charaktere werden in eine simple, aber aufgrund eines effektiv platzierten Crashs durchaus effektive Rache-Geschichte katapultiert, die trotz Überlänge wenig Zeit zum Luftholen bietet und trotz moderaten Budgets durchaus memorable Action-Szenen generieren kann, die sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen. Gerade der Fakt, dass hier Millionen-schwere Edelkarossen (bzw. deren Doubles) statt aufgemotzter Reisschüsseln, dran glauben müssen sichert dem Streifen ein Alleinstellungs-Merkmal gegenüber dem übermächtigen Diesel/Walker-Franchise. Ebenfalls sehr erfreulich ist der weitgehende Verzicht auf übermäßig-offensichtlichen CGI-Einsatz. Aaron "Yeah, bitch!" Paul gelingt es darüberhinaus seinen arg flach geschriebenen Charakter mit genug Leben zu füllen, um den Motor über die gesamte Laufzeit zumindest nicht absaufen zu lassen...viel mehr erwartet man von einem solchen Film ja auch nicht. Die Action rockt, die Bilder sind edel, der Cast solide...alles in allem eine durchaus positive Überraschung, die - Teil 1 und Fast Five mal ausgenommen - eher besser als die Konkurrenz ist.
Knapp :liquid8:

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Captain America - The Winter Soldier
Nach dem recht durchschnittlichen Start des Captains im Jahr 2011 stellt "The Winter Soldier" überraschenderweise einen der gelungensten Beiträge aus dem MCU da. Dank des spritzigen Teams um den Cap erfreut der Blockbuster mit einer spannenden, erstaunlich komplexen Geschichte, die aktuelle gesellschaftliche Diskurse (NSA-Überwachung,...) zumindest oberflächlich aufgreift (immerhin) und immer wieder mit geerdeten, aber dennoch bildgewaltigen Action-Sequenzen aufbohrt. So entsteht ein vollkommen runder Blockbuster mit einigermaßen vorhersehbaren Twists, tollen Schauwerten und einem Ensemble, dass sichtlich Spaß an der Arbeit hatte.
:liquid8:

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Last Vegas
In der vermeintlichen Tradition von Hangover wollen es die vier alten Haudegen Michael Douglas, Robert De Niro, Kevin Kline und Morgan Freeman nochmal wissen und starten eine Odyssee durch's Zocker-Parades, die glücklicherweise wenig mit dem Proll-Kater-Ausflug zu tun hat. Wirklich Neues bietet die Geschichte um vier alte Freunde, die versuchen in der Spieler-Stadt ihrem gehobenen Alter zu entfliehen natürlich nicht. Der Streifen nach konzentriert sich nach bewährter Formel auf das spaßige Zusammenspiel eines perfekt aufeinander abgestimmten und offensichtlich viel Spaß an der Sache habenden Casts, die kleine und größere Problemchen überwinden, bevor sich am Ende alle wieder zufrieden in den Armen halten. Big Surprise....aber dennoch sehr solide und unterhaltsam anzuschauen.
:liquid7:

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The Purge: Anarchy
Die dem letztjährigen Überraschungs-Erfolg The Purge eilig hinterher geschobene Fortsetzung beschränkt sich auf eine günstig produzierte und dennoch rasante Hatz nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip, die inhaltlich das soziale Konfliktpotenzial der Ausgangidee nur sehr unmotiviert anreißt und sich auf den puren Effekt der staatlich eingeführten, ausladenden Menschenjagd verlässt. Das bedeutet in Close-Ups präsentierte Dauer-Action, der man das günstige Budget jederzeit ansieht, ein allenfalls durchschnittlicher Cast und ein 08/15-Skript, dass in seiner Formelhaftigkeit eher an DTV-Kost erinnert. Eingeschränkt Spaß macht der Streifen zwar, uninspiriert und mit wenig Motivation runtergekurbelt ist er dennoch zu jeder Filmminute..
:liquid4:

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Beitrag von freeman » 27.08.2014, 16:12

Fettes Dito zu allen Filmen außer Last Vegas (noch net geschaut)

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 27.08.2014, 16:45

Auf den NfS freue ich mich auch, der kommt aber wohl erst im Oktober in den Verleih. Den Captain goutiere ich am weekend, Last Vegas fand ich auch nett und Purge spare ich mir auch ohne die Wertung von dir zu kennen. :lol:
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Beitrag von Hannibal » 22.09.2014, 14:35

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The Conjuring
Lange ist es her, dass ein Horrorfilm mir einen Schauer über den Rücken gejagt hat. Mit "The Conjuring" schafft James Wan dieses Kunststück endlich nochmal. Fernab von Torture-Porn - dem Genre, was er mit "Saw" selbst gegründet hat (obwohl das eigentlich gar nicht stimmt, war der erste Teil doch eher ein Suspense-lastiger Thriller, der erst im Laufe der Fortsetzungen zur reinen Splatter-Orgie verkam) - wird hier Spannungskino der ganz alten Schule zelebriert. Dabei wird das Rad zu keinem Zeitpunkt neu erfunden aber dafür erstaunlich gut geschmiert ins Rennen geschickt. Mit überzeugendem Cast, edler Inszenierung und dem richtigen Gefühl für Gänsehaut und Schock-Momente steuert Wan seinen klassisch angelegten Streifen in ein etwas zu konservatives Finale. Da hätte man sich vielleicht etwas mehr Mut gewünscht. Dennoch enorm erfrischend nach der Menge an Schlachtplatten, die man die letzten Jahre um die Ohren gesplattert bekam.
:liquid8:

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Insidious
...und das selbe trifft eigentlich auch auf den früher entstandenen Insidious - ebenfalls von James Wan - zu. Auffällig ist die Ähnlichkeit des Story-Verlaufs, auch wenn Insidious sich trotz anfänglicher Parallelen auf anderen Pfaden bewegt als der wesentlich klassischere Conjuring. Glücklicherweise geht er nach einer etwas schleppenderen Einleitung aber ähnlich effektiv zu Werke und generiert mehrere, überaus eindrucksvolle Gänsehaut-Schauer mit einer zentralen Sequenz zur Filmmitte, die es wahrlich in sich hat und in ihrer Intensität Conjuring zu jeder Zeit Paroli bieten kann. Nach den Haupt-Gänsehautstürmen entlädt sich die sich langsam auflösende Geschichte (die glücklicherweise nicht in zu viel Nonsens ersäuft wird) in einem Spannungs-geladenen, aber erneut leicht abfallenden Finale, dass seiner konservativen Natur immerhin mit einem perfekt sitzenden Schlussschock den Boden unter den Füßen wegziehen kann. Insidious ist - wie schon Conjuring - nicht unbedingt einfallsreich oder innovativ, aber dafür enorm effektiv. Mit wenig Mitteln zum Ziel...bezeichnenderweise können das in Hollywood nicht mehr viele...
:liquid8:

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Beitrag von Hannibal » 10.10.2014, 10:55

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Insidious Chapter 2
Von Horror-Sequels sollte man in der Regel nicht viel mehr als ein Plus an Gore und etwas mehr morbidem Exzess erwarten...viel mehr verspricht der Trailer zum zweiten Teil auch nicht. Der Beginn der Geschichte entpuppt sich als klassische Haunted-House-Story, die nahtlos an den ersten Teil anknüpft und wenig neue Schocks auffährt. James Wan fährt die Schockdichte allerdings recht schnell nach oben, was den Film zu einem ähnlich intensiven Erlebnis wie beim Vorgänger werden lässt und integriert einige Schauplatzwechsel, die die Eintönigkeit des Schemas wirkungsvoll aufbrechen. Der wahre Kniff kommt aber erst etwa nach der Hälfte der Laufzeit, der Chapter 2 quasi von 0 auf 100 zu einem der originellsten Horror-Sequels überhaupt macht. Viel besser konnte man beide Geschichten wahrlich nicht ineinander verwerben...es gibt clever inszenierte Verweise, Verschachtelungen und Anspielungen, so dass aus "Insidious" und "Insidious Chapter 2" ein organisches Ganzes wird, welches im Horror-Genre in dieser Verwobenheit seinesgleichen sucht. Die Inszenierung ist gewohnt intensiv, generiert erstaunlich oft Gänsehautschauer, der Cast spielt angemessen...ein kleines Sequel-Juwel im Horror-Franchise-Dschungel!
:liquid8:,5


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Die Tür
Eine kleine deutsche Genre-Produktion mit dem Boom-Dänen Mads Mikkelsen? Klingt ungewöhnlich und im Rahmen der deutschen Filmlandschaft ist es das auch. In einer beinahe-Low-Budget-Produktion entfaltet sich ein erstaunlich originelles, souverän gespieltes Fantasy-Parallel-Welt-Konstrukt, welches nur gegen Ende ein wenig den Boden unter den Füßen verliert. Unterhaltsam anzuschauen und zumindest mal sehr erfrischend ein solches Genre-Filmchen aus deutschen Kreisen zu sehen...
:liquid7:

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Beitrag von Vince » 10.10.2014, 14:12

Ich sehe zwar beide Filme einen Tick schwächer, stimmer aber jeweils der Grundaussage vollkommen zu, gerade bei Insidious 2. Da jammert die ganze Horror-Welt immer über fehlende Innovation, und dann kommt einer und dreht die Genreregeln auf den Kopf und alle sagen nur "mäh".

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Beitrag von Hannibal » 10.10.2014, 14:20

Vince hat geschrieben:und alle sagen nur "mäh".
wurde der so mäßig aufgenommen? Hab das letztes Jahr gar nicht so mitbekommen ^^

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Beitrag von freeman » 13.10.2014, 09:27

Jupp, wurde deutlich verhaltener aufgenommen als Part I. Auch von der Kritik...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 04.11.2014, 16:29

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Wish I Was Here
Zach Braff's Regie-Zweitling und Crowdfunding-Aufreger "Wish I Was Here" ist einer dieser Filme, die lange nicht alles richtig machen, aber von Anfang an grundsympathisch daher kommen. Die größte Stärke ist dabei das nicht zu skurile Figuren-Repertoir, das in seiner Verschrobenheit erstaunlich greifbar erscheint. Dabei verliert Braff nur wenig Zeit mit tiefschürfenden Charakterisierungen und konzentriert sich anstattdessen auf einige Profil-schärfende "Signature"-Sequenzen der jeweiligen Charaktere. Das sorgt zwar nicht für Tiefgang, aber für lebendige, authentische Figuren. Im Vergleich zu "Garden State" weist vor allem das Drehbuch einige Unwuchten auf, die man mit einer längeren Fassung möglicherweise hätte beheben können. Insgesamt ist Braff dann doch etwas zu sparsam, gibt den definierenden Sequenzen zu wenig Raum und walzt an anderer Stelle die Comedy etwas zu sehr aus. Das artet nie in nervige, unpassende Slapstick aus und ist auch weit entfernt von der Gag-Dichte von "Scrubs"... Herauszuheben ist der große Anteil der jüdischen Kultur im Skript, die dem sonst oft christlich geprägten Hollywood-Kino (trotz hohen Juden-Anteils in der Filmbranche) eine angenehm frische Note verleiht sowie die vielen visuellen Ideen von Regisseur Zach Braff. Die Inszenierung ist verspielt aber nie selbstzweckhaft und zaubert wunderschöne Bilder in das tragikomische Gemälde, was emotional in der Mehrheit der Szenen überaus treffsicher daher kommt. Auch die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank überzeugend, höchstens der stereotype Nerd-Charakter gespielt von Josh Gad nervt stellenweise, zumal seine Motivationen nur sehr oberflächlich rausgearbeitet wurden. Zach Braff und Kate Hudson harmonieren vernünftig, großartig sind Filmtochter Joey King sowie Großvater Mandy Patinkin. Ebenfalls sehr sympathisch sind die eigenpflegten Chameos von Jim "Sheldon" Parsons (stimmig und höchst amüsant) und Donald "Turk" Faison, sowie diversen anderen Scrubs-Gesichtern. Was "Wish I Was Here" stellenweise fehlt ist etwas mehr Tiefgang in Form einer längeren Filmfassung, der mehr Zeit bietet die Figuren und ihre Probleme herauszuarbeiten. So bleibt das ambitionierte Crowdfunding-Projekt stellenweise löchrig und unrund, macht aber trotzdem großen Spaß und wirkt durchgängig hochsympathisch.
Gute :liquid7:

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Dead Silence
James Wan kann also auch schlechter..."Dead Silence" beinhaltet zwar gute Ideen, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise so einnehmend und intensiv wie Wan's Folge-Arbeiten im Genre. Dies liegt zum einen am überaus blassen Hauptdarsteller, aber auch einer sehr traditionell-umgesetzten Gruselgeschichte, die bis auf den Schluss-Twist komplett kalt lässt. Interessant sind in dem Fall das alternative Ende sowie der alternative Anfang im Bonus-Material, welche das Werk qualitativ um eine ganze Klasse angehoben hätten..
:liquid5:

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Sinister
Ein wirklich toll aufspielender Ethan Hawke in einem langsam anlaufenden Horror-Vehikel, dass sich viel Zeit nimmt den Titel-gebenden Sinister-Mythos zu entfalten, aber dann im letzten Drittel elementare Fehler in der Hinführung zum Finale macht. Das sorgfältig zusammengesetzte Monster wirkt regelrecht kastriert, der Mythos fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen, obwohl die Auflösung wahrhaft Potenzial hat. Hier wäre trotz gelungener, sehr atmosphärischer ersten Hälfte mehr drin gewesen...
:liquid6:

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Shutter Island
Hierzu spare ich mir ausführlichere Äußerungen, da eigentlich schon alles gesagt wurde. Bei der Erstsichtung war ich weit weniger begeistert als der Konsens, die Zweitsichtung ist dafür um einiges intensiver, da der Film durch die nun bekannte Auflösung um eine faszinierende Ebene erweitert wird. Ich hätte nie gedacht, dass ein Film in der Zweitsichtung derart gewinnen kann...sehr beeindruckend, wie kohärent und weitsichtig Scorsese beide Welten bebildern konnte, ohne dass sie sich zu offensichtlich berühren...das hat schon was von einem inszeniatorischen Meisterwerk..
:liquid9:

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Beitrag von MarS » 05.11.2014, 15:59

Ich fand "Dead Silence" wesentlich besser als "Insidious", weil ich den einfach atmosphärisch dichter empfand. Zudem hat mir der Schlussteil von Insidious gar nicht gefallen.

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Beitrag von Hannibal » 05.11.2014, 16:07

MarS hat geschrieben:Ich fand "Dead Silence" wesentlich besser als "Insidious", weil ich den einfach atmosphärisch dichter empfand. Zudem hat mir der Schlussteil von Insidious gar nicht gefallen.
Teil 2 schon gesehen? Wenn nicht > nachholen!

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Beitrag von freeman » 06.11.2014, 09:03

Ich bin da bei Mars ... und ich habe beide Insidious Teile gesehen. Teil zwei kam dabei bei mir leider genauso an, wie beim Gros der Journalie. Gar nicht. Dead Silence dagegen fand ich prächtig.

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 06.11.2014, 15:05

freeman hat geschrieben:Ich bin da bei Mars ... und ich habe beide Insidious Teile gesehen. Teil zwei kam dabei bei mir leider genauso an, wie beim Gros der Journalie. Gar nicht. Dead Silence dagegen fand ich prächtig.
Hm, krass...Dead Silence fand ich echt über weite Strecken nervig und belanglos, zumal der Hauptdarsteller blass blieb und Donnie Wahlberg mit einer vollkommen bescheuert konzipierten Rolle sogar richtig genervt hat. Die Idee mit den stillen Sequenzen war toll, das Setting in Teilen atmosphärisch, dann aber auch wieder zu inkonsequent mit den technischen Spielereien & Ultra-Weitwinkel-Shots umgesetzt. Das hat sich irgendwie gegenseitig aufgehoben. So wirklich gut war für mich nur die Auflösung, der Rest war purer Durchschnitt. Im Gegensatz dazu hat Insidious mich streckenweise wirklich das Fürchten bzw. die Gänsehaut wieder gelehrt...so einen Moment gab's in "Dead Silence" nicht einmal..

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Beitrag von Vince » 06.11.2014, 16:29

Ich bin insgesamt eher bei Hannibal, allerdings finde ich jetzt auch nicht, dass Dead Silence sooo krass abfällt. Er wirkt heute eben wie eine Art Fingerübung für die Nachfolgefilme.

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Beitrag von freeman » 07.11.2014, 09:20

So würde ich es insgesamt wohl auch sehen, wenn ich noch The Conjuring ins Boot hole, der für mich dann deutlich über Insidious und Dead Silence steht.

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 08.11.2014, 07:25

Echt? Hab da von dir irgendwie andere Worte in Erinnerung, zumal du doch mit dem ganzen Exorzistengedöns nix anfangen kannst. Ich selbst fand "The Conjuring" auch ehrlich gesagt am schwächsten von all den Geister-Wans und Whanells. Obwohl er einen "Dead Silence" technisch schlägt.

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Beitrag von freeman » 10.11.2014, 09:27

Nö, Conjuring gehört für mich zu den gelungenen Vertretern des Exorzistengedöns, weils im eigentlichen Sinne ja auch erst gegen Ende Thema wird... Ich glaube, beiden die gleiche Bewertung gegeben zu haben. Aber leichte Vorteile liegen beim Conjuring-Dingens.

In diesem Sinne:
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Beitrag von Hannibal » 22.11.2014, 16:12

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Maleficent
Erstaunlicherweise mal ein Disney-Märchen, welches etwas gegen den Strich gebürstet ist und zudem noch fantastisch funktioniert. Die etwas andere Sichtweise auf Dornröschen's Leidensgeschichte ist mit Schwung und mitreißend erzählt, technisch einwandfrei umgesetzt und sympathisch besetzt. Angelina Jolie dominiert erwartungsgemäß, trägt aber auch maßgeblich zum Funktionieren des Films bei. Einziges Haar in der Suppe ist das etwas zu süßliche, moralisch korrekte Ende, dass in Anbetracht der vermeintlichen Innovation den Enthusiasmus dann doch wieder deutlich dämpft...
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Mama
Ein Film, der in erster Linie darunter leidet, dass er zu viel zeigt. Die Ausgangsidee ist herrlich atmosphärisch und kann viele dieser Momente auch auf die Kinoleinwand transportieren. Diese dichten, intensiven Sequenzen werden von plakativer Effektarbeit anschließend schnell wieder ausgehebelt, die nur ganz selten für Gänsehaut-Momente sorgen kann. So steht sich der Film Suspense-technisch nicht selten selbst im Weg herum, dabei ist der Cast überdurchschnittlich gut, allen voran die beiden jungen Mädels. Insgesamt macht Mama auf dem Papier unheimlich viel richtig und verhältnismäßig wenig falsch, doch die produzierten Fehler können weder von der interessanten Ausgangsidee noch einer etwas seltsamen Jessica Chastain aufgefangen werden. Hier wäre weniger mehr gewesen...
:liquid6:

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The Purge
Trotz haarsträubender Aktionen der Protagonisten und heftiger Logikfehler ist der erste "The Purge" doch eine erstaunlich solide und trocken-effektive Angelegenheit. Das absurde Szenario gewinnt schnell an Glaubwürdigkeit und schnell sind sämtliche Handbremsen gelöst und das Unheil nimmt seinen Lauf. Besonders innovativ geht man hier dabei freilich nicht vor, aber es reicht für eine Prise Gesellschaftskritik, psychologische Konflikte, ein paar nicht weiter dramatische Gewaltspitzen, sowie den ein oder anderen netten Twist. Sicherlich keine überragende Angelegenheit, aber ein Horror-Flick, den man ganz gut weggucken kann..
:liquid7:

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