the Green Inferno

Ob Splatter, Trash oder was es sonst noch gibt ... all das findet hier seinen verdienten Platz.
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the Green Inferno

Beitrag von StS » 15.06.2014, 19:26

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Originaltitel: the Green Inferno
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Eli Roth
Darsteller: Lorenza Izzo, Ariel Levy, Daryl Sabara, Kirby Bliss Blanton, Magda Apanowicz, Nicolás Martínez, Aaron Burns, Richard Burgi, Sky Ferreira, …

In Gestalt seines Horror-Thrillers "the Green Inferno" erschuf Genre-Guru Eli Roth im Jahre 2013 eine moderne Hommage an die berüchtigten (hauptsächlich aus Italien stammenden) "Kannibalen-Filme" der 1970er und frühen 1980er…

Zur Kritik geht´s hier!

gute :liquid6:

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Beitrag von StS » 15.06.2014, 19:26

Platzhalter für "Beyond the Green Inferno"

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Beitrag von StS » 15.06.2014, 19:27

Platzhalter für einen möglichen dritten Film

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Beitrag von Vince » 16.06.2014, 16:30

Auf den freu ich mich sehr, weil er sich in einen Themenbereich wagt, der auch heute noch verpönt ist. Mitunter natürlich zu Recht, den letzten Satz in deinem vorletzten Absatz kann ich nur dick unterstreichen - Tiersnuff geht gar nicht. Ich persönlich habe auch ein großes Problem mit der einen Szene in "Apocalypse Now", auch wenn das Tier wohl eh getötet worden wäre. Gut zu wissen, dass Roth auf diese Szenen verzichtet, auch wenn ich mir das eh nicht hätte vorstellen können bei ihm.

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Beitrag von Fist_of_Retro » 23.01.2015, 00:21

Eigentlich sollte der Film schon hier schon letztes Jahr im Februar erscheinen, dann hieß es Februar 2015 doch nun wurde er wieder verschoben und zwar auf unbestimmte Zeit. Ein Grund soll angeblich die unklare Veröffentlichung in der USA sein.

Hier die Quelle:
http://www.schnittberichte.com/ticker.php?ID=1421

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Beitrag von Vince » 02.04.2016, 08:10

Es brauchte dann doch einen Eli Roth für die längst nötige Revitalisierung eines Horror-Subgenres, das in den 70ern zum Sterben zurückgelassen wurde. Nötig vor allem, um eine Differenzierung zwischen Tiersnuff und dem Thema Kannibalismus auszuarbeiten. Denn obwohl sich Roth von den Klassikern stark inspiriert zeigt, verzichtet er im Rahmen neuer Tierschutzrechte nicht etwa nur auf Tiertötungsszenen, sondern gar auf deren Nachstellung durch CGI oder handgemachte Effekte. Und dass „The Green Inferno“ nicht die eigenwillige, ultrarealistische Wirkung etwa des Deodato-Werkes „Cannibal Holocaust“ erreicht, liegt nicht am Fernbleiben der inakzeptablen Zutat, die einem potenziellen Meisterwerk etwas Unverzeihliches anhängen – ohne dabei zwischen Exploitation und allgemein akzeptierten Filmen wie „Kingdom Of The Spiders“ oder „Apocalypse Now“ differenzieren zu wollen.

Mit kräftigen Farbfiltern und grellen Splattereffekten versteht sich „The Green Inferno“, nicht umsonst nach einem Film-im-Film aus „Cannibal Holocaust“ benannt, als metafilmische Betrachtung auf sein Sujet. Die gar nicht so dumme Konstellation, dass ausgerechnet eine Gruppe von Aktivisten zu Opfern eines Stammes wird, den sie eigentlich beschützen wollten, hebt sich angenehm vom üblichen Vergeltungsprinzip des Horrorfilms ab und ist Zeichen von Originalität eines Filmes, der momentan völlig alleine dasteht - in einer Zeit, da der vor über zehn Jahren gestartete Zombie-Boom längst begonnen hat, sich selbst zu verschlingen.

In der Aktivistengruppe finden sich keinerlei Typen, die sich nicht auch bequem in einen Slasher verirren könnten, genauso wie der Ablauf ihrer Dezimierung kaum von jenem abweicht, das von Einzeltätern wie Jason, Michael & Co. bestimmt wird. Ramón Llao und Antonieta Pari spielen auf der Gegenseite in einem Meer aus rot gefärbten Statisten wiederum die einzigen Individualisten, deren Kostüm und Maske karnevalistisch übertriebene Züge bis hin zu Jack Sparrow aufweisen und die mit ihrem schrillen Auftreten sicher auch Höhepunkte für ein modernes Publikum bieten. Thematisch jedoch kann Roth aus dem Vollen schöpfen, ohne sich mit anderen aktuellen Filmen zu überschneiden, und weiß oft gar nicht, wohin mit all den Möglichkeiten. Den gemächlichen Aufbau scheint er regelrecht auszukosten, um relativ unverhofft das Gore-Inferno einzuläuten, stets abgesetzt gegen das wunderschöne Grün des Dschungels, das die Reinheit der unberührten peruanischen Wildnis spiegelt. Strukturell interessant wird es dadurch, dass die Gefangennahme durch die Kannibalen nicht einfach eine Abfolge vorhersehbarer Abschlachtungen einläutet, sondern dass Humorspitzen eingebaut werden, dass einige Dinge offscreen geschehen und so zu späteren Überraschungen führen, dass auch immer wieder Verweise auf menschliche Grundbedürfnisse gesetzt werden, die manch unsicheren Zuschauer dazu bringt, das Gesehene als lächerlich einzuordnen, um es auf diese Weise verarbeiten zu können.

Gerade weil „The Green Inferno“ die alten Filme und deren Wirkung nicht imitiert und weil er Fortführungspotenzial zeigt (nicht zuletzt durch die Andeutung einer Fortsetzung), weil er sich nicht zu schade ist, mit fragwürdigen Szenen zu experimentieren und weil er dennoch Tiersnuff außen vor lässt, ist er durchaus härter, spannender, subversiver, unterhaltsamer, eben besser als sein Ruf.
:liquid7:

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Beitrag von LivingDead » 02.04.2016, 11:43

Kann mich da nur anschließen.

Eli Roth's vierte Regiearbeit ist in mehrfacher Weise bemerkenswert. Zum einen natürlich ist das Genre des Kannibalenfilms gegenwärtig eher als Rarität zu bezeichnen. So sieht sich "The Green Inferno" als Hommage an den klassischen, italienischen Kannibalenfilm der späten 70er, und frühen 80er Jahre. Doch gerade diese Filme sind heutzutage sehr umstritten. Zum einen natürlich wegen der billigen Machart, zum anderen wegen der Brutalität, die mit Vergewaltigungsszenen und realem Tiersnuff eher Empörung hervor ruft. Eli Roth verzichtet auf diese Aspekte komplett (auch wenn das Dargebotene genug Ekel hervorzurufen versteht) und präsentiert uns seinen Kannibalenfilm in edlen Bildern, die mit schicken Naturaufnahmen und wenigen CGI-Effekten (konträr zum Tiersnuff der Originalfilme wird hier ein Jaguar schön mystifiziert), daherkommen. Umso heftiger treffen einen dann die Szenen rund um die Kannibalen in die Magengrube, wenn in einem zentralen Moment des Filmes einer der Naturaktivisten bei lebendigem Leibe verspeist wird.
An dieser Stelle mag man dem Film vorwerfen, dass die handwerkliche Perfektion kaum in Einklang mit dem Dargebotenen zu bringen ist (der Humor ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig, vgl. Durchfallszene oder Masturbationsszene). Doch ist auch gerade diesem Umstand ein gewisser Reiz geschuldet, welcher Eli Roths Machwerk hervorhebt. So bettet er die Grausamkeiten in einen tendenziell eher sozialkritischeren Subtext ein und versteht seinen Film somit eher als Post-Kannibalenfilm, der einerseits die Vorzüge des Genres hervorhebt, doch auch klar macht, wo heutzutage gewisse Grenzen gezogen werden sollten. Insgesamt also wieder ein echter Roth, der auf unterhaltsame Weise handwerkliche Perfektion mit dem Unvollkommenen des Genres in Einklang zu bringen versucht.
:liquid7:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von John_Clark » 03.04.2016, 23:02

Quentin Tarantino-Buddy Eli Roth wird wohl nie Kinderfilme produzieren. Auf sein Konto geht sein Erstling Cabin Fever und ebenso die ersten beiden Hostel-Streifen, welche man dem Genre des Torture Porn zuweist. The Green Inferno hat mit Torture jedoch nicht direkt zu tun. Eli Roth versuchte sich im, nennen wir es mal, Food Porn-Genre…

Inhalt:
Eine Gruppe von jungen Studenten begibt sich in den südamerikanischen Dschungel um gegen einen Grosskonzern vorzugehen, der einen grossen Teil des Regenwaldes abholzen will, in welchem jedoch auch noch ein Stamm von Ureinwohnern lebt. Und diese freuen sich sehr über die Ankunft der Neuankömmlinge und schmeissen diese mehr oder weniger direkt auf den Grill…

The Green Inferno ist voller Klischees, relativ storyfrei und vorallem blutig. So besteht die Studentengruppe aus Teilen der üblichen Klischeecharakteren. Netter Typ, böser Typ, kiffender Typ, schräger Typ, nice girl, bad girl, tattooed girl, grossbrüstig, kleinbrüstig, weisser, schwarzer, südamerikaner, rote Haare, blonde Haare, braune Haare, um einfach mal so jedmöglichem Zuschauer eine Identifikationsmöglichkeit zu bieten. Dies muss ja nicht zwingend schlecht sein. Wir wissen ja schliesslich, bei The Green Inferno handelt es sich nicht um eine Charakterstudie, sondern um einen Kannibalenfilm, nicht mehr, nicht weniger.

Die Story ist einfach nur dumm. Da mag man ja gar nicht näher drauf eingehen. Die Dialoge brutal hölzern. Und es dauert echt fast 50 Minuten bis, naja, bis endlich angerichtet wird. Die erste Halbzeit besteht also aus Setup-Time. Die zweite Hälfte hat es dafür in sich. Ja, man fühlt sich als Zuschauer schon nicht so wohl beim näheren Betrachten der Geschehnisse auf dem Screen. Beispiele gefällig? Unsere Studenten werden einfach gefressen. Lebendig. Einer nach dem anderen. Augen, Zunge, Haut, einfach alles. Ja, darum gehts. Um viel mehr eigentlich nicht.

Und verschaffte mir Hostel (zumindest der erste Teil) zumindest etwas Hühnerhaut, bleibt mir bei The Green Inferno nur das grosse Langweilen. Bin ich bereits so abgestumpft, dass ein zuckender, frisch von Armen und Beinen getrennter Körper mir schon gar nichts mehr ausmacht? Oder bin ich doch zu sehr Filmfreak und frage mich die ganze Zeit wie genau denn der Effekt auf der Leinwand nun funktioniert hat. Keine Ahnung.

Fazit: Eli Roths The Green Inferno ist vielleicht der perfekte Film für Teenies mit Chips und Bier. Mich hat der Film in keinster Weise vom Hocker gehauen – nur minimal angeekelt.

:liquid5:

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Beitrag von freeman » 04.04.2016, 10:13

Abgesehen davon, dass ich kaum einen der Charaktere wirklich sympathisch fand, ist "The Green Inferno" pour moi einer der besten Roth-Filme überhaupt. Nach einem relativ langen Anlauf, der aufgrund des "finalen" Drehs zumindest für eine Person einen Sympathiebonus hervorbringt, legt Eli ganz schön den Schalter um. Ich fand die Momente in dem Kannibalendorf angenehm intensiv. Zwar arg vorhersehbar in der Reihenfolge des Ablebens der Protagonisten, aber eben auch ziemlich intensiv. Vor allem weil der Film dann eine Konsequenz abrief, die wie ein Dampfhammer daherkam. Da gab es kein Vertun. Warste dran, warst du dran. Wirklich missfallen hat mir eigentlich nur das in meinen Augen dumme und unlogische Ende mit der Abfolge an Hints auf Fortsetzungen und ähnlicher Kokolores.
:liquid7:

In diesem Sinne:
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