Kingsman: The Secret Service + The Golden Circle + The Beginning

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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McClane
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Kingsman: The Secret Service + The Golden Circle + The Beginning

Beitrag von McClane » 14.02.2015, 12:14

Kingsman: The Secret Service

Bild

Originaltitel: Kingsman: The Secret Service
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Taron Egerton, Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Hamill, Mark Strong, Michael Caine, Sofia Boutella, Jack Davenport, Tom Prior, Sophie Cookson, Neve Gachev, Alisha Heng u.a.

Nach „Kick-Ass“ verfilmt Matthew Vaughn mit „Kingsman: The Secret Service“ erneut eine Comicvorlage Mark Millars: In diesem Fall geht es um die Kingsmen, eine britische Geheimorganisation, die einen größenwahnsinnigen Superschurken aufhalten muss. Colin Firth führt dabei Neuling Taron Egerton ins Agentengeschäft ein.

:liquid7:

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Beitrag von McClane » 14.02.2015, 12:14

Kingsman: The Golden Circle

Bild

Originaltitel: Kingsman: Golden Circle
Herstellungsland: USA/Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Taron Egerton, Julianne Moore, Mark Strong, Colin Firth, Halle Berry, Channing Tatum, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Bruce Greenwood, Sophie Cookson, Hanna Alström, Elton John, Edward Holcroft u.a.

Die Fortsetzung des Überraschungshits „Kingsman: The Secret Service“ vereint das bewährte Team vor und hinter der Kamera erneut. Dieses Mal werden die Kingsmen beinahe komplett von der Drogenzarin Poppy (Julianne Moore) ausgelöscht, doch Eggsy und Merlin können dem Tode entrinnen. Hilfe im Kampf gegen das kriminelle Mastermind bekommen sie von einer Partnerorganisation in den USA.

Knappe :liquid5:

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The King's Man: The Beginning

Beitrag von freeman » 07.04.2015, 09:22

McClane is King!

The King's Man: The Beginning

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Originaltitel: The King's Man
Herstellungsland: Großbritannien/USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Ralph Fiennes, Djimon Hounsou, Gemma Arterton, Harris Dickinson, Rhys Ifans, Matthew Goode, Charles Dance, Tom Hollander, Alexandra Maria Lara, Daniel Brühl, Valerie Pachner, August Diehl, Aaron Taylor-Johnson, Stanley Tucci, David Kross, Olivier Richters, Joel Basman u.a.

„The King’s Man: The Beginning“ ist ein Prequel zu den Vorgängerfilmen. Wieder unter der Regie von Matthew Vaughn beschreibt die Actionkomödie die Anfänge der titelgebenden Organisation, die zur Zeit der Ersten Weltkriegs gegründet wird, um das Schlimmste zu verhindern, nachdem eine Schurkenliga den Krieg losgetreten hat und mehrere Staatsoberhäupter manipuliert.

:liquid6:

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The Secret Service als Film und Comic

Beitrag von SFI » 06.08.2015, 07:17

Freeman vergleicht:

Ein Vergleich von Comicvorlage und Verfilmung

Darin ist auch ein Fazit zum Film enthalten. Für mich ist selbiger besser als das Comic. Vor allem die Actionszenen sind eine Wucht. So dynamisch umgesetzt. Herrlich.
:liquid8:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Cinefreak » 06.08.2015, 12:40

SFI hat geschrieben:
06.08.2015, 07:17
Schwungvoller, unterhaltsamer Streifen mit wuchtig-dynamisch inszenierten Actionsequenzen, die zudem kameratechnisch eindrucksvoll eingefangen und mit einem treibenden Score sehr passend untermalt wurden. Abzüge in der B-Note gibt es für den albernen Lumpen sowie für dessen Handlungsmotiv, denn wer stellt den Champagner her, wenn die Herde der Lohnsklaven nicht mehr unter uns weilt? Flachwitze wie der finale BAM der Prinzessin hätte man sich vielleicht als Gentleman auch verkneifen können.

:liquid8:
klingt gut, sollte ich mir auch mal gönnen ;)

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Beitrag von LivingDead » 03.03.2016, 11:41

Nach "Kick-Ass" die zweite Verfilmung eines Mark Millar-Comics von Matthew Vaughn. Haarscharf wird hier zwischen ernst zu nehmendem Agentenfilm und einer waschechten Parodie oszilliert. Parodistisch angelegt ist zumindest der Bösewicht, der mit einem lispelnden Samuel L. Jackson besetzt wurde. Leider bleibt es auch nur bei dieser karitativen Darstellung, die kaum Interpretationsspielraum lässt, sodass die Beweggründe so klar wie egal bleiben. Damit mag sicherlich dem klassischen Bond-Film Tribut gezollt werden (immerhin gibt es immer wieder diverse Anspielungen darauf), doch bleibt es fraglich, wo man hier die Grenze ziehen möchte, wodurch sich "Kingsman" vom Genre-Einerlei abzuheben versucht.
Doch Vaughn schafft es immerhin, in den restlichen Disziplinen zu punkten: Die Actionszenen sind rasant (die Kirchenszene ist ein echtes Highlight), fetzig und immer sehr blutig. Der Humor bleibt meist oberhalb der Gürtellinie, wo er auch entsprechend Lacher zutage fördert, wohingegen manch ein Gag etwas übermotiviert erscheint (der finale Prinzessinnen-Gag). Die Darsteller sind wohl gewählt. Vor allem Colin Firth überzeugt als Gentleman und überraschenderweise auch sehr in den Actionszenen, in denen er kräftig zulangen darf. Diese sind mit netten Gimmicks aufgepeppt (der Regenschirm) und überflügeln jeden Bond im Nu. Unter dem Strich ist "Kingsman" wieder mal eine überaus unterhaltsame Millar-Verfilmung geworden, die sich trotz der etwas beliebigen Geschichte durch ihren eigenartigen Stil vom üblichen Agentenfilm abhebt.
Gute :liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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Vince
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Beitrag von Vince » 16.09.2016, 10:01

Es sind Anstrengungen zu spüren, eine Art Meta-Kommentar zum Genre des Gentleman-Agentenfilms zu liefern, doch das schützt in diesem Fall nicht davor, einfach nur selbst einer zu sein. Oder führen sämtliche Falltüren, seien sie noch so unerwartet platziert, letztendlich nicht doch einfach zur obligatorischen Nachfolger-Ausbildungs-Chose, die man aus so vielen Filmen kennt?

Dabei probiert Matthew Vaughn im Rahmen des bunten Action-Blockbusterformats so ziemlich alles aus, um Tabus zu brechen. James Bond wird offen analysiert anstatt ihn verstohlen in einer Anspielung zu verstecken, der britische Adel wird durch den Kontakt mit dem britischen Proletariat seiner Reinheit beraubt und vermeintlich smarte, kluge, gewitzte und unbesiegbar erscheinende Figuren finden den unerwarteten Tod. Überhaupt ist es ganz besonders die Gewalt, die als Mittel zur Abgrenzung typischer Familienunterhaltung verwendet wird. Eine furios gefilmte Jeder-gegen-Jeden-Metzelei in einer Kirche bricht trotz Comichaftigkeit Erwartungen und Tabus mit einer Handbewegung. Die Spezialeffekte und Kameraperspektiven sind schon im Vorspann eher künstlich und unnatürlich, bieten im Umkehrschluss aber völlig neue Perspektiven auf dynamische Abläufe, die einem Mainstreampublikum prinzipiell munden würden, wären es nicht gerade in Flammen stehende Köpfe, halbierte Körper und aufgespießte Hälse, die auf diese Weise inszeniert würden.

Gerade weil eben vieles so bunt und niedlich wirkt – Sam Jackson als lispelnder Bösewicht, seine Helfer als anonyme Schergen in weißen Polarjacken, Big Macs unter einer Servierhaube – bricht Vaughn mit gewissen Erwartungen, indem er solche Härten einbringt. Das macht seinen Film nun nicht zwangsläufig zum subversiven Spiel, stellt aber immerhin einen hohen Unterhaltungswert in Aussicht, insofern die heimliche Hoffnung vieler Zuschauer erfüllt wird, die eigentlich auf "normale" Unterhaltung hoffen, sich insgeheim aber vielleicht doch ein wenig Aufregung und politisch Unkorrektes wünschen. Der getragenen Routine des "Couch-Potato-Entertainment" entgehen, ohne deswegen auf Außenseiter- und Arthauskino zurückgreifen zu müssen – das immerhin liefert "Kingsman", der somit in Ruhe sein Standardprogramm vom traumatisierten Unterschichtenkind, das zum Superagenten mit Manieren ausgebildet wird, abspulen kann.

Ausnahmsweise gehört dann auch mal die Motivation der Weltenunterjocher zu den interessanten Aspekten, vergleicht man sie mit hohlen Weltherrschaftsphrasen gängiger Superheldenware. Obgleich natürlich vom Gedanken hoffnungslos überzogen, birgt die Motivation für die Dezimierung der Weltbevölkerung viele interessante Denkanstöße, bei der die inzwischen verbreitete Umsonst-Kultur ganz besonders auf dem Prüfstand steht.

Ja, "Kingsman" ist zweifellos der kleine Bruder von "Kick-Ass": Fast Food zeigen und harte Rohkost untermischen lautet hier die Devise. Visuell ist das aufregend, inhaltlich nicht halb so innovativ wie es zunächst den Anschein macht, aber definitiv ist es keine Massenware.
:liquid7:

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Beitrag von McClane » 19.09.2017, 13:07

Kingsman: The Golden Circle

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Die Fortsetzung des Überraschungshits „Kingsman: The Secret Service“ vereint das bewährte Team vor und hinter der Kamera erneut. Dieses Mal werden die Kingsmen beinahe komplett von der Drogenzarin Poppy (Julianne Moore) ausgelöscht, doch Eggsy und Merlin können dem Tode entrinnen. Hilfe im Kampf gegen das kriminelle Mastermind bekommen sie von einer Partnerorganisation in den USA.

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Beitrag von freeman » 20.09.2017, 17:57

Ach Menno...

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 21.09.2017, 18:00

Als kleines Trostpflaster ein Gewinnspiel:

Kingsman - Gewinnspiel

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 25.09.2017, 17:43

Also rein von den visuellen Ideen her hat "Kingsman 2" imo wieder genug Potential für 10 Filme am Start. Auch die Action bleibt auf einem absolut begeisternden Level, wenngleich ein echtes Highlight wie die Kirchenszene aus Teil 1 vollkommen fehlt. Zudem zementiert man den Grundton einer fluffigen James-Bond-Parodie noch deutlicher als im Vorgänger und damit ganz im Sinne von "Secret Service"-Erfinder Mark Millar. Dessen rotziger, zwischen mal kindisch, mal sexistisch, mal einfach nur blöd und mal grenzgenial schwankender Humor wird auch gut repliziert, wenngleich es ja diesmal keine direkte Vorlage zum Film von ihm gab.

Und irgendwie merkt man das dem Film an. Der wirkt immer mal, als fehle eine ordnende Hand. In der Folge wuchert die eigentlich recht dünne Story teilweise arg vor sich hin und nimmt immer mal wieder Abzweigungen, die nicht wirklich interessant dünken. Kurzum: "Kingsman - The Golden Circle" ist gut und gerne 30 Minuten zu lang. Locker. Straffungen wären angeraten gewesen. Mancher Subplot hätte gerne komplett gestrichen werden können. Erstaunlich, dass bei derartiger Laufzeit ausgerechnet die stark besetzten Statesman komplett unter ferner liefen firmieren. Jeff Bridges etwa bestreitet kaum mehr als ein Cameo.

Dazu gesellen sich ein paar wirklich blöde Ideen. Die Roboterhunde sorgen für seltsam repetitive Actionmomente. Der Bösewicht taugt gar nichts. Die Gags rund um Elton John habe ich allesamt nicht verstanden und der Abspann hat die wohl langweiligste und ödeste Musikuntermalung aller Zeiten abbekommen. Was ist denn da passiert?

Am Ende bleibt die Hoffnung, dass es weitergeht mit den Kingsman und selbige sich in einer weiteren Fortsetzung hoffentlich wieder fangen. Bis dahin schmunzelt man sich halt einen bei Killerrobotern mit dem Gesicht von Claudia Schiffer. Ist doch auch was...
:liquid6:

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 21.03.2018, 04:08

Kingsman - The Golden Circle

Bombastischer, lauter und oft auch tumber, ein ungeschriebenes Sequel Gesetz wovon auch Kingsman Gebrauch macht - zumindest was den Krawall angeht. Doch es läuft und es läuft ordentlich bei den Jungs. Vollgepackt mit Absurditäten und genialen, einfallsreichen Actionsequenzen, kommen keinerlei Ermüdungserscheinungen auf und dies trotz der ordentlichen Laufzeit; Transformers und Co können ein Lied davon singen. Julian Moore, herrlich abgedreht und die deutlich bessere Gegenspielerin als SL Jackson im Vorgänger. Channing Tatum, gedankt sei dem Herrn, nur mit Cameo, so irgendwie. Dazu ein fabelhafter und puschender Score. Endlich mal wieder ein Blockbuster, der Spaß macht.

:liquid8:
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Beitrag von Vince » 24.06.2018, 09:52

Kingsman - The Golden Circle

Schon dem ersten Teil konnte man an der hoch stehenden Nase ablesen, dass ein etwaiger Nachfolger wohl kaum mehr Substanz bieten würde, dafür aber noch bunter, noch spektakulärer und noch übertriebener sein würde. Und als habe man es kommen sehen: Wenn es 2017 eine Fortsetzung gab, die alle Klischees über Fortsetzungen hundertprozentig zuverlässig in sich vereinte, dann war es wohl "Kingsman 2: The Golden Circle".

Nicht nur bewegt sich die Handlung weit weg von den in harten Kontrasten abgebildeten britischen Klassenunterschieden zwischen Königshaus und Sozialbau, die maßgeblich waren für die hohe Dynamik, sie bewegt sich überhaupt weg vom Britischen und kollidiert unweigerlich mit Platzhirsch Amerika, so als könne der amerikanische Stolz es nicht ertragen, eine Filmreihe ganz ohne durchs Bild hüpfende Cowboys fortschreiten zu sehen. Der "Whiskey" droht den "Whisky" zu verdrängen, das "Yee-Haw" das "Yes" und der neue Feind (voll drauf: Julianne Moore) lebt das "American Graffiti" in all seinen Pink- und Türkistönen. Auch "Kingsmen" bemühte eine globale Perspektive, diesmal jedoch wird die Amerikanisierung des Britischen zum Gag-Prinzip erklärt - mit mäßigem Ergebnis.

Hatte "Kingsman" wenigstens noch ein paar ungewohnte Härten und überraschende Wendungen zu bieten, werden diese für "The Golden Circle" in bunten Plastikkugeln versiegelt und achtlos in ein Bällebad geworfen. Nicht, dass der Ton deswegen possierlicher geworden wäre. Das Drehbuch schreckt nicht einmal vor aufgezwungenem Kannibalismus zurück, doch es presst solche für den Mainstream bisweilen grenzwertigen Themen in wohlbehütete Schemata, die bereits bis zur Ermüdung in jeder vorstellbaren Weise durchdekliniert wurden. Gut, Elton John in Kampfpose zu erleben, das ist ungefähr so obskur wie eine Eule bei Mondschein mit dem Kopf nach unten auf einem Ast hocken zu sehen, es bleibt aber beim platten Gag für die Massen. Da kann man - gerade mit Blick auf Mark Strong als Nebendarsteller - genauso gut auf "Der Spion und sein Bruder" zurückgreifen, der zumindest noch einen Hauch richtiger Anarchie in sich trug, etwas, das "The Golden Circle" nur noch behauptet und nicht mehr verkörpert.

Wo ursprünglich durch die Plattenbau-Umgebung noch ein gewisser Zugang vorhanden war, da hat die Ironie inzwischen Distanz zu allem geschaffen. Taron Egerton und auch der zurückgekehrte Colin Firth sind nahtlos versiegelte Wachspuppen, die sich durch surreale Best-Of-Charlie's-Angels-Martial-Arts-Szenen seilen. Deren Over-The-Top-Faktor soll im Sinne von "Bigger, Better" suggerieren, dass die Fortsetzung besser ist als das Original. Versteht sich von selbst, dass das nur Wunschdenken bleibt.
:liquid4:

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Beitrag von Cinefreak » 26.08.2018, 16:11

Oh, da stimme ich sogar mal mit dem Großteil von euch ein: Ich war vom zweiten Teil - an den ersten kann ich mich kaum noch erinnern! - auch eher enttäuscht. Wie freeman schon sagte, viel zu lang und zum Teil leider auch wieder schwache Actionsezenen, die zum Teil stark nach Computerspiel aussehen. Gerade an der Taxifahrt sieht man kaum, dass die auch Live gedreht worden ist.

Mit ca. 90 min. wäre der Film evtl runder geworden, hier dürfte das typische Style over substance gelten. Absolut nichts besonderes, kann man mal nebenbei schauen, reißt aber nciht vom Hocker. Trotz toller Besetzung und einiger ganz ordentlicher Twists, wie schon McClane bemerkte, es ist einfach zuviel von allem.

knappe :liquid5: höchstens


PS: McClane, danke für deine ausführliche Review - sehe ich sehr ähnlich alles
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Kingsman: The Secret Service + The Golden Circle

Beitrag von McClane » 10.10.2022, 23:51

The King's Man: The Beginning

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„The King’s Man: The Beginning“ ist ein Prequel zu den Vorgängerfilmen. Wieder unter der Regie von Matthew Vaughn beschreibt die Actionkomödie die Anfänge der titelgebenden Organisation, die zur Zeit der Ersten Weltkriegs gegründet wird, um das Schlimmste zu verhindern, nachdem eine Schurkenliga den Krieg losgetreten hat und mehrere Staatsoberhäupter manipuliert.

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The King's Man: The Beginning

Beitrag von freeman » 11.10.2022, 19:39

Fred ein wenig umgebaut. "The Beginning" hat mir leider in Teilen gar nicht gefallen. Ich fand, dass der kein ausgewogenes Gleichgewicht aus Komik und Thrill gefunden hat. Viele Szenen funktionierten gar nicht, der Bösewicht hat mir nicht gefallen und Ralph Fiennes wirkte irgendwie ein wenig lustlos. Zwei Szenen hatte es, wo ich wirklich so :shock: da saß. Dabei gings einmal um das Schicksal einer Hauptfigur und das andere Mal um eine großartig choreographierte Messerstecherei im Niemandsland eines Schlachtfeldes. Großartig. Aber leider nur Stückwerk. Würde mir wünschen, dass ein nächster Film ENDLICH das vorhandene zweite Comic von Mark Millar umsetzt. Das könnte das Franchise wieder in die richtige Richtung lenken.
:liquid4:

In diesem Sinne:
freeman

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