the Scribbler

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the Scribbler

Beitrag von StS » 15.03.2015, 18:42

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Originaltitel: the Scribbler
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: John Suits
Darsteller: Katie Cassidy, Garret Dillahunt, Michelle Trachtenberg, Michael Imperioli, Eliza Dushku, Gina Gershon, Billy Campbell, Ashlynn Yennie, Kunal Nayyar, Sasha Grey, Richard Riehle, …

Basierend auf der gleichnamigen "Graphic Novel" Dan Schaffers schuf John Suits in Gestalt seiner 2014er Regiearbeit "the Scribbler" einen ebenso düsteren wie eigenwilligen Genre-Mix, der sich vor allem in optischer Hinsicht sehen lassen kann…

Zur Kritik geht´s hier!

:liquid6:

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Beitrag von freeman » 17.03.2015, 10:13

Deine Queste gegen Marvel ist echt witzig ;-), aber ausgerechnet bei dem Film finde ich sie ein wenig haltlos. Auch verstehe ich nicht, was du mit konturarm in Bezug auf die Marvel-Dinger meinst. Das sind sie ja nun wahrlich nicht. Im Vergleich zu The Scribbler, der auf EINER Graphic Novel basiert, haben die tausende Heftchen, um ihre Charaktere zu verändern, sie in verschiedene Timelines und Multiversen zu schicken. Und da wird in den Filmen sicher noch einiges zutage gefördert werden. Konturarm ist da keiner der Charaktere. Da kommt der unpointierte Scribbler weiß Gott nicht ran. Der ist zudem pures Style over Substance. Was auch vielen Marvel-Verfilmungen vorgeworfen wird (wie gesagt, DAS Gegenbeispiel Cap 2 gesehen? ;-) ). Dafür sind die Darsteller der Marvel-Figuren top, was man bei The Scribbler nicht behaupten kann. so gerne ich Katie sehe und so cool ihr Style hier auch ist, sie wirkt in einigen Szenen doch arg überfordert. Der Rest probt sich im Overacting. Und ob nun die Marvel-Helden ihren MacGuffins nachhetzen oder Madame irgendwelche Identitäten killt, mehr Kontur bekommt The Scribbler dadurch doch auch net. Und selbst in Sachen Optik würde ich net mitgehen, denn Marvel hat einfach einen Look für sein Universum etabliert, den man durchzieht und auch durchziehen muss, um ein plausibles Zusammentreffen der Helden zu gewährleisten. Darauf kann The Scribbler pfeifen, tut es auch, ist aber bei weitem nicht so abgedreht, wie ich nach dem Trailer gehofft hatte. Kurzum: Für konturschärfer halte ich The Scribbler in keinerlei Belang, ganz im Gegenteil. Und ich wette, jeder Indiefan würde, bevor er zu The Scribbler greift, auch einen Marvel Film bevorzugen. ;-)

The Scribbler selber, es deutet sich an, fand ich nicht sooo gelungen. Die reizvollste Idee ist das Umsetzen von multipler Schizophrenie, darin erschöpft sich dann aber auch schon das Originelle des Streifens. Leider!
:liquid5:

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 17.03.2015, 11:31

Das Problem ist eher, dass "Marvel" irgendwie (auf mich) immer sehr ähnlich wirkt: Klassische Mainstream-Ware, allesamt im Grunde im selben Look gekleidet, teils mit den gleichen Leuten besetzt, jugendfrei, dick produziert etc.pp. Selbst die Poster sind aufeinander abgestimmt und angeglichen. Da ist mir ein Werk wie dieses hier ab und an sehr lieb - also fern von perfekt, uneben, nicht für die bereite Kiddie-Masse konzipiert, mit einem geringeren Budget, Ecken und Kanten sowie einem "anderen" Look gesegnet. Mit Blut und nackter Haut. Also nicht von einem Studio auf Erfolg gebürstet. Ein klassisches B-Movie halt. Aus ähnlichen Gründen mag ich z.B. "the Crow 2" echt gern. Viele der "Marvel"-Filme habe ich ja auch besser bewertet als die 6/10 vom Scribbler - schließlich sind es (fraglos) handwerklich gute, unterhaltsame Filme. Im Ganzen aber irgendwie langweilig. Quasi wie die Fahrzeuge von "Mercedes"... :wink:

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Beitrag von freeman » 19.03.2015, 09:18

Naja, aber gerade bei Marvel gibt es doch auch einiges, dass ausschert. Die Filme um Thor haben doch zum größten Teil einen stark abweichenden Look (also in Asgard). Und die Guardians sind doch auch einen Tacken anners als die bisherigen Streifen. Cap 1 war doch optisch auch eher Indiana Jones als Marvel... so homogen sind die doch alle gar net?

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 19.03.2015, 10:45

Ist wohl einfach nur so ein Gefühl bei mir. :oops:

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Beitrag von SFI » 19.03.2015, 18:00

... welches ich teile. :lol:
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Beitrag von Vince » 06.02.2016, 07:12

Ohne Rücksicht auf die festgefahrenen Konventionen des Superheldenkinos, allerdings auch ohne Visier mit allzu hoher Sichtweite, fabriziert John Suits mit durchgedrücktem Gaspedal eine Comicverfilmung mit zwei bestimmenden Hauptzutaten, nämlich 1. abgedrehten Jean-Pierre-Jeunet-Charakteren im 2. geschlossen vor sich hinbrütenden Hochaus-Moloch mit den Zügen einer geschlossenen Anstalt, in der sich gesellschaftsunfähige Gestalten gegenseitig auf die Füße treten, so wie man es aus der britischen TV-Serie „Misfits“ kennt.

Probiert wird hier so einiges, nur gelingen will es nicht immer. Die stilisierte Bildsprache möchte meist darauf hinaus, die Metamorphose eines Charakters so cool wie möglich darzustellen, wirkt in den entsprechenden Schlüsselszenen aber ähnlich erzwungen wie diverse „Matrix“-Trittbrettfahrer, die Anfang der 00er Jahre ihr Glück mit der Bullet-Time versuchten. Wenn Regen, Blitz und skurrile Kostüme punktgenau zu einer Graphic-Novel-Pose zusammentreffen, ist ein gewisses Bemühen nicht von der Hand zu weisen. Die Mitbewohner und Kontakte der Hauptfigur definieren sich über ihre Marotten, die im Zusammenspiel ein durchaus faszinierendes, wenngleich ins Leere laufendes Kaleidoskop verrückter Handlungen zum Leuchten bringen. Da möchte man sicher niemandem vorwerfen, mit Einfällen gegeizt zu haben.

Mit seinen experimentellen Regieeinfällen, verwunderlichen Drehbuchmomenten und monologischen, selbstreflexiven Texten wirkt „The Scribbler“ wie eine Absolventen-Abschlussarbeit, die davon ausgeht, dass das grellste Feuerwerk die höchste Relevanz genießt. Dass dem nicht so ist, haben durchwachsene Kritiken nicht ohne Grund wieder richtiggestellt, was aber niemanden von der Sichtung abhalten sollte, der selbst ein wenig experimentierfreudig ist.
:liquid4: ,5

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