Wer
Originaltitel: Wer
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: William Brent Bell
Darsteller: A.J. Cook, Sebastian Roché, Vik Sahay, Stephanie Lemelin, Brian Scott O’Connor, Oaklee Pendergast, Simon Quarterman, Brian Johnson, Camelia Maxim, Collin Blair u.a.
Als eine Familie von irgendetwas angefallen wird, wird aufgrund der Aussage der überlebenden Mutter ein riesiger, extrem behaarter Mann festgenommen. Seine Anwältin ist sich aber sicher, dass er die Tat aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht begangen haben kann. Beim Nachweis ihrer Theorie dreht ihr Mandant allerdings durch und entfacht ein wahres Massaker.
Zur "Wer" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Wer - Das Biest in dir
Nachdem Regisseur William Brent Bell mit „Devil Inside“ im Jahre 2012 einer der furchtbarsten Found-Footage-Flicks der Kino-Geschichte abgeliefert hat, legte er 2013 prompt den hier nun zu kritisierenden Werewolf-Streifen „Wer“ vor, mit welchem er dem betreffenden Sub-Genre (vermutlich) gern einige „frische Seiten“ abgewinnen wollte, der aber letztlich dann doch nur eine altbekannte Story mit kaum mehr als einigen kleineren Variationen erzählt. Es ist auch nie gut, wenn der Film ausgerechnet mit seiner besten Szene beginnt. Abgesehen davon, dass ich nicht ganz verstanden habe, warum sich die einzige Überlebende des dort aufgezeigten Angriffs nicht selbst irgendwann in eine solche Kreatur verwandelt, ist der Einstieg ein wirklich gelungener. Leider versucht der Streifen im Folgenden aber erst einmal, eine Art (nicht gerade interessante) Polizei- bzw. Justiz-Thriller-Richtung einzuschlagen, in deren Rahmen sich mit allem ein wenig zu lange Zeit gelassen wird – herrje, es ist doch sonnenklar, dass der Typ ein Werewolf ist und irgendwann ausbrechen wird – was sich nicht sonderlich positiv auf die Erzeugung von Spannung und/oder Kurzweil in dieser Phase des Geschehens auswirkt. Die eine Menge Action und Gewalt aufweisende zweite Hälfte entfaltet sich dagegen zwar flotter – kann aber ebenfalls nicht allzu anständig überzeugen, was u.a. an doofen Verhaltensweisen diverser Protagonisten und einem bestenfalls mäßigen Ausklang liegt. Während die Kameraarbeit zu bemüht versucht, ständig irgendwelche Found-Footage-Perspektiven (Überwachungskameras etc.) zu liefern bzw. einzubinden, sind die Darsteller unterdessen kaum der Rede wert – außer vielleicht, dass der den Einsatz leitende Cop Gordon Ramsey zum Schmunzeln ähnlich sieht. Kurzum: Ein unbefriedigendes Genre-Werk, das nichts unbedingt neues „an den Tisch bringt“ und mit Ausnahme einiger netter Einzelszenen sowie der gewohnt hochklassigen Make-up- und F/X-Arbeit Robert Halls nichts wirklich Aufregendes zu bieten hat…
Das Unaussprechliche nicht in den Mund zu nehmen, macht “Wer” bis zur letzten Szene zu seinem Konzept und wählt eine medizinisch-psychologische, in jedem Fall aber möglichst realitätsnahe Annäherung an ein Thema, das in der jüngeren Vergangenheit filmisch eher fabelhaft-mythologisch umgesetzt wurde. Unbekanntere Darsteller in einem schmutzig gefilmten Werk, in dem lange Zeit nichts passiert außer distanziertem Suspense; William Brent Bell kokettiert mit Steadycam-Ästhetik, ohne selbst ein direkter Vertreter dieser Gattung zu sein, und liefert damit sicher kein Gourmetmenü. Die punktuellen Gewaltszenen sind kurz, blutig, wahllos und radikal, behaupten keine Zelebration des Tötens, sondern seine Notwendigkeit.
Dezent mischen sich später doch noch mythische Wurzeln in den Plot (die eben von den ermittelnden Beamten trotzdem kriminalistisch erfasst werden), was dann möglicherweise auch entschuldigt, dass Bell im Finale einen Schaukampf präsentiert, der ansonsten nicht ganz zum Filmkonzept gepasst hätte, insofern er an manches Duell der Spezies aus „Underworld“ erinnert.
Erwähnenswert noch Brian Scott O’Connor, dessen physisch eindrucksvolle Gestalt nicht nur überzeugend die mit Hypertrichose im Zusammenhang stehenden Gebrechen und Leiden vermittelt, sondern den Film mit seiner Präsenz auch dominiert.
Dezent mischen sich später doch noch mythische Wurzeln in den Plot (die eben von den ermittelnden Beamten trotzdem kriminalistisch erfasst werden), was dann möglicherweise auch entschuldigt, dass Bell im Finale einen Schaukampf präsentiert, der ansonsten nicht ganz zum Filmkonzept gepasst hätte, insofern er an manches Duell der Spezies aus „Underworld“ erinnert.
Erwähnenswert noch Brian Scott O’Connor, dessen physisch eindrucksvolle Gestalt nicht nur überzeugend die mit Hypertrichose im Zusammenhang stehenden Gebrechen und Leiden vermittelt, sondern den Film mit seiner Präsenz auch dominiert.
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