Transporter Refueled, oder: Transporty und der letzte Kreuzzug. Denn der humorlose Fluchtwagenfahrer ist diesmal mit Paps unterwegs. An Ray Stevensons Lebemann arbeiten die Drehbuchautoren um Luc Besson den uralten Kniff ab, die vermeintliche Coolness der Hauptfigur im verkehrten Spiegelbild des Vaters zu reflektieren.
Ein alter Hut, wenn auch von Stevenson charmant wiedergegeben. Zur erfolgreichen Reaktivierung einer dreiteiligen Franchise, die nur durch den guten Ruf des ersten Teiles am Leben blieb, trägt der Aufhänger leider nicht bei, erst recht aber nicht der Austausch Jason Stathams gegen Ed Skrein. Sollte man meinen, dass ein Glatzkopf im schwarzen Anzug schnell ersetzt ist, so kämpft Skrein nicht augenscheinlich nicht nur gegen die Gegner, sondern auch gegen die eigenen Oneliner und den Stil seiner Figur. Ein blasses Imitat des Stoizismus, der Statham längst in Fleisch und Blut übergegangen ist und an der sein Nachfolger nahezu verzweifelt.
Den extrem schwachen dritten Teil vermag man immerhin nicht zu unterbieten, an ein Original herangereicht hat man umgekehrt aber auch nur selten, wenn man es bis in die Haarspitzen nachbildet. Rasenden weißen Polizeiautos traut schon seit "Taxi" kein Frankreich-Besucher mehr über den Weg; "Refueled" mag mit dieser Tradition nicht brechen und liefert pflichtbewusst weitere sich überschlagende Einheiten ab, die einen schwarzen Audi über Pflasterstein durch enge Gassen verfolgen. Sonne, Meer, blonde Perücken und Transaktionen in Millionenhöhe sind ebenfalls wieder mit von der Partie, und dies nicht in besonders raffinierten Varianten. Man wird lediglich standesgemäß bedient und beginnt sich ob des Schemas F irgendwann schon zu fragen, weshalb man diese Action-Leiche wiederbeleben musste, weil es dazu eigentlich so gar keinen Anlass gab.
![4 von 10 :liquid4:](./images/smilies/bewertung4.gif)