Pound of Flesh

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
Antworten
Benutzeravatar
freeman
Expendable
Expendable
Beiträge: 60304
Registriert: 12.12.2004, 23:43
Wohnort: Rötha

Pound of Flesh

Beitrag von freeman » 07.09.2015, 09:14

Pound of Flesh

Bild

Originaltitel: Pound of Flesh
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Ernie Barbarash
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Mike Möller, Darren Shahlavi, John Ralston, Kevin Lee, Aki Aleong, Jason Tobin, Terese Cilluffo, Mike Leeder, Andrew Ng, Charlotte Peters, John Milton Branton u.a.

Als Deacon in seinem Hotel auf den Philippinen erwacht, stimmt etwas ganz und gar nicht. Er liegt in einer Wanne voller Eis und ein stechender Schmerz zieht durch seinen Rücken. Ihm wurde eine Niere gestohlen. Der ehemalige Black-Ops-Mann zieht nun ehemalige Kameraden heran, die ihm helfen sollen, sein Organ wiederzufinden und den Dieben das Handwerk zu legen. Nette Action mit Jean-Claude Van Damme.
:liquid6:

Zur "Pound of Flesh" Kritik

In diesem Sinne:
freeman
Bild

Benutzeravatar
John_Clark
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3460
Registriert: 25.03.2007, 20:56
Wohnort: Basel
Kontaktdaten:

Beitrag von John_Clark » 21.09.2015, 20:24

“Es Pfund Fleisch bitte.”

Nein, Jean-Claude Van Dammes neuer Film Pound of Flesh wurde nicht in einer Metzgerei gedreht. Er spielt auch keinen Fleischwarenfachverkäufer dem ein Pfund Wagyu-Fleisch gemopst wurde.

Inhalt:
Deacon (Van Damme) wacht eines Morgens in einem Hotelzimmer in China auf und fühlt sich ziemlich beschissen. Kein Wunder. Sein warmes Bett scheint er mit einer Badewanne voller Eis getauscht zu haben. Zudem ist der ganze Raum voller Blut. Und das heisse Babe, welches seine letzte Nacht angenehmer gestaltet hatte ist ebenso nicht mehr aufzufinden. Deacon realisiert, er wurde Opfer eines Organhandelringes und ihm wurde seine Niere geklaut. Doch genau diese Niere wollte er eigentlich seiner schwerkranken Nichte schenken. Zusammen mit seinem Bruder George (John Ralston) macht sich Deacon auf die Jagd nach seinem vermissten Pfund Fleisch…

Man darf Jean-Claude Van Damme immerhin zugestehen, in den vergangenen Jahren ein besserer Schauspieler geworden zu sein. Er wirkt natürlicher, kann auch stillere Szenen ohne Peinlichkeiten überstehen und man kauft ihm mehr Ernsthaftigkeit ab als einigen seiner Actionkollegen.

Als erstes fällt auf, dass der Film an nicht komplett uninteressanten Plätzen gedreht wurde. China und Kanada werden als Shooting Locations gelistet. Dies gibt dem Film einen wesentlich cooleren Touch als die in der B-Szene üblichen Drehorte wie Bulgarien oder Rumänien. Jedoch, noch in den ersten Szenen wird ein mühsamer Farbfilter über das Bild gelegt. Farbfilter plus Van Damme, da war doch schon mal was. Richtig. Van Dammes Assassination Games, ich nenne ihn auch gerne den Sepia-Movie, wurde komplett mit einem hässlichen Farbfilter versehen. Regisseur bei beiden Filmen: Ernie Barbarash. Erwarten mich nun ebenfalls über 100 Minuten voller verfärbter Szenen? Glücklicherweise nicht. Barbarash fiel nur zu Beginn von Pound of Flesh kurz in alte Gewohnheiten zurück.

Das erste Drittel des Filmes kann ich gerne als vielversprechend bezeichnen. Setup Time gibts praktisch keine. Der Film startet direkt, etwas Vorgeschichte wird in kurzen Rückblenden gezeigt. Und das erste Drittel hatte alles. Sex, Fights, die genreübliche Clubszene und einen ziemlich nackten Van Damme. Really? Really! Der 54jährige zieht blank und präsentiert dem Zuschauer seine trainierten Hinterbacken gleich mehrmals. Da fühlt man sich doch gleich in die frühen 90er versetzt. Hätte nicht sein müssen, aber lieber der Arsch von Van Damme als der von Seagal auf dem Schirm. Okay, jetzt ist mir übel.

Mich stört es, wenn Actionstars wie Van Damme ihre eigentlichen Martial Arts-Fähigkeiten nicht wirklich zeigen dürfen. In Pound of Flesh gibt es grundsätzlich genug Action zu sehen, jedoch richtig knackig umgesetzt wurde diese nicht. Der Clubfight würde cool daherkommen, wäre das Bild nicht von misslichen Schnittgewusel zerstört worden. Man erkennt kaum was auf dem Screen passiert.

Und leider ist die rassant umsetzbare Geschichte ein absolut zähes Stück Fleisch. Nach dem ordentlichen Startdrittel folgt ein gefühlt unendlich langer Mittelteil mit viel Gerede, noch mehr Gerede und noch viel mehr Gerede. Nichts gegen Dialoge. Aber dies scheint offensichtlich ein oberflächlicher Actionstreifen zu sein, also will ich nicht Van Damme und seinem Filmbruder beim Austragen von Familienstreitigkeiten bewundern, sondern will Blut, Schweiss und Tränen sehen.

Neben dem ordentlich agierenden Van Damme spielt John Ralston die zweite Hauptrolle. Grundsolide Arbeit liefert Ralston hier ab. Wie etwa Gökhan Inler bei den meisten seiner Länderspiele. Durchschnittliches Handwerk, aber mehr geht halt nicht. Der Rest des Casts kann man fast aussen vor lassen. Bis auf den Bad Guy. Dieser wurde gespielt von Darren Shahlavi, einem Stuntman und Martial Arts-Künstler, bekannt aus Filmen wie 300, Ip Man 2, The Package und vielen weiterne Werken. Pound of Flesh ist jedoch einer seiner letzten Filme, denn der Actionmann verstarb anfang des Jahres an Arteriosklerose.

Fazit: Das erste Drittel ist brauchbar, der finale Twist passt eigentlich auch, aber dazwischen liegt etwa eine mühsame Stunde in der nicht viel passiert. Pound of Flesh ist so leider näher beim Gammelfleisch als beim Kobesteak.

:liquid4:

Benutzeravatar
SFI
Expendable
Expendable
Beiträge: 99823
Registriert: 09.08.2004, 07:58
Wohnort: Suraya Bay
Kontaktdaten:

Re: Pound of Flesh

Beitrag von SFI » 07.03.2021, 16:11

JCVDs gefärbte Pudelfrisur wirkt, als ob er zwanghaft jung aussehen will. Gut, dass der vom Leben gezeichnete Rest zur Prämisse des Films passt. Gerne erinnere ich mich an seine charismatische und angegraute Kurzhaarfrisur aus Wake of Death zurück. Zum Glück bleibt man hier von Slow Motion Kicks verschont und JCVD langt variantenreicher zu als gewohnt. Inhaltlich hätten der Nummer 20-30 Minuten weniger gutgetan, vor allem ohne die laberreichen Autofahrten mit Rückprojektion. Dennoch besser als das filmische Schaffen des Dicken.

:liquid5:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste