You’re Next

Hier geht es um Serienkiller- und Slasher-Flicks.
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StS
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You’re Next

Beitrag von StS » 05.10.2013, 20:12

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Originaltitel: You´re Next
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Adam Wingard
Darsteller: Sharni Vinson, AJ Bowen, Joe Swanberg, Nicholas Tucci, Wendy Glenn, Amy Seimetz, Rob Moran, Barbara Crampton, Margaret Laney, Ti West, Larry Fessenden, …

"Slasher"-Flicks und "Home Invasion"-Thriller gibt es ja bekanntermaßen viele – doch erreichen nur wenige von ihnen die Qualität von Adam Wingard´s 2011er Kombination eben jener beiden Sub-Genres…

Zur Kritik geht´s hier!

:liquid8:

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McClane
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Beitrag von McClane » 08.10.2013, 09:36

Vielleicht waren die Erwartungen nach all den Vorschusslorbeeren etwas zu hoch, aber ich sag es mal so: Davon hätte ich mehr erwartet. Ein gut gemachter Home-Invasion-Film, aber alles andere als innovativ - ein Adjektiv, das ja häufig im Zusammenhang mit dem Film zu hören war. Kämpferische Final Girls finden sich in der Horrorfilmgeschichte noch und nöcher, auch wenn "You're Next" dies vielleicht konsequenter als die meisten anderen Genrevertreter zeigt - dadurch aber auch recht klar macht, wer vermutlich Last Woman Standing sein wird. Nach der ersten großen Enthüllung ist das Motiv der Täter unschwer zu erraten, ebenso unschwer ist zu erkennen (und das sehr viel früher), wer da wohl im Verlaufe des Films weggehäckselt wird. Der Tonfall zwischen derber, realistischer Härte und schwarzem Humor funktioniert meist überraschend gut (aber nicht immer), ansonsten hat der Film starke (u.a. die Rolle von Ti West als erfolgloser Underground-Regisseur) wie dämliche Momente (u.a. ein etwas blöder Schlussgag), derbe Kills sowie oft unnötige Wackelkamera (und ich bin kein Gegner dieses Stilmittels). Ein paar gute Schockeffekte kann "You're Next" auch aufbieten, aber insgesamt hab ich das alles auch schon mal spannender gesehen. Nett, aber die Euphorie kann ich mir doch nicht ganz erklären.

:liquid6:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Beitrag von freeman » 22.11.2013, 09:17

Mir ging es bei You're Next irgendwie wie McClane. Ich saß im Kino und dachte die ganze Zeit: Wo ist es denn, das Innovative, das Neue, das im Umfeld des Filmes immer heraufbeschworen wurde? Soll es sich wirklich in einem von Anfang an kämpferischen Girlie erschöpft haben? Und wieso ist das auch noch so ... nunja ... unansehnlich gefilmt? Die ersten Einstellungen mit ihr waren ja wirklich mehr als unvorteilhaft abgefilmt. Wobei mir Madame mit ihrem Rattenfraßpony eh nicht zugesagt hat. Egal. Auf jeden Fall startet dann auf einmal das Geschreie und Gekeife und die Schiffsschaukelkamera geht an. So sehr, dass man kaum erkennt, was da passiert. Sobald die Lumpen dann richtig im Film installiert sind, kommt ordentlich Spannung auf. Zumal deren Auftritt sehr effektiv umgesetzt wurden. Vor allem der Kill von Frau Mama war sehr stark umgesetzt. Als nächstes habe ich dann das Motiv der Chose erraten und wusste auf einmal leider auch, wer da mitmischt. Und leider wurde ich nicht mehr überrascht, was imo auch an ein zwei ungelenken Drehbuchentwicklungen lag. Gegen Ende kippt der Film deutlich ins schwarzhumorige um. Das ist mal sehr gelungen (das Schlussbild der Küchensequenz ist absoluter Kult), manchmal aber auch total Panne (das Spiel um die Axt). Das Ergebnis ist für mich ein solider, im Mittelteil sehr spannender, zum Ende hin etwas zu humoriger Home Invasion Streifen. Mehr aber auch nicht.
:liquid6:

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von StS » 22.11.2013, 10:57

Schade (für Euch), Männer. :wink:

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Beitrag von Fist_of_Retro » 13.12.2014, 22:37

DVD: Splendid Film
You ´re Next (2011)

Anders als McClane und freeman hat mir der Film besser gefallen und endlich hab ich mir angeschaut. Der Film ist düster, spannend und manche Fallen erinnern an mich an eine harte Version von Home Alone wie die Axt die am Schluss den Cop getötet hat.

Teilweise echt harte Szenen und kein CGI Blut sondern Kunstblut. Der ganze Film spielt auch fast im Haus der Davisons ab. Warum diese ganze Leute sterben mussten wurde erst sehr spät erklärt das Finalehat mir nicht gefallen. Man erfährt nicht was am Schluss mit Erin passiert? Wird sie verhaftet? Stirbt sie? Man erfährt es nicht.

Ja, ein schöner Home-Invasion Geheimtipp von Adam Wingard :liquid7: Punkte.

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Beitrag von Vince » 24.12.2015, 11:25

Wirklich smart ist Adam Wingards Home Invasioner nicht, weil er im Drehbuch immer wieder offensichtliche Lücken gestaltet, die später vorhersehbar mit Plottwists aufgefüllt werden. Und doch erscheint er im Vergleich mit manchem Artverwandten wie hochbegabt. Das liegt in erster Linie an der geschmackvollen Inszenierung eines Landhauses und der Herangehensweise an den Aufhänger, der sich grob als Lars von Triers „Das Fest“ im Horrormilieu umschreiben lässt.
Anfangs noch dominiert von Jump Scares, entwickelt sich der Ablauf später hin zur storytechnisch unverhofften, wenngleich natürlich nicht unerwarteten Transformation einer Figur in eine Kriegerin. Hauptdarstellerin Sharni Vinson stellt überaus eindrucksvoll ihr Talent für Strike-Back-Posen unter Beweis und beginnt alsbald, über spannende Sequenzen die Jagdverhältnisse ins Gegenteil umzukehren. Bei der Nutzung der Foyers, der Rückzugszimmer, Abstellkammern, des Hofes und der anliegenden Wälder zeigt Wingard seine größten Stärken, begleitet von einem Soundtrack, der bereits dezent die Vorliebe für das in „The Guest“ praktizierten 80s-Synthie-Klanggut andeutet. Von der Schlusspointe darf man nicht allzu viel erwarten; besser tut man sich gütlich am originell arrangierten Mittelteil und der durchweg gelungenen optischen Ausleuchtung.
:liquid6: ,5

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LivingDead
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Beitrag von LivingDead » 03.03.2016, 11:39

Der konventionelle Beginn lässt durchaus schlimme Befürchtungen aufkommen, doch entwickelt sich "You're Next" infolgedessen zu einer Variation des Familientreffens in "Das Fest", nur um das Szenario dann durch das Eintreffen der Mörder ordentlich aufzumischen. Die Morde sind dabei durchaus spannend inszeniert, und so wechseln sich Armbrust, Axt und Machete als Mordinstrumente freudig ab. Sharni Vinson überzeugt dabei in ihrer Rolle als "Final Girl", die in Anbetracht der Morde zu ungeahnten Fähigkeiten kommt. Zwar erreicht der Film selten eine Intensität wie sie z.B. einem "The Strangers" vorbehalten bleibt, doch glänzt Adam Wingards Film durch die gute und effektvolle Inszenierung, sowie dem immer wieder aufblitzenden tiefschwarzen Humor, der durch geschickte Kameraperspektiven noch unterstrichen wird. Dazu passt der geniale Soundtrack, der Carpentersche Sythie-Klänge mit diabolischen Soundteppichen kombiniert. Damit gelingt Wingard eine unterhaltsame Mischung aus klassischem Slasher und Home-Invasion-Thriller, der zwar wenig innovativ daherkommt, aber durch feine Akzente aus dem Genreeinerlei hervorsticht.
:liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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