Terminator: Genisys
Terminator: Genisys
Es gibt Sequels, die machen ihre Originale, oder besser die Idee hinter ihnen, langsam aber sicher kaputt. Ihre Methodik: Sie verwässern das Konzept, dehnen es, brechen seine Regeln und passen sie im schlimmsten Falle modernen Trends an. Da hilft dann auch nicht die oft gestellte Forderung, misslungene Anhängsel einfach mit Ignoranz abzustrafen und aus der Franchise zu streichen. Diesen Teil gibt’s nicht? Gibt’s eben wohl! Er ist designierter Bestandteil des Ganzen, was seine Verdrängung kaum möglich macht. Man kann Teile einer Filmserie nicht einfach für sich selbst wegstreichen, denn Filmserien sind nun mal Allgemeingut.
„Terminator: Die Erlösung“ war ein solcher Film, der das Konzept „Terminator“ verwässerte. „Genisys“ ist es nicht. Genau wie der gleichaltrige „Jurassic World“ ist er ganz gegenteilig eine demütige Hommage an die Klassiker. Macht die fehlende Autonomie aus ihnen gute Filme? Nicht unbedingt. Lässt sie die Originale in neuem Glanz erstrahlen? Unbedingt!
Nun musste sich „Jurassic World“ nur auf einen wirklichen Klassiker beziehen („Lost World“ und „Jurassic Park III“ konnten bequem übergangen werden), „Genisys“ hat hingegen die Vorgaben zweier gleichwertiger Meilensteine zu befriedigen: Mit „Terminator“ den räudigen B-Noir-Actioner, der aus dem Nichts kam, mit „Terminator 2“ die spektakuläre CGI-Revolution.
Die Unterschiedlichkeit dieser beiden Vorlagen legt sich in zweierlei Form nieder: Einmal in der treppenwitzartigen Drehbuchstruktur, dann im uneinheitlichen Art Design. „Genisys“ ist inhaltlich eigentlich nicht schwer zu verstehen, wenn man in der Franchise halbwegs heimisch ist, wirkt aber umständlich erzählt, weil er aus beiden Filmen ganze Szenen praktisch 1:1 nachstellt, um sie anschließend per Zeitschleifenkniff zu variieren. Die Verbeugungen allesamt gelingen zu lassen, sie plausibel zu verknüpfen und dann auch noch eigene erzählerische Ambitionen durchzusetzen, das ist schon eine Menge Holz. Da bleibt nicht aus, dass man in dem Durcheinander aus x Terminator-Sorten in x Alterszuständen kein allzu homogenes Gesamtbild zu Gesicht bekommt.
Visuell hingegen bleibt „Genisys“ auf neutralem (um nicht zu sagen: sterilen) Boden. Blaugraues Pre-Judgment-Day-Wetter, polierter Stahl, ein paar Reminiszenzen an ikonische Serienmomente. Effekttechnisch fehlt heute der Wow-Effekt, im Gegenteil fallen einige Künstlichkeiten auf, wobei wenigstens jene im Kampf des jungen mit dem alten T-800 nur bedingt störend ausfallen, weil sie direkt auf das Thema der Tarnung von Maschinen als Menschen referieren. Super-High-Tech-Innovationen werden indes als Superlativ der Schwarzenegger- und Patrick-Modelle inszeniert. Die Bedrohlichkeit der Vorgängermaschinen soll übertroffen werden, doch ob nun T-Rex oder T-800, die allererste Bedrohung ist immer die schrecklichste. Apropos - Schrecklichkeit bleibt wiederum auf der Strecke, denn die beunruhigende Bebilderung der Androiden aus den ersten Filmen findet in der bekömmlichen Fast-Food-Bildsprache Alan Taylors kaum Entsprechung, zumal die im Director’s Cut von „Judgment Day“ initiierte Komödisierung fortschreitet.
Und dennoch ist es erlaubt, „Genisys“ als ein Fanfest zu verstehen, das von vorne bis hinten unterhaltsam geraten ist. Von mediokren Story-Alleingängen hält er sich weise fern, was zwar seine narrative Substanz in Frage stellt, doch manchmal reicht es auch, sich selbst genügsam zu sein. Lee Byung-hun erweist Robert Patrick alle Ehre und geht noch als bedrohlichstes Element aus dem Film hervor, obwohl er leider nur einen besseren Cameo abliefern darf; Jason Clarke passt vielleicht optisch nicht so gut in die Rolle, leistet aber schauspielerisch Ordentliches bei der nicht ganz so einfachen Aufgabe, eine Maschine darzustellen, deren KI ein täuschend menschliches Verhalten ermöglicht. Sarah Connor und Kyle Reese hätte man auch anders besetzen können, zumindest machen sich Emilia Clarke und Jai Courtney nicht gerade unentbehrlich. Schwarzenegger-Anhänger hingegen bekommen die volle Packung – wenn er mal nicht grinst, zeigt er in verschiedenen Make-Up-Stufen wieder seine ganze Erfahrung mit dieser Rolle.
Weshalb „Jurassic World“ dermaßen erfolgreich lief, während „Terminator: Genisys“ zeitgleich absoff, ist angesichts der vielen Parallelen schwierig nachzuvollziehen: Der fünfte Teil der Cyborgsaga mag umständlich erzählt sein und den inszenatorischen Grip vermissen lassen, doch er zeigt auf, weshalb die Franchise so bedeutsam für die Filmgeschichte ist. Und ermöglicht nebenbei einen schönen Filmabend, dem man gerne noch einen weiteren folgen lassen würde.
Kurz zur Blu-Ray: Irgendwie dumpfer Ton, finde ich. Musste deutlich weiter aufdrehen als bei anderen Filmen. Schon seltsam bei einem Film dieser Ausrichtung...
Es gibt Sequels, die machen ihre Originale, oder besser die Idee hinter ihnen, langsam aber sicher kaputt. Ihre Methodik: Sie verwässern das Konzept, dehnen es, brechen seine Regeln und passen sie im schlimmsten Falle modernen Trends an. Da hilft dann auch nicht die oft gestellte Forderung, misslungene Anhängsel einfach mit Ignoranz abzustrafen und aus der Franchise zu streichen. Diesen Teil gibt’s nicht? Gibt’s eben wohl! Er ist designierter Bestandteil des Ganzen, was seine Verdrängung kaum möglich macht. Man kann Teile einer Filmserie nicht einfach für sich selbst wegstreichen, denn Filmserien sind nun mal Allgemeingut.
„Terminator: Die Erlösung“ war ein solcher Film, der das Konzept „Terminator“ verwässerte. „Genisys“ ist es nicht. Genau wie der gleichaltrige „Jurassic World“ ist er ganz gegenteilig eine demütige Hommage an die Klassiker. Macht die fehlende Autonomie aus ihnen gute Filme? Nicht unbedingt. Lässt sie die Originale in neuem Glanz erstrahlen? Unbedingt!
Nun musste sich „Jurassic World“ nur auf einen wirklichen Klassiker beziehen („Lost World“ und „Jurassic Park III“ konnten bequem übergangen werden), „Genisys“ hat hingegen die Vorgaben zweier gleichwertiger Meilensteine zu befriedigen: Mit „Terminator“ den räudigen B-Noir-Actioner, der aus dem Nichts kam, mit „Terminator 2“ die spektakuläre CGI-Revolution.
Die Unterschiedlichkeit dieser beiden Vorlagen legt sich in zweierlei Form nieder: Einmal in der treppenwitzartigen Drehbuchstruktur, dann im uneinheitlichen Art Design. „Genisys“ ist inhaltlich eigentlich nicht schwer zu verstehen, wenn man in der Franchise halbwegs heimisch ist, wirkt aber umständlich erzählt, weil er aus beiden Filmen ganze Szenen praktisch 1:1 nachstellt, um sie anschließend per Zeitschleifenkniff zu variieren. Die Verbeugungen allesamt gelingen zu lassen, sie plausibel zu verknüpfen und dann auch noch eigene erzählerische Ambitionen durchzusetzen, das ist schon eine Menge Holz. Da bleibt nicht aus, dass man in dem Durcheinander aus x Terminator-Sorten in x Alterszuständen kein allzu homogenes Gesamtbild zu Gesicht bekommt.
Visuell hingegen bleibt „Genisys“ auf neutralem (um nicht zu sagen: sterilen) Boden. Blaugraues Pre-Judgment-Day-Wetter, polierter Stahl, ein paar Reminiszenzen an ikonische Serienmomente. Effekttechnisch fehlt heute der Wow-Effekt, im Gegenteil fallen einige Künstlichkeiten auf, wobei wenigstens jene im Kampf des jungen mit dem alten T-800 nur bedingt störend ausfallen, weil sie direkt auf das Thema der Tarnung von Maschinen als Menschen referieren. Super-High-Tech-Innovationen werden indes als Superlativ der Schwarzenegger- und Patrick-Modelle inszeniert. Die Bedrohlichkeit der Vorgängermaschinen soll übertroffen werden, doch ob nun T-Rex oder T-800, die allererste Bedrohung ist immer die schrecklichste. Apropos - Schrecklichkeit bleibt wiederum auf der Strecke, denn die beunruhigende Bebilderung der Androiden aus den ersten Filmen findet in der bekömmlichen Fast-Food-Bildsprache Alan Taylors kaum Entsprechung, zumal die im Director’s Cut von „Judgment Day“ initiierte Komödisierung fortschreitet.
Und dennoch ist es erlaubt, „Genisys“ als ein Fanfest zu verstehen, das von vorne bis hinten unterhaltsam geraten ist. Von mediokren Story-Alleingängen hält er sich weise fern, was zwar seine narrative Substanz in Frage stellt, doch manchmal reicht es auch, sich selbst genügsam zu sein. Lee Byung-hun erweist Robert Patrick alle Ehre und geht noch als bedrohlichstes Element aus dem Film hervor, obwohl er leider nur einen besseren Cameo abliefern darf; Jason Clarke passt vielleicht optisch nicht so gut in die Rolle, leistet aber schauspielerisch Ordentliches bei der nicht ganz so einfachen Aufgabe, eine Maschine darzustellen, deren KI ein täuschend menschliches Verhalten ermöglicht. Sarah Connor und Kyle Reese hätte man auch anders besetzen können, zumindest machen sich Emilia Clarke und Jai Courtney nicht gerade unentbehrlich. Schwarzenegger-Anhänger hingegen bekommen die volle Packung – wenn er mal nicht grinst, zeigt er in verschiedenen Make-Up-Stufen wieder seine ganze Erfahrung mit dieser Rolle.
Weshalb „Jurassic World“ dermaßen erfolgreich lief, während „Terminator: Genisys“ zeitgleich absoff, ist angesichts der vielen Parallelen schwierig nachzuvollziehen: Der fünfte Teil der Cyborgsaga mag umständlich erzählt sein und den inszenatorischen Grip vermissen lassen, doch er zeigt auf, weshalb die Franchise so bedeutsam für die Filmgeschichte ist. Und ermöglicht nebenbei einen schönen Filmabend, dem man gerne noch einen weiteren folgen lassen würde.
Kurz zur Blu-Ray: Irgendwie dumpfer Ton, finde ich. Musste deutlich weiter aufdrehen als bei anderen Filmen. Schon seltsam bei einem Film dieser Ausrichtung...
Terminator: Genisys
Unerwartet runde und spannende Angelegenheit, die altbekannte Storyline Versatzstücke gekonnt neu anordnet. Zum Glück bleibt auch der schlechte Humor auf die bereits bekannten Trailerinhalte reduziert. In seiner Gesamtperformance gibt es zwar einige kleinere Baustellen, die aber in Anbetracht der mannigfaltigen Actiongrütze der letzten Jahre, für mich absolut vernachlässigbar waren. Interessant auch die Wiederkehr des T-1000. Hier kann ich mich noch an das Making Off des zweiten Teils erinnern, bei dem gezeigt wurde, wie man die Einschusslöcher mittels aufgeklebter Blechtrichter realisierte. Das läuft heutzutage wahrlich flüssiger ab.
Unerwartet runde und spannende Angelegenheit, die altbekannte Storyline Versatzstücke gekonnt neu anordnet. Zum Glück bleibt auch der schlechte Humor auf die bereits bekannten Trailerinhalte reduziert. In seiner Gesamtperformance gibt es zwar einige kleinere Baustellen, die aber in Anbetracht der mannigfaltigen Actiongrütze der letzten Jahre, für mich absolut vernachlässigbar waren. Interessant auch die Wiederkehr des T-1000. Hier kann ich mich noch an das Making Off des zweiten Teils erinnern, bei dem gezeigt wurde, wie man die Einschusslöcher mittels aufgeklebter Blechtrichter realisierte. Das läuft heutzutage wahrlich flüssiger ab.
- Taran-tino
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Terminator: Genisys
Was wurde da nicht alles schlecht geredet, nur um es schlecht zu reden. Letztendlich bleibt ein relativ unterhaltsamer Film übrig, der mich jetzt keine Sekunde gelangweilt hat. Ich hatte jedoch auch mit Salvation keine Probleme, da er zwar als Terminator Film versagt, dafür aber als Action Film ungemein rockt. Die ersten 30 Retro Minuten sind herrlich, schade, dass die Zukunftsszenarien nicht wirklich über die Trailer-szenen hinaus kommen, obwohl der Truck fahrende T-800 schon arg lächerlich war.
Was mich nervte, warum musste man in 2017 reisen? Man hätte in '84 bleiben können um sich ausgiebig vorzubereiten oder zumindest nicht 24 Stunden vor dem Genysis Start hinreisen. Die Schauspieler waren ok, die Effekte fand ich jetzt bis auf die Heli Jagd auch gut. Hab den in 3D gesehen und fand das gerade am Anfang doch recht ansehnlich.
Was wurde da nicht alles schlecht geredet, nur um es schlecht zu reden. Letztendlich bleibt ein relativ unterhaltsamer Film übrig, der mich jetzt keine Sekunde gelangweilt hat. Ich hatte jedoch auch mit Salvation keine Probleme, da er zwar als Terminator Film versagt, dafür aber als Action Film ungemein rockt. Die ersten 30 Retro Minuten sind herrlich, schade, dass die Zukunftsszenarien nicht wirklich über die Trailer-szenen hinaus kommen, obwohl der Truck fahrende T-800 schon arg lächerlich war.
Was mich nervte, warum musste man in 2017 reisen? Man hätte in '84 bleiben können um sich ausgiebig vorzubereiten oder zumindest nicht 24 Stunden vor dem Genysis Start hinreisen. Die Schauspieler waren ok, die Effekte fand ich jetzt bis auf die Heli Jagd auch gut. Hab den in 3D gesehen und fand das gerade am Anfang doch recht ansehnlich.
Bei „Terminator: Genisys“ (2015) handelt es sich um den überwiegend gescheiterten Versuch, die seit dem mauen dritten und belanglos-mittelprächtigen vierten Teil dahinsiechende Franchise neu zu beleben, indem man sich tendenziell in Richtung der ersten zwei Filme (ihres Zeichens ja beidesamt Genre-Klassiker) zurück orientierte, anstatt „individuell voranzuschreiten“. Bestimmte bekannte Inhalte wurden also erneut aufgegriffen, dann (gar nicht mal so ungeschickt) in variierter Form in eine veränderte Storyline eingebettet und schließlich in Gestalt einer „zeitgemäßen Umsetzung“ (sprich: u.a. mit unzähligen CGIs versehen) realisiert. Als Regisseur wurde der „solide Handwerker“ Alan Taylor („Thor 2: the Dark Kingdom“) verpflichtet – als Budget stellte man ihm stattliche 155 Millionen Dollar zur Verfügung…
Angesichts der Tatsache, dass „Star Wars“ und „Jurassic World“ mit ähnlichen Herangehensweisen beim Publikum im selben Jahr deutlich besser zu punkten wussten, lautet natürlich eine zentrale Frage: Was ging schief? An dieser Stelle möchte ich die Filme gar nicht konkret miteinander vergleichen – qualitativ ist „Genisys“ da klar der schwächste – und auch nicht weiter über die „derzeitige generelle Interessenslage“ des Publikums spekulieren (Dinos / Weltall > Krieg der Menschen gegen Roboter?), wohl aber auf diesen „Terminator“-Teil an sich eingehen. Eventuell war es nicht die cleverste Idee, erneut derart prominent auf Arnold Schwarzenegger als „Zugpferd“ zu setzen – schließlich reißt er schon lange nichts mehr an der Boxoffice und hat er seinen ikonischen „I´ll be back“-Spruch inzwischen mehr als nur ein paar Mal zu oft geradezu allerorts (in der Werbung, anderen Filmen, Interviews, bei öffentlichen Auftritten etc. pp.) zum Besten gegeben…
Bevor nun aber jemand gleich aufspringt und „Ach, der konnte den Arnie ja noch nie sonderlich leiden!“ raushaut: Der Ösi hat bei mir hier tatsächlich mal keinen Grund zur Klage hervorgerufen – seine Sache also echt ordentlich gemacht. Für seine Co-Stars gilt das leider nicht – und genau da fangen die Probleme an: Jai Courtney´s Agent muss entweder ein Meister seiner Branche sein oder eine Menge schmutzige Geheimnisse in Hollywood kennen – ansonsten lässt sich einfach nicht erklären, wie er seinem ausdrucksarmen Schützling immer wieder solche „High-Profile-Parts“ an Land zu ziehen vermag. Emilia Clarke kann ebenfalls nicht gerade gut schauspielern und ist als „toughe“ Sarah Connor fast schon lachhaft fehlbesetzt, Jason Clarke pendelt munter zwischen besseren und schlechteren Momenten – worüber hinaus der zu jener Zeit frischgebackene „Oscar“-Preisträger J. K. Simmons in einer banalen Nebenrolle „verschenkt“ wurde. Die übrigen Beteiligten (unter ihnen Lee Byung-hun und Matt Smith) sind indes kaum der Rede wert…
Generell ist unvorteilhaft, dass die „variierten Szenen“ – welche man als Fan der Reihe ja schätzt und entsprechend schnell wiedererkennt – durch die Bank weg schwächer (uncooler, künstlicher, wirkungsärmer etc.) ausgefallen sind als die „Originale“. Vieles wirkt einfach zu „steril“ und „sauber“ (speziell die 1984er Passagen seien da mal erwähnt). Ein markantes Beispiel: Der Anfang mit der Atombomben-Explosion. Tricktechnisch schick anzusehen – aber in Sachen „Wirkung“ nicht halb so effektiv (bzw. atmosphärisch) wie die verwandten Einstellungen Schrägstrich Momente in „T2“. Apropos: Die Qualität der CGIs verteilt sich über die volle Bandbreite in der betreffenden Hinsicht – reicht also von stark über (mehrheitlich) durchschnittlich bis hin zu echt übel (die Hubschrauber-Verfolgungsjagd bspw. ist bei einem Werk dieser Budgetklasse geradezu eine Frechheit)…
Von seiner Story her entfaltet sich „Terminator: Genisys“ annehmbar – allerdings entpuppt sich weder die sich rund um die veränderten Zeitstränge rankende Thematik noch die „Social-Media-vernetztes-Leben“-Kritik als annähernd so clever wie es der Film zu glauben scheint, gibt es immer wieder auffallend dümmliche Gegebenheiten (siehe: Welches Fluchtvehikel wähle ich? Motorräder, einen der vielen zur Verfügung stehenden Pkws… oder einen Schulbus?) und bediente man sich zudem auch noch recht ungeniert bei einzelnen anderen „Vorbildern“ (etwa gibt es hier statt ner „Red Queen“ halt nen „Blue Guy“). Was den Gesamteindruck noch einigermaßen rettet, ist der hohe Action-Gehalt sowie eine damit verbundene Form von Kurzweil. Ach, und „großartig“ übrigens, die einzigen beiden Überraschungen der ganzen Schose (Arnie = Pops = lieb & John Connor --> Baddie) bereits vorab im Trailer und sogar auf dem Haupt-Postermotiv zu ver(b)raten…
Angesichts der Tatsache, dass „Star Wars“ und „Jurassic World“ mit ähnlichen Herangehensweisen beim Publikum im selben Jahr deutlich besser zu punkten wussten, lautet natürlich eine zentrale Frage: Was ging schief? An dieser Stelle möchte ich die Filme gar nicht konkret miteinander vergleichen – qualitativ ist „Genisys“ da klar der schwächste – und auch nicht weiter über die „derzeitige generelle Interessenslage“ des Publikums spekulieren (Dinos / Weltall > Krieg der Menschen gegen Roboter?), wohl aber auf diesen „Terminator“-Teil an sich eingehen. Eventuell war es nicht die cleverste Idee, erneut derart prominent auf Arnold Schwarzenegger als „Zugpferd“ zu setzen – schließlich reißt er schon lange nichts mehr an der Boxoffice und hat er seinen ikonischen „I´ll be back“-Spruch inzwischen mehr als nur ein paar Mal zu oft geradezu allerorts (in der Werbung, anderen Filmen, Interviews, bei öffentlichen Auftritten etc. pp.) zum Besten gegeben…
Bevor nun aber jemand gleich aufspringt und „Ach, der konnte den Arnie ja noch nie sonderlich leiden!“ raushaut: Der Ösi hat bei mir hier tatsächlich mal keinen Grund zur Klage hervorgerufen – seine Sache also echt ordentlich gemacht. Für seine Co-Stars gilt das leider nicht – und genau da fangen die Probleme an: Jai Courtney´s Agent muss entweder ein Meister seiner Branche sein oder eine Menge schmutzige Geheimnisse in Hollywood kennen – ansonsten lässt sich einfach nicht erklären, wie er seinem ausdrucksarmen Schützling immer wieder solche „High-Profile-Parts“ an Land zu ziehen vermag. Emilia Clarke kann ebenfalls nicht gerade gut schauspielern und ist als „toughe“ Sarah Connor fast schon lachhaft fehlbesetzt, Jason Clarke pendelt munter zwischen besseren und schlechteren Momenten – worüber hinaus der zu jener Zeit frischgebackene „Oscar“-Preisträger J. K. Simmons in einer banalen Nebenrolle „verschenkt“ wurde. Die übrigen Beteiligten (unter ihnen Lee Byung-hun und Matt Smith) sind indes kaum der Rede wert…
Generell ist unvorteilhaft, dass die „variierten Szenen“ – welche man als Fan der Reihe ja schätzt und entsprechend schnell wiedererkennt – durch die Bank weg schwächer (uncooler, künstlicher, wirkungsärmer etc.) ausgefallen sind als die „Originale“. Vieles wirkt einfach zu „steril“ und „sauber“ (speziell die 1984er Passagen seien da mal erwähnt). Ein markantes Beispiel: Der Anfang mit der Atombomben-Explosion. Tricktechnisch schick anzusehen – aber in Sachen „Wirkung“ nicht halb so effektiv (bzw. atmosphärisch) wie die verwandten Einstellungen Schrägstrich Momente in „T2“. Apropos: Die Qualität der CGIs verteilt sich über die volle Bandbreite in der betreffenden Hinsicht – reicht also von stark über (mehrheitlich) durchschnittlich bis hin zu echt übel (die Hubschrauber-Verfolgungsjagd bspw. ist bei einem Werk dieser Budgetklasse geradezu eine Frechheit)…
Von seiner Story her entfaltet sich „Terminator: Genisys“ annehmbar – allerdings entpuppt sich weder die sich rund um die veränderten Zeitstränge rankende Thematik noch die „Social-Media-vernetztes-Leben“-Kritik als annähernd so clever wie es der Film zu glauben scheint, gibt es immer wieder auffallend dümmliche Gegebenheiten (siehe: Welches Fluchtvehikel wähle ich? Motorräder, einen der vielen zur Verfügung stehenden Pkws… oder einen Schulbus?) und bediente man sich zudem auch noch recht ungeniert bei einzelnen anderen „Vorbildern“ (etwa gibt es hier statt ner „Red Queen“ halt nen „Blue Guy“). Was den Gesamteindruck noch einigermaßen rettet, ist der hohe Action-Gehalt sowie eine damit verbundene Form von Kurzweil. Ach, und „großartig“ übrigens, die einzigen beiden Überraschungen der ganzen Schose (Arnie = Pops = lieb & John Connor --> Baddie) bereits vorab im Trailer und sogar auf dem Haupt-Postermotiv zu ver(b)raten…
Alles richtig, kein Punkt, in dem ich dir widersprechen würde - und doch hatte ich tief im Herzen richtig Spaß mit dem Film und hätte schon jetzt Lust, ihn nochmal zu sehen. Auch wenn ein paar Comedynummern und das "I'll Be Back" weniger noch mehr gerettet hätten.
Deine Arnie-Seitenhiebe müssen übrigens doch gar nicht mehr sein, so oft wie du in letzter Zeit, inklusive diesem Film hier, eigentlich ganz zufrieden mit seiner Leistung warst. ;)
Deine Arnie-Seitenhiebe müssen übrigens doch gar nicht mehr sein, so oft wie du in letzter Zeit, inklusive diesem Film hier, eigentlich ganz zufrieden mit seiner Leistung warst. ;)
- Taran-tino
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Lol, ich schmeiss mich weg! In Spartacus fand ich ihn eigentlich noch ganz gut, für seine Rolle brauchte er aber auch nicht wirklich viel schauspielern. Macht der nicht auch in Suicide Squad mit?StS hat geschrieben:Jai Courtney´s Agent muss entweder ein Meister seiner Branche sein oder eine Menge schmutzige Geheimnisse in Hollywood kennen – ansonsten lässt sich einfach nicht erklären, wie er seinem ausdrucksarmen Schützling immer wieder solche „High-Profile-Parts“ an Land zu ziehen vermag. :
Jip, bis auf seine Frisur ging er in "Spartacus" tatsächlich - mit dem "Schauspielern" haste da natürlich Recht. Und ja, leider ist er in "Suicide Squad" ebenfalls dabei - aber immerhin als aufgedrehter aggressiver Typ. Ich denke, das bekommt er vielleicht einigermaßen passabel hin. Als emotionsarmer Nebendarsteller geht er an sich ja in Ordnung - siehe "Jack Reacher" - aber nicht, wenn man spielen können oder eine etwas mehrschichtige Ausstrahlung aufweisen muss. Als "Michael Biehn Nachfolger" in "Genisys" etwa ging er halt nahezu überhaupt nicht. Ein paar interessante Filme mit ihm muss/möchte ich mir aber trotzdem noch anschauen - wie "Unbroken", "the Water Deviner", "Felony" oder "Man Down"...Taran-tino hat geschrieben:Lol, ich schmeiss mich weg! In Spartacus fand ich ihn eigentlich noch ganz gut, für seine Rolle brauchte er aber auch nicht wirklich viel schauspielern. Macht der nicht auch in Suicide Squad mit?StS hat geschrieben:Jai Courtney´s Agent muss entweder ein Meister seiner Branche sein oder eine Menge schmutzige Geheimnisse in Hollywood kennen – ansonsten lässt sich einfach nicht erklären, wie er seinem ausdrucksarmen Schützling immer wieder solche „High-Profile-Parts“ an Land zu ziehen vermag. :
Die Frage wollte ich Taylor bei der PK zum Terminator stellen, kam aber leider net dran. Ein paar Tage später dann hatter sich ja massiv über genau diesen Trailerspoiler aufgeregt. Da hab ich mich schon geärgert, dass ich die PK mit der Frage net sprengen durfteAch, und „großartig“ übrigens, die einzigen beiden Überraschungen der ganzen Schose (Arnie = Pops = lieb & John Connor --> Baddie) bereits vorab im Trailer und sogar auf dem Haupt-Postermotiv zu ver(b)raten…
In diesem Sinne:
freeman
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Oh, da muss hier auch mal meine Meinung aus dem Tagebuch nachtragen. Sehe StS Kritikpunkte ebenfalls, wurde bei dem Film aber einfach zu gut unterhalten:
Warum ein Film wie "Jurassic World" im Kino dermaßen durchschlägt und ein Arnie mit seinen fast 70 Jahren in Bestform am Kino regelrecht absäuft mag sich mir nicht ganz erschließen. Beide Filme sind qualitativ auf gleicher Stufe anzusiedeln und verbeugen sich vor ihren Originalen ehrfürchtig. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass ein wandelnder Killerroboter wohl nicht mehr allzu viele Leute hinter dem Ofen hervor lockt, wo doch Roboter bereits etwas alltägliches geworden sind (zumindest im Industrie 4.0-Zeitalter). Trotzdem sollen dem neuen Terminator nicht die Qualitäten abgesprochen werden, die er auch tatsächlich besitzt: Auf der Habenseite steht ein Arnie, dem die Rolle immer noch wie gemeißelt auf der Stirn steht. Da sind die Neuzugänge in Form von Emilia und Jason Clarke, sowie Jay Courtney eher Nebensache (es bleiben auch allesamt eher blass). Die Geschichte bildet eine durchaus ansprechende Symbiose der ersten beiden zum Kult gewordenen Terminator-Filme. Zwar fehlt das Harte und Bedrohliche (vor allem aus T1) vollkommen und es wird ein eher humoristischer Grundton eingeschlagen, doch verpasst der Film nicht die Chance, die angestaubte Terminator-Franchise ins digitale Zeitalter zu übertragen und damit auch die Originalfilme in einem neuen Glanz erscheinen zu lassen. Dass hier eine Hommage die nächste ablöst, darf gerne verziehen werden. Immerhin sitzt der "Arnold-Grinst"-Gag immer noch. "Genisys" ist damit weniger ein für sich alleine stehender Film geworden, sondern vielmehr ein Bindeglied zwischen dem Hier und Jetzt und einem Damals, als der T-1000, dargestellt von einem unglaublich coolen Robert Patrick (heute von einem nicht minder coolen Byung-hun Lee), noch frisch und neu wirkte (und man muss es so sagen: Die CGI von heute lässt den T-1000 auch nicht besser aussehen).
Warum ein Film wie "Jurassic World" im Kino dermaßen durchschlägt und ein Arnie mit seinen fast 70 Jahren in Bestform am Kino regelrecht absäuft mag sich mir nicht ganz erschließen. Beide Filme sind qualitativ auf gleicher Stufe anzusiedeln und verbeugen sich vor ihren Originalen ehrfürchtig. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass ein wandelnder Killerroboter wohl nicht mehr allzu viele Leute hinter dem Ofen hervor lockt, wo doch Roboter bereits etwas alltägliches geworden sind (zumindest im Industrie 4.0-Zeitalter). Trotzdem sollen dem neuen Terminator nicht die Qualitäten abgesprochen werden, die er auch tatsächlich besitzt: Auf der Habenseite steht ein Arnie, dem die Rolle immer noch wie gemeißelt auf der Stirn steht. Da sind die Neuzugänge in Form von Emilia und Jason Clarke, sowie Jay Courtney eher Nebensache (es bleiben auch allesamt eher blass). Die Geschichte bildet eine durchaus ansprechende Symbiose der ersten beiden zum Kult gewordenen Terminator-Filme. Zwar fehlt das Harte und Bedrohliche (vor allem aus T1) vollkommen und es wird ein eher humoristischer Grundton eingeschlagen, doch verpasst der Film nicht die Chance, die angestaubte Terminator-Franchise ins digitale Zeitalter zu übertragen und damit auch die Originalfilme in einem neuen Glanz erscheinen zu lassen. Dass hier eine Hommage die nächste ablöst, darf gerne verziehen werden. Immerhin sitzt der "Arnold-Grinst"-Gag immer noch. "Genisys" ist damit weniger ein für sich alleine stehender Film geworden, sondern vielmehr ein Bindeglied zwischen dem Hier und Jetzt und einem Damals, als der T-1000, dargestellt von einem unglaublich coolen Robert Patrick (heute von einem nicht minder coolen Byung-hun Lee), noch frisch und neu wirkte (und man muss es so sagen: Die CGI von heute lässt den T-1000 auch nicht besser aussehen).
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Nach der vielen Häme die der Streifen einstecken musste, habe ich hier nicht viel erwartet. Letztlich muss man aber konstatieren, dass man freemans Wertungen durchaus ernst nehmen kann , denn der Film ist absolut unterhaltsam und auf einem ähnlich guten Niveau wie Teil 3. Zwar fand ich manche CGI-Effekte nicht unbedingt gelungen, und die Wendung in der Geschichte um John Connor war absolut nicht mein Ding, trotzdem wird die Terminator-Story gut und interessant weitererzählt, wenn auch nicht immer schlüssig. An der Action ist auch nicht allzu viel auszusetzen. Natürlich hätte diese blutiger ausfallen können und die Hatz mit dem Terminator beklemmender und spannender. Da das schon seit Teil 3 aber nicht mehr so ist, habe ich das aber auch nicht anders erwartet. Die Romanze ist total unglaubwürdig, bremst den Film dafür aber nicht aus.
Was ich tatsächlich nicht erwartet hätte, dass Arnie noch mal so rockt. Mir hat er jedenfalls als Terminator eine Menge Freude bereitet und einige Szenen waren wirklich angenehm witzig.
Terminator: Genisys ist sehr unterhaltsames SciFi-Actionkino, welches einfach mit den übermächtigen ersten zwei Teilen zu kämpfen hat. Mir hat "Terminator: Genisys" weit besser gefallen als der unsympathische "Terminator: Erlösung".
Was ich tatsächlich nicht erwartet hätte, dass Arnie noch mal so rockt. Mir hat er jedenfalls als Terminator eine Menge Freude bereitet und einige Szenen waren wirklich angenehm witzig.
Terminator: Genisys ist sehr unterhaltsames SciFi-Actionkino, welches einfach mit den übermächtigen ersten zwei Teilen zu kämpfen hat. Mir hat "Terminator: Genisys" weit besser gefallen als der unsympathische "Terminator: Erlösung".
Emilia Clarke was relieved when Terminator: Genisys failed
While speaking with Vanity Fair, the actress spoke of the troubled production on SOLO: A STAR WARS STORY, before turning attention to the even more chaotic production of TERMINATOR: GENISYS. Emilia Clarke said that she saw her Game of Thrones director Alan Taylor get "eaten and chewed up on Terminator. He was not the director I remembered. He didn’t have a good time. No one had a good time." In fact, the production was so disastrous that the crew of FANTASTIC FOUR (and you remember what a gem that was), which was filming nearby around the same time, allegedly even had jackets made which read: AT LEAST WE'RE NOT ON TERMINATOR. Yikes. This wasn't an experience which Emilia Clarke was eager to repeat, so when TERMINATOR: GENISYS under-performed at the box-office, the actress admitted that she was "relieved" that she wouldn't need to return for any sequels.*
(Joblo.com)
* We, the fans/audience were too. You were bad in that role / far from good movie.
Sie hat mit dem Statement die Tür aufgemacht - ich bin nur durchgegangen. 8-)kami hat geschrieben:Ach Gott, ich war ja von ihrer Darbietung auch nicht gerade begeistert, aber es gibt doch auch keinen Grund, da nach drei Jahren noch nachzutreten.StS hat geschrieben:We, the fans/audience were too. You were bad in that role / far from good movie.
Sie denkt nicht gern daran zurück und ist froh, dass sie in der Fortsetzung nicht dabei ist ist... damit steht sie nunmal nicht allein da.
Hab ihr quasi nur beigepflichtet. ;)
Hayden Christensen (z.B.) bekommt bis heute auch noch regelmäßig sein Fett weg, weil er ne geschätzte Figur verhunzt hat. Und Jai Courtney? Nunja...
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