Filmtagebuch: StS
Moderator: SFI
An sich ist „Hard Target 2“ ein belangloser DtV-Action-Flick – konkret mit seinem 1993er „Vorgänger“ in Verbindung gebracht sogar ein zeitweise echt ärgerlicher. Gar richtig peinlich ist die Einbindung weißer Tauben geraten: Der Hauptprotagonist „lebt mit einigen zusammen“, die in seinem Schlafzimmer frei herumflattern – und pünktlich zum Showdown fliegen auch welche in Zeitlupe direkt vor ihm durchs Bild. Uff. Apropos Finale: Jenes ist enttäuschend lahm geraten – samt CGI-Beigaben und dem Ober-Baddie, der plötzliche eine Waffe zückt, die er im ganzen Film noch nicht genutzt hat: So ein Ding, wie Lance im ersten Teil hatte. Warum? Nicht, weil es irgendeinen Sinn ergibt – sondern weil man sonst noch stärker denken könnte, man schaue sich eventuell gerade „the Condemned 3“ an. Oder „Surviving the Game 2“ – zumal es hier auch ein Vater/Sohn-Jägergespann gibt…
Auf Sozialkritik wird dieses Mal komplett verzichtet, die „ich bin für den Tod meines Freundes verantwortlich und kämpfe, um seiner Familie ein Strandhaus zu kaufen“-Plotbasis ist banal – während der „MMA“-zentrierte Einstieg immerhin für ein paar nette Fights zu gebrauchen ist. Scott Adkins sorgt im Verlauf für einige ansehnliche Kicks – hat aber nicht gerade viel Ausstrahlung – Robert Knepper zieht seine übliche „Schurken-Nummer“ ab und Rhona Mitra sollte lieber weniger Zeit bei Schönheits-Ärzten verbringen (zumindest wenn es um ihr Gesicht geht). Generell ist anzuführen, dass die Hetzer einen recht mauen (Klischee-) Haufen bilden – inklusive Temuera Morrison, der einfach lange nicht so cool ist wie Arnold Vosloo. Und die sich anbahnende Love-Story zwischen Adkins und einer Einheimischen hätte man sich ebenfalls getrost sparen können: Gerade die Szenen strecken den Ganze regelmäßig…
Das Beste an dem Film sind zweifelsohne die Schauplätze: Da haben die Location-Scouts und Drohnen-Kameraleute tolle Arbeit geleistet. Dass alles nun hell und farbenfroh statt düster, gritty und atmosphärisch ist, verbuche ich persönlich als ein „zweischneidiges Schwert“. Roel Reiné´s Regie ist gewohnt solide und „glatt“, der generelle Look „wertiger“ als das Budget erwarten lassen würde – so wie fast immer bei dem Holländer halt. Leider ist die Action meist vergleichsweise unspektakulär – die Menschenjagd vorhersehbar und nie packend oder spannend. Schwache Dialoge, keine vernünftig ausgearbeitete Charaktere und dümmliche Momente gehören indes ja schon zur Gewohnheit – leider. Im Gegensatz zu John Woo´s Werk gibt es überdies keine in Erinnerung verbleibende Szenen, keine „Emotionen“ – und mit rund 100 Minuten ist der Streifen außerdem knapp 15 zu lang geraten…
Fazit: „Hard Target 2“ ist ein austauschbar-generisches, eher unaufregendes DtV-Sequel mit einem netten Look und einigen soliden Momenten. Einigen mag das genügen – sofern man keine echten Ansprüche stellt. Zum 1x-Ansehen reicht´s. Zumindest macht der Film Lust auf zwei Sachen: Eine Reise nach Asien sowie darauf, sich das Original mal wieder anzusehen…
Ich bin mal gnädig:
Mit der britisch-südafrikanischen Co-Produktion „Outpost 37“ hat der hauptberufliche „Visual Effects Supervisor“ Jabbar Raisani 2014 sein Spielfilm-Regiedebüt abgeliefert: Ein Low-Budget-Sci-Fi-Actioner im „Found Footage“ Stil. Letzterer Ansatz wurde recht gut umgesetzt – allerdings ohne dass der eine oder andere damit verknüpfte Logik-Platzer (speziell am Ende) verhindert werden konnte. Redselig wird der Alltag einer Gruppe Soldaten im Titel-gebenden Camp dokumentiert – wobei zahlreiche Interviews und Text-Tafeln regelmäßig dazu genutzt werden, die generell relativ dünne Story immer wieder zumindest etwas anzureichern. Vernünftige Charakterzeichnungen sucht man ebenso vergebens wie echte Sympathieträger, Spannung oder eine wahrhaft bedrohliche Atmosphäre. Die kostengünstigen CGIs schwanken in ihrer Qualität – zum Finale hin gibt´s immerhin ein paar überzeugende – und die außerirdischen Invasoren sehen unfreiwillig amüsant nach „Gummi“ aus. In Sachen Action werden dem Publikum indes B-Movie-typische (solide umgesetzte) „Ballereien in der Steppe“ geboten – worüber hinaus durchaus einzelne interessante Ideen in diesem hin zu einer (Möchtegern-)Kreuzung aus „Restrepo“ und „Starship Troopers“ tendierenden Streifen zu verzeichnen sind. Leider aber mangelte es dem Ganzen sowohl an einer besser ausgearbeiteten Skript-Vorlage als auch an umfangreicheren finanziellen Möglichkeiten…
sehr knappe
Produziert von Timur Bekmambetov („Wanted“) sowie hauptsächlich via „Skype“-Sessions zwischen den damals in separaten Zimmern eines Hauses in Santa Clarita einquartierten Hauptdarstellern gedreht, wartet Regisseur Levan Gabriadze´s hierzulande unter dem Titel „Unknown User“ veröffentlichter, sich vollständig „in Echtzeit“ auf einer Desktop-Oberfläche abspielender Low-Budget-Mystery-Horror-Thriller „Unfriended“ (2014) mit einer extrem zeitgemäßen Variante klassischer Genre-Stoffe á la „Prom Night“ oder „I know what you did last Summer“ auf, welche sowohl reichlich Kino-Zuschauern als auch der Mehrheit der Kritiker zuzusagen wusste…
Zugegeben, das Konzept ist nicht ganz neu – siehe z.B. den 2012er Kurzfilm „Noah“ oder Nacho Vigalondo´s „Open Windows“ – aber es funktioniert prima, mutet immernoch „frisch“ an und bindet die modernen Medien bestens ein (so wie sie heutzutage von Personen wie den Gebotenen auch tatsächlich genutzt werden). Die Charaktere werden glaubhaft eingeführt, ihre Interaktionen wirken authentisch – unabhängig dessen, dass sie nicht gerade „reichhaltig“ gezeichnet wurden und es durchweg keine Sympathieträger gibt. Die Intention, nicht vorrangig auf „billige Jump-Scares“ zu setzen, ist positiv zu registrieren – worüber hinaus auch einige wichtige Themen (allen voran „Cyber-Bullying“ sowie potentielle Folgen von Dingen, die man im Internet postet) adressiert werden…
Kurzum: „Unfriended“ ist zwar kein hochgradig spannender – wohl aber ein reizvoller, handwerklich überzeugender Genre-Vertreter mit einigen durchaus „effektiven“ Momenten…
„Macbeth“: GB-Frankreich-USA 2015. Königsputsch, Mystik, Schmerz, Irrsinn, Matsch und Blut in Schottland. Mit seinem zweiten Spielfilm (nach dem 2011er Crime-Drama „Snowtown“) hat der australische Regisseur Justin Kurzel die weit über 50. Adaption des klassischen William Shakespeare Stoffes realisiert – und das in einer inhaltlich reduzierten, primär auf seine Hauptprotagonisten konzentrierten Form. Das Land (mit all seinem Regen, Nebel und aufgeweichten Boden) wird als ein „lebensunfreundlicher“, allerdings von der Naturkulisse her imposanter Ort dargeboten, die Farbpalette ist angepasst düster und die Schlachten schonungslos brutal. Cinematographer Adam Arkapaw hat grandiose Bilder komponiert und eingefangen, das Sounddesign ist klasse und der Score nicht weniger überzeugend. Ergänzt um die wunderbare alte Sprache sowie anstandslos agierende Darsteller (à la Michael Fassbender, Marion Cotillard, Paddy Considine, Sean Harris und David Thewlis) ergibt das Ganze „unterm Strich“ ein kraftvolles, sehenswertes Werk – und das auch für all jene, welche mit der Geschichte an sich bereits vertraut sind…
Unabhängig dessen, dass es dem Streifen wahrlich nicht an altbekannten Klischees, Genre-Versatzstücken und vorausahnbaren „Jump Scares“ mangelt, ist dem deutschen Regisseur Simon Verhoeven mit „Unfriend“ (aka „Friend Request“) ein überraschend unterhaltsamer übernatürlicher Horror-Thriller gelungen, der im schönen Kapstadt gedreht wurde sowie u.a. mit solide agierenden Jungdarstellern, stimmungsvollen Bildern und so einigen „creepy-effektiven“ Momenten aufwartet: Ein inhaltlich zum Teil etwas „holpriges“ und nicht sonderlich originelles Werk, das nichtsdestotrotz kurzweilig sowie den Beweis erbringend daherkommt, dass auch heimische Filmemacher „unter den richtigen Umständen“ international konkurrenzfähige Kost abliefern können…
Dank O-Ton-Vorstellung bin ich nun doch in den „Kino-Genuss“ von Greg Tiernan´s und Conrad Vernon´s „R“-rated Animationskomödie „Sausage Party“ gekommen: Auf einer Story des Gespanns Seth Rogen, Evan Goldberg und Jonah Hill basierend, bietet dieser überaus zügellose, politisch unkorrekte, gewalttätige sowie randvoll mit Schimpfwörtern, sexuellen Motiven und akzentuierten Klischees bestückte Streifen dem geneigten Betrachter eine ebenso wahnwitzig-einfallsreiche wie willkommene Abwechslung gegenüber all den gängigen „Kiddie-Zeichentrickfilmen“ da draußen. Anspruchsvoll ist das Ganze zwar nicht – aber dennoch gibt es neben diversen Popkultur-Zitaten auch Konsumkritik, metaphysische Fragen sowie einen deutlichen Appell für Toleranz (bspw. in Sachen Religion und Sexualgesinnung) zu verzeichnen. Nicht jeder Gag sitzt – aber bei einer solch hohen Dichte fällt das nicht unbedingt ernsthaft ins Gewicht. Zudem ist die Grundidee („das Leben, Leiden und grausame Sterben unserer alltäglichen Konsumgüter“) originell und verfügen die präsentierten Figuren durchaus über einen bestimmten Charme. Wer also u.a. mit einer durchgeknallten Intimdusche als Baddie, gewissen deutschen Nazi-Lebensmitteln, Meat Loaf´s „I will do anything for Love“, einem „Stephen-Hawking-Kaugummi“ (samt „Terminator 2“-Anspielung) und einer einem geradezu „die Sprache verschlagenden“ finalen Massen-Orgie „klarkommt“ – für den dürfte das Werk ein großer Spaß sein. Ich selbst habe mich jedenfalls prächtig amüsiert…
U.a. von Greg McLean („Wolf Creek“) produziert, handelt es sich bei „Crawlspace“ (2012) um ein ordentliches australisches B-Movie des „hauptberuflichen“ Special-F/X-Spezis Justin Dix, welches sich fast ausschließlich in den Wartungs- und Lüftungsschächten einer „Area 51“-artigen unterirdischen militärischen Forschungsstation entfaltet. Was als ein an „Aliens“ erinnerndes „Creature Feature“ beginnt, entwickelt sich jedoch schon bald hin zu einem mit diversen Offenbarungen und fiesen Halluzinationen aufwartenden Horror-Trip, bei dem die „Scanners“-Filme unverkennbar Pate standen. Originell mutet das Ganze zu keiner Zeit an – allerdings wird einem (zusätzlich zu so einigen netten Entdeckungen und inhaltlichen Entwicklungen) genügend Action und Gewalt geboten, so dass der geneigte Genre-Fan insgesamt absolut solide auf seine Kosten kommt. Die beiden Leads – also die schmucke Amber Clayton und der einen echt furchtbar miesen Team-Führer verkörpernde Ditch Davey – machen ihre Sache anständig, das Tempo ist straff und das Setting mutet durchaus klaustrophobisch an (obgleich meist etwas zu ungünstig hell ausgeleichtet). Alles in allem ein Low-Budget-Streifen aus „Down Under“, den man sich ruhig mal anschauen kann…
„Life on the Line“ (2015) sollte eine ehrenhafte Lobeshymne auf den Beruf des „Lineman“ werden, der in den USA für die Instandhaltung der Hochspannungsleitungen bzw. des Starkstromnetzes zuständig ist: Ein überaus gefährlicher Job für „echte Männer“, der filmisch bislang noch nicht sehr prominent in den Fokus gerückt wurde. Daran wird aber auch diese Veröffentlichung von Regisseur David Hackl („Saw 5“/„Red Machine“) nichts ändern, die ebenso vorhersehbar und melodramatisch wie reich an Pathos, Klischees und unsubtil konstruierten Nebenplots daherkommt. Menschliche Schicksale werden miteinander verknüpft, traumatische Erlebnisse aufgearbeitet sowie allerlei Probleme angegangen – und „natürlich“ mündet das alles in einem gängigen Katastrophenfilm-Finale, welches u.a. ein völlig überflüssiger Tages-Countdown bereits von Anfang an ankündigt. Gegen die schwache Drehbuchvorlage hatte die an sich durchaus brauchbare Besetzung (John Travolta, Kate Bosworth, Devon Sawa, Gil Bellows, Julie Benz, Sharon Stone) nie eine ernsthafte Chance – worüber hinaus es der Produktion an den finanziellen Mitteln mangelte, um ein wirklich beeindruckendes Unwetter- Schrägstrich Unglücks-Szenario zu arrangieren. Am Ende gibt es dann noch einen Hinweis auf die „Fallen Linemen Foundation“ sowie ein paar Bilder und Angaben zu einigen der „in the line of duty“ ums Leben gekommenen Vertreter der betreffenden Berufsgattung – was in gewisser Weise den unvorteilhaften Eindruck eines Werks komplettiert, das mich unweigerlich an ein nicht gerade befriedigendes „Made for TV“-Movie erinnert hat…
gute
Bei „Angry Birds“ (2016) haben wir es mit einer Kino-Animationsfilm-Adaption der erfolgreichen „Artillerie“-Computerspiel-Reihe des finnischen Entwicklerstudios „Rovio Entertainment“ zutun. Herausgekommen ist dabei eine unterhaltsame Action-Adventure-Comedy, die mit so einigen netten Gags und Einfällen sowie sympathischen, von Leuten wie Jason Sudeikis, Josh Glad und Bill Hader gut gesprochenen Figuren aufwartet, die in einer ebenso vorhersehbar wie einfach gestrickten Geschichte eingebettet agieren und im Zuge dessen (alles in allem) für einen kurzweilig-harmlos-spaßigen Zeitvertreib sorgen…
Bei „the Boy next Door“ (2015) haben wir es mit einem belanglos-öden Thriller von „Regie-Grobmotoriker“ Rob Cohen („xXx“) aus der „Blumhouse“-Produktionsschmiede zutun, bei dem im Grunde nichts zufrieden stellt – angefangen bei den Darstellern (allen voran Ryan Guzman, Jennifer Lopez und Kristin Chenoweth) über die Handlung („reife Frau“ lässt sich auf einen „Jüngling von nebenan“ ein und wird fortan von eben jenem „terrorisiert“) bis hin zu der Inszenierung an sich. Logiklöcher, unfreiwillige Komik, Klischees und Langeweile zeichnen diesen Streifen aus, der zudem eher wie ein Made-for-TV-Movie (anstelle einer Kino-Veröffentlichung) anmutet. Und ich „liebe“ ja Werke, in denen unmittelbar zu Beginn quasi „mit dem Zaunpfahl“ der Ausgang des Ganzen „angekündigt“ wird: Im Vorliegenden unterhalten sich da zwei Personen in einer Scheune, in der ein schwerer Trecker-Motor (entsprechend „unsubtil“ ins Bild gerückt) über ihren Köpfen an einer Kette hängt…
gute
Bei der 2014er Produktion „Left Behind“ haben wir es mit dem Remake einer erfolgreichen evangelikalen Bestseller-Adaption aus dem Jahr 2000 zutun. In erster Linie geht es um „das Jüngste Gericht“ und ein Passagierflugzeug, das entweder abzustürzen oder bei der Landung zu verunglücken droht. Geflogen wird letzteres von einem Kapitän mit dem „großartigen“ Namen Ray Steele, der von einem fast schon bemitleidenswerten Nicolas Cage verkörpert wird. Das zugrunde liegende Drehbuch ist in nahezu allen Bereichen grobschlächtig-unsubtil und schwach – also Dialoge, Charakterzeichnungen, Handlungsabläufe etc. – was so im Grunde ebenfalls für die Regiearbeit Vic Armstrongs gilt. Ich frage mich eh, wer es wirklich für eine gute Idee hielt, ausgerechnet einem Stunt-Profi den Job zu geben, der zuvor einzig den „nicht gerade filigranen“ 1994er Dolph Lundgren Streifen „Joshua Tree“ abgeliefert hat...
Nunja, auf jeden Fall nimmt sich der Streifen viel zu ernst – unabhängig dessen, dass es eine Menge „unfreiwillige Komik“ zu verzeichnen gibt (wozu ich einen bestimmten christlichen Pop-Song einfach mal mitzähle) – entfalten sich die Geschehnisse unaufregend träge, sieht man dem Werk sein zu geringes Budget an allen Ecken und Enden an und wirken die präsentierten „religiösen Personen“ eher „unbehagend“ als „vorbildlich“ (mit Ausnahme eines Muslimen, der allerdings nicht „errettet“ wird, was schon ein Stück weit „herabwürdigend-zynisch“ anmutet). Im Gegensatz zu so manch anderem „Faith-based Movie“ ist der Film aber immerhin noch einigermaßen „erträglich“ – etwa wenn man ihn einfach als eine Parodie auf gängige Weltuntergangs- oder „Flugzeug-in-Not“-Flicks ansieht. Und noch 'ne persönliche Anmerkung: Gern dürfte es in der Realität mehr schmucke Stewardessen ähnlich der hier zu sehenden Nicky Whelan geben… ;)
„Precious Cargo“ (2016) ist ein weiterer uninspiriert verfasster und heruntergekurbelter Action-Thriller aus dem Hause „Emmett/Furla/Oasis Films“: Eine gleichermaßen banale wie klischeehafte Angelegenheit für ein „Kernpublikum“, dem bei der Wahl seiner Unterhaltung solche Eigenschaften wie Originalität und Qualität nebensächlich bis völlig egal ist. Zwar gibt sich das Werk bewusst „locker-lässig“ – aber bei solch mauen Ideen und Dialogen wie den vorliegenden stellt sich der gewünschte zugehörige „Effekt“ (auf Seiten des Zuschauers) nie wirklich ein. Im Bereich der Besetzung machen Mark-Paul Gossellaar und Daniel Bernhardt ihre Sache jeweils annehmbar, schlafwandelt Bruce Willis mal wieder seinem Paycheck hinterher, kommt Claire Forlani meist unsympatisch und unattraktiv 'rüber und verkörpert die hübsche Jenna B. Kelly eine unterhaltsam streitfreudige Scharfschützin. Die gewählten Kulissen und Landschaften Mississippis sind nett anzusehen und einzelne Action-Momente (wie etwa eine Boots-Verfolgungsjagd) an sich durchaus brauchbar – werden aber nicht allein nur von so manchem lahmen „Twist“ und Metapher (u.a. mal wieder Schach) klar negativ überlagert. Zudem wirkt die Lauflänge (obgleich sie nur 90 Minuten beträgt) mehrfach unvorteilhaft „gestreckt“ – oft durch ausgedehnte, teils mit auffälliger „Schleichwerbung“ für ein bestimmtes Hotel versehene Szenen-Übergänge – kommt nie Spannung auf und gibt es obendrein noch eine unschöne „misogyne Ader“ zu verzeichnen, die in der Form echt nicht hätte sein müssen…
Neun Jahre nachdem „Child´s Play“-Schöpfer Don Mancini als Regisseur und Drehbuchautor mit „Seed of Chucky“ höchstpersönlich den absoluten Tiefpunkt der Franchise vorgelegt hat, gelang ihm 2013 in Gestalt des nunmehr fünften Sequels „Curse of Chucky“ eine unerwartet gelungene Fortsetzung, die merklich düsterer und weniger humorvoll als ihre beiden Vorgänger daherkommt. U.a. mit einem atmosphärischen Setting, einigen schicken visuellen Einfällen (unter ihnen ein paar nette Kamera-Bewegungen sowie punktuell verwendete Farben inmitten von Schwarzweiß-Rückblenden), einer Reihe cooler „Money Shots“ (á la ein Sturz aus dem ersten Stock in Zeitlupe) und einer herausragend starken Hauptdarstellerin (Fiona Dourif) aufwartend, weiß der Film den geneigten Fan recht ansprechend zu unterhalten – auch wenn man ihm sein eingeschränktes Budget ab und an ansieht, Chucky selbst nicht immer optimal überzeugend in Szene gesetzt wurde und das Ganze „vom Ton her“ durchaus ein Stück weit „holprig“ geraten ist (gerade die letzten Minuten heben sich in der Hinsicht merklich vom Vorangegangen ab). Kurzum: Ein solider, als „kleiner B-Movie-Genre-Happen“ absolut brauchbarer Streifen…
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