Filmtagebuch: gelini71

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Beitrag von Vince » 24.12.2016, 09:14

Ich finde, dieser Oscar-Mief verfliegt nach einer gewissen Zeit, wenn der Kontext und die Drehumstände nicht mehr so im Bewusstsein sind. Viele sehr kalkulierte Produktionen aus dem Hollywood der 40er und 50er gelten heute mitunter gerade deswegen sogar als Klassiker, weil sie eben ein schönes Zeitdokument darstellen und aufzeigen, wie Hollywood damals funktioniert hat. Was LAC angeht, den habe ich sicher schon zehn Mal gesehen und verloren hat er für mich kein Stück, im Gegenteil, er hat immer wieder aufs Neue seine Klasse bewiesen.

Dass man nicht in den neuen Star Wars will oder Marvel XY, kann ich absolut nachvollziehen, aber diese Sorte Film muss einem doch nicht den Blick verstellen auf all die guten Sachen. Einfach mal einen Blick an den großen Brüllaffen vorbei riskieren, da gibts ganz feine Sachen.

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Beitrag von gelini71 » 24.12.2016, 09:18

Dass man nicht in den neuen Star Wars will (...) kann ich absolut nachvollziehen
Ich nicht - ich bin doch Star Wars Fan :lol:
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Beitrag von McClane » 24.12.2016, 10:16

"L.A. Confidential" bin ich total beim Vince, auch schon zig Mal gesehen und jedes Mal von neuem begeistert. Oscar-Bait sehe ich da auch nicht drin. Das ist, trotz guter Darsteller und gediegener Ausstattung, doch teilweise schon sehr abgründig und ein klassischer Hard-Boiled-Genrefilm in sehr edlem Gewand, also jetzt nicht unbedingt das, was mit Blick für die Academy gedreht wird.

Kann man nirgendwo mit dem ganzen Oscar-Bait vergleichen, in dem sporadische jede Krankheit und Behinderung abgearbeitet wird, damit sich jeder Star auf Oscarsuche noch mal als Rain Man oder Simple Jack versuchen kann. Auch diese Starts kurz vor Jahresende, damit man noch schnell genug Aufmerksamkeit einfährt, ist IMO auch erst in den letzten 10 Jahren aufgekommen.
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Beitrag von gelini71 » 26.12.2016, 07:22

Die Insel

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Der Stilbruch nach ziemlich genau der Hälfte ist immer noch der krasseste der Filmgeschichte und sorgt bis heute dafür das manche den Film nicht mögen. Die Action Materialschlacht in der zweiten Hälfte ist schon teilweise etwas too-much, unterhält aber prima und mit dem CGI Gedöns hat man sich auch zurückgehalten (oder es sieht einfach richtig gut aus - k.A.). Die zum Produktionszeitpunkt in Mode gewesenen Wackelhandkamera ist immer noch nervend, die penetrante Schleichwerbung finde ich eher lustig. Unterm Strich immer noch ganz unterhaltsam und anschaubar.
:liquid7:
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Beitrag von SFI » 26.12.2016, 14:55

Das beste an dem Film ist der Score.
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Beitrag von gelini71 » 26.12.2016, 15:37

Ganz so negatic sehe ich das nicht, er ist unterhaltsam mehr nicht. Gab ja damals so einige Enttäuschte Stimmen das dies hier ein hohler Actionfilm sei und diese ganze Thematik um Klone / ewiges Leben nur so eine Nebenhandlung sein. mein Argument ist dabei immer das gleiche: Leute - das ist ein Film von Michael Bay, was habt ihr erwartet ? :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von Wallnuss » 26.12.2016, 16:44

Sehe den deutlich stärker, dass ist ein wirklich cleverer und wohl durchdachter Sci-Fi-Actioner lauter guter und teilweise sehr guter Ideen, der visuell sicher zu Bays besten Arbeiten gehört. Flach ist der überhaupt nicht und hohl sowieso nicht, meist eher das Gegenteil.

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Beitrag von gelini71 » 26.12.2016, 17:24

Ich bezog mich auf eine alte Diskussion im alten Vision Forum :wink: Da waren so ein paar Kameraden die rumgemotzt haben von wegen "flache Handlung" oder "dumme Action" und irgendeiner (k.A. wer das damals war) hat sich über den Stilbruch in der Mitte mockiert, so von wegen "genialer SciFi Film und dann auf einmal 08/15 Action" :lol:
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Beitrag von Wallnuss » 26.12.2016, 23:07

Haha, auch gut. Ja, die Beobachtung wurde häufig gemacht, was nur zeigt, dass falsche Beobachtungen sich eben auch erstaunlich oft häufen können. :D Finde den Stilbruch verhältnismäßig gering, The Island ist eben einfach ein sehr gut strukturierter Sci-Fi-Film und wunderbar schlüssig und kohärent entwickelt.

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Beitrag von gelini71 » 27.12.2016, 04:26

Gefährliche Brandung

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Wie bei Frau Bigelow gewohnt Optisch immer noch ein Brett, die Kameraführung (wie immer) ungewöhnlich. Den Mut die Rolle des Bad Guy mit dem damaligen Frauenliebling Patrick Swayze zu besetzen mußte man auch erst einmal haben - ich erinnere mich noch zu gut an die damals bösen Komentare im Kino von der Weiberfront die durchweg auf "Scheißfilm !" rausliefen, schließlich war "ihr Patrick" hier weder schön noch liebenswert :lol: (und getanzt hat er auch nicht - so eine Frechheit). Zwar rockt der Film nicht mehr so wie vor 25 Jahren (der ist jetzt also auch schon 25 Jahre alt - Kinder wie die Zeit vergeht) aber ein sehenswerter und vor allen ungewöhnlicher Thriller abseits des 08/15 Schemas ist er immer noch.
:liquid7:
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Beitrag von Wallnuss » 27.12.2016, 11:58

Den halte ich heute noch für ein Genre-Meisterwerk. Mindestens 2 Punkte mehr. Die 7 behalte ich mir dann für das Remake vor - und ich meine nicht die titelgleiche Neuverfilmung, sondern den ersten Fast & Furious. :lol:

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Beitrag von gelini71 » 29.12.2016, 15:10

Running Scared

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Kommen wir zu einem der größten Hypetiteln im alten Visionforum: "Running Scared". Warum Hype ? 1. Steelbook (damals was besonders) 2. billig (da von EMS) 3. sehr brutal mit FSK 16 Freigabe. Schon war der Herdentrieb am laufen, wirklich jeder hatte den Film (inklusive Diskussion "ist der mit FSK 16 wirklich uncut ?").
Jetzt nach einigen Jahren muß man zugeben das der Film zwar optisch immer noch ein ziemliches Brett und auch die Brutalität für FSK 16 wirklich außerordentlich ist, die Handlung ist aber extrem konstruiert. Was da alles an Zufällen innerhalb von einer Nacht zusammenkommt hat schon was Märchenhaftes. Ganz anschaubar, aber vom damaligen Hype ist bei mir nicht mehr viel übrig...
:liquid5:
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Beitrag von SFI » 29.12.2016, 15:20

Ich fand den bei der Erstsichtung granatenstark. Der Twist war zudem sehr geil. Das SB hatte ich freilich auch. :lol:
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Beitrag von Vince » 30.12.2016, 15:05

Was da alles an Zufällen innerhalb von einer Nacht zusammenkommt hat schon was Märchenhaftes.
Kunststück, da der Film doch nun mal auch ein urbanes Märchen sein soll. Oder wie erklärst du dir die Knusperhäuschenhexenschatten in der Wohnung des Kinderschänderpärchens?

Ich find den nach wie vor OK. Hab mir allerdings auch damals schon meine eigene Meinung gebildet und auf den Hype keinen Cent gegeben. ;)

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Beitrag von gelini71 » 30.12.2016, 17:18

Knusperhäuschenhexenschatten
Wie kommt man nur auf solche Worte ? :lol:
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Beitrag von SFI » 31.12.2016, 03:27

Ein wirklich schönes Wort. :D
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Beitrag von gelini71 » 31.12.2016, 04:50

In the Line of Fire

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Ohne Frage - Handwerklich perfekt gemacht und das man den Fokus nicht auf vordergründige Action gelegt hat ist auch mal schön. Der Zahn der Zeit hat aber auch diesem Film nicht gut getan. Der Erzählstil war schon 1993 eher Old School und wirkt heute fast schon langatmig bis langweilig. Die damals neu gefeierten CGI Effekte und Hintergrundprojektionen wirken heute eher lachhaft, unfreiwillig komisch wird es im Luxushotelzimmer das unübersehbar ein Studiobau mit Fototapette als Fensteraussicht ist :lol: . John Malkowich als Bad Guy ist ja schon ein Selbstläufer, aber ihm schaue ich dabei immer gerne zu. Rene Russos Deutsche Syncrostimme ist hier auch geil - weil nicht ihre übliche, schade das Dagmar Heller nicht ihre Stammstimme ist.
Wenn ich ehrlich bin hatte ich den spannender in Erinnerung.....
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Beitrag von Vince » 31.12.2016, 12:50

Ich nenn dich jetzt nur noch den 5-Punkte-gelini. ;)

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Beitrag von gelini71 » 31.12.2016, 13:27

ich kann ja auch nicht dafür..... :cry:
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Beitrag von Vince » 31.12.2016, 14:01

Passt schon, hab den auch nie als Überkracher empfunden und jetzt auch länger nicht gesehen... aus der Erinnerung würde ich 7 geben, könnte aber inzwischen auch abgebaut haben.

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Beitrag von SFI » 31.12.2016, 14:44

Ging bei mir nie über mittleren Unterhaltungswert hinaus.
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Beitrag von gelini71 » 01.01.2017, 08:47

Der Stoff aus dem die Helden sind

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Die Geschichte der Raumfahrt fand ich schon als Kind spannend und bis heute hat sich die Faszination zu diesem Thema bei mir gehalten. Neben der HBO Serie "From the Earth to the Moon" sowie der BBC Serie "Wettlauf zum Mond" gehört dieser Film zu meinen Lieblingen zu diesem Thema. Episch breit wird hier von den Anfängen der US Raumfahrt erzählt, trotz der sehr langen Laufzeit (über 3 Stunden - ohne Pause) geschieht dies unterhaltsam und locker und ohne große Längen, sieht man mal vom etwas schwerfälligen Anfang in der ersten halben Stunde ab. Helfen tun dabei natürlich die vielen namhaften Schauspieler, einem Dennis Quaid, Ed Harris oder Jeff Goldblum schaut man immer gerne zu.
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Beitrag von gelini71 » 02.01.2017, 04:26

München

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Den Vorwurf das Spielberg hier Tatsachen etwas zu frei interpretiert und einiges dazu erfunden hat greift etwas falsch - denn dann müßte man diesen Vorwurf jedem Film der nach Tatsachen gedreht wurde machen, einfach weil Dramaturgisch nicht anders möglich. Sieht man ihn rein als Politthriller funktioniert er ganz gut, auch wenn Spielberg Spannung vergessen hat - mitfiebern ist nicht, lediglich die Wandlung der Hauptfigur sorgt für etwas Intresse beim Zuschauer.
Feststellen kann man das dies der wohl brutalste Spielberg ist, ich kenne jedenfalls keinen anderen Film von ihm der so blutig und Gewaltvoll ist. Und Sex sowie nackte Haut gibt es auch noch - Holla, was ist aus dem Familienfilmer geworden ? :lol: Die offensichtlichen Filmfehler sind da schon von anderem Kaliber: Der Kameraman ist durchweg immer in Spiegelungen zu sehen und die Szenen auf Zypern sind eindeutig in Malta gedreht worden, gut zu erkennen an den Mata typischen gelben Linienbussen. :wink:
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Eben so durchschnittlich wie alle seine Filme. :lol:
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Beitrag von gelini71 » 02.01.2017, 08:58

Handwerklich kann man dem Mann nix vorwerfen. Szenenaufbau, Kameraführung, Schnitt / Montage und Einbindung von Soundtrack ist bei ihm immer absolut Fehlerfrei und perfekt.
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Beitrag von Wallnuss » 02.01.2017, 11:43

Aber auch immer uninspiriert, berechnend. Konturlos und durchschnittlich eben. Spielberg ist schon seit Mitte der 80er in der Belanglosigkeit verschwunden.

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