Filmtagebuch: SFI
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- LivingDead
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Die Unfassbaren 2
In der Tat unfassbar, wie man nach dem ansprechenden Erstling solch ein mieses und hölzernes Drehbuch entwerfen konnte. Dazu gesellt sich eine neue Reiterin, die neben einer grauenhaften Synchro, mit noch allerlei dämlichen Dialogen aufwartet. Für einige nette magische Einfälle reicht es noch für:
In der Tat unfassbar, wie man nach dem ansprechenden Erstling solch ein mieses und hölzernes Drehbuch entwerfen konnte. Dazu gesellt sich eine neue Reiterin, die neben einer grauenhaften Synchro, mit noch allerlei dämlichen Dialogen aufwartet. Für einige nette magische Einfälle reicht es noch für:
Fratzengulasch
Versteh ich schon, ist halt sehr generisch geworden, die Chose. Ich hab trotzdem immer noch Spaß dran. Zumindest die Szene mit dem Nonnenbild fand ich auch konzeptionell sehr gut, damit haben die mich schon gekriegt.
Da mich bei diesem Film die Wahrnehmung anderer Zuschauer bezüglich einer Szene sehr interessiert: Hattest du auch das Gefühl, der als Hund verkleidete Crooked Man am Fenster war CGI (und dem war ja anscheinend nicht so)?
Versteh ich schon, ist halt sehr generisch geworden, die Chose. Ich hab trotzdem immer noch Spaß dran. Zumindest die Szene mit dem Nonnenbild fand ich auch konzeptionell sehr gut, damit haben die mich schon gekriegt.
Da mich bei diesem Film die Wahrnehmung anderer Zuschauer bezüglich einer Szene sehr interessiert: Hattest du auch das Gefühl, der als Hund verkleidete Crooked Man am Fenster war CGI (und dem war ja anscheinend nicht so)?
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Wobei gerade bei dem Film das Generische ja eigentlich nur Zeugnis davon ist, dass James Wan sein eigenes Universum mit eben jenen Regeln etabliert hat. Ähnlich wie ein David Lynch, der in jedem seiner Filme mit gleichen Mechanismen und Visualisierungen (roter Vorhang) hantiert (wenn auch der Vergleich natürlich hinkt).
Ich mochte den zweiten Teil ungemein gerne, weil neben dem klassischen Fratzengulasch auch die familiären Aspekte der Geschichte zentralisiert wurden. So waren die Figuren nicht irgendwelche hin- und hergeschobenen Schablonen, sondern fester Bestandteil der Geschichte, ohne die der Film nicht in der Weise funktioniert hätte.
Und ja, der Crooked Man hatte wirklich den Anschein eines CGI-Effektes.
Ich mochte den zweiten Teil ungemein gerne, weil neben dem klassischen Fratzengulasch auch die familiären Aspekte der Geschichte zentralisiert wurden. So waren die Figuren nicht irgendwelche hin- und hergeschobenen Schablonen, sondern fester Bestandteil der Geschichte, ohne die der Film nicht in der Weise funktioniert hätte.
Und ja, der Crooked Man hatte wirklich den Anschein eines CGI-Effektes.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Die Szene mit dem Nonnenbild war in der Tat klasse, zum Crooked Man kann ich keinen genaueren Eindruck beisteuern, der muss mir während des Bügelns entgangen sein. Obwohl auch Teil 1 generische Kost bietet, konnte mich der Streifen indes noch überzeugen. Inszenatorische, dramaturgische und auch schauspielerische Tugenden will ich Teil 2 auch gar nicht in Abrede stellen, aber der immer gleiche Eintopf nervt mich im Horrorgenre mehr als im Actionsektor.
Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis
Der Kampf um die Quote negiert nicht nur Ethik und Moral, sondern auch das Leben. Der von Gyllenhall stark gespielte Charakter offenbart sich in diesem spannenden Streifen behutsam und präsentiert sich alsbald als manipulierender und eiskalter Psychopath. Die Misanthropie gipfelt im kalkulierten Ableben seines Partners, welches er in aller Ruhe filmt. Klasse Streifen.
Der Kampf um die Quote negiert nicht nur Ethik und Moral, sondern auch das Leben. Der von Gyllenhall stark gespielte Charakter offenbart sich in diesem spannenden Streifen behutsam und präsentiert sich alsbald als manipulierender und eiskalter Psychopath. Die Misanthropie gipfelt im kalkulierten Ableben seines Partners, welches er in aller Ruhe filmt. Klasse Streifen.
Verstehen Sie die Beliers?
Wahnsinnig guter Film über die Zerissenheit eines jungen und hochsympathischen Mädchens, welches zwischen der Loyalität zu ihren tauben Eltern und ihren eigenen Wünschen navigiert. Charmant, traurig und witzig zugleich, gibt es auch stark arrangierte Gesangsszenen zu bewundern.
Wahnsinnig guter Film über die Zerissenheit eines jungen und hochsympathischen Mädchens, welches zwischen der Loyalität zu ihren tauben Eltern und ihren eigenen Wünschen navigiert. Charmant, traurig und witzig zugleich, gibt es auch stark arrangierte Gesangsszenen zu bewundern.
Legend of Tarzan
Gefälliges und kurzweiliges Abenteuer, welches bis auf wenige Rückblenden auf die Origins-Story verzichtet und Afrika durchaus großspurig Leben einhaucht, wohlgemerkt mit Plastikbäumen im englischen Studio. Famos, denn bis auf einige offensichtliche Green-Screens kann sich das Ergebnis sehen lassen. Mit hohem Tempo, einem eingängigen Score und tierischen Wiedersehensfreuden unterhält die klar strukturierte Konstellation von Gut und Böse auch dramaturgisch prächtig. Abzüge gibt es für Waltz´Charakter Leon Rom, der vielleicht optisch passt, aber als Belgier mit österreichischem Akzent seltsam befremdlich wirkt. Dauervisage Samuel L. Jackson nervt immerhin deutlich weniger als gewohnt, auch wenn seine Witzeinlagen kaum zu dem Charakter passen wollen. Sicher, Tarzan ist in erster Linie ein Abenteuerfilm, aber in Anbetracht des damaligen Massenmordes von rund 10 Mio. Kongolesen, dünkt der mickrige Moralfinger mit der Bekundung und anschließender Befreiungsmission einer handvoll Sklaven nach Hohn. Dabei startet Legend of Tarzan noch mit einer Schrifttafel zur Kongokonferenz, deren Tragweite sich aber zunehmend in Nackheit und herausgeputzten Eingeborenen verliert.
Gefälliges und kurzweiliges Abenteuer, welches bis auf wenige Rückblenden auf die Origins-Story verzichtet und Afrika durchaus großspurig Leben einhaucht, wohlgemerkt mit Plastikbäumen im englischen Studio. Famos, denn bis auf einige offensichtliche Green-Screens kann sich das Ergebnis sehen lassen. Mit hohem Tempo, einem eingängigen Score und tierischen Wiedersehensfreuden unterhält die klar strukturierte Konstellation von Gut und Böse auch dramaturgisch prächtig. Abzüge gibt es für Waltz´Charakter Leon Rom, der vielleicht optisch passt, aber als Belgier mit österreichischem Akzent seltsam befremdlich wirkt. Dauervisage Samuel L. Jackson nervt immerhin deutlich weniger als gewohnt, auch wenn seine Witzeinlagen kaum zu dem Charakter passen wollen. Sicher, Tarzan ist in erster Linie ein Abenteuerfilm, aber in Anbetracht des damaligen Massenmordes von rund 10 Mio. Kongolesen, dünkt der mickrige Moralfinger mit der Bekundung und anschließender Befreiungsmission einer handvoll Sklaven nach Hohn. Dabei startet Legend of Tarzan noch mit einer Schrifttafel zur Kongokonferenz, deren Tragweite sich aber zunehmend in Nackheit und herausgeputzten Eingeborenen verliert.
Die Sprache des Herzens
Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts. Die blinde und taube Marie lebt verwahrlost bei ihren Eltern. Als sie ins Kloster gebracht wird, lernt sie gegen alle Voraussagen die Gebärdensprache und entflieht somit der Dunkelheit. Viel mehr passiert in der biederen Klosterkulisse mit beständiger Andacht nicht, aber was Ariana Rivoire in der Hauptrolle hier abliefert, ist beeindruckend.
Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts. Die blinde und taube Marie lebt verwahrlost bei ihren Eltern. Als sie ins Kloster gebracht wird, lernt sie gegen alle Voraussagen die Gebärdensprache und entflieht somit der Dunkelheit. Viel mehr passiert in der biederen Klosterkulisse mit beständiger Andacht nicht, aber was Ariana Rivoire in der Hauptrolle hier abliefert, ist beeindruckend.
Short Term 12 - Stille Helden
Interessanter Einblick in den Tagesablauf einer Einrichtung für verhaltensauffällige Jugendliche, der realistisch, wenn auch etwas zu gemütlich anmutet. Trauriger Höhepunkt ist das selbst geschriebene Märchen eines Mädchens, mit dem sie ihr Trauma der Außenwelt kommuniziert. Zum Schluss trägt der Film mit dem typischen Happy End aber etwas zu dick auf.
Interessanter Einblick in den Tagesablauf einer Einrichtung für verhaltensauffällige Jugendliche, der realistisch, wenn auch etwas zu gemütlich anmutet. Trauriger Höhepunkt ist das selbst geschriebene Märchen eines Mädchens, mit dem sie ihr Trauma der Außenwelt kommuniziert. Zum Schluss trägt der Film mit dem typischen Happy End aber etwas zu dick auf.
The Big Bang Theory - Die komplette 9. Staffel
Staffel 9 navigiert weiter zwischen glorreichen MOF Tagen und Beziehungs-Soap, die mit dem Baby in der kommenden Staffel 10 eine weitere Gewichtung gen Familie enthält. Natürlich kann man diese Entwicklung verdammen, doch diesen Streich spielt nun einmal auch das richtige Leben. Dabei ist gerade die emotionale Weiterentwicklung des Sheldon Coopers der starke Kontrapunkt in dieser klischeehaften Beziehungsküche. Highlight natürlich die Premiere rund um Episode VIII mit Trek Gaststar Wil Wheaton in Trek Uniform.
Staffel 9 navigiert weiter zwischen glorreichen MOF Tagen und Beziehungs-Soap, die mit dem Baby in der kommenden Staffel 10 eine weitere Gewichtung gen Familie enthält. Natürlich kann man diese Entwicklung verdammen, doch diesen Streich spielt nun einmal auch das richtige Leben. Dabei ist gerade die emotionale Weiterentwicklung des Sheldon Coopers der starke Kontrapunkt in dieser klischeehaften Beziehungsküche. Highlight natürlich die Premiere rund um Episode VIII mit Trek Gaststar Wil Wheaton in Trek Uniform.
Die glorreichen 7
Bei Fuqua bekommt Mann seit 20 Jahren was er bestellt. Eine Ausnahmeerscheinung, die nur Woody Allen gelingt. Doch auch diese Ära geht für mich nun zu Ende. Handwerklich solide, krankt der Streifen an den vielen flachen Charakteren. Denzel spielt routiniert, Chris Pratt spielt eben Chris Pratt, erinnert aber wenigstens optisch etwas an Eastwood. Selbst der Lump, der immerhin zu Beginn eine kurze eiskalte Szene für sich verbuchen kann, taugt nicht viel. Größter Bug ist aber wohl Vincent D'Onofrio als Hodors Zwillingsbruder - in der Synchro, mit seinen seltsamen Lauten, noch passender geraten. Selbst die Rekrutierung, im US-Original imo ein Highlight, verkommt hier zur langweiligen Chose samt absurden Zufällen. Spannung kommt recht wenig auf, musikalisch gibt es nichts zu holen und das Finale, actiontechnisch zwar durchaus ansehnlich, erinnert eher an Schießbuden.
Bei Fuqua bekommt Mann seit 20 Jahren was er bestellt. Eine Ausnahmeerscheinung, die nur Woody Allen gelingt. Doch auch diese Ära geht für mich nun zu Ende. Handwerklich solide, krankt der Streifen an den vielen flachen Charakteren. Denzel spielt routiniert, Chris Pratt spielt eben Chris Pratt, erinnert aber wenigstens optisch etwas an Eastwood. Selbst der Lump, der immerhin zu Beginn eine kurze eiskalte Szene für sich verbuchen kann, taugt nicht viel. Größter Bug ist aber wohl Vincent D'Onofrio als Hodors Zwillingsbruder - in der Synchro, mit seinen seltsamen Lauten, noch passender geraten. Selbst die Rekrutierung, im US-Original imo ein Highlight, verkommt hier zur langweiligen Chose samt absurden Zufällen. Spannung kommt recht wenig auf, musikalisch gibt es nichts zu holen und das Finale, actiontechnisch zwar durchaus ansehnlich, erinnert eher an Schießbuden.
Die neue Reiterin war eben eher unbekannt, ebenso wie Marleen Lohse ihre erste Synchronrolle spricht. Das macht sie zwar ganz passabel, geht aber bei den vielen bekannten Synchronstimmen einfach unter und wirkt seltsam deplatziert. Ob das unbedingt die Schuld von Frau Lohse ist oder einfach in der Natur der Sache liegt, möchte ich hier nicht beurteilenSFI hat geschrieben:Die Unfassbaren 2
In der Tat unfassbar, wie man nach dem ansprechenden Erstling solch ein mieses und hölzernes Drehbuch entwerfen konnte. Dazu gesellt sich eine neue Reiterin, die neben einer grauenhaften Synchro, mit noch allerlei dämlichen Dialogen aufwartet. Für einige nette magische Einfälle reicht es noch für:
Suicide Squad
Vermochte mich die erste Stunde noch einigermaßen zu unterhalten, ging es alsbald nicht nur mit der Spannungskurve steil bergab. Die Action dünkte nach belanglosem Geballer, der lanweilige und stetige B-Movie Gang durch die leblose Innenstadt äzte und wieder einmal ging es um ein zu schließendes Himmelsportal, welches mit allerlei bunten CGI umher blitzte. Nun habe ich mit Comics zwar nichts am Hut, aber diesen verweichlichten Deadshot empfand ich irgendwie unpassend, da bot selbst das TV-Gehampel mehr. Der Rest vom Schützenfest glänzte von peinlich bis unbedeutend.
Vermochte mich die erste Stunde noch einigermaßen zu unterhalten, ging es alsbald nicht nur mit der Spannungskurve steil bergab. Die Action dünkte nach belanglosem Geballer, der lanweilige und stetige B-Movie Gang durch die leblose Innenstadt äzte und wieder einmal ging es um ein zu schließendes Himmelsportal, welches mit allerlei bunten CGI umher blitzte. Nun habe ich mit Comics zwar nichts am Hut, aber diesen verweichlichten Deadshot empfand ich irgendwie unpassend, da bot selbst das TV-Gehampel mehr. Der Rest vom Schützenfest glänzte von peinlich bis unbedeutend.
- LivingDead
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Eliminators
Optisch durchaus ansprechender Streifen, der jedoch bereits bei der Figureneinführung ausgelutschte Pfade beschreitet. Immerhin, die zwei Scharmützel der beiden Hauptdarsteller können sich sehen lassen, die Hatz durch London ist indessen seltsam spannungsarm geraten. Obwohl das Budget dankenswerterweise in Action und Optik geflossen sind, erinnert die Anzahl der Statisten eher an ein Kaff als an eine Metropole.
Optisch durchaus ansprechender Streifen, der jedoch bereits bei der Figureneinführung ausgelutschte Pfade beschreitet. Immerhin, die zwei Scharmützel der beiden Hauptdarsteller können sich sehen lassen, die Hatz durch London ist indessen seltsam spannungsarm geraten. Obwohl das Budget dankenswerterweise in Action und Optik geflossen sind, erinnert die Anzahl der Statisten eher an ein Kaff als an eine Metropole.
Inferno
So dünkt Inferno doch fast nach einem Mockbuster, der auf den Spuren von "Angels and Demons" wandern möchte. Schon der schnellschnittige Einstieg in Langdons Desorientierung samt dem halluzinatorischem Genrewechsel in die Zombieapokalypse, lässt wenig Gutes erahnen. Für einen Moment fängt sich der Streifen dann doch wieder und sorgt zumindest in der ersten Stunde für ein tendenziell spannendes Puzzle. Nur schade, dass das geplante Inferno vorhersehbar verhindert werden darf, die Pro-Argumente sind doch nicht von der Hand zu weisen. Zusammenfassend entpuppt sich der Streifen als kruder Mix aus Öko-Thriller mit unpassenden Schießeinlagen, einem deplazierten weiblichen Schmollmund und einer musikalischen Bankrotterklärung. Und so ist es ausgerechnet die letzte Szene, in der endlich die bekannten Klänge in ihrer vollen Pracht ertönen dürfen. Vielleicht hätte man doch erst Buch 3 verfilmen sollen.
So dünkt Inferno doch fast nach einem Mockbuster, der auf den Spuren von "Angels and Demons" wandern möchte. Schon der schnellschnittige Einstieg in Langdons Desorientierung samt dem halluzinatorischem Genrewechsel in die Zombieapokalypse, lässt wenig Gutes erahnen. Für einen Moment fängt sich der Streifen dann doch wieder und sorgt zumindest in der ersten Stunde für ein tendenziell spannendes Puzzle. Nur schade, dass das geplante Inferno vorhersehbar verhindert werden darf, die Pro-Argumente sind doch nicht von der Hand zu weisen. Zusammenfassend entpuppt sich der Streifen als kruder Mix aus Öko-Thriller mit unpassenden Schießeinlagen, einem deplazierten weiblichen Schmollmund und einer musikalischen Bankrotterklärung. Und so ist es ausgerechnet die letzte Szene, in der endlich die bekannten Klänge in ihrer vollen Pracht ertönen dürfen. Vielleicht hätte man doch erst Buch 3 verfilmen sollen.
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