Kong: Skull Island

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Kong: Skull Island

Beitrag von McClane » 04.03.2017, 10:38

Kong: Skull Island

Bild

Originaltitel: Kong: Skull Island
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Jordan Vogt-Roberts
Darsteller: Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson, John Goodman, Brie Larson, John C. Reilly, Jing Tian, Toby Kebbell, John Ortiz, Corey Hawkins, Jason Mitchell, Shea Whigham, Thomas Mann u.a.

Nachdem die Produktionsfirma Legendary Entertainment bereits Godzilla ein Reboot verpasst, ist jetzt mit „Kong: Skull Island“ der berühmte Riesenaffe an der Reihe. Diesen entdeckt eine Expedition in den 1970ern auf der titelgebenden Insel und muss bald um ihr Leben fürchten, denn die Teilnehmer erzürnen nicht nur Kong, sondern auch anderes Riesengetier, womit für reichlich Monsteraction gesorgt ist.

:liquid8:

Hier geht's zur Kritik
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von McClane » 04.03.2017, 10:39

Platzhalter für eine mögliche Fortsetzung
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von McClane » 04.03.2017, 10:39

Platzhalter für einen möglichen dritten Teil
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von SFI » 04.03.2017, 14:56

Feine Sache! Die Trailer versprachen schon gefällige Creature Action, schön dass ein Hollywood Blockbuster mal wieder das Prädikat sehenswert erhält.
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Beitrag von Vince » 04.03.2017, 17:31

Jau, auf den freu ich mich auch sehr (der wird mich dann wohl auch mal wieder ins Kino ziehen), obwohl ich sowohl Jacksons Kong sehr mag als auch den jüngsten Godzilla-Film, die ja beide komplett unterschiedliche Herangehensweisen gegenüber diesem hier zu haben scheinen.

Du warst ja auch schon einer der eher wenigen, die Pacific Rim leiden konnten. Das lässt mich hoffen, denn den mochte ich ja auch.

Mit der Kritik hattest du es aber eilig, oder? Da gibts noch ein paar Flüchtigkeitsfehler auszubessern. ;)
Nun also soll „Kong: Skull Island“ das Monster-Universum nach der „Godzilla“-Neuauflage von 2014 nun das zweite Schwergewicht des Genres nun rebooten.
Dabei, ist ähnlich wie Guillermo del Toros „Pacific Rim“, Vielfalt Trumpf:
Kaum eine Monsterbegegnung wiederholt sich, auch wenn einzelnes Viehzeug wie die Riesenspinne oder der Riesenkrake dann auch nur für einzelne Szene im Film auftritt.
[...]entfacht der aus dem Indie-Bereich stammende Regisseur Jordan Vogt-Roberts („Kings of Summer“) in seiner ersten Großproduktion eine Actionsause, die sich gewaschen hat, aber seine Actionszenen stets auf die richtige Länge,[...]
Wie dieses Finale aussehen wird, das ahnt der Zuschauer spätestens ab dem Zeitpunkt, an Hank Marlow (John C. Reilly), der abgestürzte US-Pilot aus der Eingangssequenz, die Überlebenden darüber aufklärt,[...]
[...]wenn dieser fanatisch daran denkt seine Männer zu rächen[...]
Ebenso sieht es bei seinen Männern sind, die nicht nur reine Metzelmasse bleiben[...]
[...]dies dankbarerweise ein Kong-Film, in der Affe sich nicht in das holde Menschenweib verlieben muss

[...]etwa wenn James und Mason sich entscheiden die Militärs doch aufhalten zu wollen[...]

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Beitrag von McClane » 04.03.2017, 21:47

Vince hat geschrieben:Jau, auf den freu ich mich auch sehr (der wird mich dann wohl auch mal wieder ins Kino ziehen), obwohl ich sowohl Jacksons Kong sehr mag als auch den jüngsten Godzilla-Film, die ja beide komplett unterschiedliche Herangehensweisen gegenüber diesem hier zu haben scheinen.

Du warst ja auch schon einer der eher wenigen, die Pacific Rim leiden konnten. Das lässt mich hoffen, denn den mochte ich ja auch.
"Skull Island" ist halt auf das Wesentliche reduziert, ähnlich wie "Pacific Rim", der ja nicht ganz unumstritten ist, AFAIK aber insgesamt nicht so schlecht wegkam. Könnte aber auch denen gefallen, die "Pacific Rim" nicht so mochten, da "Skull Island" ernster und weniger comichaft ist (wobei "Pacific Rim" ja den entsprechend geilen Themesong hat). Jacksons "King Kong" find ich eher semi-gelungen (weil deutlich zu lang) und den Edwards-Godzilla halte ich für pures Mittelmaß - zu wenig Godzi, zu viel Aaron Taylor-Johnson (und die teilweise gelobte Idee Godzilla kaum zu zeigen finde ich bei einem 60 Jahre in der Popkultur verankerten Wesen in erster Linie selten dämlich).
Vince hat geschrieben:Mit der Kritik hattest du es aber eilig, oder? Da gibts noch ein paar Flüchtigkeitsfehler auszubessern. ;)
Danke für den Hinweis, hab die Sachen ausgebessert. Stand leider beim Schreiben unter Zeitdruck.
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Beitrag von Vince » 05.03.2017, 05:24

da "Skull Island" ernster und weniger comichaft ist

Das ist auch schön zu hören. Nach den vom Ton her höchst wechselhaften Trailern konnte man sich ja nicht sicher sein, ob das jetzt ein ernsthafter Monsterfilm wird oder eine Actionkomödie.
(und die teilweise gelobte Idee Godzilla kaum zu zeigen finde ich bei einem 60 Jahre in der Popkultur verankerten Wesen in erster Linie selten dämlich)
Finde ich irrelevant, ob der schon 60 Jahre in der Popkultur verankert ist oder gerade frisch geschlüpft. Das Konzept kann dennoch funktionieren, weil es ja immer darauf ankommt, wie diese neue Interpretation aussehen wird und wie sie sich vom bekannten Bild abhebt. Vielleicht eignet sich das sogar gerade deswegen, weil man Godzilla schon kennt (und zwar überwiegend als Latex-Echse), besonders gut. Ähnlich ist es doch mit Spielbergs "Jaws", der ja als Mutter des Nichtzeigens gilt: Was ein weißer Hai ist, wusste man auch vor dem Film schon.

Ob das bei Edwards' Film dann jetzt gelungen ist, darüber kann man natürlich wieder streiten. Persönlich hätte ich mir auch noch etwas mehr Godzilla gewünscht, aber wenn er auftauchte, hat er mich überzeugt.

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Beitrag von McClane » 05.03.2017, 21:27

Natürlich gibt es auch humorige Szenen in "Skull Island", meist wenn Reilly im Spiel ist, das muss klar sein (wobei die Szene um die Skullcrawler-Bezeichnung aus dem Trailer schon das am stärksten Komödiantische an dem Film ist). Passt als Auflockerung aber gut, im Gegensatz zu manch anderem Blockbuster, der im Bemühen um Ernsthaftigkeit derart verbissen ist, dass er schon wieder ins Freudlose abdriftet.

Zum Thema Godzilla: Den Vergleich mit dem weißen Hai hab ich auch öfter gehört, finde den aber etwas bemüht. Zum einen ist "Der weiße Hai" (oder auch der vergleichbare "Alien") ein Horrorfilm, der durch das Nichtzeigen des Monsters in Sachen Spannungsaufbau etwas gewinnt, was ich bei Monsterkloppe wie "Godzilla" nicht sehe. Selbst der vergleichbare "Cloverfield" hat wesentlich bessere Gründe sein Monster kaum zu zeigen als "Godzilla". Und zum anderen fand ich es etwas albern einerseits die Geheimniskrämerei zu betreiben (man sieht Godzi ja selbst im Trailer kaum), andrerseits das Design des Biests mitsamt Infos zu seiner Größe etc. an Publikationen wie "Empire" zu geben, wo es sogar aufs Cover kam. Das bleibt in Internetzeiten doch keine Nischeninformation mehr. Wenn schon Zurückhaltung, dann ganz oder gar nicht.
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Beitrag von Vince » 09.03.2017, 15:34

Jau, das gehört dann eben in die erwähnte Kategorie
Ob das bei Edwards' Film dann jetzt gelungen ist, darüber kann man natürlich wieder streiten.
;)

Wobei mich das eben ganz ehrlich nicht so sehr gestört hat. Ich geb generell nicht besonders viel auf Vorberichterstattung und sehe meist nur den Film als solchen vor mir. Ich hatte lediglich ein leicht unbefriedigendes Gefühl, dass etwas mehr Godzilla und etwas weniger blasser Hauptdarsteller ganz nett gewesen wäre, war aber trotzdem recht zufrieden mit dem Ergebnis und habe auch der Zweitsichtung im Heimkino etwas abgewinnen können.

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Beitrag von freeman » 13.03.2017, 19:24

Ganz großes Blockbuster-Entertainment, das mich mehr als einmal beeindruckt im Sessel "Hab Acht Stellung" hat einnehmen lassen. Das Schöne: Im Gegensatz zu Godzi war den Machern hier absolut bewusst, wer der Star der Chose ist und daher geben sie dem Affen amtlich Zucker (hihihihi).

Highlights sind dabei vor allem die Bilder, in denen Kong entsprechend einiger Poster-Artworks tatsächlich in den Apokalypse Now Modus verfällt und großartige Bilder lanciert. Etwa wenn sich Kong und Sam L. Jackson gegenseitig mustern, durch eine gigantische Feuerwand hindurch.

Dazu großartige Actionszenen, in denen Kong mal so richtig derbe wüten darf. Die Szene mit den Hubschraubern ist einfach mal nur gottgleich! Wunderbar strange hingegen der Auftritt der Riesenspinne, der mal eben ein ikonisches Bild aus zig Kannibalenfilmen zur Folge hatte (Pfahl durch den Körper und so ;-) )

Zu meckern gabs für mich net viel. Hiddleston ist für den Film wirklich total egal. Er hat im Gegensatz zu den ganzen anderen egalen Figuren aber nicht mal eine einzige besondere Szene abbekommen. Das war schon irritierend. Alle anderen Darsteller kommen mit den schwach gezeichneten Figuren deutlich besser zurecht als Loki. Spreu - Weizen - get the point :lol: . Reilly war mir persönlich einfach immer einen Tacken zu sehr auf "witzig" getrimmt. Zudem fand ich die "Endgegner" Kongs in ihrem ganzen Design einfach nur beknackt und unglaubwürdig.

Ansonsten für mich die bisher beste Annäherungsweise an dieses Monstrum von einem Affen. Zumal endlich dieser Bockmist mit der vom "schwarzen Mann geliebten Blondine" aus dem Film fliegt und damit auch das in meinen Augen öde Hochhausbesteige außen vor bleibt. Großer Film, große Bilder, große Action, große Faszination, genau mein Ding! Nur das 3D war wie gewohnt für den Arsch und knallte nur in einer oder zwei Szenen wirklich.
:liquid8:

In diesem Sinne:
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Beitrag von McClane » 14.03.2017, 07:23

freeman hat geschrieben:Nur das 3D war wie gewohnt für den Arsch und knallte nur in einer oder zwei Szenen wirklich.
Die PV war (zum Glück?) nur in 2D. Gab aber nur ein paar Szenen, bei denen ich einen Mehrwert bei 3D vermutet hätte (z.B. Baum fliegt auf den Heli zu), während anderes zu schnell geschnitten für 3D aussah (z.B. wenn Hiddleston die Typen in der Billard-Bumsi-Bar umhaut).
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Beitrag von freeman » 14.03.2017, 18:54

Bei der Barszene hab ich mir zum ersten Mal im Film die Augen gerieben :lol: da ist mir das ergo gar net aufgefallen LOL

Allgemein war die Hubschrauberszene in 3D recht gelungen!

In diesem Sinne:
freeman

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Beitrag von Vince » 08.04.2017, 17:15

Dass die Kreaturen der Leinwand völlig dem Schöpferwillen des Menschen ausgeliefert sind, beweist kaum ein Film der jüngeren Geschichte nachdrücklicher als die 2017er Reanimation des größten Affen der Welt. Um ihn Franchise-tauglich werden zu lassen, machte man ihn kurzerhand noch größer – in einem derart grotesken Ausmaß, dass es an Universals Monster-Sequels der Vierziger Jahre und deren kindliche Naivität erinnern muss.

„Kong“ leidet also grundsätzlich unter den gleichen Symptomen wie fast alle leinwandfüllenden Blockbuster seiner Zeit. Seine gesamte Präsentation, seine Einbindung in ein „Cineversum“, das marketingtechnisch als Kundenbindungsinstrument zu verstehen ist, all das suggeriert unterschwellig, dass man während der Produktion in Gedanken bereits beim nächstgrößeren Ding weilte. Mit dem Ergebnis, dass sich eine Aura der Abstinenz breitmacht. Filme, die nicht mehr dem Film zuliebe gemacht werden, sondern Mittel zum Zweck darstellen und in dem Moment bereits wieder vergessen sind, in dem sie entstehen – eine grausige Vorstellung, die sich in den ersten Minuten zu bewahrheiten scheint.

Völlig unerwartet verändern sich die Eindrücke jedoch mit Durchbruch der passgenau an den visuellen Stil von Gareth Edwards' „Godzilla“ angepassten Wolkendecke, die letztlich unter Blitz und Donner Skull Island freilegt. Das Drehbuch lässt die zivilisierte Welt – und damit alle teuflischen Franchise-Pläne – im Unsichtbaren zurück und konzentriert sich ganz und gar auf die phantastischen Regeln des autonomen Eilands, ungeachtet aller biologischen Wahrscheinlichkeiten, ungeachtet des Anspruchs auf ein Minimum an Realismus, der im Post-Nolan-Kino normalerweise selbst beim absurdesten Monster-Kino als Grundversorgung verlangt zu werden scheint. Nicht so mit Vogt-Roberts: Unter seiner Regie kloppt sich ein 30-Meter-Affe mit ähnlich großen Kreaturen anderer Gattungen die Köpfe ein, während ameisengroße Menschen versuchen, nicht im Weg zu stehen. So primitiv kann Kino sein. Und so soll es manchmal auch sein.

Zwar erreicht keiner der zahlreichen (und im Vergleich mit „Godzilla“ viel besser sichtbaren) Monster Mashs die anmutige Eleganz, die der Filmromantiker Peter Jackson bewies, als er seinen Kong vor zwölf Jahren unter anderem in einen Kampf gegen zwei T-Rex-Artige schickte. Es steckt kaum Poesie in den Auftritten von dessen voluminösem Nachfolger, keine Freude am Fluss der Dynamik, weniger Gesten, mit denen die animalische Natur des Hünen entlarvt wird – so wie Jacksons Kong den ausgerenkten Kiefer eines toten Sauriers aus funktionaler Neugier auf- und zuklappen ließ. Stattdessen herrscht die pure Machtdemonstration. Dieser Kong wird wahrlich inszeniert wie ein König, oder mehr noch, ein gottgleiches Wesen, dessen Tötung einem unverzeihlichen Verbrechen an der Macht der Schöpfung gleichkäme. Die Lossagung des Tiers von der ihm nachgesagten Faszination für eine kreischende Blondine zeigt eine befreiende Wirkung: „Skull Island“ lässt pure Energie auf Makroebene walten und alle kleinen Probleme der Zivilisation für einen kurzen Moment bedeutungslos erscheinen, genau so wie es sich für Monsterkino gehört.

Man muss dabei eben in Kauf nehmen, dass vom menschlichen Casting kaum Nennenswertes übrig bleibt. Nun springt also Tom Hiddleston mit Brie Larson über Stock und Stein. Wären es Jim Carrey und Tina Fey gewesen, es hätte das Treiben der Ungetüme nur am Rande tangiert. Ironisch, dass ausgerechnet Vielfilmer Samuel L. Jackson noch einmal ein wenig aus seiner Schauspiellethargie findet und mal wieder leicht über den Durchschnitt hinauskommt. Auch der Vietnamkriegs-Kontext ist in erster Linie Stilmittel und wird für eine saftige optische Verbeugung vor „Apocalypse Now“ genutzt.

Und das ist dann auch schon alles, was man sich von diesem Film erhofft hat: Exotische Monsteraction mit reichlich Schauwerten und spürbarem Wumms, die sich völlig auf die Abwegigkeit des Phantastik-Kinos einlässt. Erst am Ende eines langen Abspanns übernehmen die Marvelismen wieder das Regiment.
:liquid7:

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Beitrag von MarS » 05.02.2018, 09:57

Bevor ich meinen Senf dazu gebe, mal eine Anmerkung / Frage zum review.

Dort steht:
... wirken trotz (nötiger) CGI-Vernunft...
Kann es sein, dass das CGI-Herkunft heißen soll?



Kong: Skull Island

Schon nach kurzer Zeit bietet "Kong: Skull Island" eine ausschweifende Actionszene, welche andere Streifen bestenfalls als Showdown gezeigt hätten. Das war auf jeden Fall ziemlich beeindruckend. Danach zeigt sich der Streifen in der Erzählweise erstaunlich konservativ. Man sieht also was man erwartet: doch nicht so böser Kong, nette Frau, psychotischer General und dumme Verhaltensweisen ("geht da nicht hin, da lauert der sichere Tod" "wir müssen da hin"). Dank hoher Dynamik und immer wieder formidabel eingestreuter Monstren bleibt der Film aber stets sehr unterhaltsam. Im furiosen Finale bekommt man dann auch den erwarteten Monster Clash zu sehen.

McClanes Lob, dass die Monster wirklich animiert sind, teile ich gerne, das Lob möchte ich aber auf die Monster einschränken. Der positive Eindruck der CGIs der Monster relativiert sich durch immer wieder furchtbar künstlich aussehende Szenen, welche doch merklich an dem sonst gelungenen Abenteuerflair des Filmes nagen.

"Kong: Skull Island" ist ein wunderbar unterhaltsamer Streifen, welcher aber doch deutliche Schwächen besitzt. Mal schauen was die möglichen weiteren Teile so bringen. Gespannt bin ich auf jeden Fall. :liquid7:

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Beitrag von McClane » 05.02.2018, 15:16

Jo, muss natürlich Herkunft sein.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Re: Kong: Skull Island

Beitrag von StS » 25.09.2020, 09:25


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