2009 wurde ja mal bereits solch ein Fred zu unserer Top 10 eröffnet.
Jetzt ist bereits fast eine ganze Dekade ins Land gezogen und ich wette da haben so einige Neuentdeckungen Anlass gegeben eure Bestenliste nochmals zu überdenken. Oder aber ist vllt eure Bestenliste weiterhin unverändert, aber es tut euch weh andere Glanzstücke unerwähnt gelassen zu haben, weil so wenig Platz da war.
Deswegen nun Zeit für ein Update und deutlich mehr Platz. Ich will eure Top 25 Lieblingsalben aller Zeiten. Bitte spart euch die "boha das ist aber schwierig"-Floskeln - ich weiß, dass es schwierig ist, aber genau darin soll eben auch der Reiz bestehen, eine erlesene Auswahl der persönlichen Lieblingsalben anhand der nun im Folgenden von mir beschriebenen Kriterien zu treffen.
Die Kriterien sollen zum einen als Entscheidungshilfe, zum Anderen aber auch als Interceptor dienen, um Eintönigkeit zu verhindern, denn hier soll die volle Bandbreite eures Musikgeschmacks wiedergespiegelt werden.
Hier die Regeln bzw. Auswahlkriterien:
1. Kenne ich das Album in- und auswendig?
Geht als allererstes mal nur DIE Alben durch, deren komplette Tracklist ihr ohne Nachzugucken auswendig komplett runterbeten könnt. Falls ihr euch nie um Tracktitel geschert habt und einfach nur die Platte habt durchlaufen lassen, solltet ihr zumindest ja in der Lage sein das komplette Album im Schnelldurchlauf im Kopfe durchspielen lassen zu können. Wenn euch auch das nicht gelingt...braucht ihr hier auch keine Bestenliste aufstellen

2. Nur 1 Album pro Künstler
Klare kurze, knackige Regel. Das ist genau das, was mich an der Top10 aus dem alten Lieblingsalbum-Fred gestört hat. Nur 10 Alben zur Auswahl und dann trat auch noch jeder künstler gefühlt doppelt auf. Von Daher gilt: Limitiert eure Auswahl auf ein einziges Album pro Künstler. Für alle, die sich nicht zwischen Metallicas "Master of Puppets" und "...And Justice for all" entscheiden können: Werft eine Münze... oder berücksichtigt ggfs. nochmal Punkt 1 mit dazu, aber seid bitte so stark und entscheidet euch zwischen eines von euren beiden Kindern.
Schlupflöcher wie "Porcupine Tree" und "Steven Wilson" oder "Soundgarden" und "Audioslave" lasse ich natürlich zählen. Ist schon ok, wenn ihr eurer Fanliebe durch solche "Doppelnennungen" besonderen Ausdruck verleihen wollt, aber fangt jetzt nicht an hier in einer Tour sämtliche Nebenprojekte desselben Künstlers aufzuführen.
Das ist schon interessant mal die Hand aufs Herz zulegen und DEN Favoriten aus der Banddiscographie herauszupicken. Und es bleibt Platz für weitere Künstler. Ihr kennt alle sicher mehr als 25 Interpreten ;)
3. Keine Compilations!
Wird wahrscheinlich für die meisten gar kein Thema sein, aber nur der Vollständigkeit halber:
Keine Best-Ofs und ganz bestimmt keine Film Soundtracks.
Nicht falsch verstehen. Ein Soundtrack voll mit Hans-Zimmer Kompositionen zu einem bestimmten Film wäre ok. Was nicht geht, ist eine Sammlung von Liedern verschiedenster Künstler, die von Dritten (möglicherweise nicht mal Musiker) in einen Topf zusammengeworfen wurden und als eigenes Release verkauft wird. Gefragt wären also originale Kompositionen eines einzelnen Künstlers / einer einzelnen Band (meinetwegen auch Band Kollaborationen) dessen kreative Energien gezielt in ein musikalisches Werk gesteckt und das dann als Endprodukt auch veröffentlicht wurden.
(Mir ist bewusst, dass meine unglückliche, nicht ganz wasserdichte Formulierung zahlreiche Schlupflöcher wie "Wahlgesänge" und "Schottisches Dudelsackspielen" zulässt, aber ich denke ihr wisst, was ich meine ;) )
4. Ist die Liste repräsentativ?
Das ist die vllt. wichtigste Frage, die ihr euch stellen solltet. Genau das ist der Knackpunkt dieser Liste, worum es mir letztlich geht. Punkt 1 alleine wäre zwar eine schöne Stand-Alone-Anforderung für solch eine Liste, da sie nur die Alben wiederspiegeln würde, mit denen ihr einfach am vertrautesten seid und die ihr tief in euer Herz geschlossen habt, allerdings könnte diese Liste dadurch unter Umständen auch etwas eintönig ausfallen da der Fokus zu stark auf ein Kern-Genre beschränkt ist.
Ich könnte jetzt auch meine Liste voll machen mit Prog-kram und peripher etwas Heavy-Metal und Alternative-Rock drum herum.
Viel spannender aber finde ich, auf die x-te Prog-Rock Nennung zu verzichten und stattdessen ein stark Genre-fremdes Album zu wählen, dass ich vielleicht nicht ganz so oft gehört habe, aber dennoch sehr schätze und für einen würdigen Vertreter meines Musikgeschmacks halte.
Es geht jetzt aber auch nicht darum verkrampft Genreausgewogenheit zu erzwingen.
Falls ihr ein Vollblut-Metaler seid, der einfach nichts anderes an sich ran lässt und bereits "Technial Death metal" und "Brutal Death Metal" für zwei völlig grundverschiedene Genres hält, ja dann ist es halt meinetwegen so. Auch dann hätte man einen ehrlichen und vollständigen Umriss des Musikgeschmacks, der in diesem Falle eben sehr fokussiert ist. Wenn sich trotz allem ein klarer Genre Schwerpunkt abzeichnet, zeigt das eben deutlich, mit welchem Genre ihr einfach am ehesten verbandelt seid, und das macht einen wichtigen Teil dieses Kriteriums Nummer 4 hier aus. Die Liste muss repräsentativ sein und euer musikalisches Wesen wiederspiegeln.
Aber macht euch bitte Gedanken, welche Genres neben Rock/Metal ihr noch so gelegentlich mal hört. Und wenn es meinetwegen nur dieser eine rosa exot ist, der sich nicht so recht zwischen Judas Priest und Iron Maiden einreihen will - genau aus diesem Grunde nehmt ihr ihn trotzdem mit rein. Vorausgesetzt er ist euch wirklich so wichtig.
Die Punkte 1 und 2 sollen quasi als "Ordnungshüter" fungieren, damit dieser Punkt sich am Ende leichter beantworten lässt. Könnt ihr euch mit der Liste wirklich identifizieren und gibt sie in etwa das Spektrum eurer musikalischen Vorlieben wieder, oder ist irgend etwas unter den Tisch gefallen, das ggfs nochmal ein Gegengewicht zu den anderen Alben bilden könnte?
So ich hoffe, dass ich damit jetzt niemanden vor den Kopf stoße.
Kommen wir damit dann mal zu meiner Liste, die von erstaunlich vielen Neuentdeckungen der letzten Jahre/Monate/Wochen geprägt ist. Da mir wie gesagt vor allem Punkt 4 wichtig ist gehe ich mit gutem Beispiel voran und präsentiere in meiner Liste auch Künstler, die ich verhältnismäßig seltener höre, denen gegenüber ich jedoch eine besondere Wertschätzung hege und durch eine Ehrennennung in der Liste vertreten haben möchte - ich würde sie sonst darin vermissen.
Ranking kann jeder selber für sich entscheiden...