Girl on the Train

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StS
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Girl on the Train

Beitrag von StS » 22.01.2017, 17:04

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Originaltitel: the Girl on the Train
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Tate Taylor
Darsteller: Emily Blunt, Haley Bennett, Rebecca Ferguson, Justin Theroux, Luke Evans, Edgar Ramírez, Laura Prepon, Allison Janney, …

Auf der Basis des gleichnamigen Bestsellers von Paula Hawkins schuf Regisseur Tate Taylor mit "Girl on the Train" (2016) einen gut besetzten, ansprechend anzusehenden dramatischen Mystery-Thriller, der u.a. Freunden von Gillian Flynn´s bzw. David Fincher´s "Gone Girl" zu empfehlen ist…

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gute :liquid6:

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Vince
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Beitrag von Vince » 25.06.2017, 08:00

Anknüpfend an den aktuellen Trend suburbaner Melodramen in unterkühlter Optik, wie ihn zunächst diverse Skandinavien-Thriller und dann „Prisoners“ und „Gone Girl“ vorgaben, versucht sich „The Girl On The Train“ an einem besonders raffinierten Netz aus Selbstzweifeln, Vorurteilen und falschen Erinnerungen, um sich letztlich aber in seinen willkürlichen Wendungen zu verwirren. Basierend auf dem noch sehr jungen Debütroman von Paula Hawkins wird eine zeitlich desorientierend gestaltete Kapitelstruktur zum Aufhänger erklärt, der zur eigenständigen Kombination gedacht ist wie ein Zeitreise-Puzzle.

Eingerahmt in edle Herbstoptik gelingt es Tate Taylor („The Help“, „Get On Up“) in den Anfangsminuten, das von Anonymität bestimmte Vorstadtleben über die großen Gartenflächen, Zäune und Baumwipfel hinaus transparent zu gestalten. Mit dem Zug-Thema etabliert er ein Motiv, das gleichermaßen für Entflüchtigung wie für Verknüpfung steht, aber auch für Beobachtung aus einem sicheren Winkel. Eine mehr als solide Basis, um den Arbeiten von Denis Villeneuve und David Fincher das Wasser zu reichen.

Je tiefer die Verstrickungen greifen, desto uninteressanter mutet jedoch sein Kern an. Der erzählerische Aufwand scheint dem Sujet schon bald nicht mehr angemessen zu sein. Emily Blunt liefert glücklicherweise eine starke Leistung, anderenfalls würde dieser Umstand möglicherweise schon viel früher deutlich werden; man hofft vergebens, dass sich in ihren offenen, von Melancholie getränkten Augen etwas Gleichwertiges spiegelt.
Zurück bleibt ein optisch ansprechender Film mit extravaganter Erzählstruktur, der seine Versprechen aber nicht erfüllen kann und in der Folge aufgesetzt erscheint.
:liquid5:

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McClane
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Beitrag von McClane » 19.07.2017, 12:02

Es gilt ja als goldene Regel beim Filmemachen: "Show, don't tell". Nachdem man die ersten 20 Minuten von "Girl on the Train" gesehen hat, muss man sagen: Tate Taylor hat sie nicht verstanden. Dementsprechend wird in der Exposition alles derart mit Voice-Over zugekleistert, dass einen fast die kalte Wut packt, was schade ist angesichts der reizvollen Konstruktion mit seinen drei Erzählperspektiven und unverlässlichen Erzählern - denn diverse falsche Fährten sind ernstzunehmen, auch wenn sich das tatsächliche Geschehen im letzten Drittel vielleicht etwas überdeutlich abzeichnet und des Rätsels Lösung angesichts der vielen angeschnittenen Themen und Handlungsstränge fast schon banal wirkt. Aber sei es drum, denn "Girl on the Train" hat zwei Pfunde, mit denen er wuchern kann: Eine durchaus starke Vorlage, die ein spannendes Bild der Abgründe hinter bürgerlicher Fassaden abliefert - Alkoholismus, seelische Grausamkeit, traumatische Vergangenheitserlebnisse und unerfüllte Sehnsüchte inklusive. Zum anderen starke Darstellerinnen, allen voran Emily Blunt als versoffene und dementsprechend unzuverlässige Erzählerin. Während bei den Frauen selbst in den Nebenrollen noch Highlights Allison Janey als Ermittlerin zu finden sind, müssen die Herren der Schöpfung eher routiniert ihre Rollen runterreißen. Wäre der Auftakt nicht so unerträglich, dann wäre "Girl on the Train" dann vielleicht mehr als der nette Gebrauchsthriller, der er ist - vielleicht hat man das Ganze zu schnell in die Produktion geschickt, um vom "Gone Girl"-Hype zu profitieren (von dem wiederum auch die Buchvorlage profitierte), vielleicht liegt es auch daran, dass Taylor kein David Fincher ist (und auch kein Denis Villeneuve, wie Vince anmerkt).

:liquid6:
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