Wolf Warrior 1 + 2

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Wolf Warrior 1 + 2

Beitrag von freeman » 14.01.2016, 08:42

Wolf Warrior

Bild

Originaltitel: Zhan Lang
Herstellungsland: China, Hongkong
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Wu Jing
Darsteller: Wu Jing, Yu Nan, Scott Adkins, Ni Dahong, Zhou Xiaoou, Shi Zhaoqi, Deng Ziyi, Kevin Lee, Sona Eyambe, Kyle Shapiro u.a.

Als Scharfschütze Leng Feng einen Befehl missachtet, steht er vor der Wahl: Ausschluss von der Armee oder Mitglied der Spezialeinheit “Wolf Warrior” werden. Natürlich entschließt sich der aufrechte Chinese für eine Weiterführung des Dienstes und gerät mit ein paar fiesen Söldnern aneinander, die Leng Feng umbringen sollen… In der Action furioser, ansonsten peinlich patriotischer Actionkracher mit Scott Adkins und Wu Jing
:liquid6:

Zur "Wolf Warrior" Kritik

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Wolf Warrior 2

Beitrag von StS » 14.01.2016, 08:52

freeman heult mit den Wölfen

Wolf Warrior 2

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Originaltitel: Zhan Lang II
Herstellungsland: China
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Wu Jing
Darsteller: Wu Jing, Frank Grillo, Celina Jade, Hans Zhang, Yu Nan, Wu Gang, Shi Zhaoqi u.a.

Elitekämpfer Leng Feng ist auf der Suche nach seiner verschollenen großen Liebe Long. Dabei landet er auch auf dem afrikanischen Kontinent, wo er mit brutalen Söldnern aneinander gerät und eine Handvoll Afrikaner vor dem sicheren Tod bewahren muss... Flotte, brachiale und aufwändige Action trifft auf plattesten Patriotismus und ein Nichts an Story.
:liquid6:

Zur Kritik von "Wolf Warrior 2"

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Beitrag von freeman » 14.01.2016, 08:54

StS hat geschrieben:Oh, der soll ja ziemlich übel sein - á la "5 Days of War".
Dank der 16er wandert er mal auf die Leihliste...
Ist jetzt nicht geschichtsverzerrend wie der Harlin-Film, aber halt richtig derb platt patriotisch. Das nimmt man als Actionfan zwar durchaus mal "gerne" in Kauf, hier isses aber so extrem, dass es einen schon langweilt :lol:

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Beitrag von kami » 14.01.2016, 10:10

Nö, also mit 5 DAYS OF WAR oder seinem russischen Gegenpart AUGUST 8TH hat WOLF WARRIOR nichts gemein. Ist halt kein Drama, sondern ein waschechter Actionfilm, wenn auch kein guter. Denn das Geballer ermüdet schnell, und Kämpfe machen sich deutlich zu rar. Dass die Story gleichermaßen patriotisch wie lächerlich ist, muss eigentlich gar nicht erwähnt werden.

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Beitrag von StS » 14.01.2016, 10:45

kami hat geschrieben:Nö, also mit 5 DAYS OF WAR oder seinem russischen Gegenpart AUGUST 8TH hat WOLF WARRIOR nichts gemein. Ist halt kein Drama, sondern ein waschechter Actionfilm, wenn auch kein guter. Denn das Geballer ermüdet schnell, und Kämpfe machen sich deutlich zu rar. Dass die Story gleichermaßen patriotisch wie lächerlich ist, muss eigentlich gar nicht erwähnt werden.
Wertung?

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Beitrag von kami » 14.01.2016, 10:49

Hm, vielleicht knappe :liquid4:

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Beitrag von freeman » 14.01.2016, 21:42

@ kami: (Ohne Garantie, aber...) Ich meine, mich aber zu erinnern, dass du nach der Sichtung extrem empört warst. Ich glaube, da kamst du sogar nur auf 2/10... Und ich denke, sogar die Wertung ist absolut nachvollziehbar, je nachdem, wie man diesen schamlosen Patriotenquark in den Hals bekommt.

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Beitrag von kami » 15.01.2016, 07:29

Nee, hab's gefunden:
Langweiliger Dreck, der seine besten - eher, seine einzigen guten - Szenen in den ersten zehn Minuten verpulvert. Danach gibt's undurchsichtige Übungsmanöver, einen Angriff echter CGI-Wölfe, und in der letzten halben Stunde kraftloses Dschungelgeballer von der Stange. Insgesamt werden auch fünf bis sechs Kicks ausgetauscht, sieht auch nicht schlecht aus, macht das lasche Kraut aber nicht fett. Trailer gucken reicht hier.
:liquid3:

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Beitrag von StS » 06.05.2016, 17:14

Bei „Wolf Warrior“ haben wir es mit einem recht mauen chinesischen „Action-Kracher“ aus dem Jahr 2015 zutun, der „auf der positiven Seite der Medaille“ zumindest mit einem coolen Scott Adkins als Baddie und einer Handvoll netter Momente (vorrangig zu Beginn) aufwartet. Letzteren Punkten stehen jedoch u.a. eine oberflächlich und unoriginell ausgearbeitete, sich um Inhalte wie „ein toller Soldat sein“, Rache sowie einen eher beiläufig eingestreuten Bio-Terrorismus-Plotstrang rankende Story, ein nicht sonderlich charismatischer, ständig übermäßig schwitzender Held, CGI-Wölfe auf „the Asylum“-Niveau sowie diverse Klischees (wie das Aufarbeiten eines Traumas) gegenüber. Ach, und unfreiwillig komisch ist die ganze Schose überdies auch immer mal wieder – angefangen bei den in Großaufnahme (und Zeitlupe!) präsentierten „schlackernden Wangen“ eines Gangsterbosses, während dieser ein MG abfeuert, bis hin zu einer gehörigen (unsubtilen) Dosis „China-Patriotismus“. Nach einem hoffnungsvollen Einstieg „versandet“ der Streifen rasch in einem ausgedehnt-langweiligen Mittelstück – bei welchem ein Manöver im Zentrum der Geschehnisse steht – bevor daraus dann ein unaufregendes „Wald-und-Wiesen-Geballer“ hervorgeht, bei dem die „Volksarmee-Elite-Kämpfer“ (speziell für eine Produktion aus jenem Lande) in Sachen Taktik und Effizienz erstaunlich schwach portraitiert werden. Kurzum: Ein belangloses Werk, das man sich getrost sparen kann…

gute :liquid3:

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Beitrag von kami » 07.05.2016, 10:06

@StS
Mich erstaunt, dass du dir nun ausgerechnet diese Gurke gegeben hast.

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Beitrag von StS » 07.05.2016, 10:35

kami hat geschrieben:@StS
Mich erstaunt, dass du dir nun ausgerechnet diese Gurke gegeben hast.
Joa, hatte ich wegen Adkins auf meiner Leihliste bei Lovefilm - und irgendwann hatte ich dann die Scheibe im Briefkasten liegen... :wink:

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Beitrag von McClane » 09.10.2017, 13:26

Wolf Warrior

Ich hab ja nicht auf kami und StS gehört (im "Wolf Warrior 2"-Thread) und das Teil nachgeholt - ich muss mich den beiden anschließen. In Sachen Patriotismus lässt der Film selbst Cannon und deren Brüder im Geiste wie Waisenknaben aussehen, zumal das pathetische China-Abfeiern auch noch ungute Logiklücken in den eh schon spannungsarmen Simpelplot schlägt: Da sollen die Elitensoldaten nun die Söldner im Dschungel abfangen, um sich als Elite zu beweisen und weil die Söldner einen Kameraden getötet haben, anstatt das man Adkins und die Seinen in die Steinzeit bombt, was allerdings bedeutet, dass noch viel mehr chinesische Elitesoldaten draufgehen. Sagt vielleicht mehr über die Führung der chinesischen Volkspartei und deren Einstellungen aus, als ihnen liebt. Außerdem lernen wir, dass China überall Sci-Fi-3D-Displays hat, jede Menge dolles Kriegsgerät (das nach der Nabelschau aber aus dem Film verschwindet, freeman sagt es schon) und Elitekämpfer wie Leng Feng heranzieht. Der ist nicht nur ein Tausendsassa mit immer richtigem Riecher, besten Sniperskills und Martial-Arts-Begabung deluxe, nein, der macht auch noch die Vorgesetzte wie via Funk vor versammelter Mannschaft klar, ohne dass diese oder irgendein anderer Offizier sich über diese Grenzverletzung beschweren würde. Man merke: So lange die Grenze Chinas geschützt bleibt, ist alles andere egal. Der Plot ist lustlos erzählt, der Strang um eine Biowaffe kommt aus dem Nichts als nutzloser Nachgedanke im letzten Drittels und die CGIs sind bärig schlecht, vor allem bei der Wolf-Attacke. Immerhin: Wu Jing und Adkins können austeilen, auch wenn das finale Aufeinandertreffen unter den Möglichkeiten der beiden bleibt. Die Befreiung des Auftraggebers inklusive Mini-Gun-Einsatz hat was, die Action bietet auch sonst okaye Kost, die aber einen wesentlich besseren Regisseur verdient hätte, da verstehe ich freemans Lob für Wu Jing absolut nicht. Gerade beim Dschungelgeballer Elitesoldaten contra Söldner fehlt oft das Raumgefühl und die Übersicht (bei einem Schurken habe ich nicht erkennen können, ob den jetzt Leng Feng oder ein anderer Soldat den kaltgemacht hat) und die Söldner sterben manchmal fast schon entsetzlich beiläufig. Ähnlich sieht es mit den teilweise konfus einmontierten POV-Shots in der Auftaktszene aus. Naja, hab ich ihn als Adkins-Fan und zur Vorbereitung auf den zweiten auch mal gesehen. Kann aber nicht behaupten, dass es eine sonderlich lohnende Erfahrung war.

Knappe :liquid4:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Beitrag von freeman » 09.10.2017, 18:20

Gerade bei der Actioninszenierung wirste nach Teil 2 sehen, dass ich hier recht habe :lol: ;-) Wu Jing wird im zweiten Film seltsam hektisch. Da erkennt man dann häufiger mal net, wer wen killt. Und das nicht nur, weil sich Charaktere ähnlich sehen (witzigerweise weiß ich genau, welche Szene du meinst! Bei der bin ich bei der Zweitsichtung nämlich auch hängengeblieben).

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Beitrag von McClane » 10.10.2017, 05:55

Mit dem ersten Satz widersprichst du mir, mit den folgenden bestätigst du mich. Hmmm... :lol:
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Beitrag von freeman » 11.10.2017, 18:01

Ja, Zuckerbrot und Peitsche... Wies sein muss ;-)

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Beitrag von freeman » 11.12.2017, 17:33

Wolf Warrior 2

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Elitekämpfer Leng Feng ist auf der Suche nach seiner verschollenen großen Liebe Long. Dabei landet er auch auf dem afrikanischen Kontinent, wo er mit brutalen Söldnern aneinander gerät und eine Handvoll Afrikaner vor dem sicheren Tod bewahren muss... Flotte, brachiale und aufwändige Action trifft auf plattesten Patriotismus und ein Nichts an Story.
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Beitrag von StS » 12.12.2017, 06:34

"Gleichstand mit dem Vorgänger"?
Also Gurke. :lol:

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Beitrag von kami » 12.12.2017, 06:53

Im Gegensatz zum Vorgänger gibts aber richtig viel und richtig gute Action. Da mag die Geschichte noch so dämlich sein, der Film ist schon deutlich besser als der Vorgänger.

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Beitrag von freeman » 12.12.2017, 17:54

kami hat geschrieben:Der Film ist schon deutlich besser als der Vorgänger.
Rein auf die Action bezogen definitiv. Für Stefan sollte das aber kein Argument sein :lol: ;-)

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Beitrag von StS » 12.12.2017, 19:20

freeman hat geschrieben:
kami hat geschrieben:Der Film ist schon deutlich besser als der Vorgänger.
Rein auf die Action bezogen definitiv. Für Stefan sollte das aber kein Argument sein :lol: ;-)
Klar. Der erste hatte nicht gerade tolle Action, ne doofe Story und viel China-ist-superspitze-Gesülze.
Hier im Thread haben wir ja schon ausgiebig festgestellt, wie kagge der ist.
Trotzdem gibst Du beiden Teilen dieselbe Wertung. Das macht skeptisch.

Der hier hat wohl bessere Action. Das ist doch immerhin was.
Auch wenn Grillo wohl verschenkt wurde.

Und ansonten schreibst Du in Deiner Kritik ja ausführlich selbst, wie mies der Film eigentlich so ist... :lol:

Ne Chance bekommt er aber... wie der erste ja auch schon. :wink:

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Beitrag von freeman » 13.12.2017, 15:49

Viel Spaß dabei ;-) ... meine Blu aus den Staaten ist auch schon unterwegs. Vielleicht ist er ja mit englischen Untertiteln nur halb so schlecht. :lol:

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Beitrag von StS » 09.07.2018, 12:53

"Wolf Warrior 2" ist eine eigenwillig-unebene Mischung aus (mitunter absolut unnötigen) harten Grausamkeiten und fetter lässig-cooler over-the-Top-Action - in etwa als hätte man "Blood Diamond" mit "xXx" gekreuzt. Den China-Patriotismus kann ich noch verschmerzen - einige Szenen, in den der Film nicht gerade "guten Geschmack" beweist, indes weniger (z.B. die rassistischen Momente des Streifens oder ein Auto-Crash hinein ins Massengrab). Die Darsteller gehen insgesamt durchaus in Ordnung - im Gegensatz zu den teils haarsträubend miesen CGIs (in der Hinsicht ist jedes Michael Bay Werk diesem hier haushoch überlegen). Wertungstechnisch sehe ich Teil 2 "unter Strich" gleichauf mit Teil 1. Dumm sind sie beide - von der Action und dem Unterhaltungswert her hat das Sequel allerdings die Nase vorn...

gute :liquid3:

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Re: Wolf Warrior 1 + 2

Beitrag von McClane » 30.03.2023, 14:46

Wolf Warrior 2

Einer dieser "Sowas wird heutzutage eigentlich nicht mehr gedreht"-Filme - im Guten wie im Schlechten. Als habe Regisseur und Co-Autor Wu Jing diverse Ami-Böller der Achtziger und ganz frühen Neunziger ("Helden USA", "Navy Seals", "Delta Force I-III", "Rambo II + III") genommen und vollkommen ironie- und modernisierungsfrei auf das heutige China übertragen. Bei den klassischen Heldenmotivationen schwankte er zwischen "Rebellen aufhalten", "Geiseln retten" und "Rache für persönlichen Verlust nehmen" - und entschied sich dann für alle drei. Dementsprechend schwankt dann auch der Fokus des von ihm gespielten Helden, der auch dem gängigen Klischee entspricht: Der Beste der Besten, aufgrund seines Ehrenkodex in Ungnade gefallen, von persönlichem Verlust angefressen, jetzt als Freelancer zwischen Sauftouren unterwegs. Ein Bürgerkrieg in Afrika bringt ihn dann wieder in Action, denn der Rest der chinesischen Armee hält sich mit so lästigen Nickeligkeiten wie UN-Mandaten auf, da haben die Heroes der besagten Vorbilder auch nie einen Fick draufgegeben. Ähnlich wie jüngst "Top Gun 2" verkneift man sich aber eine genaue Benennung des Staates, man will ja niemanden vor den Kopf stoßen, weshalb der chinesische Botschafter auch so Sachen wie "China and Africa are friends" zu den Rebellen sagt.
Im Vergleich zum Erstling empfand ich den Patriotismus als etwas runtergefahren. Klar, China ist hier die Schutzmacht deluxe und tendentiell unbesiegbar, aber das war in den Cannon-Böllern der Eighties mit den USA ja genauso. Einige plump-patriotische und hemmungslos dämliche Szenen gibt es freilich auch in "Wolf Warrior 2", etwa jenes Gespräch zwischen Wu Jing und Celina Jade, in welcher der Held ungefähr fünfmal betonen muss, dass die USA samt Navy Seals den Schwanz eingekniffen haben und geflohen sind, während China noch aushält. Tonal ist der Film eh mit "uneben" noch geschönt umschrieben: Mal heuchelt man Mitgefühl und zeigt Völkermord in seiner brutalsten Form, was aber teilweise noch in der gleichen Szene konterkariert werden kann, weil man plötzlich plumpen Humor (etwa bei den Szenen mit Tundus dicker Mama) einbaut oder es "Phantom Kommado"-mäßige Einlagen aus einer comichaften Actionwelt gibt, etwa wenn der Held eine Raketen mit einem Bettfederngestellt abfängt. Manchmal rutscht der Film auch ins seltsam Splattrige, wobei man nicht genau weiß, ob die Gewaltexesse jetzt abschreckend oder als Actionhärte gemeint sind. Mit gut 127 Minuten ist "Wolf Warrior 2" dann auch ein Stück zu lang, da hätte man problemlos einige Szenen rauskürzen können, die für Hänger sorgen.
Dafür knallt die Action schon ordentlich und bringt Variation rein. Unterwasser-Martial-Arts zum Auftakt, ansonsten eine fette Verfolgungsjagd durch eine Armengegend, eine Belagerungssituation usw. usf.Inszenatorisch steigert sich Wu Jing im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls, so hundertpro hat er die Craft, um mit Til Schweiger zu sprechen, aber doch noch nicht raus. Gelegentlich geht der Überblick verloren und mancher wichtiger Schurke bekommt einen überraschend unspektakulären, fast beiläufigen Abgang (z.B. die von Heidi Moneymaker gespielte Athena). Doch man kann insgesamt zufrieden sein mit der Melange aus Geballer und Gekloppe, die einige Over-the-Top-Ideen hat, etwa die Verwendung von Glasscherben als Messer und Wurfsterne. Da fällt es gar nicht auf, dass es schon ganz zynisch, dass ein Kind dem Helden zeigt, mit dem Saft welcher Pflanze er die Pfeile seiner Armbrust einschmieren muss, um seine Gegner ordentlich zu vergiften.
Warum das Kind dabei ist? Als lebendiger McGuffin. Warum die Schurken Jagd darauf machen, kann man schnell erahnen, der Film rückt aber erst im letzten Drittel damit raus. Genauso wie mit dem genauen Hintergrund des Projektils, das Leng Feng um den Hals trägt. Dass die Schurken Jagd auf das Kind machen, liegt auch daran, dass sie sich reichlich blöd anstellen und den eigentlich gesuchten Adoptivvater des Kindes, einen chinesischen Arzt, abknallen - dabei hätten Profis wie sie ihn doch einfach entwaffnen können. Auch an der Professionalität des Helden darf gezweifelt werden: Der crasht durch eine Wand mit einem Auto in einen Raum voller Geiseln, fährt aber dank Filmgott Zufall keine einzige davon tot - nur um die meisten davon zurückzulassen, damit sie von den Söldnern um Big Daddy (Frank Grillo) gemeuchelt werden.
Die Schurkentruppe bietet immerhin einige charismatische Fressen, allen voran Grillo, der leider viel zu wenig präsent im Film ist, aber immerhin einen gelungenen Endfight gegen Wu Jing spendiert bekommen. Weniger gelungen ist das CGI, das sich weniger schlimme Fehltritte als die Wolfshorde als Teil 1 leistet, aber immer noch nicht sonderlich gut ist, man siehe den Hubschrauberabsturz oder die Fahrphysik der Panzer im Finale, die sich irgendwo zwischen Matchbox-Auto und Flummiball bewegt.
Dank schicker Landschaften, reichlich Action und der im Vergleich zum Erstling besseren Action ist bei "Wolf Warrior 2" jedenfalls mehr Licht als Schatten. Die Endszene deutet ja bereits einen dritten Film an - und wenn sich Wu Jing dort soweit verbessert wie im Vergleich zum Erstling (oder den Regiestuhl an einen echten Könner abgibt), dann könnte der vielleicht sogar richtig geil werden.

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