Erst mal vielen Dank an freeman, denn ohne dein Review hätte ich den Streifen mir eventuell nie angesehen.
McClane hat zwar aus meiner Sicht recht, dass das Spiel zwischen Wahrheit und Einbildung nicht so mysteriös ist wie von freemann angedeutet,
The Autopsy of Jane Doe ist aber ein atmosphärisch absolut dichter Mystery-Horror-Streifen. Lange hab ich keinen mehr so packenden Streifen gesehen wie diesen. Hier nerven keine sinnlos gesetzten Jump-Scares und noch weniger nerven hier kreischende, rennende Dummbeutel, bei denen man froh ist, dass sie endlich den Löffel abgeben.
Wird anfänglich noch relativ gruselarm gerätselt was da los, baut sich die Bedrohung nach und nach kontinuierlich auf und erst im hinteren Teil der Laufzeit wird der Horror wesentlich präsenter. Gerade die Einführung und die Rätselei um die Leiche fand ich sehr gelungen, da es mich unheimlich gepackt hat. Der Horrorteil wurde dann recht routiniert umgesetzt und verzichtet zumindest auf die nervendenden genretyischen Elemente, wie eben pausenlose Jump Scares oder blödes Verhalten der Charaktere. Neben der gelungenen Einleitung hebt dieser Verzicht den Film weit über viele vergleichbare Genreproduktionen hinaus, auch wenn er wie McClane schon schrieb keine echten Innovationen bietet.
Auch ich fand, dass das Finale die vorher aufgebaute Spannung nicht ganz halten konnte. So hätte ich mir eine bessere Auflösung gewünscht. Nicht, dass die inhaltlich daneben war, dem Finale fehlt halt ein Schmeckerchen, etwas was einen über den Abspann hinaus noch beschäftigt.
Auch wenn sich der Film gerade im Horrorteil auch mal einigen Konventionen hingibt, ist es ein atmosphärisch unglaublich dichter Kracher. Wer gerne mysteriöse Horrorfilme sollte auf jeden Fall mal reinschauen. Bei mir hat es "The Autopsy of Jane Doe" in meine kleine aber feine Liste von absoluten Lieblingshorrorfilmen geschafft, weshalb ich hier auch

vergebe, auch wenn ich weiß, dass ich objektiver betrachtet einen Punkt weniger vergeben müsste.