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Denkt selbst darüber nach, man muss Euch ja schließlich nicht alles vorkauen.

Moderator: SFI

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McClane
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Beitrag von McClane » 19.03.2018, 13:04

Suits - Season 2

Season 2 baut Louis Litt als Figur mehr aus, gibt ihm mehr Facetten und hat damit schon einen Pluspunkt gegenüber der Vorgänger-Season. Ansonsten bleibt alles beim alte: Jede Menge Fälle, die quasi nie verloren werden, weshalb das Drehbuch auch nie so recht glaubwürdig etablieren kann, dass Harvey, Mike und/oder der Kanzlei gerade das Wasser bis zum Hals stehen soll, dazu einen ganz netten Story Arc um den wieder ins Geschäft drängenden Daniel Hardman, der die Staffel irgendwie zusammenhält. Die Wortgefechte sind erneut pointiert, eine Rückblendenfolge vertieft die Figuren und die Länge von 16 Folgen ist angenehm, auch wenn die Staffel zu Beginn des letzten Drittels durchhängt, um dann Fahrt aufzunehmen und doch wieder Lust auf Kommendes zu machen. Immer noch nicht der Big Cheese, aber schon vergnüglich.

:liquid7:

Jessica Jones - Season 1

Eigentlich ist Jessica Jones in Sachen Superkräfte keine besondere Figur: Übermenschliche Stärke, die hat doch fast jeder Superheld im Gepäck. Daraus machen Marvel und Showrunnerin Melissa Rosenberg aber eine Stärke: "Jessica Jones" ist eine vergleichsweise geerdete Private-Eye-Serie in bester Film-Noir-Tradition, die durch ihre weibliche Hauptfigur gleichzeitig gewisse Traditionen auf den Kopf stellt, obwohl es entsprechende Versuche im Kino mindestens seit den 1980ern gab - doch so halbherzige Filmchen wie "V.I. Warshawski" sehen gegen "Jessica Jones" alt aus. Die säuft wie ein Loch, schert sich nicht um Konventionen und ist nie um eine schlagfertig-schroffe Antwort verlegen. Mit dem Willen kontrollierenden Killgrave kommt auch ein etwas anderer Bösewicht dazu, der interessante Gedanken zum Thema psychischen Missbrauchs anstößt. Durch diese nur begrenzt physische Konfrontation muss "Jessica Jones" im Gegensatz zu "Daredevil" auch nicht die Checkliste mit mindestens einem dicken Fight pro Folge abhaken - das Detektivformat wird dadurch weniger gebunden. Teilweise führt diese Ungebundenheit auf etwas unschöne Abwege (die Folge in Jessicas Elternhaus wirkt ein wenig als Bremser) und auch sonst gibt es den einen oder anderen Schönheitsfehler: Luke Cage wirkt manchmal etwas zu präsent, dabei sollte es doch primär um die Heldin gehen. Trotzdem eine starke Sache, die zeigt wie Marvel-Helden abseits von Kloppereien und Riesenschlachten funktionieren können.

:liquid7:,5 bis knappe :liquid8:
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Beitrag von gelini71 » 22.03.2018, 06:01

Sneaky Pete - Staffel 2

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Ich war skeptisch ob man das Niveau halten kann - man hat es geschafft. OK - konstruiert ohne Ende und wie auch schon in Staffel 1 ist manche Wendung arg gewollt bzw zu zufällig aber als ganzes passt es schon. Und das beste: man bringt alles zu einem sauberen Abschluß. Macht Spaß.
:liquid8:
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Beitrag von Cinefreak » 24.03.2018, 21:09

freeman hat geschrieben:Chosen (Staffel 1)
Chosen hat eine nette Prämisse, die konsequent weiter gedacht wird und irgendwann eine Realität formt, in der potenziell jeder Mensch ein Killer sein könnte, der hinter dir her ist. Leider verliert die Serie im Mittelteil gehörig ihren Fokus aus dem Auge, bleibt aber glücklicherweise dennoch immer spannend. Gute Darsteller und ein nettes Tempo lassen die knapp 2,5 Stunden auch nicht zu lang werden, wenngleich häufiger der Gedanke aufkommt, dass der Stoff als 100 Minüter mit deutlich aufgestocktem Budget ein richtiger Knaller geworden wäre.
:liquid7:

In diesem Sinne:
freeman
Freu dich auf Staffel 3 - mit dem Auftritt von Rose McGowan zieht das Tempo gewaltig an. Ist schon ne Weile her, dass ich die Serie geschaut hatte und warte seitdem auf die vierte Staffel....;)

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Beitrag von gelini71 » 25.03.2018, 06:22

Divorce. - Staffel 2

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Immer noch eine ganz amüsante Geschichte, einige Lacher sind drin aber so lustig Comedy-mäßig ist es jetzt aber dann doch nicht. Sarah Jessica Parker soll mal eine Stilikone und Sexsymbol gewesen sein ? Na ja - ihr Gesicht würde jetzt hier eher für einen Horrorfilm ausreichen :shock: irgendwie verstehe ich ihren Filmehemann das er sie loswerden will, zumal ihre Figur wirklich unsympathisch ist.
:liquid6:
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Beitrag von freeman » 26.03.2018, 14:40

@ Cinefreak: Die Vorfreude auf Staffel 2 wurde schon arg durch Staffel 2 getrübt :lol: ;-)

Chosen (Staffel 3):
Es ist erstaunlich, dass Staffel 1 der Serie die tiefsten Einblicke hinter die Kulissen des Spiels erlaubte. Die Staffeln 2 und 3 bleiben permanent nur an der Oberfläche und beim sich doch arg abnutzenden eigentlichen Modus Operandi der Serie. Und selbst da hat Staffel 1 einfach den Originalitätsbonus. Staffel 3 versucht ein wenig mehr Action zu machen. Bringt mit Rose McGowans Charakter endlich mal einen Charakter, dem gefällt, was er da macht. Mit frappierenden Folgen für deren Angehörige. Für die kurze Laufzeit von 140 Minuten ist das wieder recht kurzweilig, ansonsten bleibt die Erkenntnis, dass nach Staffel 1 einfach zu krass die Handbremse reingeschmissen wurde. So sehr, dass Staffel 3 mit einem Cliffhanger endet, zu dem es nie eine Auflösung geben wird.
:liquid5:

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Beitrag von gelini71 » 30.03.2018, 04:05

Patriot - Staffel 1

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Endlich mal was frisches, neues und vor allen anderes - "Patriot" ist angenehm gegen den Strich gebürstet, so als ob die Coen Brüder mit Guy Ritchie einen drauf machen würden. Den sehr zynischen Humor muß man aber schon mögen. Die Andersartigkeit der Serie ist aber auch ihr ihr Problem: die recht dünne Geschichte wird sehr verschachtelt erzählt, das ewige umherspringen durch die Zeitebenen und Blickwinkel ist etwas anstrengend und erfordert aktives mitdenken des Zuschauers. Für die breite Masse eher nichts, ich fands saugeil. Nur das Luxemburg hier immer wie Prag aussieht (wo gedreht wurde) ist eher lachhaft, da helfen auch keine schnell mal hingestellten Schilder auf Französisch :wink: :lol:
:liquid8:
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Beitrag von freeman » 31.03.2018, 13:03

The Gifted:
Angekündigt als "X-Men" als Roadmovie mit starkem Fokus auf Familie wird hier schon in Folge 3 dem "Roadmovie" der Bremsklotz zwischen die Beine geknallt und man kehrt (The-Walking-Dead-mäßig) an einem Ort ein, den man (The-Walking-Dead-mäßig) den Rest der Folgen nur verlässt, um sich Ärger einzubrocken. Dazu ein Haufen TV-Gesichter, die man inzwischen einfach ein stückweit zu oft gesehen hat (Moyer, Acker, Chung,...). Die eigentliche Handlung ist der übliche Tand: Menschen mögen keine Mutanten. Die wehren sich, aber ja nicht zu dolle. Die aufgefahrenen Superkräfte wissen nicht zu beeindrucken, dafür sind die Actioneinlagen zumindest ganz hübsch. Von der Paarung Bryan Singer und Len Wiseman hatte ich mir aber weit mehr versprochen. Sowohl in Sachen Inhalt als auch in Sachen Form. Marvel hats im TV - abseits ein paar Netflix-Einträgen - einfach net so raus.
:liquid4:

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Beitrag von SFI » 31.03.2018, 13:19

Da sahen für mich schon die Trailer wenig lohnenswert aus. Bleibe einfach bei der DC-Gülle... :lol:
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Beitrag von StS » 31.03.2018, 13:20

"Legion" ist cool, ungewöhnlich... und mal nicht von "Netflix" :wink:

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Beitrag von freeman » 31.03.2018, 13:20

Legion liegt auf meinem Pile of Shame und harrt seiner Entdeckung. Da Staffel 2 gerade auf Fox startet, werd ich der bald ne Chance geben.

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Beitrag von gelini71 » 03.04.2018, 02:52

the last Tycoon - Staffel 1

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Sehr unterhaltsame und Optisch ansprechende Sache - auch hier wieder die rote Karte an amazon die (mal wieder) die Serie nach nur einer Staffel zu Grabe getragen haben. Das macht den Klippenhänger am Ende um so bitterer....
:liquid8:
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Beitrag von SFI » 03.04.2018, 05:23

Wie viele Serien hat amazon eigentlich, die a) Renomee genießen und b) über 3 Staffeln kamen? :lol:
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Beitrag von gelini71 » 03.04.2018, 05:42

Faktisch keine :lol:
"Bosch" und "Mozart in the Jungle" sind eher Publikums- als Kritikerlieblinge und "Transparent" zieht seinen Ruf noch aus den Preisen die sie mit Staffel 1 gewonnen haben.
Das Hauptproblem muß aber der alte (mittlerweile abgesetzte) Sendechef vom amazon Studio gewesen sein - der hat imo viel am Sender und seinen Ruf versaut mit seinen teilweise fragwürdigen Entscheidungen.....
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Beitrag von SFI » 03.04.2018, 05:54

Das erklärt wohl, warum amazon die letzten Wochen mit 2 Big Budget Serien auf sich aufmerksam machte. Mal sehen, ob Geld Tore schießt. :lol:
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Beitrag von freeman » 03.04.2018, 12:38

Chance (Season 2)
Staffel 2 setzt die Ereignisse aus Staffel 1 konsequent fort und präsentiert einen Neuro-Psychiater (Hugh Laurie), der seinen Patienten hilft, aus ihrer Opferrolle herauszukommen, indem er ihre Angreifer/Missbraucher/Misshandler selbst zu Opfern macht. Mit politisch alles andere als korrekten Methoden. Das droht ihm in Staffel 2 aber alles um die Ohren zu fliegen. Zudem wird er mit einem Patienten konfrontiert, der nicht mehr und nicht weniger als ein astreiner Soziopath mit Spaß am Morden ist. Was tun?

Die Antwort auf die Frage wird von Folge zu Folge komplexer, die Serie immer spannender und das Endergebnis immer genialer. Alle Figuren werden vertieft, erhalten ihre Subplots, die prächtig funktionieren. Highlight ist und bleibt der hünenhafte Kampfkoloss D, der mit seinen Entscheidungen und immer vorwärtsdrängenden, radikalen Handlungen (etwa ein Massaker mit Bleistiften!!!) von ganz alleine dafür sorgt, dass Chance nicht eine Sekunde Gefahr läuft, irgendwie vorhersehbar zu sein. Großartig fallen auch inszenatorische Neuerungen auf. Etwa wenn sich zwei Personen unterhalten und die Kamera zum einen den Dialog bebildert, zum anderen aber auch die Gesprächspartner zeigt, wie sie nur einander gegenübersitzen und sich abchecken. Die Reaktionen des Gegenübers beobachten. Die Dialoge kommen dann aus dem Off. Ein simpler und eigentlich naheliegender Kniff in einer Serie um einen Arzt, der unter anderem auch mit gespaltenen Persönlichkeiten zu tun hat und nicht nur darum weiß, dass wir alle die eine Seite haben, die wir allen zeigen, und dann die Seite, die uns vermutlich am meisten ausmacht. Und die kann durchaus auch mal sehr finster sein.

Zudem wusste man wohl, dass nach Staffel 2 leider Schluss sein würde, weswegen man die Staffel vollkommen rund und befriedigend abschließt. Starkes Ding und deutliche Steigerung zur ohnehin schon hervorragenden ersten Staffel.
:liquid10:

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Beitrag von gelini71 » 06.04.2018, 03:05

Z - the Beginning of Everything (einzige Staffel)

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Christina Ricca spielt mit fast 40 Jahren eine Zwanzigjährige....das ist mutig (sowohl von ihr als auch von den Produzenten) und sie meistert es durchaus richtig gut aber trotzdem ist beim Zuschauer immer ein komisches Gefühl, man merkt einfach das die Person älter ist als sie vorgibt. Die ganze Geschichte ist manchmal etwas soapig aber durchaus unterhaltsam, wirkt aber eher wie ein in zehn Happen geteilter Spielfilm als wie eine Serie - Merke: nicht jeder Stoff eignet sich als Serie :wink:. Witzig dann schon eher der direkte Vergleich mit dem zur gleichen Zeit spielenden "Babylon Berlin" - hier fällt auf das die Goldenen Zwanziger in den USA offensichtlich schriller, bunter und lauter als in Europa gewesen sein müßen...
Kann man sich anschauen, ich bin aber hier nicht traurig das es nicht weitergeht.
:liquid6:
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Beitrag von freeman » 06.04.2018, 10:05

Naja, die Riccis schaut schon noch sehr jung aus. Fand sie bei Lizzie Borden teilweise fast schon kindlich und die Serie ist 2 Jahre her. Wird doch seitdem nicht zerfallen sein? *nachguck* Ah, sogar full frontal in der Serie hier. Schaut noch knackig aus ;-)

SS-GB
Mal wieder ein Alternativ-Szenario: Die Nazis haben den Luftkrieg gegen England gewonnen und es freilich besetzt. Ein Agent von Scotland Yard ermittelt in genau dieser Zeit in einer Mordserie, die ihn zu einem spektakulären Geheimnis führen wird... Selbiges ahnt man leider recht früh. Zudem erinnert die Miniserie sehr häufig an "Vaterland" und erinnert manchmal an ein gestrecktes Remake der Verfilmung mit Rutger Hauer. Allgemein ist die Länge ein Problem. Die Miniserie ist mit 5 (in Deutschland hat man 6 (a 45 Minuten) daraus gemacht) Folgen a 55 Minuten viel zu lang. Drei Stunden hätten vollkommen ausgereicht. So wird man doch mit einigen unerquicklichen Nebenhandlungen konfrontiert, die nie zünden und auch nichts zum Ergebnis beitragen. Spannung kommt so nur sporadisch auf. Was auch an dem arg unnahbar von Sam Riley gespielten Helden liegt. Dennoch hat die mitunter sehr langatmige Serie ihre Momente. Vor allem in der Zeichnung der schwierigen Grundsituation des Helden brilliert sie gar. Zeigt, wie er sich aufreibt zwischen Nazi-Einmischungen, die Scotland Yard als "ihre Institution" begreifen, und Anfeindungen der eigenen Landsleute, die ihn als Kollaborateur betrachten. Während er nur unabhängig zu ermitteln versucht. Stark auch sein deutscher "Gegenspieler", beeindruckend intensiv von Lars Eidinger gespielt.
:liquid4:

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Beitrag von gelini71 » 06.04.2018, 12:19

Vom Aussehen paßt es durchaus aber man merkt es eben doch irgendwie - eventuell weil man es im Hinterkopf hat....
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Beitrag von gelini71 » 09.04.2018, 02:52

Fleabag - Staffel 1

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Hier steht und fällt alles damit ob man mit der Hauptfigur etwas anfangen kann - Fleabag ist sexuell freizügig, immer derb und direkt und hat ein ziemlich loses Mundwerk. Entweder man mag das oder eben nicht - ich fand es erfrischend anders. Auch die Art das Fleabag mit dem Zuschauer direkt mehr redet als mit ihren Filmpartnern ist sicherlich nicht jedermans Sache (gegen Fleabag ist Frank Underwood ein Waisenknabe). Mal was anderes an der Comedyfront, den Dramaeinschub in den letzten fünf Minuten hätte ich jetzt aber nicht gebraucht...
Ach so - erste Folge, erste Szene, erste Minute: Fleabag wird von ihrem One-Night-Stand in den Hintern gevögelt. Offensichtlich hat unser Freeman das Drehbuch geschrieben :lol:
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Beitrag von McClane » 09.04.2018, 12:22

Santa Clarita Diet - Season 1 und 2

Die erste große Überraschung: Da man heutzutage fast schon daran gewöhnt ist, dass außer Network-Sitcoms kaum ein Format die 40-Minuten-Grenze unterschreitet, kommt "Santa Clarita Diet" mit knapp halbstündigen Folgen überraschend knackig daher - zumal eine Staffel immer nur 10 Folgen hat. So lässt sich das Ganze erfreulich gut wegsnacken. Die alte Mär von der Veränderung zum Zombie (analog auch für Vampire, Werwölfe usw.) wird hier irgendwo zwischen "iZombie" und "Braindead" durchexerziert: Wie im ersteren Falle funktioniert die weibliche Hauptfigur als normaler Mensch, der nur eben gerne mal Menschenfleisch knuspert, wie in letzterem Falle sind die und ihr menschlicher Ehemann bemüht die neue Situation mit der Aufrechterhaltung der Spießeridylle im Vorort zu vereinen. Die Prämisse eignet sich trotz einiger Parallelen zu Vorläufern als erfrischende Comedy, die erfrischend schwarzhumorig mit teilweise grandios gescripteten Dialogen daherkommt und einige tolle Gastdarsteller (vor allem Nathan Fillion) zu bieten hat. Manchmal sind die Ausflüge in den Fremdschambereich etwas bemüht, gerade wenn sich der nervöse Joel mal wieder um Kopf und Kragen zu reden droht und die Situation mit den blödesten Ausreden gerettet werden muss. Drew Barrymore und Timothy Olyphant, der sein Tough-Guy-Image gegen den Strich bürstet, sind ein tolles Team, die Nachwuchsdarsteller von Tochter und Nachbarsjunge erfrischend natürlich und echte Entdeckungen. Manche Folge hängt etwas, die Hintergrundgeschichte über den Grund der Infektion wird manchmal auch etwas schleifen gelassen, aber sehr vergnüglich ist "Santa Clarita Diet" mit seinen pointierten Wortwechseln schon.

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Beitrag von freeman » 09.04.2018, 12:42

gelini71 hat geschrieben:Ach so - erste Folge, erste Szene, erste Minute: Fleabag wird von ihrem One-Night-Stand in den Hintern gevögelt. Offensichtlich hat unser Freeman das Drehbuch geschrieben :lol:
Ich war's nicht... ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von gelini71 » 17.04.2018, 18:42

Bosch - Staffel 4

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Was vor vier Jahren mal als einfache Krimiserie mit einem etwas kautzigen Cop als Held begann ist mittlerweile ein recht komplexes Gebilde geworden bei dem man als Zuschauer gewillt sein sollte die diversen Fällen aktiv geistig zu folgen. "Bosch" ist schlichtweg eine gut gemachte und sehr unterhaltsame Krimiserie - wenn ich das sage ist das ein Lob den ich mag Krimiserie normalerweise nicht so sehr :wink:
:liquid8:

Kleine Randbemerkung: Witzig zu sehen das die Tattoos an Bosch Unterarmen von Staffel zu Staffel immer mehr werden :wink: und richtig witzig finde ich das er auf einem Arm das Logo eines :arrow: Simple Minds Albums hat was bei ihm als Jazzfan imo reichlich seltsam ist :lol:
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Beitrag von Vince » 18.04.2018, 14:56

Jazzfans sind halt open-minded. ;)
Ich bleib bei der Serie auch dran, obwohl ich diese Art von Serie normalerweise meide.

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Beitrag von gelini71 » 23.04.2018, 02:47

Halt and Catch Fire - Staffel 1

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"Mad Man" stand hier sehr offensichtlich Pate - ein ruhiger, unaufgeregter Erzählfluß bei dem das "Wie" zählt und nicht das "Was". Die Reise in die frühen 80iger ist ganz unterhaltsam sofern man als Zuschauer eben sowas langsames mag. Bedingt durch die Thematik gibt es auch den ein oder anderen Schmunzler, Bill Gates berühmter 128 KB Spruch taucht ebenso auf wie Spitzen gegen Apple :wink:. Doch, ganz nett.
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Beitrag von gelini71 » 28.04.2018, 06:04

Halt and catch Fire - Staffel 2

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Hoppla - was ist denn hier passiert ? Das langsame ist verschwunden und es gibt Tempo und Handlung ! Offensichtlich ist Staffel 1 nur eine Art 400 Minuten Pilotfolge gewesen. Gefällt mir jetzt richtig gut, es gibt witzige Einfälle (die Egoshootersequenz mit realen Personen ist sehr gelungen) und mehr als einmal sagen Personen hier Visionen die heute fast 30 Jahre später Realität sind. Geile Serie.
:liquid8:
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Beitrag von freeman » 03.05.2018, 17:42

Black Sails (Staffel 4)
Man kann es drehen und wenden wie man will: Nach dem kopflosen Umhergestolper in Staffel 1, nach der ich der Chose irgendwie kaum eine weitere Staffel zugetraut hatte, legte diese Serie mit jeder Staffel, nein, mit jeder Folge zu. Wurde komplexer, in Maßen glaubwürdiger (manche Charaktere wirkten bis in die dritte Staffel hinein zu glatt und sauber) und vor allem immer besser erzählt. Die Darsteller hatten sichtlich mehr Freude an ihrer Arbeit und der Actionfan bekam wohldosiert ein paar einfach nur irre fette Actionszenen gereicht.

Staffel 4 ist nun nahe dran an der Perfektion. Bringt die ganze Staffel zu einem starken Ende und hat vor allem einen imo richtig geilen Dreh drin, in dem das Wesen von "Geschichten" eine immer wichtigere Rolle spielt. Was ist wahr, was dazu gedichtet, was komplett erfunden. So gelingen sogar ein paar kleine Tränenziehermomente, ohne dass so richtig klar ist, ob es wohl wirklich so passiert ist. So richtig krass ist allerdings die Kielholszene... die tut mal so richtig weh. Was nur zeigt, wie gut die Serie in Staffel vier funktioniert. Um diese Serie ist es mal wirklich schade! Ich zücke zum Abschied darum auch die:
:liquid10:

In diesem Sinne:
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