Filmtagebuch: SFI

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 05.01.2019, 08:53

Imdb 8,7 und überall überschwengliche Kritiken - hab sogar während des Films noch einmal nachgelesen, weil ich diese Diskrepanzen nicht glauben konnte. Meine Kollegen waren allerdings auch maximal genervt, noch nie derartige abfällige Bemerkungen gehört. Entweder wurde dann geschlafen oder sich die Beine vertreten. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 05.01.2019, 15:19

Norsemen - Staffel 1

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Das Wikingerdorf Norheim soll Kulturzentrum werden, richten soll es Rufus, der römische Sklave. Mit Norsemen wandelt man auf den Pfaden von Monty Python und wenn intellektuelle Wikinger Riten und Sitten ihrer Zeit mit neuzeitlicher Skepsis begegnen, dann weiß dem selbst Odin nichts mehr zu entgegnen. Unterbrochen wird dieses absurd-einfallsreiche Dialogfeuerwerk im eloquenten Dialektenglisch immer wieder von roher Wikingergewalt, wodurch stets unterstrichen wird, dass die Anliegen der Wikinger von ernster Belang sind. Stark!

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 07.01.2019, 07:21

Mission: Impossible - Fallout

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Vor dem Fallout punktet M:I 6 erst einmal mit einem Failout mit Überlänge und nervt mit seinen vielen Fraktionen, welche untereinander stetig um den hinterlistigen Schritt voraus konkurrieren, nur um dann zu merken, dass die eine oder andere Fraktion schon zwei Schritte ging. Die stressig-langweilige Jagd nach den gestohlenem Plutonium (JCVD hats geklaut) verliert sich in der Gewöhnlichkeit und Aneinandereihung üblicher Actionszenen, auch wenn hier kameratechnisch einige richtige tolle Bilder eingefangen werden. Das Actionhighlight war dann für mich ausgerechnet die Klopperei auf dem Klo -> Martial: Impossible Spin-Off?

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von freeman » 09.01.2019, 12:12

:shock: :shock: :shock: Naja, nehme ich mal als ähnlichen Failout deinerseits wie bei Spidey, der ja nun den Golden Globe als bester Animationsfilm gewonnen hat und wo dessen Botschaft auch noch brillant in die "Time's Up" Debatte eingebunden wurde. Was ausgerechnet von unserem Filosofen nicht erkannt wurde. Wassen los Timo? :wink: :lol: Gnihihihi

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.01.2019, 17:44

Wüsste nicht was das mit Philosophie zu tun hätte - vielleicht meinst du aber meine Wertungen, die als Kritik der stereotypen Übersetzung von allem, selbst dem noch nicht Gedachten, ins Schema der Reproduzierbarkeit, durchaus philosophisch verstanden werden kann. Wer von den Medien, von Film und Wort nämlich dermaßen absorbiert wird, dem sind die notwendigen Leistungen der Aufmerksamkeit so vertraut, dass diese Leistungen automatisch erfolgen und er somit der Bevormundung ausgeliefert ist. Have Fun! :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 14.01.2019, 07:23

Meg

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Der Streifen bietet einige gelungene visuelle Szenen, gerade die Idee des Ökosystems unter dem vermeintlichen Meeresboden garantiert zumindest einen spannenden Anfang. Recht schnell ersäuft die Nummer dann in amateurhaften und durchschaubaren Handlungen, die nur dazu dienen, um neue Probleme zu schaffen und die Laufzeit zu strecken. Von den üblen Klischeevisagen will ich gar nicht erst sprechen, die müssen wohl einfach akzeptiert werden. Dank Jason Statham, der gewohnt cool agiert und mit dem Hai entsprechend verfährt wie mit einem menschlichen Gegner, immerhin kein charakterlicher Totalausfall. Zudem ist die Dämlichkeit dann doch irgendwie unterhaltsam, weswegen ich die eigentlich lächerliche Nummer nicht zur Ganze abstrafen will.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 14.01.2019, 12:40

Sehe ich ähnlich - Trash aber irgendwie in gut und unterhaltsam :lol: weswegen ich sogar eine 7/10 gezückt habe
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 22.01.2019, 20:33

Aquaman

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Bildgewaltiges Blendwerk, welches die vielen Green-Screens, Studiokulissen, Baukastenverschwörungen, Motivationsgrundlagen und den abgesoffenen Bruderzwist auch mit der liebevoll inszenierten Unterwasserwelt nicht verbergen kann. Nach dem Shot des Jahres (Tauchgang bei den Trench) folgte für mich reichlich Verwirrung,
Spoiler
Show
denn die Unterwasserschlacht wird nur dadurch beendet, weil Aquaman mit Karathen einfach alles platt macht und damit auch Abertausende seines Volkes tötet, die schließlich nur dem Befehl ihres Königs folgten.
Während dieses Gemetzels blieb immerhin noch reichlich Zeit für einen peinlichen Kuss, nebst peinlichen Dialogen, bayischen Humoreinlagen und CGI-Bartbewegungen, bei denen der ganze Kiefer schwingt. Dank Kurzweil, Kinobonus, Bildgewalt und ordentlichem Score:

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 04.02.2019, 07:19

The Equalizer 2

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Vorzüglich bebilderte Fortsetzung, die nie den Blick fürs Detail verliert und sorgfältig die Szenarie beleuchtet. Obwohl es mittlerweile dutzend Schablonen der Rächerfigur gibt, begeistert Denzel Washington durch sein bedachtes, akkurates und gleichwohl unerschütterliches Gemüt, welches selbst in der Stille Spannung generiert.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 04.02.2019, 15:26

Norsemen - Staffel 2

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In der zweiten Staffel führt Arvid "the new concept of protection money ein", was wiederum zur Erfindung des Bauernaufstandes führt. Köstlich!

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 05.02.2019, 06:57

The Punisher - Staffel 2

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Auch der zweiten Staffel hätten weniger Folgen gut getan, dennoch ist der Wechsel zwischen ruhigen Momenten und Actionsequenzen ausgeglichener. Paradebeispiel dafür ist auch gleich die erste Folge, in der Frank lediglich in einer Bar abhängt, mit der Barkeeperin anbändelt und das Figurenkarussell in Stellung geht. Urplötzlich eskaliert die Stimmung und endet in einem epischen Blutbad. WTF!

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 05.02.2019, 19:05

Haus des Geldes - Staffel 2

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Hochspannende Weiterführung mit allerlei Kniffen, einfallsreichen Problemlösungen und einem grandiosen doppelten Spiel. Emotional, packend und ein fabelhafter Score.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 06.02.2019, 06:15

Suits - Staffel 6

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Die Knastkulisse mag für eine Anwaltsserie befremdlich wirken, doch da es bei Suits schon immer um Deals und weniger um Gerichtsverfahren ging, können Deals überall geschlossen werden.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 06.02.2019, 21:09

Nightflyers - Staffel 1

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Das Design und die Inszenierung des Raumschiffes sind mit das Tauglichste in diesem kruden SciFi Mix, der leider mit unsympathischen Charakteren, abgestandenen Dialogen und Spannungsarmut hausieren geht. Alles schon mal gesehen, aber immer besser. Kann imo abgesetzt werden.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 07.02.2019, 07:20

The Man in the High Castle - Staffel 3

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Handwerklich hervorragend, wartet Staffel 3 dennoch mit Längen auf, die allenfalls durch die schauderhafte Gesellschaftsordnung mit ihren stetig neuen Facetten etwas kaschiert werden. Das Vorhaben des Führens hinsichtlich der Invasion von Parallelwelten mag zur glorifizierenden Selbstüberschätzung passen, ist aber reichlich hanebüchen, wie immerhin ein Durchblicker bald feststellt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 08.02.2019, 05:48

The Big Bang Theory - Staffel 11

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Die Serie war ja schon länger am Absaufen, aber bei Staffel 11 ist der Luftballon einfach mal geplatzt. Erst vermutete ich mein fortschreitenden Alter als den Unhold, aber Rückgriffe in die ersten Staffeln generierten auch wieder Lacher. Ausgerechnet die Finalepisode kann dann alle Staffellacher für sich verbuchen und bringt mit Mark Hamill auch einen netten Gaststar. Dank der Gewohnheit immer noch kurzweilig, aber die Reißleine kam zu spät.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.02.2019, 09:39

Deutschland 86

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Solide Fortsetzung, die gekonnt die weltweiten Ereignisse (Libyen, Apartheid, Aids, Anschlag La Belle) mit dem (durchschnittlichen) Handlungsstrang verknüpft, dabei aber mit ihrem Casting auch daneben greift, wodurch der eh schon provinziell geratene DDR-Anspruch auf der Weltbühne mitzureden, zur Satire verkommt. Der Umstand, dass die DDR mit Kapitalismus den Sozialismus am Laufen halten wollte, ist schließlich schon absurd genug, da benötigt es keine Anke Engelke. Als Zeitzeugnis aber grandios und es sind die kleinen Szenen, die die Detailverliebtheit aufzeigen. Etwa wenn ein HVA Oberer nach Feierabend im Unterhemd sein Butterbrot isst und das Traumschiff auf ZDF einschaltet. Mega! Wie gleich die beiden geteilten Staaten und gleichzeutig doch ungleich waren. Freue mich auf 89.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.02.2019, 11:40

Westworld – Staffel 1: Das Labyrinth

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Technisch und visuell brilliant, entpuppen sich die aufgeworfenen Ethikfragen aufgrund ihrer Komplexität als ein Stolperstein in Sachen Kurzweil und Unterhaltung, da sie mehr Aufmerksamkeit einfordern, als ich beim abendlichen Abschalten gewillt zu geben war. In einem gelben Büchlein mit Textmarker gerne gesehen, bereitete mir das Konzept so aufgebereitet nur bedingt Spaß.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 09.02.2019, 15:17

Die Argumentation ist mir völlig unverständlich, weil sie suggeriert, dass Filme bzw. Serien nur zur Zerstreuung für den müden Arbeiter taugen. Mag ja für dich persönlich so sein, ist aber dann kein Problem der Serie.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.02.2019, 19:35

Finde die Argumentation schlüssig, wenn auch nicht völlig, wie bei dir unverständlich. :wink: Außer der technischen Komponente und dem Ethikaspekt hat die Serie für mich nicht viel zu bieten, außer man steht freilich auf Vergewaltigungen und Sadimsus. Das Westworld Konzept unterstellt dabei der menschlichen Natur noch frech Sadismus und Gewalt als deren primäre Triebfeder, weswegen sollte man auch sonst dort urlauben? So ein Schmarrn interessiert mich nicht. Die ethische Komplexität bezog sich dabei auf deren nervige Verschachtelung in der Erzählstruktur, deswegen auch der Buchvergleich und die Aufmerksamkeitsdefizite.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 09.02.2019, 20:12

Wäre die Serie nicht so verschachtelt erzählt wäre sie stinklangweilig :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 10.02.2019, 06:31

SFI hat geschrieben:
09.02.2019, 19:35
Das Westworld Konzept unterstellt dabei der menschlichen Natur noch frech Sadismus und Gewalt als deren primäre Triebfeder, weswegen sollte man auch sonst dort urlauben?
Und das ist für dich so abwegig? Weshalb gibt es denn so etwas Abartiges wie Sportjäger, die rein des Vergnügen wegens Jagd auf Tiere machen? Und worin liegt wohl die Faszination des Boxens? Wohl eher nicht in den hübschen Boxershorts. Folgt nicht überhaupt jeder einem Urinstinkt, der sich in ein Fußballstadion verirrt, um aus dem Sieg "seiner" Mannschaft über den Gegner ein persönliches Triumphgefühl zu ziehen?
Wenn die Serie nicht deinem persönlichen Geschmack entspricht, ist das ja ok, aber für mich klingt das so, als würde sie deinem Bild von Couchbespaßung nicht entsprechen. Weshalb die gelben Büchlein verschachtelt sein dürfen und die Erzählform einer Serie nicht, verstehe ich auch nicht so ganz.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 10.02.2019, 07:33

Das Stichwort bei Westworld lautet "primäre Triebfeder" der Menschheit. Es betreitet niemand, dass der Mensch sich an seiner gesellschaftlichen Käfigtür wund scheuert, doch mein und sicher auch dein Alltag sind voller Gegenbeispiele, in denen wir uns als harmoniebedürftiges, soziales Wesen erfahren. Anstatt das facettenreiche Westworld nun so zu konzipieren, dass auch die menschliche Schöpferkraft mit all ihren kreativen Möglichkeiten angesprochen wird, herrscht nur eine Facette: Vergewaltigung und Sadismus. Welch eine Botschaft.
Verschachtelungen betrachte ich nicht zwingend als positives Attribut (Hinweis gelini71 bzw. Kreisschlussgebaren um sich den Logiklücken nicht stellen zu müssen), aber in den gelben Büchern gibt es für den Kampf immerhin gewinnbringende Erkenntnise. Hier nicht!
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 10.02.2019, 08:56

Ich verstehe zwar deinen Punkt, aber "Westworld" steht hier ja nicht äquivalent für die ganze Welt (etwa im Sinne einer Postapokalypse), sondern für einen Themenpark, in dem eben gezielt solche Triebe befriedigt werden. So gesehen befasst sich die Serie mit einem Teilaspekt menschlichen Daseins - genauso wie jedes Filmgenre an sich auch.
Dabei finde ich übrigens sehr wohl, dass genau dieser Punkt, dessen Abhandensein du bemängelst, thematisiert wird. Denn es ist ja gerade die Zurückdrängung der kreativen Schaffenskraft gegenüber dem primitiven Ausleben von Trieben, die den Grundton der Serie so düster macht. Ich würde es sogar so sehen, dass es nicht immer von Vorteil ist, etwas in seiner ganzen Komplexität abzubilden, weil dann die Gefahr besteht, dass der Fokus verloren geht. Ich finde es völlig legitim und auch wichtig, dass sich die Serie auf ein Thema beschränkt und dieses dafür um so schärfer analysiert. Das ist nämlich genau der Ansatz, der so vielen anderen Produktionen fehlt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 10.02.2019, 09:03

Ich fand die "Botschaft" der Gewaltfantasien die im Menschen schlummern im Originalfilm aus den 70igern viel schlüssiger und logischer aufbereitet - Motto: Jeder Junge will mal Cowboy spielen und da wird dann halt mal einer erschoßen. In der Serienaufbereitung wird Gewalt auch für mich zum Eyecatcher und zu einer Art "Gewaltporno" wie es bei den Folterhorrorfilmen vor einigen Jahren der Fall war. Das ganze ist zwar in schicken Bildern verpackt und hat einen tollen Musikscore aber man versucht hier ganz offensichtlich durch seine verschachtelte Erzählweise irgendwas großes Gigantischen aufzubauen wie es vor einigen Jahren "Lost" auch versucht hat.
Mich verwundert es etwas das so viele hier darauf reinfallen - bei "Inception" waren die kritischen Stimmen wesentlich lauter so nach dem Motto "sieht toll aus hat aber eine dünne Handlung die kompliziert erzählt wird" :wink:
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