[TV] Game of Thrones (HBO)

Denkt selbst darüber nach, man muss Euch ja schließlich nicht alles vorkauen.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von SFI » 14.05.2019, 14:59



:lol:
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von gelini71 » 14.05.2019, 15:09

Paßt doch - endlich wird GoT gut :lol: :lol: :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von SFI » 14.05.2019, 15:22

Hier noch ein interessanter Vergleich zum Thema Schlacht bei Nacht


:lol:
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von gelini71 » 14.05.2019, 16:08

Fairerweise muß man aber schon sagen das Peter Jackson etwas mehr Budget hatte :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von kami » 14.05.2019, 18:41

Peter Jackson hat sich aber auch entschieden, dass, wenn man schon ein teures, langes Schlachtspektakel zeigt, das Publikum auch was erkennen sollte, ohne dass die Augen schmerzen. Dafür hat er etwas auf Realismus verzichtet und eine bläuliche Grundbeleuchtung in die Szene eingebaut, welcher dennoch gut die nächtliche Atmosphäre transportiert.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 15.05.2019, 10:06

Achtung kleine zusammenfassung von folge 5 inklusive spoilern

Folge 5 war im großen und ganzen besser als die letzen beiden Folgen, was sie somit zur besten Folge der Staffel macht (wobei Folge 2 deutlich weniger Angriffspunkte hat).

Und sie hat über weite Teilen tatsächlich auch Spaß gemacht. Die Ausgangslage war spannend, man muss nur den Weg dorthin ausblenden. Der Drachenangriff war inszenatorisch sicherlich der beste der gesamten Serie und auch sonst hat es die Serie endlich wieder gewat das Elend und die Hässlichkeit des Krieges glaubhaft darzustellen. Da sehe ich über Logikschwächen gerne weg.

Nur dann kommt dieser enddämliche Euronkampf, der weder mit der zufälligen Konfrontation noch mit der Choreographie überzeugen kann. Dass sie Euron beim Sterben dann auch noch mal eine weitere Charaktermotivation, nämlich das Verwunden des Königsmörders in den Mund legen, ist einfach nur lächerlich. Absoluter Tiefpunkt der Folge.

Der dramaturgisch völlig uninteressante Clegane Bowl wurde zwar bildästhetisch prächtig eingefangen, leider sah das aber auch gleichzeitig aus wie eine Begenung in einem Videospiel. Fehlte nur noch die Energieleiste...

Cerceis und Jamies Tod war einfach nur dramaturgisch extrem enttäuschend.

Danys Wandlung zur genozidalen Wahnsinnigen hätte auf jeden Fall noch ein paar Folgen gebraucht - so kam trotz Anzeichen echt zu serh aus dem Nichts...

Und warum zum Teufel musste ich mir am Ende nochmal 10minuten lang Arya ansehen, die einfach nur planlos durch die Gegend läuft, unendlich lange ein weißes Pferd anstarrt und dann davon galoppiert. Welch eine Zeitverschwendung?!

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von SFI » 15.05.2019, 17:38

Bitte den Spoilerbutton benutzen! Danke.
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von SFI » 16.05.2019, 06:31

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 16.05.2019, 12:00

hab unterschrieben :00000694

ein kompletter Neudreh ist wohl leider relativ unwahrscheinlich.

was ich mir aber vorstellen könnte, wäre wenn die 8te Staffel in Form einer Animationsserie neugedreht wird mit allen original Schauspielern als Synchronsprechern

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von McClane » 16.05.2019, 23:34

SFI hat geschrieben:
15.05.2019, 17:38
Bitte den Spoilerbutton benutzen! Danke.
Nein, den Jay interessieren Spoiler ja nicht mehr, also haben andere die auch nicht mehr zu interessieren. Aber wegen derartiger Doofnasigkeiten meide ich sowieso jede Art von GoT-Thread, bis ich jeweils auf dem aktuellsten Stand bin.

Aber die aktuelle GoT-Staffel und vor allem die Reaktionen darauf sind leider ein Anzeichen dafür wie kacke die Fankultur inzwischen im Allgemeinen geworden ist. Alles verzogene kleine Bastarde voller Entitlement, für die die Macher bitte auch das Gewünschte abliefern müssen, sonst wird das Feuern der Verantwortlichen oder gleich ein Neudreh per Petition gefordert, siehe auch "Star Wars" und Co. Furchtbar.
Bevor mir jetzt jemand das Wort im Munde umdreht: Kritik darf man gerne üben, man darf die aktuelle Staffel von mir aus auch scheiße finden, aber man sollte wenigstens damit leben können und nicht wie ein kleines Kind nach Mami heulen, die bitte, bitte das neudreht, was die bösen Männer da doch falsch gemacht haben. Die als Showrunner by the way auch für die ganzen anderen Seasons verantwortlich waren.

Die aktuelle Staffel halte ich zwar auch für die bisher schwächste, aber immer noch auf gutem Niveau. Manchen Kritikpunkt kann ich nicht verstehen:
Spoiler
Show
Etwa, dass Daenerys' Entwicklung angeblich so schnell oder überraschend kommt. Schon früher ist die Gute für den Thron über Leichen gegangen und war im Erobern immer besser als im Herrschen - als die Sklavenhalter umgebracht wurden, sind ja auch jede Menge Zivilisten draufgegangen, es gab schon jenseits des Meeres Aufstände gegen ihre Herrschaft. Dass sie ihre engsten Vertrauten verloren hat, sich für ihre Leistung beim Aufhalten des Night King nicht genug wertgeschätzt fühlt und mit Jon einen a) beliebteren und b) in der Thronfolge vor ihr kommenden Rivalen, ist IMO mehr als überzeugend genug sie durchdrehen zu lassen, zumal das ja durchaus in der Familie liegt.
Ich persönlich fand Folge 5 sehr stark. Gerade die Inszenierung der Schlacht hat mich weniger an klassische HdR-Fantasy erinnert, sondern an Chaos-des-Krieges-Inszenierungen wie in der "Saving Private Ryan"-Auftaktsequenz oder "Children of Men" - an letzteren haben mich auch die diversen Long Takes und Plansequenzen erinnert.
Mein größtes Problem mit der Staffel bleibt eigentlich Folge 3, ansonsten bin ich zufrieden, trotz einzelner Schönheitsfehler, etwa die sackdumme Bronn-Szene in Folge 4.
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 17.05.2019, 09:09

McClane hat geschrieben:
16.05.2019, 23:34
SFI hat geschrieben:
15.05.2019, 17:38
Bitte den Spoilerbutton benutzen! Danke.
Nein, den Jay interessieren Spoiler ja nicht mehr, also haben andere die auch nicht mehr zu interessieren. Aber wegen derartiger Doofnasigkeiten meide ich sowieso jede Art von GoT-Thread, bis ich jeweils auf dem aktuellsten Stand bin.
Sorry, hab jetzt ne vorwarnung dem post vorangesteckt - der spoilerbutton ist für mich mehr für einzelne absätze, als ganze posts ;)

ansonsten kann ich deine kritik an dem Gemeckere der Fans schon verstehen. Natürlich wirkt es von außen betrachtet sau kindisch so mit dem Fuß zu stampfen und einen Neudreh zu fordern, aber vllt hast du auch wenig Verständnis dafür, eben weil du die ganze 8. Staffel deutlich unkritischer siehst.

Aber die Kritik richtet sich ja jetzt nicht an einzelne Plotpunkte die die Geschichte erreicht - nein, die allermeisten Plotpunkte und Ausgangssituationen der vergangenen zwei Staffeln machten durchaus Sinn bzw. hatten Potential. Es war stets der Weg dorthin, voll mit unglaubwürdigem Charakterverhalten, dämlichen Entscheidungen von eigentlich cleveren Figuren und parallel ablaufenden Handlugnssträngen, die frei von Zeit und Raum zu sein scheinen.

Es wurden einfach Tugenden, Fakten und Motivationen, die in den vergangenen Staffeln aufgebaut wurden einfach zugunsten von hanebüchenen Twists und Schockeffekten ignoriert oder vergessen. Du hast sie selbst erwähnt, die "sackdummen" Momente. Es ist halt schade, dass eine Serie, die über Jahre hinweg frei war von solch einer Kritik und einen entsprechenden Qualitätsstandard gesetzt hat und nun plötzlich wie von einem 17-jährigen geschrieben zu sein scheint. Die Fans, die über Jahre hinweg ihre Theorien gesponnen und sogar auf einer echten, großen Westeros Karte Figuren verschoben haben (zu diesen Fans zähle ich mich definitiv nicht), weil eben die Geschichte und die ganze Welt so authentisch und glaubwürdig war - fühlen sich entsprechend verarscht, weil das aktuelle Storytelling all diese Überlegungen ad absurdum führt.

Ein Neudreh ist natürlich realistisch betrachtet sehr unwahrscheinlich und solange die Zuschauerzahlen stimmen, werden sich D&D die ganze Kritik einfach zurecht reden von wegen "man kann es ja nicht jedem recht machen". Ich würde es dennoch spannend finden, wenn die Geschichte zu einem Präzedenzfall wird und tatsächlich Überlegungen in Richtung eines Remakes (in welcher Form auch immer) gemacht werden oder es zumindest ein Nachspiel geben wird die beiden Showrunner (z.B. Entzug der Star Wars Lizenz, was auch immer).

Ich würde es jedenfalls nur als gerecht empfinden, wenn sich schlechte Arbeit (damit meine ich wirklich nur das Script, nicht den Aufwand, den sie in die Inszenierung gesteckt haben) oder in diesem Falle vllt auch einfach nur Lustlosigkeit eben NICHT auszahlt...
Die Kerle kriegen immerhin einen Haufen Kohle für ihr Script und haben wahrscheinlich sogar durch das Aussparen von Testlesern noch zusätzlich abgesahnt... :lol:

und zu Denaerys...
Spoiler
Show
Die Anzeichen und das Foreshadowing werden ja von vielen Leute gerne zitiert. Sehe ich auch so, dass das nicht völlig aus dem Nichts kommt. Dennoch ist die Wandlung innerhalb einer Fogle zu abrupt. Doch das Tempo in dem sie sich um 180° dreht finde ich nicht ganz so schlimm wie das Tatsächliche Ausmaß ihrer emotionalen Explosion. Was bitte hatte sie davon systematisch die gesamte Stadt auszureuchern? Hätte es nicht gereicht direkt zur Red Keep zu fliegen und zumindest dort alles in Schutt und Asche zu legen? Ich kaufe ihr ab, dass sie Collateralschaden in Kauf nimmt, um den Krieg zu gewinnen, aber dass sie sich diese Zeit nimmt (Zeit die Cercei zum fliehen zutzen konnte) erstmal das einfache Volk UND auch noch die eigenen Männer sinnlos zu grillen ist taktisch dumm und nicht mal ansatzweise mit der Figur in Einklang zu bringen, die sich sonst immer für das einfache Volk eingesetzt hat. Wahnsinn hin oder her, ich bin kein Psychologe aber ich sehe hier einfach keine wohl ausgearbeitete Charakterstudie mit logischer Konsequenz, sondern einfach naives und erzwungenes Storytelling...

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von McClane » 17.05.2019, 14:28

Ich halte einiges von der Kritik für nitpicking, da bin ich ganz ehrlich. Die angebliche Zeit- und Raumfreiheit scheint auch auf der Fantasielosigkeit mancher Leute beruhen, die sich einfach nicht vorstellen können, dass eine Reise zwischen Winterfell und King's Landing tatsächlich Tage und Wochen dauern kann, selbst wenn man das nicht haarklein bebildert bekommt. Auch sonst finde ich die meisten Figurenentwicklungen sinnig. Tyrion ist halt nicht mehr der coole God of Tits and Wine, er hat sich halt einem idealistischen Ziel verschrieben.
Spoiler
Show
Und er hofft halt, dass der gesunde Menschenverstand siegen würde, womit er sich sowohl bei Cersei als auch bei Daenerys geirrt hat. Aber verständlich ist es für mich schon, wenn jemand denkt: "Angesichts solcher Gefahren wie untoter Angreifer muss man doch seine Gebietsstreitigkeiten hintenanstellen müssen."
Zu Daenerys:
Spoiler
Show
Sie will ja auch die Zivilisten dafür bestrafen, dass sie Cersei nicht gestürzt haben, dass sie diese weniger gefürchtet haben als sie. Macht für mich Sinn. Und ihre eigenen Leute, die dazwischen geraten, sind für sie ein kleiner Kollateralschaden, die meisten sind ja im vorderen Teil der Stadt, während sie hinten alles in Schutt und Asche liegt. Und eine 180-Grad-Drehung ist das bei weitem nicht, dann müsste sie ja von der totalen Menschenfreundin dahin mutiert sein - und das war sie nie.
Worum es mir aber eigentlich geht, ist dieses weinerliche Nicht-Akzeptieren-Können einer Serie, eines Films usw. Ich habe auch nie eine Petition gestartet, dass man "A Good Day to Die Hard" bitte so umsynchronisiert, dass da ein Bruce-Willis-Actioner ohne "Stirb langsam"-Bezug draus wird. Oder, dass man die letzte "Dexter"-Season nochmal neu dreht (übrigens: wenn jemand mal eine WIRKLICH versaubeutelte Abschlussstaffel sehen will, dann sollte er sich das anschauen). Das sind Kulturprodukte, die ich vehement kritisiert habe und weiter kritisiere, aber sie sind nun mal offizielle Fortschreibungen, damit kann und muss ich leben.
Vor allem wäre die Frage wie man das neu drehen sollte? Vielleicht wollen die einen Unterzeichner ein Märchenende mit Daenerys und Jon als gerechtem Paar auf dem Thron, Tyrion als lustiger Sprücheklopfer und treuer Berater an ihrer Seite, während Jaimie und Brienne als Generalsehepaar nach den Truppen gucken. Und wieder andere wollen, dass der Night King am Ende auf dem Thron sitzt und alle Menschen qualvoll verrecken. Nur weil man sich in seiner Ablehnung einig ist, bleibt fraglich, ob ein Neudreh da wirklich etwas ändert.

Und Benioff und Weiss jetzt sanktioniert werden sollen, dann sollten doch Fanecho und Negativkritiken reichen, um Produzenten entsprechend zu beeinflussen. Warum sollte man per Petition das Wegnehmen anderer Projekte fordern? Es wird ja so getan, als hätten die beiden ein strafbares Vergehen oder gar Verbrechen begangen. Auch Behauptungen wie jene, dass sie sich Reader gespart haben und das Geld in die eigene Tasche geschaufelt hätten, sind schon ein ziemlich kleingeistiger Tiefschlag, nur weil man sich selbst nicht vorstellen kann, dass das jemand abgenickt hat.
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 17.05.2019, 15:52

McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 14:28
Ich halte einiges von der Kritik für nitpicking, da bin ich ganz ehrlich. Die angebliche Zeit- und Raumfreiheit scheint auch auf der Fantasielosigkeit mancher Leute beruhen, die sich einfach nicht vorstellen können, dass eine Reise zwischen Winterfell und King's Landing tatsächlich Tage und Wochen dauern kann, selbst wenn man das nicht haarklein bebildert bekommt.
hä???, aber es ist doch genau das GEGENTEIL der Fall. Reisen, welche für gewöhnlich Wochen dauerten, dauern plötzlich nur noch einen halben Tag - bestes Beispiel "Beyond the Wall"...Die Serie hat etabliert wie weit Orte voneinander entfernt sind und wir haben verstanden, dass ein Ritt von der Mauer bis nach Dragonstone mehrere Woche dauert.
Spoiler
Show
doch plötzlich kann Gendry mitten aus der Eiswüste flink zur Mauer zurückrennen, einen Raben schicken, der Dany in Dragonstone erreichen soll, und diese fliegt zurück zur Eiswüste beyond the Wall- während JOhn und co auf einer Eisscholle warten...das ist halt einfach unglaubwürdig und nicht mit "Fantasie" sondern lediglich mit "hirn aus" zu erklären.

McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 14:28
Auch Behauptungen wie jene, dass sie sich Reader gespart haben und das Geld in die eigene Tasche geschaufelt hätten, sind schon ein ziemlich kleingeistiger Tiefschlag, nur weil man sich selbst nicht vorstellen kann, dass das jemand abgenickt hat.
Hast du irgendwie den lol-Smiley am Ende meines Kommentars übersehen? Ich habe aus Spaß eine abfällige, kühne Behauptung bezüglich des Entstehungsprozesses des Scripts gemacht und du nimmst sie so ernst, dass du mir gleich Kleingeistigkeit vorwirfst? Lässt du bei (m)einer Kritik keinen Raum für Spaßbehauptungen? Ich behaupte mal jeder einzelne von uns hat beim Verriss eines Filmes schonmal solch übertriebene, völlig ungeprüfte Behauptungen in den Raum geworfen, die selbstverständlich NICHT als Gegenstand einer näheren Analyse gedacht waren. Solche kleinen persönlichen Angriffe werte ich in dieser Diskussion als deutlich verbissener als die achso verbitterten Fans, die du so kritisierst...

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von McClane » 17.05.2019, 16:27

Zu deinem Beispiel: Würde ich zustimmen. Und es ist... aus Staffel 7. Ich dachte bis zur bösen, bösen 8. Staffel war doch alles fehlerfrei und töfte.

Zu der anderen Sache: Ich kenne genug Leute, die Sachen "ironisch" sagen, die sie aber todernst meinen - das lag angesichts deiner bisherigen Tiraden für mich vollkommen im Bereich des Möglichen. Wenn nicht, dann entschuldige ich mich dafür. Wo war ich denn sonst angeblich so persönlich?
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 17.05.2019, 16:42

McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 16:27
Zu deinem Beispiel: Würde ich zustimmen. Und es ist... aus Staffel 7. Ich dachte bis zur bösen, bösen 8. Staffel war doch alles fehlerfrei und töfte.
Ja war Staffel 7 - auch an der waren D&D beteiligt - und es geht hier eben um die Kritik an D&Ds Schreibkünste. Deren schreiberisches Unvermögen hat sich imo spätestens ab Staffel 7 sehr stark deutlich gemacht - entsprechend wird auch bereits Staffel 7 (auch von mir damals) kritisiert. Staffel 8 scheint das eben fortzutragen.

zur anderen Sache:
warst sonst nirgends persönlich, deswegen fiel mir das eben an der Stelle auf, weil du sonst eigentlich immer sehr sachlich bleibst.

Ich bin nicht beim Entstehungsprozess des Scripts dabei gewesen - bestimmt hatte das Script tatsächlich mehr Etappen durchlaufen, als man salopp ausgedrückt gerne meinen möchte. Aber es ist nunmal nicht von der Hand zuweisen, dass die "sackdummen" Momente mit Staffel 7 und eben vor allem 8 stark zugenommen haben und clever geschriebene Storywendungen und Figurenentwicklungen sind bis dahin ja eigentlich Stärke der Serie gewesen. Deswegen bin ich (und viele anderen) einfach verwundert, weshalb dieser hoch geschätzte Qualitätsstandard so schmerzlich unterschritten wurde...

Ich meine was ist bitteschön eine Vernünftige Erklärung für Benioffs "Danny kind of forgot about the Iron fleet"???? :00000694

hab nen lustigen Kommentar gelesen, der das noch weiterspinnt: Danny kind of forgot about the Iron Throne and flies back to essos....

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von McClane » 17.05.2019, 16:48

Sir Jay hat geschrieben:
17.05.2019, 16:42
McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 16:27
Zu deinem Beispiel: Würde ich zustimmen. Und es ist... aus Staffel 7. Ich dachte bis zur bösen, bösen 8. Staffel war doch alles fehlerfrei und töfte.
Ja war Staffel 7 - auch an der waren D&D beteiligt - und es geht hier eben um die Kritik an D&Ds Schreibkünste. Deren schreiberisches Unvermögen hat sich imo spätestens ab Staffel 7 sehr stark deutlich gemacht - entsprechend wird auch bereits Staffel 7 (auch von mir damals) kritisiert. Staffel 8 scheint das eben fortzutragen.
Aber D&D waren als Showrunner bei ALLEN Staffeln federführend, bei den geliebten wie bei den ungeliebten.
Sir Jay hat geschrieben:
17.05.2019, 16:42
Ich meine was ist bitteschön eine Vernünftige Erklärung für Benioffs "Danny kind of forgot about the Iron fleet"???? :00000694
Ist vielleicht ungeschickt ausgedrückt, die Szene ist auch nicht allerüberzeugendste, aber
Spoiler
Show
auch hier kann ich schon verstehen, dass sie nach dem Sieg über die Untoten einfach überheblich und arglos ist, auf den Trichter kommt, dass ihr so ein paar popelige Menschlein nicht mehr gefährlich werden können. Bei den vorigen Begegnungen hat sie ja keine Drachen durch die Scorpions verloren.
Wie gesagt. Hundertprozentig sauber ist es nicht, aber für mich auch nicht vollends unverständlich.
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 17.05.2019, 17:00

McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 16:48
Sir Jay hat geschrieben:
17.05.2019, 16:42
McClane hat geschrieben:
17.05.2019, 16:27
Zu deinem Beispiel: Würde ich zustimmen. Und es ist... aus Staffel 7. Ich dachte bis zur bösen, bösen 8. Staffel war doch alles fehlerfrei und töfte.
Ja war Staffel 7 - auch an der waren D&D beteiligt - und es geht hier eben um die Kritik an D&Ds Schreibkünste. Deren schreiberisches Unvermögen hat sich imo spätestens ab Staffel 7 sehr stark deutlich gemacht - entsprechend wird auch bereits Staffel 7 (auch von mir damals) kritisiert. Staffel 8 scheint das eben fortzutragen.
Aber D&D waren als Showrunner bei ALLEN Staffeln federführend, bei den geliebten wie bei den ungeliebten.
Aber genau das ist ja auch der Punkt. D&D waren genau solange gut, wie sie noch auf externes Quellmaterial zurückgreifen konnten - die Bücher.
Es ist ja allseits bekannt, dass der erste Knick schon ab Staffel 5 sich ereignete, wo angefangen wurde FanFiction zu schreiben, da die Bücher ja eingeholt wurden. Hier gab es halt erstmal kleinere Ungereimtheiten und verschenktes Potential (Dorne), aber alles verzeilich.

Aber es kann doch halt nicht sein, dass nur weil einem das Ausgangsmaterial ausgegangen ist, man plötzlich so dermaßen lustlos und ohne Rücksicht auf die Vergangenheit irgendwas zusammenschreibt. Gut, ist wie gesagt nur meine Meinung - ich merke ja, dass das viele auch sehr unkritisch sehen.

Wie empfindlich man auf Logikschwächen reagiert ist ja bei jedem sehr unterschiedlich - die einen betreiben Nitpicking, die anderen sehen großzügig drüber hinweg. Aber in jedemFall werden die Logikschwächen als solche festgestellt, und die häufen sich auffälligerweise zunehmend mit jeder Staffel und es ist für mich (und den ganzen anderen "hatern") halt einfach frustrierend diesen qualitätsabfall miterleben zu müssen.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von The Punisher » 17.05.2019, 17:18

Bild

"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 17.05.2019, 17:34


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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von kami » 17.05.2019, 18:47

Sorry, McClane, aber deine Zurückweisung berechtigter Kritikpunkte hat leider doch was fanboy-haftes. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich bin auch ein Riesenfan der Serie, doch gerade als Fan fühle ich mich durchaus berechtigt, meine Enttäuschung zu äußern. Eine der herausragenden Qualitäten von Buch und Serie bestand bislang darin, das die organische, stets nachvollziehbare Entwicklung der Charaktere im Vordergrund stand. Neben Talent kostet die Qualität aber auch Zeit, und eben diese Zeit geben die Showrunner der Serie seit Staffel 7 nicht mehr. Der Zuschauer wird nur noch mit den Resultaten konfrontiert, erfährt aber viel zu wenig über die Entwicklung, die zu ihnen führten.
Spoiler
Show
Der angesprochene Fall von Daenerys macht mich richtig sauer. In ihrem Charakter war bislang angelegt, dass sie nicht nur die menschenliebende, gütig lächelnde Heilsbringerin war, sondern bei Bedarf auch mal Härte zeigen konnte, eigentlich eine gute Eigenschaft bei einem Herrscher. Das Abfackeln der Tarlys oder das Kreuzigen der Sklavenhalter waren verständliche und im Kontext der Welt richtige Reaktionen, dennoch meinen einige Leute, daraus vor sich hinbrodelnden Irrsinn diagnostizieren zu können. Dem viel grausameren Tywin hat meines Wissens aber noch niemand attestiert, ein Irrer zu sein. Natürlich ist es dennoch möglich, dass Dany dem Wahnsinn anheim fällt, aber dieser Rutsch in den Wahnsinn hätte halt durch immer irrationalere Handlungen (nicht einfach nur Härte zeigen) langsam und kontinierlich etabliert werden müssen.
Aber dafür fehlt der Show die Zeit, und nach meinem Kenntnisstand sind dafür die Showrunner hauptverantwortlich, die eben lieber Star Wars machen wollen und dafür GoT abwürgen.
Wie ich allerdings vorher schon schrieb, ist Episode 5 für sich gesehen schon stark und zumindest auch ein Riesenfortschritt zu Episode 4, der vermutlich schlechtesten GoT-Episode überhaupt.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von McClane » 17.05.2019, 20:44

Fanboy würde ich mich nicht nennen, Fan schon. Und ja, ich habe ja nicht gesagt, dass ich alles super finde. Ich finde auch, dass man das angezogene Tempo auf nicht immer gute Weise merkt. Aber wenn ich der Ansicht bin, dass ich gewisse Charakterentwicklungen immer noch nachvollziehen kann, dann stehe ich auch dazu.

Mir geht es auch um die Verhältnismäßigkeit. Season 1-6 würde ich Noten im Bereich von 8,5/10 bis 10/10 geben, Season 7 und 8 was im Bereich von 7/10. Aber wenn ich manche Kritik höre, die das Ganze jetzt zum Bodensatz des TV herunterschreiben möchte, dann erscheint mir das eben überzogen und ich argumentiere dagegen.

Auch das oft geäußerte Argument mit der fehlenden literarischen Vorlage möchte ich persönlich mit Vorsicht genießen. Die Romane kenne ich bisher nicht, D&D haben wohl aber auch schon früher Sachen abgeändert, auch in den geschätzten Staffeln.

Achtung, dicker Buchspoiler
Spoiler
Show
Ich vernahm, dass Brienne und Podrick da wohl irgendwann von einem Lord gehängt werden. Und der Hound wird wohl nicht von Brienne besiegt, sondern haut einfach irgendwann ab, Schicksal unklar (vermutlich sollte er dann in der Buchfortsetzung bei Ian McShane und seine Bruderschaft ankommen).
Von GRRM haben sie ja sein Konzept für die ausstehenden Bücher bekommen - wie detailliert, kann ich nicht nachvollziehen, ist vielleicht auch gar nicht bekannt. Aber deshalb finde ich das "Fan Fiction"-Argument nicht ganz schlüssig, denn der Originalautor war ja immerhin mit im Boot. Insofern wird man vielleicht erst beurteilen können, obdas literarische Äquivalent wirklich so viel besser ist, falls GRRM seine ausstehenden zwei (?) Bände jemals fertig schreibt. Ich würde mir ja den Arsch weglachen, wenn die Fans davon noch enttäuschter als vom Serienende wären. Sofern er seinen Plan nicht nach den Reaktionen aufs Serienende ändert. Aber das sehen wir dann, wenn es soweit ist.

Zu Tywin:
Spoiler
Show
Einen Irren hat man ihn vielleicht nicht genannt. Ob ich jemanden, der Inzest unter seinen Kindern eher für okay hält und sadistische Intrigenspiele mit seinem Sohn treibt, unter anderem durch den Kauf von dessen großer Liebe, für ganz normal im Kopf halten würde, kann ich definitiv verneinen.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von LivingDead » 17.05.2019, 20:55

kami hat geschrieben:
17.05.2019, 18:47
Sorry, McClane, aber deine Zurückweisung berechtigter Kritikpunkte hat leider doch was fanboy-haftes. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich bin auch ein Riesenfan der Serie, doch gerade als Fan fühle ich mich durchaus berechtigt, meine Enttäuschung zu äußern. Eine der herausragenden Qualitäten von Buch und Serie bestand bislang darin, das die organische, stets nachvollziehbare Entwicklung der Charaktere im Vordergrund stand. Neben Talent kostet die Qualität aber auch Zeit, und eben diese Zeit geben die Showrunner der Serie seit Staffel 7 nicht mehr. Der Zuschauer wird nur noch mit den Resultaten konfrontiert, erfährt aber viel zu wenig über die Entwicklung, die zu ihnen führten.[...]
Vielleicht hat das fanboy-hafte auch etwas mehr damit zu tun, dass McClane eine gewisse Distanz zur Thematik bewahrt und sich offenbar nicht persönlich angegriffen fühlt, wenn aus subjektiver Sicht die Qualität der Serie abnimmt. Ganz objektiv betrachtet, hat sich nun erst einmal der Erzählfluss verändert. Möglicherweise ab der 7. Staffel, wahrscheinlich aber auch schon eher. Natürlich geht damit einher, dass das Tempo zunimmt und somit die Charakterentwicklungen "schneller abgefrühstückt" werden. Kann man alles doof finden, oder - wie es eigentlich bei allen Serien und Filmen der Fall ist - als dramatische Zuspitzung der Ereignisse, die natürlich Tempiwechsel zugunsten der Dramaturgie vorschreiben. Es ist ja nicht so, dass die Staffel unter dem Strich bedeutend kürzer ist (ich meine insgesamt nur etwa 30 Minuten kürzer als die 7. Staffel). Inhaltlich wird sich meines Wissens auch nicht ein großartig anderes Ende für die Hauptcharaktere in den Büchern ergeben (zumindest hat GRRM das in einigen Interviews verlautbaren lassen), die dann ja irgendwann auch mal folgen werden. Also eigentlich ein völlig normaler - und was die Sehgewohnheiten anbelangt - gängiger Prozess. Die ganzen 1/10-Wertungen auf Portalen wie IMDB für die letzte Folge zeigen schließlich nur, dass dies kaum mehr als objektive Kritik, denn pures Schmollen zu verstehen ist.
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Was das Dany-Thema anbelangt, da will ich nun auch nicht spoilern, setze aber lieber doch einen. Da sehe ich mich auch eher auf der Seite von McClane. Dass sie einen eher hassgetriebenen Charakter hat, deutete sich schon in frühen Staffeln ab. Ser Jorah und später auch vor allem Tyrion und mit Abstrichen Varys waren immer die vernunftgetriebenen Personen um sie herum, welche sie von manch einer impulsiven Aktion abgehalten haben. Nun reitet sie quasi auf der Atombombe und wurde innerhalb kürzester Zeit von Hoffnungen und Illusionen befreit, sodass sie tatsächlich nur noch die Stadt in Asche verwandeln wollte, wie sie es ja vorher schon mehrmals betonte. Klar eine krasse Aktion - aber sicherlich nicht aus der Luft gegriffen.
Was diese ganze "wütender Internet-Mob"-Geschichte für mich so unerträglich macht, ist, dass der vermeintliche Erfolg dieses Widerstandes (bei ähnlichen Geschichten wie bei HIMYM wurde immerhin ein alternatives Ende für die Fans auf DVD veröffentlicht, bei der aktuellen Sonic-Verfilmung wird ja sogar das ganze Äußere noch nachträglich zum Kinostart verändert) dazu führt, dass Filmemacher immer noch generischer werden, um es auch ja jedem recht zu machen (was eh niemals möglich sein wird). Ich wähne mich schon in einer Zukunft, in denen Filmemacher gar kein Risiko mehr eingehen und dem Zuschauer parallel zum Film alternative Enden zur Verfügung gestellt werden, die sie sich je nach Belieben aussuchen können (ähnlich wie bei Black Mirror). Das wäre ein weiterer Einschnitt in künstlerische Freiheiten, die ja jetzt schon im besten Falle nur noch eingeschränkt vorhanden sind.
Mit freundlichem Gruß
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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von kami » 18.05.2019, 09:02

Subjektiv gesehen, kann man an der Serie sicher immer noch Spaß haben. Objektiv kann man aber nicht leugnen, dass die Serie seit Staffel 7 eine andere ist als zuvor. In Staffel 6 haben die Macher begonnen, das Tempo anzuziehen und die Show langsam auf einen Kurs Richtung Ende zu steuern, und ich finde, sie haben da einen guten Kompromiss gefunden aus dem bisherigen Reichtum an Handlungssträngen und Charakterentwicklung und einer etwas fokussierteren Erzählweise. Ab Staffel 7 wird aber das Ziel offensichtlich, die Serie so schnell wie möglich zu Ende zu bringen. Es werden offenbar nur noch die von GRRM gelieferten Plotpoints abgehakt, ohne dass der Weg dahin gezeigt oder groß erklärt werden muss. Ich habe kein Problem mit den Plotpoints an sich, ich habe ein Problem mit dem fehlenden Kontext. Es bricht radikal mit dem, was die Bücher und auch die Serie bis dato so großartig gemacht hatte, nämlich Plausibilität, die man sich nicht irgendwie herbei konstruieren muss, sondern die aus jeder Seite und Filmminute spricht. Deswegen mögen auch so viele Leute GoT, die sonst wenig mit Fantasy anfangen können. Die großen, radikalen Twists, Schlachten und Schockmomente waren ein Gewürz, keine Hauptzutat, das waren nämlich die faszinierenden Charaktere. Und was man aus einigen der Figuren gemacht hat, ist meines Erachtens nach das schlimmste Vergehen von D&D. Tyrion ist eine so beschissen langweilige und nervige Figur geworden, dass man fast schon von Charaktermord sprechen möchte. Auch das lässt sich irgendwie begründen und auf die Ereignisse Ende der vierten Staffel schieben, aber das wird halt nie glaubhaft thematisiert. Und dass D&D glauben, eine starke Herrscherin, die Härte gegenüber ihren Feinden zeigt, aber viel häufiger noch Gnade (zu viel sogar, imo) walten lässt und immer die Zivilbevölkerung zu schonen trachtet, wäre ihrer sporadisch gezeigten Härte wegen eine Borderline-Psychopathin, verrät doch einiges über ihr Menschen- und Frauenbild.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von LivingDead » 18.05.2019, 16:48

Ich kann das schon verstehen, dass man einige Charakterwandlungen (wenn man diese überhaupt als solche bezeichnen kann) als zu hastig abgehandelt empfindet, doch es klingt mir immer eher so danach, als seien diese kaum nachvollziehbar - was ich so einfach nicht sehen kann, wirklich nicht. Dies mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass ich mir alle Staffeln erst in den letzten Monaten das erste Mal angesehen habe. Da sind eventuell einige Charakterzüge noch etwas präsenter. Aber irgendwo kann man dem Zuschauer ja auch etwas Abstraktionsvermögen zumuten, oder?
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Was genau nervt dich denn zum Beispiel an Tyrion? Gerade die letzte Szene zusammen mit Jamie hat doch seine Intention und die ganze Tragik seiner Figur auf den Punkt gebracht. Er hat sich selbst natürlich immer gerne als der kluge, Wein trinkende Gnom gesehen und sich dadurch definieren wollen. Doch war es nicht immer schon ein Markenzeichen von GoT, dass diese Welt ihren Charakteren kaum etwas gönnt und nun auch Tyrion vor dem buchstäblichen Scherbenhaufen steht.

Gerade der von den "Fans" (ich setze das nunmehr gerne in Anführungszeichen) oft kritisierte Tod von Cersei war doch aus literarischer Sicht einfach fantastisch umgesetzt. Sie starb zusammen mit ihrem Bruder Jamie, mit dem sie gemeinsam diese Welt betrat und gemeinsam verlässt sie diese mit ihm. Und das an jenem Ort, der für sie immer unzerstörbar war. Wie oft betonte sie, dass der Rote Bergfried nicht fallen würde, und nun fiel er buchstäblich auf sie, wie all ihre Träume und Illusionen. Letztlich behielt ihr Vater recht, der immer betonte, dass sie nicht so klug sei wie sie immer annehmen würde. Ein tragisch-schöner Tod, der ihr hier gegönnt wird und von vielen einfach übersehen wird. Und das finde ich persönlich schade.

Und auch Varys Ausscheiden hat nun im Nachgang ja noch zusätzlich an Gewicht gewonnen, immerhin war er ja kurz davor, Dany das Leben auszuhauchen (durch Gift in ihrem Essen) und damit die große Katastrophe zu verhindern, die er ja schon seit langem kommen sah.

Und dann mal von vielen metaphorischen Spielereien ganz abgesehen, die einigen Szenen zusätzlich Tiefe geben.
Man kann auch dieser Staffel so ungemein viel abgewinnen, wenn man nur möchte. Aber Inhaltslosigkeit, Bad Writing, etc., sehe ich da definitiv nicht.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von kami » 18.05.2019, 18:30

Tyrion wurde geschätzt, weil er clever und gerissen war, sein Herz generell aber am rechten Fleck hatte. Seit Staffel 7 gibt der Zwerg aber nur noch unsinnige Ratschläge, lernt aus seinen Fehlern überhaupt nicht dazu und fungiert nur noch als das nervige gute Gewissen von Daenerys. Der gesamte Plan mit dem Zombie-Kidnapping, um Cersei zur Allianz zu bewegen, ist doch der reinste Wahnsinn. Tyrion weiß doch besser als jeder andere, dass Cersei nie zu vertrauen ist, und ihn dennoch so viel aufs Spiel setzen zu sehen, ist regelrecht unangenehm. Doch wie schon gesagt, hätte man sich 30 statt 13 Episoden Zeit gelassen, wäre das alles möglicherweise nachvollziehbar geworden, ohne dass sich das Publikum die Lücken selbst füllen muss.
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Ach ja, Varys Ende ist auch eine Schande. So eine wichtige und faszinierende Figur, und dann wird sie in wenigen Minuten zu Beginn der Folge abgefrühstückt und über dem Spektakel danach schnell vergessen. Die ganze Affäre um ihn hätte mehrere Episoden verdient.

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Re: [TV] Game of Thrones (HBO)

Beitrag von Sir Jay » 19.05.2019, 09:55

kami spricht mir voll und ganz aus der Seele und bringt es auch auf den Punkt. Man merkt einfach, dass die Showrunner keinen Bock mehr haben und das ganze irgendwie zum Schluss bringen wollen.

@McClane zu Tywin
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Da übersiehst du glaube ich etwas. Tywin hat den Inzest zwischen seinen Kindern eben NICHT für okay gefunden. Er wusste es ja bis kurz seinem Ableben auch gar nicht. Er wurde von Cercei gegen ende der vierten Staffel damit konfrontiert und er hat es eben gar nicht wahrhaben wollen...

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