„the Courier“ (2019) ist ein schwacher britischer Action-Thriller von Zackary Adler („Rise of the Footsoldier 3“), der sich hauptsächlich in einer Tiefgarage entfaltet und einem dabei eine 08/15-Story auf unzufriedenstellende Weise darreicht. Es wird eine Menge geredet – und das konstant zwischen banal und qualitativ schlecht schwankend – über die Figuren erfährt man so gut wie nichts (okay, unnötigerweise gibt es mittendrin urplötzlich eine tränenreiche persönliche Anekdote über einen toten Bruder; samt Rückblende in den Syrien-Krieg) und diverse Szenen hätte man problemlos straffen oder einfach ganz entfernen können, um den „Verlaufsfluss“ zu optimieren – allerdings hätte man dann gewiss nur noch rund 50 Minuten Footage übrig gehabt…
Die Besetzung ist wohl das Interessanteste an dem Streifen – was letztlich hier jedoch nichts heißt: Olga Kurylenko bringt ihre toughe Kick-Ass-Rolle zumindest solide über die Bühne – während Gary Oldman einfach nur für den Paycheck mit von der Partie war (nicht viel mehr macht, als rumzusitzen, zu telefonieren und überflüssiges Zeugs mit seiner Filmtochter zu bereden, die man wiederum problemlos/locker komplett aus dem Werk hätte herausschneiden können), Amit Shah verkörpert einen generischen nervig-nervösen Zeugen Schrägstrich Sidekick, William Moseley ist als Baddie einfach 'ne Blimse und Dermot Mulroney ist als ein US-Special-Agent auch kurz mit dabei (ebenfalls ein Part, den keiner in irgendeiner Weise vermisst hätte)…
Von einem Moment auf den nächsten wird das Geschehen auf einmal vom Keller rauf aufs Dach des Hochauses (und wieder zurück) „teleportiert“… springen die „Good Guys“ aus einem Wagen unter Dauerbeschuss, ohne dass es einer der gleich daneben stehenden Leute mitbekommt… nutzt die Kurierin ein Nachtsichtgerät, um jemanden im Schein roter Notbeleuchtung „unbemerkt“ zu attackieren, obwohl alle in der Szene danach bei denselben (hellen) Lichtverhältnissen prima auch so alles erkennen können… durchschlägt ein aus einiger Entfernung abgefeuertes Sniper-Projektil eine kugelsichere Weste – nur als unsere „Heldin“ vom selben Gewehr aus deutlich geringerer Entfernung in den Oberschenkel getroffen wird, ist das dann „halb so wild“ (etc. pp.)…
Summa summarum: Story, Performances, Charakterzeichnungen, Tempo = mau. Es erkeimt kaum Spannung, die Action kommt einigermaßen brauchbar, aber spärlich dosiert (sowie mit unnötig fiesen Gewalt-Spitzen versehen) daher, Logik oder Glaubwürdigkeit sollte man sich besser nicht erhoffen. Die Schauplätze außerhalb der Tiefgarage wurden optisch ansprechend eingefangen – das niedrige Budget ist dennoch unverkennbar. Finale Ergänzungen meinerseits: Alicia Agneson und ihr Akzept waren irgendwie putzig… und die allererste Szene des Streifens (eine Vorwegnahme einer späteren; eingangs bloß in Schwarzweiß gehalten) würde ich wohl als die schickste/beste des Films herausstellen – wogegen die allerletzte einfach nur bescheuert ist…
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