Filmtagebuch: deBohli

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 09:43

I am back. Aber natürlich hole ich in diesem Tagebuch keineswegs neun Jahre an Filmkonsum auf. Trotzdem hier ein paar aktuelle Sichtungen:

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Mega Time Squad
Ein Low-Budget-High-Concept-Abenteuer aus Neuseeland, mit Zeitreisen, asiatischen Dämonen und sehr doofen Gangstern. Das klingt verrückt und wild, ist es leider aber zu wenig. Gerne hätte ich mir gewünscht, dass der Film nach dem eher zögerlichen Beginn komplett aufdreht und sich den Möglilchkeiten und dem Gore hingibt. Viele Szenen wirkten mir aber zu statisch, die Story vollzog sich zu schleppend. Trotzdem, mit viel Humor und Liebenswürdigkeit kann der Film auf jeden Fall auftrumpfen.
:liquid6:

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Good Time
Nachdem mich "Uncut Gems" von den Safdie-Brüdern weggehauen hatte, musste ich mich an einen weiteren Film der beiden wagen. Und "Good Time" ist ebenfalls sehr gelungen. Nicht ganz so atemlos wie der neuste Streifen, wohl aber mit Robert Pattinson perfekt besetzt und kinematografisch herrlich umgesetzt. Beleuchtung, Aufnahmen, Schnitt - alles fügt sich zu einem tollen Reigen an Bildern und Szenen zusammen, die eine eher simple Geschichte aufwerten und mehr als spannend gestalten. Schon alleine die Sequenz im Vergnügungspark ist für die Ewigkeit. Dazu der tolle Score von Oneohtrix Point Never, inklusive Iggy Pop als Gast.
:liquid8:

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The Third Murder
Hirokazu Kore-eda (zur Zeit mit "La Vérité" in den Kinos) gilt schon lange als einer der besten Regisseure in Japan, und beweist dies immer wieder von neuem. Mit dem Gerichtsdrama um einen Mordfall entfernte er sich etwas von seinen Familiendramen, um mit Elementen des Thriller-Genres eine düstere und nicht leicht durchschaubare Geschichte zu inszenieren. Mit ruhigen und stark komponierten Bildern entfaltet sich ein Spiel um Wahrheit und Intention. Bis man als Zuschauer selber in die Falle des Medium Films gelockt wird und feststellen muss, dass die gezeigten Bildern in keiner Weise dem wahren Geschehen entsprechen müssen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 14:10

Tax Shelter Terrors
Meine Meinung dazu im dazugehörigen Thread.

:liquid5:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von The Punisher » 05.06.2020, 15:28

deBohli hat geschrieben:
05.06.2020, 09:43
I am back. Aber natürlich hole ich in diesem Tagebuch keineswegs neun Jahre an Filmkonsum auf.

Aber Hallo, das ganze Chronologisch wann was gesehen :lol: :lol: :lol: :lol:

Ich schreibe auch schon lange nicht mehr was ich gesehen habe, höchstens mal ein wirkliches Highlight oder wenn ich wirklich enttäucht wurde wie zuletzt bei Picard :wink: aber dann muß ich echt Bock haben meinen Senf dazu abzugeben :lol: :lol: :lol:
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"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 16:03

The Punisher hat geschrieben:
05.06.2020, 15:28
Aber Hallo, das ganze Chronologisch wann was gesehen :lol: :lol: :lol: :lol:

Ich schreibe auch schon lange nicht mehr was ich gesehen habe, höchstens mal ein wirkliches Highlight oder wenn ich wirklich enttäucht wurde wie zuletzt bei Picard :wink: aber dann muß ich echt Bock haben meinen Senf dazu abzugeben :lol: :lol: :lol:
Das wird etwas schwierig, aber immerhin die Kinobesuche der letzten Jahre habe ich mir notiert. Nach und nach werden die bei Letterboxd eingetragen. :)
Viele Worte werde ich wohl zu den einzelnen Filmen nicht verlieren. Da sich der Konsum meist aber in Grenzen hält, sollte es machbar sein.

Und Picard werde ich mir niemals antun. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 05.06.2020, 16:06

Und Picard werde ich mir niemals antun
Es erspart viel Leid! :lol: :borgsmile
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„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 05.06.2020, 16:07

SFI hat geschrieben:
05.06.2020, 16:06
Es erspart viel Leid! :lol: :borgsmile
Das glaube ich sofort. Ich habe mir diese Kritik von Redlettermedia angeschaut, dabei bleibt es. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 05.06.2020, 18:32

Sehr geil, dass du wieder hier bist! Hab mich sehr gefreut, dich bei Letterboxd zu sehen und finds toll, dass du dein LL-Passwort anscheinend noch in der Sockenschublade gefunden hast. Willkommen zurück! Eigentlich müssen wir jetzt noch versuchen, den Samir wieder aufzutreiben. ;)

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von gelini71 » 05.06.2020, 18:45

Vince hat geschrieben:
05.06.2020, 18:32
Eigentlich müssen wir jetzt noch versuchen, den Samir wieder aufzutreiben. ;)
Der würde mir dann wohl versuchen den Titel des Top Spammer abzugreifen :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 05.06.2020, 18:58

Dass der nicht spätestens nach "Permanating" nicht wieder im Forum aufgetaucht ist, ist eh ein Wunder. :lol:

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 06.06.2020, 09:08

Vince hat geschrieben:
05.06.2020, 18:32
Sehr geil, dass du wieder hier bist! Hab mich sehr gefreut, dich bei Letterboxd zu sehen und finds toll, dass du dein LL-Passwort anscheinend noch in der Sockenschublade gefunden hast. Willkommen zurück! Eigentlich müssen wir jetzt noch versuchen, den Samir wieder aufzutreiben. ;)
Danke sehr. :D
Ich finde es auch schön, mich wieder mit euch austauschen zu können. Und nein, das Passwort wusste ich nicht mehr. Da durfte sich Timo mehrere Tage mit einer Reaktivierung bemühen. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 06.06.2020, 09:24

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Phenomena
Endlich arbeite ich mich durch die Filmografie von Dario Argento (wohl mit Einschränkung auf seine "guten" Produktionen), die BluRay von Arrow Video macht den Genuss aber auch einfach. Mit der langen Filmfassung kann man wunderbar in die absurde Geschichte zwischen Mädcheninternat, Insektenbeschwörung und bestialischen Morden eintauchen. Jennifer Connelly überzeugt in jungem Alter, das Schweizer Setting war unverbraucht, der Gore angemessen. Ein abgedrehter Streifen, der dank Goblin-Soundtrack und extremem Ende ganz gut gealtert ist.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 07.06.2020, 11:32

Endlich darf man wieder ins Kino, meine Freundin und ich haben dies gestern gleich für zwei Filme in Zürich genutzt.

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Love Me Tender
Regie: Klaudia Reynicke
Weirdness aus der italienischsprachigen Schweiz? Das nenn ich einen guten Kinostart. Zwar zeigt sich die Geschichte um Seconda, welche unter Agoraphobie leidet, sperrig und immer wieder ungeahnt surreal, verhindert dadurch aber keineswegs eine körperlich spürbare Darstellung der Sorgen und Ängste. Mit repetitiven Szenen und vielen Nahaufnahmen wird die falsche Körperwahrnehmung passend auf die Zuschauer*innen übertragen, die geschickt komponierten Bildern ermöglichen eine eigene Auslegung der Themen.
Und dank dem tollen Kostümdesign wirken gewisse Bilder gar ikonisch, ohne die metaphorischen Aussagen von Kleidung und Figuren zu überstrapazieren.
:liquid7:

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Suicide Tourist
Regie: Jonas Alexander Arnby
Der Film mit Nikolaj Coster-Waldau wurde jetztes Jahr auf dem Zurich Film Fesitval gezeigt, und spaltet seither Kritiker- wie Zuschauermeinungen. Verständlicherweise, zeigt sich der nordische Thriller um Suizid und Wiedergutmachung als schleppende und ruhige Angelegenheit, deren verschachtelte Erzählweise weniger tiefgründig ist, als einem vorgegauckelt wird. Mich persönlich berührte die Geschichte um den krebskranken Versicherungsagenten. Vor allem, weil es in mir Fragen zu den wahren Gründen für das Weiterleben auslöste. Kombiniert mit dem geschickten Sounddesign, den wunderbaren Aufnahmen und gelungenem Schauspiel konnte dies zwar nicht alle Schwächen überdecken, schlecht empfand ich "Suicide Tourist" aber keinesfalls.
:liquid7:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von freeman » 08.06.2020, 20:45

Da durfte sich Timo mehrere Tage mit einer Reaktivierung bemühen. :lol:
:lol: :lol: :lol:

Der arme Timo!

In diesem Sinne:
freeman

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 08.06.2020, 21:47

freeman hat geschrieben:
08.06.2020, 20:45
:lol: :lol: :lol:

Der arme Timo!

In diesem Sinne:
freeman
Und jetzt müsst ihr alle leiden, da er es geschafft hat. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von freeman » 09.06.2020, 20:29

Da bin ich Masochist ;-)

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von MarS » 10.06.2020, 10:39

"I am back." ist nach knapp 9 Jahren mal eine Ansage. Ich bin jetzt gute 8 Jahre hier und wir sind uns aktiv noch nie über den Weg gelaufen. :shock:
Schöne Sache hier alten neuen Zuwachs zu haben. :26

Aber ist es eigentlich nicht verpflichtend nach mindestens 5 Jahren Abstinenz hier im Forum den gesamten Filmkonsum über den kompletten Zeitraum hier im Filmtagebuch zu dokumentieren? Ich meine, irgendwelche Konsequenzen muss es doch geben.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 10.06.2020, 10:47

Stimmt. Wir können uns noch ganz neu kennenlernen. :cool:

Wobei, wenn dies so ist, wie löscht man ein Profil hier? :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von gelini71 » 10.06.2020, 13:40

deBohli hat geschrieben:
10.06.2020, 10:47
wie löscht man ein Profil hier?
Gar nicht weil das nicht geht - ist wie Lebenslänglich Knast hier, halt nur als Spam im Internet :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 12.06.2020, 08:38

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One Cut For The Dead
Man produziert einen Zombiefilm und wird während dem Dreh von echten Untoten angegriffen. So simpel und ausgelutscht? Nein, der japanische Low-Budget-Film dreht das Konzept mehrmals auf den Kopf und überrascht mit seiner humorvollen und warmen Art. Ein immer wieder überraschender Film, der dank dem grossartigen Konzept schnell über das etwas hängende zweite Drittel hinwegschauen lässt. Ein Film, den man ins Herz schliesst.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 15.06.2020, 08:52

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Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
Der Roman von Thomas Meyer fand ich eine unterhaltsame und harmlose Geschichte, die sich nicht immer an die formalen Grundgesetze hielt, dies aber geschickt in absurde Situationen verpackte. Mit der Verfilmung verpufft diese Wirkung leider, das Drehbuch stellt sich als grösste Schwäche heraus. Die Geschichte um Motti und seine Hoffnung auf Liebe ausserhalb der jüdischen Gemeinde, wirkt wie eine lose Verkettung von einzelnen Gags, die mit gut gefilmten Bilder von Zürich und Tel Aviv zu einem Gesamtbild gezwungen werden. Nie entwickelt der Film eine Dynamik, zu vieles endet ohne Sinn oder Zusammenhang. Damit wollte die Schweiz einen Oscar gewinnen?
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Rocketman
Die Verfilmung von Elton Johns Leben ist der bessere Bohemian Rhapsody - ein oft geschriebener Satz, dem ich zustimmen kann. Was bei der Produktion über Queen gefehlt hat, nämlich der ernste Umgang mit Drogen, Sex und Sucht, das wird bei Rocketman zumindest versucht. Der Film schaut von den Schattenseiten des Ruhms nicht weg, sondern sucht darin den Antrieb. Geschmückt mit ausufernden Musical-Szenen und gut gesungenen Hits des Megastars erhält man einen unterhaltsamen Film, der aber etwas oft wie Zuckerwatte schmeckt. Und nicht besser nährt.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 18.06.2020, 08:25

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Das Leben der Anderen bei Netflix
Endlich habe ich diesen Film von Florian Henckel von Donnersmarck gesehen. Und ja, die Geschichte um die Stasi-Aktivitäten in den Achtzigerjahren in der DDR ist packend, toll erzählt und technisch noch besser ausgeführt. Die drei Hauptdasteller Ulrich Mühe, Martina Gedeck und Sebastian Koch überzeugen alle, die Aufnahmen sind sehr gelungen und durch subtile Mittel entsteht eine grosse Spannung. Sicherlich zeigt der Film nicht das wahre Leben der damaligen Zeit, sondern einen künstlerisch aufgewerteten Fokus. Eine Geschichte, in der Glück und Zufall sehr oft die zentrale Rollen einnehmen. Zum Nachdenken regt der Film auf jeden Fall an.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.06.2020, 08:27

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Lady Vengeance
Der Abschluss von Park Chan-wooks Rache-Trilogie gerät erneut psychologisch und körperlich hart. Kindesmord, Vergewaltigungen, Misshandlungen im Gefängnis, blutige und mehr als brutale Racheaktionen - ein Genuss ist dies im eigentlichen Sinne nicht. Der Film besticht aber durch eine verschachtelt erzählte Handlung, die sich langsam wie eine Blume entfaltet, und durch gewohnt tolle Kinematografie. Schon alleine der Kniff, den Film langsam in ein schwarzweißes Farbschema wechseln zu lassen, unterstreicht die Geschehnisse genial.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 22.06.2020, 08:14

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After Midnight
Regie: Jeremy Gardner, Christian Stella
Wenn sich ein scheinbarer Monsterfilm durch eine unglaublich intensive One-Take-Szene in der Mitte des Filmes endgültig über die Plattitüden des Genres hinwegsetzt, dann hat er seinen Platz in meinem Herzen verdient. Jeremy Gardner und Christian Stella bieten mit "After Midnight" ein unerwartetes Kleinod an Film über Liebesbeziehungen und dem Umgang mit eigenen Schwächen und Wünschen. Geschickt wird mit Erwartungshaltungen gespielt, die Vermischung von intelligentem Drama und Backwood-Monster-Film funktioniert hervorragend. Lohnt sich!
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Crash
Regie: David Cronenberg
Die Lust nach Geschwindigkeit und Höhepunkt, immer mehr, immer weiter. David Cronenberg hat mit "Crash" das hedonistische Lustobjekt des Automobils zu einem Monster umgebaut und zeigt die wahren Abgründe hinter dieser Erfindung. Der Kontrast zwischen Sex und Verstümmelungen, also die Veränderung und Erweiterung des Körpers durch Technologie und Unfälle, dient dazu, den Wahn unserer Fortschrittsgesellschaft zu entlarven. Tolle Bilder, eine kühle Inszenierung und der Verzicht auf eine moralisierende Darstellung - stark und aufrüttelnd.
Das Mediabook von Turbine besticht nicht nur mit einer tollen Restaurierung, sondern interessanten Extras und informativen Begleittexten im Booklet.
:liquid8:

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The Battery
Regie: Jeremy Gardner
Mit seinem Debüt zeigt Jeremy Gardner, dass er das Genre der Monster- und Horrorfilme zu gut kennt, um diese nicht einfach zu kopieren. "The Battery" ist ein Zombie-Film, ohne die Untoten ins Zentrum zu stellen. Es geht um Freundschaft und Gegensätze, um den Umgang mit neuen und schwierigen Situationen. Anstelle von Gore und Schiessereien gibt es hier Diskussionen, Humor und durch das minimale Budget bedingte Szenen, welche aus der Not eine Tugend gemacht haben. Allein die Autosequenz gegen Ende des Filmes ist genial.
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Molly's Game
Regie: Aaron Sorkin
Die Drehbücher von Aaron Sorkin waren zuweilen ein Grund, wieso ich gewisse Filme im Kino geschaut habe. Mit seiner Doppelfunktion als Schreiber und Regisseur hat er sich hier keinen Gefallen gemacht. Die Verfilmung der wahren Geschichte um die ehemalige Skifahrerin Molly Bloom, welche nach einem Unfall in das Poker-Geschäft einsteigt, verfügt zwar über einen spannenden Plot, setzt diesen aber stolpernd um. Sorkin lässt seine Charaktere konstant ermüdend schnelle und eloquente Wortgefechte austauschen, versetzt dies mit klischeehaften Emotionen und Motive, um viele Inhalte im Nichts auslaufen zu lassen. Würde mir Jessica Chastain als Schauspielerin nicht so gut gefallen (und hier sieht sie obendrauf noch sehr heiss aus), und gäbe es durch Idris Elba keinen würdigen Gegenpart, würde das Gerüst schnell zusammenfallen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von MarS » 23.06.2020, 11:41

Sind ein paar interessante Titel dabei, welche ich noch nicht (bzw. nicht mehr) auf dem Schirm hatte. Kannst du vielleicht auch den deutschen Titel immer mit hinschreiben? Bei "The Battery" hatte ich mich gewundert, dass mir noch nicht mal der Filmtitel bekannt vor kam. Nach kurzer Recherche hab ich dann gesehen, dass es sich hier um "Ben & Mickey vs. The Dead" handelt. Den hab ich zwar noch nicht gesehen, der Titel war mir aber ein Begriff. Das Teil gibt es gerade bei Amazon Prime als Prime-Titel zum Ansehen. Vielleicht komme ich da mal zum Schließen der Lücke. Danke auf jeden Fall für den Tipp.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 23.06.2020, 14:11

Da ich Filme immer in der originalen Sprachversion und meist ab englischen Veröffentlichungen schaue, weiss ich oft nicht darüber Bescheid, wie der deutsche Titel lautet. Da stellt sich jetzt die Frage, wer sich der "Mehraufwand" machen soll. Ich beim darüber berichten, oder die neugierige Leserschaft. :wink:
Bei The Battery hätte ich niemals vermutet, dass in Deutschland der Film mit einem solch kruden Namen beworben wird. Ich denke die Angabe des Regisseurs hinter dem Titel macht zukünftig mehr Sinn, als die Eindeutschung aufzulisten.
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