Midway - Für die Freiheit

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Midway - Für die Freiheit

Beitrag von freeman » 14.11.2019, 20:20

Midway - Für die Freiheit

Bild

Originaltitel: Midway
Herstellungsland: China, USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Woody Harrelson, Luke Evans, Patrick Wilson, Mandy Moore, Dennis Quaid, Ed Skrein, Alexander Ludwig, Darren Criss, Aaron Eckhart, Nick Jonas, Keean Johnson u.a.

In seinem neuen Film versucht sich Roland Emmerich an der detailgetreuen Schilderung der Ereignisse, die zur Schlacht um Midway geführt haben. Dazu folgt er dem amerikanischen Bomberpiloten Dick Best, der sich im Rahmen des Pazifikkriegs mit seinem Mut selbst ein Denkmal gesetzt hat.
:liquid5:

Zur Kritik von "Midway - Für die Freiheit"

In diesem Sinne:
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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von MarS » 27.07.2020, 16:28

Seelenloses Blockbusterkino. Am mitreißendsten waren die Texttafeln am Ende zu den weiteren Lebensverläufen der wahren Personen auf denen die Charaktere basierten. Im Film fehlt es den Charakteren aber leider komplett an Tiefe. Sie sind blass, austauschbar und uninspirierend. Dazu kommt, dass die Handlungsstränge auch gerne mal ins Leere verlaufen und fast immer nur angerissen wirken. An jeder Ecke ist deutlich zu spüren, dass es hier darum ging ein Bildspektrakel zu kreieren. Im Gegensatz zu Freeman kann ich die Bilder aber nicht feiern. Die Actionszenen waren mir viel zu CGI-lastig, wobei die Computereffekte viel zu deutlich zu erkennen waren. Dadurch geht die sowie schon kaum vorhandene Dramatik praktisch gänzlich verloren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Effekte auf der großen Leinwand im Kino tatsächlich so viel realistischer gewirkt haben sollen als im Heimkino. Auf dem Fernseher fand ich die Effekte jedenfalls nicht gut. Mir rauben solch deutlich erkennbare CGI-Effekte immer öfter den Spaß, auch wenn sie weit weg von Asylum-Trash sind.

"Midway" scheitert bei mir auf voller Linie. Er war ansehbar, es blieb aber nichts, absolut nichts, hängen. Nicht mal der eigentlich für solche Filme typische Pathos kam ansatzweise auf. Reihenweise große Namen und dann so eine Luftnummer. Das ist schon traurig. :liquid3:

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von SFI » 28.07.2020, 07:45

Ich war nicht ganz so angesäuert, kann deinen Standpunkt aber nachvollziehen.


Midway ist für den Deutschen pathetisch so interessant wie für den US-Amerikaner der Teutoburger Wald, zumal ich dieses WWII Szenario einfach nicht mehr sehen kann. Dennoch ist der Streifen in Anbetracht seines eher geringen Budgets vor allem optisch eine Wucht, wenn auch die CGI den kompletten Raum einnehmen. Emmerichs Figurenkarussell ist dabei eindimensional wie gewohnt und durch die vielen jungen Piloten und einheitliche Uniform, verliert sich bald der Überblick wer hier wer ist. Generell hat der Film das Problem, sämtliche kriegerische Ereignisse, die zur Schlacht von Midway führten, visualisieren zu müssen. Er hetzt förmlich durch den Angriff auf Pearl Habor, die Bombardierung von Tokio usw., blendet mittendrin aus und hastet zur nächsten Sequenz, zum nächsten Ausschnitt. Das passiert ungewohnt unpathetisch, fehlte nur noch ein Wissenschaftler aus dem Off und fertig wäre das Doku-Drama.

:liquid5:
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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von MarS » 28.07.2020, 09:52

Sauer ist nicht der richtige Begriff. Enttäuscht trifft es eher. Ich fand den Streifen wider Erwarten so unpackend, dass ich am Ende tatsächlich etwas konsterniert vor dem Fernseher saß. Das war umso schlimmer, weil ich schon gar kein Highlight erwartet habe, sondern lediglich Pathos gesättigtes plattes Kriegs-Action-Kino. Bei Midway kommen aber null Emotionen rüber und wenn einen dann noch nicht mal die Bilder überzeugen, dann bleibt halt nicht viel übrig. Für einen Film in dieser Dimension ist das echt gruselig. Es ist ja nicht so, dass Blockbuster-Kriegskino eine neue Erscheinung ist und wenn es im Film nicht um ein Mahnmal oder eine Kontroverse geht, dann kann man sich doch wenigstens einiger Stereotypen bedienen, um den Streifen emotional zu füllen.

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von SFI » 28.07.2020, 15:42

Von Emmerich erwarte ich seit 2012 nichts mehr hinsichtlich Figurenzeichnung und nun sind selbst die Showwerte seelenloser Green Screen. Sagt ihm das eigentlich niemand?
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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von MarS » 29.07.2020, 10:29

Green Screen ist halt inzwischen (leider) Standard. Da ist er ja nicht alleine. Die Zerstörung irgendwelcher Modelle kam früher für mich aber weitaus fetter rüber als die CGI-Effekte heute.

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von SFI » 29.07.2020, 16:58

Ich wollte darauf hinaus, dass sich in so manchem Film die Green Screen Hintergründe nahtloser einfügen und mit dem Rest zur Einheit verschmelzen, während wo anders der Studiowald als separate Einheit erkennbar ist. Ein positives Beispiel war dahingehend Tarzan.
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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von Vince » 29.07.2020, 18:48

Hab mir den auch "geprimed" fürn Euro und bin froh, dass es nur der Euro war. Völlig unsympathischer Filmheld, dessen Schicksal und das seiner Freunde einem am Allerwertesten vorbei geht. Muss man bei so einem Thema auch erstmal schaffen. Haufenweise guter Mimen verheizt. Die Erzählweise erinnerte so frappierend an die 90er, dass man glauben könnte, Emmerich lebt immer noch in ihnen. Sowas kann man dann natürlich auch wieder gut finden, so aus Retro-Gesichtspunkten. Die Action erinnerte ein wenig an diese Themenparkattraktionen, wo man fest in einem Wagen sitzt und ein wenig durchgerüttelt wird, während sich vor einem auf der Leinwand ein 3D-Bild bewegt.
Kurzum: was zu erwarten war...
:liquid4:

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von MarS » 30.07.2020, 10:53

An die 90er hab ich mich gerade nicht erinnert gefühlt. Welcher Film fällt dir denn da so ein? Ok, Kriegsfilme sind nicht unbedingt mein Steckenpferd und mir fällt ad hoc nur James Ryan und Three Kings aus den 90ern ein (zumindest von denen die ich gesehen habe), der Rest fällt dann wieder in die 80er.

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von Vince » 30.07.2020, 17:42

Ok, bei näherer Überlegung eher die frühen 00er. Pearl Harbor, Wir waren Helden... dieser typische Verschnitt zwischen den Heldentaten des tollkühnen Soldaten und dem wartenden Frauchen im großen Haus, das so groß, aufgeräumt und frisch geputzt ist, dass man die Sehnsucht richtig spürt.

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von MarS » 31.07.2020, 11:13

Jo, das passt. Trotzdem fand ich diese Filme besser anzuschauen. Midway war gefühlt noch weniger, basiert aber eben deutlich auf solchen Streifen.

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Re: Midway - Für die Freiheit

Beitrag von Vince » 03.08.2020, 18:15

Jep, auf jeden Fall. Früher hatte man eben die Entschuldigung, dass solche Filme einfach so gemacht wurden, heute wirkt das einfach nur aus der Zeit gefallen, und zwar nicht auf die schöne Vintage-Art.

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