![Bild](http://img261.imageshack.us/img261/8710/lastplatoonwu5.jpg)
Originaltitel: Angel Hill: l'ultima missione
Herstellungsland: Italien
Produktionsjahr: 1988
Regie: Ignazio Dolce
Darsteller: Richard Hatch, Donald Pleasence, Vassili Karis, David Light, Anthony Sawyer, Mike Monty, Milene Thy-Sanh, Larry Melvin, Donald Crob
In den 80er-Jahren florierte (oft im besten Sinne) dümmliches One-Man-Army-Krawallkino, gleichzeitig arbeiteten amerikanische Filmemacher das Vietamtrauma auf. Während Filme wie „Platoon“ und „Full Metal Jacket“ das Thema von der ernsten, tragischen Seite beleuchteten, nutzte man es in Norris- und Stallone-Krachern für plakativ inszeniertes Actiongedöns, aus dem Genreklassiker wie „Missing in Action“ und „Rambo II“ resultierten. So ließen es sich auch die Italiener nicht nehmen, auf den Zug aufzuspringen, und produzierten billigen Kriegstrash am laufenden Band – dazu gehört auch Ignazio Dolces „Last Platoon“ aka „Angel Hill: l’ultima missione“. Wie beim im selben Jahr entstandenen Genrekollegen „Leathernecks“ arbeitete Dolce hierfür mit „Kampfstern Galactica“-Star Richard Hatch zusammen.
Der bekommt als Offizier im Vietnamkrieg den Auftrag, eine strategisch wichtige Brücke der Vietcong in die Luft zu jagen und begibt sich mit einem kleinen Trupp von Spezialisten auf ein Himmelfahrtskommando in der grünen Hölle. Doch nicht nur der Feind wird zur lebensbedrohlichen Gefahr, auch in den eigenen Reihen bereiten konspirative Kräfte die Ermordung ihres Anführers vor…
So gerne man zu diesem Film etwas schreiben möchte, was einer ausführlicheren Inhaltsangabe nahekommt: Das Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt. Die Story von „Last Platoon“ passt auf einen Bierdeckel und nutzt das Uraltkonzept des militärischen Himmelfahrtskommandos für einen wenig aufregenden B-Actioner der unteren Kajüte. In gewohnt schmuddeliger Italo-Trashoptik kämpfen sich unsere Helden durch den Dschungel Vietnams, schießen hier und da ein paar Vietcong über den Haufen und erfüllen erfolgreich ihre Mission, ohne dass ein Hauch von Spannung dabei herumkäme.
Die abgesehen von ein paar sehr billigen Splattereffekten relativ harmlose Action ist arm an Highlights. In Zeitlupe vor Explosionen wegfliegende Badguys sind im breiigen Dauerfeuer schon das höchste der Gefühle, während zumindest der Showdown mit Trashappeal und amtlichem Bodycount zu unterhalten weiß.
Richard Hatch macht als martialischer Anführer, der, wenn gerade keine Vietcong in Schussweite sind, halt ersatzhalber seine eigenen Leute verkloppt, noch die beste Figur, was Donald Pleasence („Halloween“) geritten hat, als General durch dieses Fließbandwerk zu schlafwandeln, bleibt dagegen schleierhaft.
Fazit: Man muss schon ein Faible für trashige Italo-Kriegsfilme haben, um einem Streifen wie „Last Platoon“ etwas abgewinnen zu können, das Werk erweist sich aber tatsächlich als ziemlich schwache Angelegenheit. Das dezente Nichts an Story wird notdürftig von mäßig spektakulären Actionszenen zusammengehalten, die wenig zu reißen vermögen. Zwar keine Totalkatastrophe, aber sehenswert ist wirklich was anderes.
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In Deutschland ist der Film als VHS von Marketing erhältlich, da ihn sich Tele 5 gekrallt hat, wird er demnächst wohl auch öfter mal im Free-TV laufen. Die Tele5-Ausstrahlung vom 1. November war aber leider stark gekürzt.