Echt? Du meinst der gemeine Zuschauer wird einem sofort erklären können, was es mit Entropie und Zeitumkehr-Invarianz auf sich hat?
Filmtagebuch: SFI
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Re: Filmtagebuch: SFI
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: SFI
Natürlich nicht, aber das ist bei diesem Film irrelevant. Das Drehbuch ist ein billiges Konstrukt, das aus viel heisser Luft ein Film gebastelt hat, der nur dazu dient, Nolans Wünsche darzulegen. Man muss nicht denken, es muss keinen Sinn machen, alles spielt keine Rolle - und gleichzeitig wird alles konstant erklärt und dargelegt. Prätentiös ist das beste Wort für ein solches Drehbuch.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Hm, ich weiß nicht, da - ähnlich wie bei bspw. „Inception“ - die Idee zentrales Element des Filmes ist und Nolan ganz bewusst die darum gestrickte Story so unkompliziert wie nur möglich gestaltet („Inception“ wie auch „Tenet“ bedienen sich ja offensichtlich klassischer James Bond-Elemente). Daher sehe ich die Prämisse nicht als irrelevant, sondern im Gegenteil als Kernstück, selbst wenn das Drehbuch hier nur Mittel zum Zweck ist (selbst „Memento“ wäre ohne den inszenatorischen Kniff relativ witzlos). Dass Zuschauer dennoch keinen Master in Physik vorweisen müssen, um der Story zu folgen, ist dann die Kür.
Verstehe deinen Standpunkt, setze aber bei Nolan im Speziellen und bei Blockbustern im Allgemeinen andere Schwerpunkte.
Verstehe deinen Standpunkt, setze aber bei Nolan im Speziellen und bei Blockbustern im Allgemeinen andere Schwerpunkte.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ich denke mal unser Schweizer Kollege hat eine etwas zu hohe Vorstellung davon wie das allgemeine Niveau der Zuschauer ist Ich kenne viele die zB "Inception" für unglaublich kompliziert halten. Nolan hat die Eigenart relativ einfache Geschichten unglaublich verschachtelt zu erzählen, das ist sein Stil / Markenzeichen genauso wie bei Tarantino die langen Dialoge.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
"Tenet" ist letztlich Nolans Version eines James-Bond-Films und dabei sehr viel tiefsinniger, als ihm gerne zugesprochen wird. Die Zeitreise-Thematik ist letztlich irrelevant, sie ist nur der ungewöhnliche (aber sinnvolle) Aufhänger, um das "007-Genre" – wenn man es so nennen mag – von einer essayistischen Warte aus zu betrachten. Mit dem abgefilmten Ego eines Selbstverwirklichers liegt man hier durchaus richtig. Das ist aber keine Beleidigung für irgendwen, sondern das gute Recht eines jeden Künstlers.
Re: Filmtagebuch: SFI
Cobra Kai - Staffel 3
Staffel 3 fällt für mich etwas ab, was an der zunehmend überzeichneten Kinderfehde liegt, die mittlerweile auf vorsätzlichen Totschlag abzielt. Obwohl politische Konsequenzen im Raum stehen, scheint die elterliche Sorge aller Teilnehmer davon unberührt. Zudem winselt mir LaRusso etwas zu viel über Mr. Miyagi. Es scheint fast so, als wollte er ihm jene Bildschirmzeit widmen, die Pat Morita bekommen hätte. Indes rockt natürlich wieder das Finale und die unorthodoxen Verhaltensmuster von Johnny, vor allem auch im Hinblick auf Miquels Genesung, sind freilich wieder allerfeinst.
Staffel 3 fällt für mich etwas ab, was an der zunehmend überzeichneten Kinderfehde liegt, die mittlerweile auf vorsätzlichen Totschlag abzielt. Obwohl politische Konsequenzen im Raum stehen, scheint die elterliche Sorge aller Teilnehmer davon unberührt. Zudem winselt mir LaRusso etwas zu viel über Mr. Miyagi. Es scheint fast so, als wollte er ihm jene Bildschirmzeit widmen, die Pat Morita bekommen hätte. Indes rockt natürlich wieder das Finale und die unorthodoxen Verhaltensmuster von Johnny, vor allem auch im Hinblick auf Miquels Genesung, sind freilich wieder allerfeinst.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Staffel 3 hat auf jeden Fall den größten Nostalgiebonus, lief aber von allen Staffeln auch die größte Gefahr, an Glaubwürdigkeit zu verlieren - dem war glücklicherweise nicht so.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Re: Filmtagebuch: SFI
Titan - Evolve or die
Trotz der innovativen SciFi Prämisse darf natürlich die nervende Horrorkomponente nicht fehlen und so muss der Zuschauer lange auf den VFX-Shot des Tages warten, der zugegeben alles zuvor vergessen lässt. Spannend ist der Streifen aber allemal und die Verwandlung facettenreich bebildert. Es stellt sich natürlich die Frage, ob bei der zu rettenden Menschheit nach ihrer genetischen Transformation in Fischvisagen überhaupt noch von Menschen die Rede sein kann. Fraglich bleibt auch, wovon man sich auf Titan eigentlich ernährt und warum die Menschen nicht für den Mars anpasst werden, was sicher leichter und weniger einschneidend wäre. Morgan Freeman als Off-Stimme hätte dem Streifen sicher gutgetan.
Trotz der innovativen SciFi Prämisse darf natürlich die nervende Horrorkomponente nicht fehlen und so muss der Zuschauer lange auf den VFX-Shot des Tages warten, der zugegeben alles zuvor vergessen lässt. Spannend ist der Streifen aber allemal und die Verwandlung facettenreich bebildert. Es stellt sich natürlich die Frage, ob bei der zu rettenden Menschheit nach ihrer genetischen Transformation in Fischvisagen überhaupt noch von Menschen die Rede sein kann. Fraglich bleibt auch, wovon man sich auf Titan eigentlich ernährt und warum die Menschen nicht für den Mars anpasst werden, was sicher leichter und weniger einschneidend wäre. Morgan Freeman als Off-Stimme hätte dem Streifen sicher gutgetan.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Beach
Die Schließung der Filmlücke hätte es wohl nicht zwingend bedurft, zumal ich mich für diese angeblichen paradiesischen Zustände keineswegs begeistern konnte: schon die Temperaturen, erst das Gekreusch und Gefleuch, dann noch Sandstrand und warme Brühe. Ich will weg. Dramaturgisch eher flach, inhaltlich inkonsequent und die Frage: Bei all dem Konsum der sogenannten Aussteiger, wo findet sich eigentlich die Müllverbrennungsanlage?
Die Schließung der Filmlücke hätte es wohl nicht zwingend bedurft, zumal ich mich für diese angeblichen paradiesischen Zustände keineswegs begeistern konnte: schon die Temperaturen, erst das Gekreusch und Gefleuch, dann noch Sandstrand und warme Brühe. Ich will weg. Dramaturgisch eher flach, inhaltlich inkonsequent und die Frage: Bei all dem Konsum der sogenannten Aussteiger, wo findet sich eigentlich die Müllverbrennungsanlage?
Re: Filmtagebuch: SFI
Was Cobra Kai angeht, bin ich skeptisch, ob das für mich sein könnte...ist dsa nur was für Kampfsportfans, wie würdest du das einschätzen?
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Re: Filmtagebuch: SFI
Habe mich damals vom Hype anstecken lassen und die DVD zum Vollpreis blind gekauft - habe es bereut und nach einmaligen Ansehen irgendwann zum Momox Miniankaufspreis wieder verkauft....
Die Buchvorlage ist minimal besser aber auch nicht der große Hit.
Edit: bezieht sich auf "the Beach"
Die Buchvorlage ist minimal besser aber auch nicht der große Hit.
Edit: bezieht sich auf "the Beach"
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
Für Kampfsportfans im Sinne von The Raid & Konsorten wird definitiv zu wenig geboten, sei es choreographisch oder quantitativ. Es ist aber ein starker Mix aus KiBoTu, Soap, viel 80er Nostalgie/Flair und Buddykomödie im Stile von 48 Hours könnte man sagen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich erinnere mich nun wieder an den Hype, dem ich wohl schon damals skeptisch gegenüberstand. Meine Freundin feierte den Streifen die Tage noch bei einer Filmdiskussion und es war der einzige Streifen, den sie mir voraus hatte. Tja!gelini71 hat geschrieben: ↑26.01.2021, 10:21Habe mich damals vom Hype anstecken lassen und die DVD zum Vollpreis blind gekauft - habe es bereut und nach einmaligen Ansehen irgendwann zum Momox Miniankaufspreis wieder verkauft....
Die Buchvorlage ist minimal besser aber auch nicht der große Hit.
Edit: bezieht sich auf "the Beach"
Re: Filmtagebuch: SFI
The Devil All the Time
Interessante Komödie, wenn der Streifen mit all seinem religiösen Wahn denn nur nicht so ernst wäre. Die episodenhafte Erzählstruktur wirkt vor allem in der ersten Hälfte samt den Zeitsprüngen etwas aufgebläht und zerklüftet, entschädigt aber dank Tom Holland und der recht gelungenen finalen Verflechtung.
Interessante Komödie, wenn der Streifen mit all seinem religiösen Wahn denn nur nicht so ernst wäre. Die episodenhafte Erzählstruktur wirkt vor allem in der ersten Hälfte samt den Zeitsprüngen etwas aufgebläht und zerklüftet, entschädigt aber dank Tom Holland und der recht gelungenen finalen Verflechtung.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ich fand The Beach ziemlich gelungen, das Buch allerdings etwas besser (ja, Standardaussage). Allerdings bin ich grosser Fan von Danny Boyle, dem Soundtrack und liebe Robert Carlyle bei allem, was er macht.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ausnahmezustand
Eine meiner ersten DVDs um die Jahrtausendwende wanderte schnell wieder zu Ebay, da meine Erwartungshaltung dank dem reißerischen Titel und dem Cast gen großkalibrige Action tendierte. Dafür bietet der Streifen über 20 Jahre später viele gute Thriller Komponenten der 90er, die ich bei aktuellen Streifen vermisse, auch wenn Frau Benning als CIA-Tante fehltbesetzt wirkte.
+
Eine meiner ersten DVDs um die Jahrtausendwende wanderte schnell wieder zu Ebay, da meine Erwartungshaltung dank dem reißerischen Titel und dem Cast gen großkalibrige Action tendierte. Dafür bietet der Streifen über 20 Jahre später viele gute Thriller Komponenten der 90er, die ich bei aktuellen Streifen vermisse, auch wenn Frau Benning als CIA-Tante fehltbesetzt wirkte.
+
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich kann mich noch gut erinnern als der Film rauskam und man meinte das alles was da gezeigt wird totale Utopie sei - mittlerweile wissen wir das dem nicht so ist
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
Das noch als Bonus obendrauf. Erschreckend.
Re: Filmtagebuch: SFI
Point Blank
Point Blank macht wenig Laune, auch wenn ich es faszinierend finde, wie geil Grillo mit mittlerweile 55 aussieht, vor allem wenn man ihn mit 30 kennt. Anthony Mackie reißt hier leider nichts, da er aufgrund seiner Rolle als Krankenpfleger nur das Prügelopfer mimt und auch sonst keinen interessanten Hintergrund hat. Die Lunte riecht man eigentlich auch gleich, obwohl sich die Verhaltensweise so manchen Charakters alle Mühe gibt jene zu verschleiern. Actiontechnisch wird ebenfalls wenig geboten und die Szenen mit der Fubugang laden eher zum Fremdschämen ein.
Point Blank macht wenig Laune, auch wenn ich es faszinierend finde, wie geil Grillo mit mittlerweile 55 aussieht, vor allem wenn man ihn mit 30 kennt. Anthony Mackie reißt hier leider nichts, da er aufgrund seiner Rolle als Krankenpfleger nur das Prügelopfer mimt und auch sonst keinen interessanten Hintergrund hat. Die Lunte riecht man eigentlich auch gleich, obwohl sich die Verhaltensweise so manchen Charakters alle Mühe gibt jene zu verschleiern. Actiontechnisch wird ebenfalls wenig geboten und die Szenen mit der Fubugang laden eher zum Fremdschämen ein.
Re: Filmtagebuch: SFI
American Sniper
Auch ein Eastwood kann aus einer für den deutschen Kleinbürger uninteressanten und kaum nachvollziehbaren Patriotismus-Prämisse keinen guten Film zaubern. Dramaturgisch ist da ebenfalls nichts zu holen, emotional ließ mich die Figur kalt. Technisch hingegen eine gewohnt solide Nummer.
Auch ein Eastwood kann aus einer für den deutschen Kleinbürger uninteressanten und kaum nachvollziehbaren Patriotismus-Prämisse keinen guten Film zaubern. Dramaturgisch ist da ebenfalls nichts zu holen, emotional ließ mich die Figur kalt. Technisch hingegen eine gewohnt solide Nummer.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Birth Of A Nation
Der aufwühlende Film rief mir wieder in Erinnerung, dass die USA wohl nur wegen ihrer jahrhundertelangen und menschenverachtenden Ausbeutung das mächtigste Land der Erde werden konnte. Schade nur, dass Nat Turner nicht die Urgewalt eines Spartacus entfachen konnte und dass die arroganten Engländer ihrer degenerierten Kolonie zuvor nicht Einhalt zu gebieten vermochten. Es wäre uns und anderen wohl vieles erspart geblieben.
Der aufwühlende Film rief mir wieder in Erinnerung, dass die USA wohl nur wegen ihrer jahrhundertelangen und menschenverachtenden Ausbeutung das mächtigste Land der Erde werden konnte. Schade nur, dass Nat Turner nicht die Urgewalt eines Spartacus entfachen konnte und dass die arroganten Engländer ihrer degenerierten Kolonie zuvor nicht Einhalt zu gebieten vermochten. Es wäre uns und anderen wohl vieles erspart geblieben.
Re: Filmtagebuch: SFI
Unsere Seelen bei Nacht
Unspektakuläre Romanze, die aber genau aus dem Grund als ein authentischer Lebensausschnitt eine wohlige Anekdote von nebenan erzählt. Übrigens unglaublich, dass Jane Fonda in dem Streifen bereits 80 Jahre alt war aber wie Ende 50 ausschaut. Wow!
Unspektakuläre Romanze, die aber genau aus dem Grund als ein authentischer Lebensausschnitt eine wohlige Anekdote von nebenan erzählt. Übrigens unglaublich, dass Jane Fonda in dem Streifen bereits 80 Jahre alt war aber wie Ende 50 ausschaut. Wow!
Re: Filmtagebuch: SFI
Jane Fondas recht frisches Aussehen ist mir schon in der Netflix Serie "Grace und Frankie" aufgefallen, echt unglaublich. Ebenso in der Serie Lily Tomlin, der sieht man die 81 Jahre auch nicht an.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Stellt sich natürlich die Frage, wie sieht die Fonda vor der Maske aus.
Re: Filmtagebuch: SFI
Lupin - Teil 1
Gefällige und charmante Modernisierung, die zwar für die gelungene Wirkung der Trickbetrüger Twists gewohnt zu viele Zufälle beansprucht, aber im Vergleich zu US-Pendants oder auch der thematisch ähnlichen UK-Serie Hustle, deutlich bodenständiger agiert.
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Gefällige und charmante Modernisierung, die zwar für die gelungene Wirkung der Trickbetrüger Twists gewohnt zu viele Zufälle beansprucht, aber im Vergleich zu US-Pendants oder auch der thematisch ähnlichen UK-Serie Hustle, deutlich bodenständiger agiert.
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