Mindstorm

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Mindstorm

Beitrag von StS » 05.10.2005, 16:58

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Originaltitel: Mindstorm
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Richard Pepin
Darsteller: Emmanuelle Vaugier, Antonio Sabato Jr., Michael Ironside, Eric Roberts, Clarence Williams III, Ed O'Ross, Michael Moriarty, Sarah Carter , Kirsten Prout u.a.


Richard Pepin (“Recoil“/“Epicenter“) ist ja eigentlich dafür bekannt, dass er gerne Filme produziert und dreht, bei denen pyrotechnische Einlagen die dominierende Rolle spielen und die Handlung in Anbetracht derer fast völlig verschwindet. Mit „Mindstorm“ hat er jedoch ein vergleichsweise ruhiges Werk abgeliefert, wobei mehr Wert auf die Story als auf reine Action gesetzt wird – das Problem ist nur, dass die erzählte Geschichte nicht neu und somit auch nicht wirklich allzu interessant ist…

Vor einigen Jahren (während des kalten Krieges) hat die Regierung ein geheimes Projekt in Honduras aufgebaut, bei welchem Kinder mit besonderen (zB telekinetischen) Fähigkeiten gefördert sowie auf einen militärischen Einsatz vorbereitet werden. Als die Fortführung des Projekts irgendwann gefährdet erscheint, verkauft der Befehlsführer (Michael Ironside) Informationen darüber an den Feind (die „bösen Russen“), worauf es zu einem Massaker kommt, bei dem nur ein junges Mädchen durch einen Wächter (Clarence Williams III) gerettet werden kann.

Jahre später: Tracy (Emmanuelle Vaugier) arbeitet inzwischen als Ermittlerin beim FBI und nutzt ihre seherische Gabe zur Verbrechensaufklärung. Aktuell soll sie das Verschwinden der Senatorentochter Rayanna (Sarah Carter) aufklären, deren Vater sich jedoch als William Armitage (Ironside) herausstellt, welcher mit seiner inzwischen erworbenen Macht Präsidentschaftsambitionen hegt. Mit dieser Tatsache konfrontiert, tritt Tracys verdrängte Vergangenheit langsam wieder an die Oberfläche...

Die Verschwundene taucht derweil bei einem religiösen Kult unter der Führung von David Mendez (Eric Roberts) auf. Tracys Ermittlungen ergeben, dass jener damals auch an dem Projekt beteiligt war sowie nur mit Hilfe einer Seelenwanderung (!) dem Tode entkam – und nun will er Rache an dem Senator wegen dessen Verrat nehmen: Mit Hilfe von Rayanna plant er eine umfangreiche Erpressung, bewaffnet seine Kultmitglieder in Vorbereitung der finalen Auseinandersetzung und schwängert (so nebenbei) zum Vergnügen die Frauen seines Umfeldes, worauf er ihnen im Anschluss zudem allesamt eine Gehirnwäsche unterzieht.

Natürlich gerät Tracy ebenfalls irgendwann in Mendez´ Fänge, wobei sie inzwischen aufgrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit bezüglich der Intention seiner jetzigen Pläne hin- und hergerissen ist. Parallel dazu versucht ihr Partner Dan (Antonio Sabato Jr.) gemeinsam mit ihrem Ziehvater (Williams III) den Machenschaften aller auf die Schliche zu kommen...

Action ist überraschend rar in „Mindstorm“, und wenn sie schließlich mal auftritt, dann sind die Szenen zum Teil aus anderen Filmen (wie etwa „Narrow Margin“) „entliehen“ – nur am Ende gibt es eine längere „FBI-contra-Kult“-Sequenz (vermutlich angelehnt an die realen Ereignisse von Waco (Texas), was auch zu der Bewaffnung der Anhänger passen würde), welche den Freunden von B-Movie-Action zweifellos gefallen dürfte.

Die beiden B-Film-Bösewicht-Urgesteine Eric Roberts (“Heaven´s Prisoners“/“Ambulance“) und Michael Ironside (“Scanners“/“Starship Troopers“) machen ihre Sache gewohnt solide, genauso wie Clarence Williams III („the General´s Daughter“). Hauptdarstellerin Emmanuelle Vaugier („Saw 2“) spielt okay, nur Antonio Sabato Jr. („the Big Hit“) ist nicht mehr als ein wandelnder Kleiderständer mit entsprechendem Talent. In Nebenrollen lassen sich zudem noch Ed O´Ross (“the Hidden“/“Red Heat“), Michael Moriarty („Taken“) und Sarah Carter („Final Destination 2“) entdecken.

Wenn schon (angeblich) mehr Wert auf die Handlung gelegt wurde, hätte diese aber interessanter ausfallen müssen – so sehnt man die Actionmomente als Abwechslung zur belanglosen Story förmlich herbei. Die Geschichte mit der seherisch begabten FBI-Agentin sowie dem religiösen Kult um Roberts fand ich persönlich ganz gut umgesetzt, nur der Aspekt der Seelenwanderung (gerade im Rahmen des Finales) hat mich irgendwie gestört, da er zu sehr (im Vergleich zum Rest) in den Fantasy- (bzw Sci-Fi-) Bereich abdriftet und daher auffallend unglaubwürdig erscheint, während der sonstige Verlauf größtenteils in der Realität verwurzelt bleibt. Über den Einsatz von „Stock Footage“ braucht man sich ja gar nicht zu streiten – mir gefällt diese Angewohnheit überhaupt nicht, doch ist die Integration der betreffenden Szenen in diesem Fall zumindest unauffällig vorgenommen worden. Das Ende hingegen kommt unerwartet interessant daher – und die Abkürzung „FIGMO“ („Fuck it, I got my orders“) hatte ich zuvor auch noch nirgends gehört…

Fazit: Wirklich schlecht ist „Mindstorm“ im Endeffekt nicht – er bietet nur keine bleibenden Momente, weshalb er auch schon bald nach dem Anschauen wieder vergessen sein dürfte ... daher bloß abschließende:

:liquid4:

Die RC1-DVD von "TVR Films" ist ungeschnitten. In Deutschland ist der Film bislang noch nicht auf DVD erschienen.

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freeman
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Beitrag von freeman » 05.10.2005, 20:57

Also Antonio Sabato is meines Erachtens ne echte Wurst. Ichhabe vor kurzem The Base 2 und den Film Bugs von ihm gesehen. Und ja, Starship Troopers in der U-Bahn war deutlich besser als die Fortsetzung von dem Dacascos Kracher und war dabei auch unterirrdisch. Was eben auch an Sabato liegt. Der hat nen Charme, der erinnert mich an Brot.

Dennoch, wenn der Film hier mal im TV kommt, guck ich mir den an. Wennschon Dennschon.

Die Recoil Kritik pflege ich heute ein! Hach nein, was für Zufälle. LOL

In diesem Sinne:
freeman

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