Wenn ich mir die ganzen 8er und 9er hier ansehe, kann ich mit viel Wohlwollen verstehen, dass der damals gut gezogen hat, aber heutigen Sehgewohnheiten und Ansprüchen hält der Film leider nicht ganz stand - die Früh 90er Seagals können da heutzutage imo mehr reisen.
Liegt schlicht und einfach daran, dass Exit Wounds so ein Hybrid und Übergangswerk ist, bei dem Seagal gewissen Trends dieser Zeit (und denen des Regissieurs) unterwerfen - sicherlich auch der Tatsache, dass er da auch nun schon 50 Jahre alt war. Aber genau dann plötzlich die bis dato völlig ungewohnten Flashy Moves aus ihm herauszuzaubern sorgt einfach nur dank des Einsatzes von Wirework und viel Schnitt für eher suboptimale Ergebnisse.
Bartkowiak ist imo kein guter Regissieur, konnte aber zumindest mit einem Jet Li offenbar mehr anfangen als mit Seagal, der zwar hier und da schon das macht, wofür man ihn kennt - jedoch ist nichts davon ein Highlight. Selbes gilt im Übrigen auch für Michael Jai White - dessen Auftritt mich zugleich überraschte und erfreute - der im Film nicht mehr zu tun hat, als seinen gestählten Körper zu präsentieren und am Ende lediglich für einen popeligen Schwerkampf mit Rohren verheizt wird.
Beim Rest der Action sieht es zumindest etwas besser aus. Zwar verblasst hier das meiste leider in einer hektischen Montage, aber für ein paar spektakuläre Autostunts reicht es immerhin doch.
Und dann ist da noch eine Szene, die mein großes Wohlwollen und meine Toleranz gegenüber Logiklücken ordentlich auf die Probe stellte.
Seagal wird von einem Kerl mit einer Kreissäge (!!!) attackiert und liefert sich mit dem Kerl ein echt mühsames Gefucht, nur um einen Tag später vom selben Kerl erklärt zu bekommen, dass er ja eigentlich undercover arbeitet...und Seagal hinterfragt das nicht weiter?
Arrrgh, also solche schreiberischen Grobschlächtigkeiten kann ich nur sehr schwer tolerieren.
Doch bei aller Kritik will ich dennoch anmerken, dass ich den Film insgesamt doch irgendwie sympathsich fand. Ich mochte auch die Figur von DMX. Die paar Humorspitzen haben mich durchaus amüsiert und somit will ich den Film auch nicht allzusehr verreisen.
Bin aber doch auf jeden Fall bei Vince - mehr als
