Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Sir Jay
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 09.08.2021, 11:59

bei der J&J haben mich die möglichen Nebenwirkungen primär etwas verunsichert. Der geringere Impfschutz hat meine Skepsis dann abgerundet.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 09.08.2021, 12:20

Ich muss zugeben, als es wirklich soweit war mit der IMpfung und ich das unterschreiben musste, dass für meine Altersgruppe Hirnvenenthrombosen in seltenen Fällen eintreten könnten, war ich auch leicht verunsichert...da ich aber leider von Leuten weiß, die ich kenne, die entweder Long Covid haben oder an Covid qualvoll zugrunde gegangen sind (einer davon wirkte immer supersportlich und von Vorerkrankungen war da auch nicht viel bekannt wohl), war die Entscheidung letzten Endes einfach...
Jetzt hoffe ich mal das Beste...ich denke aber, alles besser als gar kein Schutz...schauen wir mal und hoffen wie gesagt das Beste :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 11.08.2021, 09:16

LivingDead hat geschrieben:
09.08.2021, 10:39
…also ich habe gehört, dass wir im September alle sterben werden. :wink:
Diese Nachricht von diesem Hochstapler "Dr." Goodwell oder wie der Vogel heißt, bekam ich via Twitter auch mit. Einige Witzbolde schrieben schon, dass er ja kein Jahr gesagt hat - im September 2128 sind tatsächlich alle jetzt Geimpften tot.
Finde die Vorstellung aber auch herrlich absurd, dass man, egal ob schon zu Anfang des Jahres oder gerade eben erst geimpft wurde, pünktlich zum Stichtag den Arsch zukneifen soll. :lol:
MarS hat geschrieben:
09.08.2021, 11:48
Ich hab letzte Woche meine zweite Impfung erhalten. Nachdem die erste von den Nebenwirkungen her unangenehm war, hatte ich schon übles befürchtet. Ich bin dieses Mal aber von Nebenwirkungen verschon geblieben.
Dann sind das doch gute Nachrichten. Eine Freundin hatte bei der Kombi zweimal Symptome, bei anderen war es so wie bei dir. Aber die Reaktionen sind eh sehr individuell.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 11.08.2021, 19:23

Ich hab gestern dafür meinen Glauben in den deutschen Staat verloren. Ich bin fest davon ausgegangen, dass die Ministerpräsidenten-Deppen-Konferenz nur zu einem Ergebnis kommen wird: Ende der pandemischen Lage und ENDLICH Besinnung auf Selbstverantwortung des Souveräns. Aber letzteres sind wir ja schon lange nicht mehr. Also bleibt die pandemische Lage erhalten, der Impfzwang kommt hintenrum und argumentiert wird anhand von Inzidenzen. Das Frau Merkel keinen Bock mehr hat, war ja weithin absehbar, dass sie sich aber auf die Art und Weise verabschiedet, das ist schon derb. Wenn man dann noch bedenkt, dass sie sich zu Beginn der Pandemie gar nicht damit abgegeben hat, ist ihre Blockadehaltung aktuell einfach nur ein richtig derber Schlag ins Kontor.

Wie lange soll denn das jetzt noch so gehen? Die Impfquoten, die die anstreben, sind illusorisch, die Aufteilung der Gesellschaft in Geimpft und Ungeimpft echt ein absolutes Unding und während Dänemark und England gar nicht mehr unterscheiden zwischen geimpft und ungeimpft und die Lage in die Hand der Leute legen, lassen wir uns weiterhin "einkerkern" und verschärfte Regeln auferlegen. Ich check das nicht mehr. Es ist doch alles gegeben: Ein Impfstoff ist da und wer will, lässt sich impfen. Wer nicht, der hat das Recht dazu, sich dagegen zu entscheiden, OHNE vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden oder für alles "Eintritt" zu bezahlen. So funktioniert das doch in einer Demokratie. Wieso wurden wir eigentlich nie gezwungen, uns gegen die Grippe impfen zu lassen? An der sind in normalen Zeiten mehr gestorben als in unserer aktuellen "vierten" Welle ... mit Inzidenz 25 :lol: Ich hoffe wirklich, wir kommen spätestens nach der Wahl aus diesem Panikmodus endlich wieder raus.

Bezeichnend freilich auch, dass die Tests erst NACH der Wahl Geld kosten werden. Ich frage mich btw. auch, welcher Politiker wohl noch so viele Tests rumliegen hat, dass er sie endlich monetarisieren muss?

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 11.08.2021, 23:11

freeman hat geschrieben:
11.08.2021, 19:23
Bezeichnend freilich auch, dass die Tests erst NACH der Wahl Geld kosten werden. Ich frage mich btw. auch, welcher Politiker wohl noch so viele Tests rumliegen hat, dass er sie endlich monetarisieren muss?
You're a funny person. Die Tests kosten auch jetzt schon Geld - nur eben Steuergeld. Daran wird keiner mehr Gewinn als vorher machen, wenn die Impfunwilligen sie jetzt selbst bezahlen müssen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 07:33

Kanzler wird ja auch der, der am besten dichten kann, da verwundern doch derartige Schildbürgerstreiche nicht mehr freeman. :lol: Peinlich sind auch die ausgerufenen Tugenden nach Patriotismus und Solidarität. 2,6 Mio. Rentner sind einem Armutsrisiko und 3,9 Mio. Menschen einer repressiven Hartz-IV Politik ausgesetzt. Jedes 5. Kind wächst in Armut auf und der Sozialstaat sowie dessen Gesundheitssystem wurden über Dekaden vorsätzlich demontiert. Wo waren denn da Patriotismus und Solidarität der Obrigkeit? :lol: Rainer Stinner von der FDP bezeichnente Ungeimpfte als Sozialschädlinge und es wird jeden Tag deutlicher, welche besondere Definitionsmacht primäre Akteure wie Söder oder Lauterbach besitzen, um die Karriere eines sozialen Problems im öffentlichen Diskurs zu bestimmen und wie ihnen selbiges zum Machtausbau diente. Interessanterweise gibt es bei mir im Freundeskreis viele Geimpfte oder Ungeimpfte, aus unterschiedlichen Beweggründen. Doch: Da lässt jeder jedem seine Ansicht und gefeiert wird unbeschwert gemeinsam. Mit der Agenda 2010 hetzte man Zeitarbeiter gegen Hartz IV Empfänger auf, nun sind es Geimpfte gegen Ungeimpfte. Divide et impera funktioniert besonders in Deutschland gut. Ob alle Geimpften jederzeit ihren Impfpass vorzeigen wollen? Ziviler Ungehorsam aufgrund dieser Sklavenmoral scheint mir nun angebracht.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 12.08.2021, 08:56

Inwiefern bin ich da funny? Willst du mir sagen, du hast beim Eingang deines Netto-vom-Brutto gemerkt, dass du deine Tests bezahlt hast? Es ist doch auch psychologisch was ganz anderes, das Geld SELBST aus dem Geldbeutel zu nehmen, und es wegzugeben. Dementsprechend ist der Zeitpunkt sehr wohl mit Bedacht gewählt. Kann mir keiner erklären, dass das willkürlich ausgewürfelt wurde. Es stand ja schon VOR dem Gipfel fest, dass die Tests vermutlich ab Oktober kosten werden. Das ist alles ein wenig zu offensichtlich, um es wegzufunnien ;-).

Und das mit dem mehr einnehmen weiß ja bislang keiner. Weil noch kein Preis festgelegt wurde und erstaunlicherweise darauf gewartet wird, warum auch immer. Weil Marktwirtschaft und so. Im Raum schwebte zuletzt ja mal eben ein Zwanni. Damit wäre die eine Testvariante zu teuer, die andere zu billig bezahlt. Natürlich kann man nur hoffen, dass der Markt das schön schnell unter 10 Euro reguliert, aber ich hab da so ein Zwicken am rechten Ei, dass da auch rumreguliert wird, um die Impflicht aufrecht zu erhalten.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 12.08.2021, 09:22

Ich bezog mich damit auf die Verschwörungstheorie, dass irgendjemand damit jetzt (mehr) Geld macht, wenn man sie selbst bezahlen muss.

Der Zeitpunkt mag einerseits politisch gewählt sein, andrerseits muss man den Leuten, die bisher nur zu faul waren (und davon gibt es einige), auch die Chance lassen, dass sie zwei Impfungen bekommen und zwei Wochen später den vollen Impfschutz haben können, bevor sie zur Kasse gebeten werden - da ist der Oktober fast schon zu knapp gewählt, wenn man nicht mit den verkürzten Fenstern zwischen den Impfungen arbeitet.

Außerdem bleiben, so weit ich das mitbekommen habe, die Tests ja weiterhin für Leute, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht impfen lassen können (es kann sich eben nicht jeder impfen lassen, der will).
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 09:56

Man spricht aber auch hier und da von notwendigen PCR Tests und nicht von günstigeren Schnelltests. Da werden dann ganz andere Summen fällig. Nach meinem Dafürhalten braucht man jetzt mit den Ungeimpften einen Sündenbock, um von den zunehmenden Tendenzen von Impfdurchbrüchen, dass sich Geimpfte (vor allem bei Delta) ebenfalls infizieren und Überträger sein können, dass die Wirkung der Impfstoffe über die Monate nachlässt und selbst jetzt bei J&J eine Zweitimpfung diskutiert wird, abzulenken. Andere Länder zeigen wie es auch anders geht. Diese Sklavenmoral in Deutschland entspringt lediglich dem Konstrukt von Machtallianzen, daher sollte man dem aktuellen Weg zumindest einmal Skepsis entgegen bringen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 12.08.2021, 10:42

Im Alltag werden die PCR-Tests keine große Rolle spielen. Und dass es der Allgemeinheit irgendwann schwer zu erklären sein wird, die Schnelltests auch für die Impfunwilligen zu zahlen, ist doch auch klar.
Die Impfdurchbrüche sowie die Fähigkeit das Virus zu übertragen, spielen doch eine absolut untergeordnete Rolle (selbst die kurzzeitig gehypte Neuigkeit, dass Delta bei Geimpften genau so stark nachweisbar ist wie bei Ungeimpften, wurde ja schon dadurch entkräftet, dass die Viruslast ganz schnell wieder abklang, im Gegensatz zu den Ungeimpften). Und „andere Länder“ haben auch andere Impffortschritte.

Das größte Infektionsgeschehen - und somit auch die tendenzielle Belastung für das Gesundheitssystem - spielt sich nun mal bei den Ungeimpften/Ungeschützten ab. Und ein großer Teil hiervon (ausgenommen Kinder und Allergiker) WILL sich auch nicht impfen lassen. Wenn man das Blatt einmal umdreht, dann sehe ich persönlich es auch nicht ein, dass durch die „Faulheit“ einiger weniger die Gesundheit aller in Gefahr gebracht wird, wenn durch Überfüllung der Intensivstationen im Herbst keine 100%ige Versorgung gewährleistet werden kann. Denn Autounfälle, Schlaganfälle, etc. gibt es auch weiterhin.

Im Übrigen ist die Terminierung für die Impfungen auf Oktober deutlich zu lang gewählt, sodass sich die vierte Welle nun durch Impfungen nicht mehr aufhalten lässt.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 11:03

Ich beziehe mich auf den gestrigen Artikel vom SWR, worin es zumindest für BW heißt:
Vorgesehen ist demnach, dass Ungeimpfte bei kulturellen Veranstaltungen im Innenbereich sowie in Clubs und Diskotheken künftig einen PCR-Test benötigen.
....

PCR-Tests würden momentan mit 43 Euro vergütet,
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 12.08.2021, 11:14

Ich bin klar dafür, Impfunwilligen das "vergnügte Leben" möglichst schwer zu machen. Wer keinen stichhaltigen medizinischen Grund hat, sich nicht impfen zu lassen, und es dennoch verweigert, sollte dann halt auf solche Sachen wie Kino- und Restaurantbesuche verzeichten müssen... oder sich (zwecks "Eintritt") kostenpflichtig testen lassen. Ich (meine Eltern, Freunde etc.) als Doppeltgeimpfter kann mir den Scheiß trotzdem noch einfangen, klar - aber die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass ich es von einem Ungeimpften als einem Geimpften bekomme. Würden nur Geimpfte in ein Kino gelassen werden, würde sich z.B. auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ich mal wieder ins Kino gehe...

Das Argument mit der Grippeimpfung verstehe ich - aber hey, irgendwie sollte man jetzt auch mal weitermachen in Sachen Durchimpfen der Bevölkerung, statt den "Querdenker-Vollpfosten" jetzt einfach ihren Willen zu lassen...
Perspektivwechsel gefordert Brinkhaus: Ungeimpfte schränken Leben der Geimpften ein

Um den Umgang mit ungeimpften Bundesbürgern ist eine Debatte entbrannt. Sollen sie für Tests bezahlen, werden ihre Rechte eingeschränkt? Für Unionsfraktionschef Brinkhaus sollte mehr über die Rechte von Geimpften gesprochen werden.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat mit Blick auf Geimpfte und Nicht-Geimpfte einen Perspektivwechsel gefordert. "Es wird zu viel über den angeblichen indirekten Impfzwang geredet und zu wenig über die Rechte von Geimpften", sagte Brinkhaus der "Welt". "Was ich momentan erlebe, ist, dass die Geimpften sauer sind auf die Nicht-Geimpften. Die Geimpften haben Termine gemacht, sind losgegangen und haben in Kauf genommen, dass es ihnen am Tag nach der Impfung teilweise nicht so gut gegangen ist. Und sie erleben nun, dass sie ihre Freiheiten trotzdem nicht vollständig zurückbekommen." Deswegen müsse endlich gefragt werden, inwieweit die Nicht-Geimpften das Leben von Geimpften einschränkten.

Um eine mögliche Ungleichbehandlung von ungeimpften Bundesbürgern war zuletzt eine Debatte entbrannt. So wird darüber diskutiert, ob Menschen ohne Impfung künftig für Corona-Tests bezahlen sollen.


Ganzer Artikel:
https://www.n-tv.de/politik/Brinkhaus-U ... obal-de-DE

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 12:03

Für mich eine zu dichotome Einstellung, die zeigt welche Auswirkungen der Jargon der Politikerkaste bereits hat. Als ob es hier um eine Konsens basierende Geimpften Front vs. Querdenker Front ginge. Die Herausforderung sehe ich weder im Ausmaß der Pandemie noch bei Impfunwilligen, sondern in dem was getan werden muss, ohne mit derart offenkundigem Königsmechanismus Grundsätze des EU-Vertrages (AEUV Artikel 19) oder Art 14 der European Convention on Human Rights zu unterlaufen. Tatsächlich entwickle ich erst aufgrund dessen eine Impfunwilligkeit und möchte nicht unkritisch einer Mehrheitsentscheidung folgen. Skepsis an dieser Sklavenmoral ist das Entscheidende. Es bleibt für mich zudem die Frage, wovor Geimpfte Angst haben. Wenn die Impfung doch schützt, dann gibt es nichts zu befürchten. Stimmt, sie verhindert ja anscheinend nur eine Hospitalisierung. Also müsste doch der politische Tenor lauten: Die Impfstoffe sind nicht das, was sie versprachen, also lasst euch impfen, damit die Geimpften sich nicht anstecken und mit Symptomen bettlägerig werden oder geimpfte Risikopatienten doch sterben. Oder aber: Es gibt so viele Menschen, die können oder dürfen sich nicht impfen lassen, die gilt es mit der Impfung Dritter zu schützen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 12.08.2021, 12:07

freeman hat geschrieben:
11.08.2021, 19:23
Wie lange soll denn das jetzt noch so gehen? Die Impfquoten, die die anstreben, sind illusorisch, die Aufteilung der Gesellschaft in Geimpft und Ungeimpft echt ein absolutes Unding und während Dänemark und England gar nicht mehr unterscheiden zwischen geimpft und ungeimpft und die Lage in die Hand der Leute legen, lassen wir uns weiterhin "einkerkern" und verschärfte Regeln auferlegen. Ich check das nicht mehr. Es ist doch alles gegeben: Ein Impfstoff ist da und wer will, lässt sich impfen. Wer nicht, der hat das Recht dazu, sich dagegen zu entscheiden, OHNE vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden oder für alles "Eintritt" zu bezahlen. So funktioniert das doch in einer Demokratie. Wieso wurden wir eigentlich nie gezwungen, uns gegen die Grippe impfen zu lassen? An der sind in normalen Zeiten mehr gestorben als in unserer aktuellen "vierten" Welle ... mit Inzidenz 25 :lol: Ich hoffe wirklich, wir kommen spätestens nach der Wahl aus diesem Panikmodus endlich wieder raus.
„Die Impfquoten, die die anstreben, sind illusorisch“
Ja, für Delta benötigen wir einen „Herdenschutz“ von mind. 90% - das ist tatsächlich illusorisch. Deshalb wird Spahns „Versprechen“, dass es keinen generellen (sprich für Ungeimpfte wie Geimpfte) Lockdown mehr geben wird, schlecht altern. Vor allem die nächsten Wochen bis zur Bundestagswahl werden noch ohne größere Einschränkungen bis zur Bundestagswahl durchlaufen. Bis dahin werden Inzidenzen irgendwo zwischen 80 und 300 zu sehen sein, da der stockende Impffortschritt (bei aktuell 40% Ungeimpften in D) nicht ausreichen wird.
Zudem haben wir es nun mit einer neuen Variante zu tun, die deutlich krank machender ist. Selbst mit Impfschutz (und die aktuellen Impfstoffe sind noch auf Alpha abgestimmt) ist das Coronavirus immer noch unvergleichlich gefährlicher als die jährliche Grippe. Die Zahl der Intensivpatienten in D ist aktuell schon wieder auf einem aufsteigenden Ast.
All das verspricht kein angenehmer Start in den Herbst zu werden.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat Drosten einmal vor einigen Wochen in seinem Podcast erwähnt, dass tatsächliche „Normalität“ erst im Winter 2022 zu erreichen ist, wenn ein Großteil der (Welt!)Bevölkerung durchgeimpft ist und im besten Falle zusätzlich auch Infektionen auf natürlichem Wege erfahren hat.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 12.08.2021, 12:14

Ich glaube die Sklaven von einst würden uns um unser Gesundheitssystem beneiden.

Zudem vergessen anscheinend viele, dass keine wissenschaftliche Errungenschaft der Menscheitsgeschichte mehr Leben gerettet hat als das Impfen. Nur weil wir vergessen haben, was tödliche Infektionskrankheiten bedeuten, heißt das nicht, dass es sie nicht mehr gibt. Corona zeigt letztlich vor allem auf, wie fragil unser Gesellschaftssystem ist. Und ich denke weniger, dass es hier um Unterdrückung der Bevölkerung geht, als vielmehr um die Angst des Kontrollverlusts (ggü. Pandemien).
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 12:20

Sklavenmoral meint lediglich das moralische Konstrukt gut vs. böse, welches hier als Bewertung herangezogen wird und bereits Früchte trägt.
Und ich denke weniger, dass es hier um Unterdrückung der Bevölkerung geht, als vielmehr um die Angst des Kontrollverlusts (ggü. Pandemien).
Guter Punkt.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 12.08.2021, 13:24

SFI hat geschrieben:
12.08.2021, 09:56
Andere Länder zeigen wie es auch anders geht.
Wenn wir jetzt wieder "Wünsch dir was" mit anderen Ländern spielen, dann kann ich dir genauso gut Länder nennen, die es wesentlich rigider handhaben als Deutschland, siehe etwa Italien. Mal ganz abgesehen davon, dass dabei immer noch verschiedene Faktoren wie Besiedlungsdichte, Durchschnittsalter usw. eine Rolle spielen, weshalb ich diese Vergleiche nur für begrenzt sinnig halte.
Wenn wir mal das von freeman genannte Beispielland Großbritannien nehmen, dann sollte man vielleicht auch nicht unerwähnt lassen, dass die vorher einen noch härteren und längeren Lockdown als wir hatten sowie eine wesentlich höhere Impfquote. Mal abgesehen von der Ironie, dass BoJo letzten Monat den Tag der Freiheit aus seiner persönlichen Corona-Quarantäne heraus verkünden durfte.
LivingDead hat geschrieben:
12.08.2021, 10:42
Im Übrigen ist die Terminierung für die Impfungen auf Oktober deutlich zu lang gewählt, sodass sich die vierte Welle nun durch Impfungen nicht mehr aufhalten lässt.
Ich weiß nicht, ob sich das auf mich bezog. Ich hatte nur durchgerechnet, dass man selbst im schnellsten Fall erst Ende September/Anfang Oktober den vollen Impfschutz hat, wenn man bisher noch nicht geimpft wurde und nicht J&J nehmen will. Denn selbst man jetzt direkt einen Termin bekommt, vergehen vier Wochen bis zur Zweitimpfung und weitere zwei, bis die Impfung ihre volle Wirkung entfaltet.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 12.08.2021, 13:54

Ach sorry, das stand da bei mir etwas kontextbefreit (Nachteil, wenn man „eben nebenbei“ was in den Laptop eintackert). Im Endeffekt bezog ich mich auf deine Rechnung, in dem Sinne, dass von der Regierung bis zur Bundestagswahl keine weiteren großen Aktionen mehr zu erwarten sind, sodass die Inzidenz bis zum Oktober (nach den Wahlen) voraussichtlich ungebremst voranschreiten wird, bevor dann ab Oktober die Zügel wieder angezogen werden - mutmaßlich.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 12.08.2021, 16:47

Wenn wir jetzt wieder "Wünsch dir was" mit anderen Ländern spielen, dann kann ich dir genauso gut Länder nennen, die es wesentlich rigider handhaben als Deutschland, siehe etwa Italien. Mal ganz abgesehen davon, dass dabei immer noch verschiedene Faktoren wie Besiedlungsdichte, Durchschnittsalter usw. eine Rolle spielen, weshalb ich diese Vergleiche nur für begrenzt sinnig halte.
Mir ging es dabei gar nicht um die unterschiedlichen Winkelzüge der Pandemie Bekämpfung, sondern wie unterschiedlich Ungeimpfte als Feindbilder herhalten müssen. Lieber inszenieren sich Politiker wie Söder als kompetente Richter der Moral, konnotieren u. exkludieren Ungeimpfte, als zu sagen: „Die Wirkung der Impfstoffe entspricht nicht unseren Hoffnungen, impfen hilft aber, um auch Geimpfte vor Ansteckung, Erkrankung oder Tod zu schützen.“ Es könnte doch so einfach sein.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 12.08.2021, 19:37

Lieber inszenieren sich Politiker wie Söder als kompetente Richter der Moral, konnotieren u. exkludieren Ungeimpfte, als zu sagen: „Die Wirkung der Impfstoffe entspricht nicht unseren Hoffnungen, impfen hilft aber, um auch Geimpfte vor Ansteckung, Erkrankung oder Tod zu schützen.“ Es könnte doch so einfach sein.
Das wäre ja mal was... die Wahrheit... :lol: Für mich setzt sich das Politikversagen, dass ich in dem Fred ja schon häufiger mal erwähnt habe, einfach nur fort. Jetzt eben auf der Kommunikationsebene. Wann immer unsere Politiker nicht Panikmache betreiben können oder in Hashtags reden (#Wellenbrecherlockdown und Co.), haben sie keinerlei Draht mehr zu den normalen Menschen. (Hat ja auch die Krisenkommunikation in den Hochwassergebieten eklatant vorgeführt). Die Corona-Krisenkommunikation ist halt nur noch von oben herab. Ich meine, die haben selbst bereits eingeräumt, dass die Impfkampagne an bestimmten Zielgruppen vorbeigestrickt wurde und nicht funktioniert. Aber wird da nachgesteuert? Nope, stattdessen halt die Impflicht von hinten durchs Nadelöhr.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Sir Jay » 13.08.2021, 08:27

freeman hat geschrieben:
11.08.2021, 19:23
Wieso wurden wir eigentlich nie gezwungen, uns gegen die Grippe impfen zu lassen? An der sind in normalen Zeiten mehr gestorben als in unserer aktuellen "vierten" Welle ... mit Inzidenz 25 :lol: Ich hoffe wirklich, wir kommen spätestens nach der Wahl aus diesem Panikmodus endlich wieder raus.
Das Argument hört man öfters und ich bin dann immer wieder überrascht, wie schnell da der Schlüsselunterschied zwischen Corona und einer normalen Grippe wieder vergessen wird, der ja seit Beginn der Pandemie durch die Medien gepeitscht wurde.

Man ist eben ansteckend, selbst wenn man keine Symptome zeigt. Bei corona gibts offenbar eine deutlich längere Inkubationszeit, als bei der Grippe, und bei der Grippe sind Symptome wahrscheinlicher, weswegen man eher "alarmiert" ist.

Wenn ich die Grippe habe, habe ich auch entsprechende Symptome und werde deswegen wahrscheinlich auch eher zuhause krank im Bett liegen, anstatt mich unwissend in die U-Bahn zu stellen.

Das ist eben der entscheidende Grund, weshalb wir überhaupt dieses weltweite Riesengeschmiss um Tests und Masken haben. Ein Virus mit derselben Lethalität aber sehr schnellen und offenkundigen Symptomen, würde die Leute schneller nach Hause schicken, man hätte keine Ungewissheit, müsste nicht ständig testen und somit hätte man auch eine nicht nennenswerte Verbreitung und somit auch kein Pandemie. Dann würde so ein Virus in einem Nebensatz in den Nachrichten mal fallen und das wärs :lol:
Aber ja ich weiß, dass das keine realistische Vorstellung von einem Virus ist, weil es somit gar nicht in der Lage ist sich auszubreiten, sprich zu überleben. Und Corona ist in der Hinsicht im Moment deutlich schwerer zu kontrollieren als die Grippe...

Btw. Gestern hatte ich meinen zweiten Biontech Pieks und bin überrascht/erleichtert, dass mein Körper keinerlei Reaktion zeigt. Übelkeit, Fieber, Müdigkeit...hatte ich alles nicht...nur der Arm schmerzt ein wenig nachdem Einstich, wie schon beim ersten Pieks...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 13.08.2021, 16:16

freeman hat geschrieben:
12.08.2021, 19:37
Für mich setzt sich das Politikversagen ... einfach nur fort. Jetzt eben auf der Kommunikationsebene. Wann immer unsere Politiker nicht Panikmache betreiben können oder in Hashtags reden (#Wellenbrecherlockdown und Co.), haben sie keinerlei Draht mehr zu den normalen Menschen.
Die Kommunikation ist doch von Anfang an schon übelst miserabel. Mir ist auch das Gejammer, welches um die Impfquote seit Wochen gemacht wird, total suspekt. Mir ist überhaupt nicht klar, warum die so dermaßen schlecht sein soll bzw. was da erwartet wurde. Da werden irgendwie alle Fakten ausgeblendet.

Nehmen wir mal die Zahlen:
Stand heute sind 56,6% der Gesamtbevölkerung durchgeimpft. Das entspricht ca. 52.000.000 Einwohnern. Bleiben ca. 30.000.000 Einwohner übrig. Nun haben wir ca. 10.000.000 Kinder unter 14 Jahren in Deutschland. Mal angenommen, dass die Anzahl der Erwachsenen die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können der Anzahl an Kindern zwischen 12 und 14 entspricht, die sich haben impfen lassen, bedeutet das, dass fast 75% der derzeit impfbaren Einwohner bereits geimpft sind. Da ist noch nicht der Sachverhalt eingeflossen, dass zur Zeit vermutet wird, dass die Impfquote schon höher ist, weil die Daten beim RKI hinterher hängen.

Damit ist aber noch nicht Schluss mit den Fakten. Ich habe meine Erstimpfung Mitte Juni bekommen. Diesen Termin hatte ich nur über Kontakte bekommen (die impfende Ärztin war die Ex-Frau eines Kollegen, welcher die Termine für uns organisiert hat). Zu dem Zeitpunkt war es noch schwierig aufgrund der Priorisierung Termine zu bekommen. Zu dem Zeitpunkt meiner Impfung wurde die Priorisierung erst fallen gelassen und das Impfen über Ärzte nahm erst richtig Fahrt auf. Was habe ich Mitte Juni geimpft bekommen? AstraZeneca. Das war der Stoff der in großen Mengen vorhanden war und wo versucht wurde den an die Leute zu bringen. Wie lange sollte man bei AstraZeneca eigentlich warten, damit der Impfstoff richtig aufgebaut ist? 12 Wochen! Normalerweise wäre ich auch erst in 2 Wochen dran gewesen, bekam aber aufgrund einer Terminverschiebung schon eher den Termin für die Zweitimpfung. Ich hätte also stand heute durchaus immer noch zu den Einmal-Geimpften zählen können.

Wirklich eher hätte ich meine Impfung also gar nicht bekommen können. Trotzdem habe ich zwischenzeitlich schon Flyer erhalten, dass ich doch unbedingt zum Impfen gehen soll. Mein Impfschutz ist am 19.08.2021 (formal) vollständig aufgebaut. Am 23.08.2021 soll es schon Einschränkungen für Ungeimpfte geben, zu denen ja auch die Einmal-Geimpften zählen. Nur Dank des vorgezogenen Termines entgehe erneuten Restriktionen für eine Sache, für die ich überhaupt nichts kann, weil ich keinerlei Einfluss darauf nehmen konnte. Vielleicht ist der vorgezogene Termin sogar schlecht für meinen Impfschutz. Egal.

Weiter im Text. Mitte Juni kam das große Impfen also ins Rollen. Eine Zeit, wo die Leute dank der Lockerungen wieder in anfingen Urlaub zu machen und sich zu Treffen etc.. Es war ja für alle irgendwo etwas nachzuholen. Nun ist es bei den Impfungen so, dass diese doch mit hoher Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen verursachen, teilweise ziemlich kräftig. So war die Corona-Impfung auch bei mir die erste Impfung überhaupt, wo ich in den Kalender geschaut habe, ob die Impfung an einem bestimmten Termin passt. Ich kenne Fälle, wo die Impfung auf nach den Urlaub verschoben wurde, weil der Termin sonst genau davor gefallen wäre. Es sind somit mitnichten alles Impfgegner. Dazu kommen sicher Leute, die mit der Impfung noch herum trödeln, weil sie es aktuell als nicht so dringend empfinden. Aktuell ist es ja auch relativ entspannt. Das ist zwar sicherlich nicht unbedingt ein intelligentes Verhalten, aber auch hier handelt es sich nicht zwingend um Impfgegner.

Man plärrt also seit Wochen, dass die Impfungen so schlecht laufen und macht ein Theater um die Kinderimpfungen. Vielleicht wäre es mal sinnvoll die Umstände zu reflektieren und die Zahlen richtig auszuwerten.

Es sind also gerade mal 2 Monate vergangen , in denen die Impfungen für die meisten überhaupt erst mal möglich waren, wobei einer der möglichen Impfstoffe eben 1,5 Monate benötigt, um vollständig geimpft werden zu können. Warum ist denn dann eine Quote von fast 75% vollständiger Impfung aller Impffähigen so schlecht und warum bitte soll das denn gefühlt nichts bringen? Viel besser geht es halt nur mit einer Impfpflicht. Bleibt die Frage, ob die einfach nur dämlich sind, die Impfungen weniger bringen werden als erhofft, oder ob jemand eine fette Provision für eine gewisse Zahl verimpfter Ampullen bekommt. So wie es aussieht, sind wahrscheinlich sind alle 3 Antworten irgendwo richtig. Dazu kommt, dass die Politik wahrscheinlich wieder keinen Plan hat, wie man weiter verfahren soll. In den Schulen war die größte Innovation in den letzten Jahren ja der Ansatz im Winter die Fenster weit aufzureißen. Dann ist das eben so. Ich möchte doch dafür dann aber bitte von den Volltrotteln nicht permanent angejammert werden.

So jetzt hab ich endlich mal wieder eine Corona-Wutrede halten können. :D

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 13.08.2021, 16:23

Sehr fein!
Bleibt die Frage, ob die einfach nur dämlich sind, die Impfungen weniger bringen werden als erhofft ...
Lauterbach moralisierte ja erst heute wieder gen STIKO für Kinderimpfung, weil: "Wenn nicht droht eine Delta Durchseuchung mit LongCovid oder Dauerquarantäne." Ob er damit die Geimpften meint? Soviel zum Thema Impfstoff-Wirkung. :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 17.08.2021, 09:51

Natürlich bringen die Impfungen was. Quasi alle schweren Fälle sind bei Ungeimpften zu verordnen (zumal diese auch nicht mehr den Schutz durch angepasstes Verhalten in der Bevölkerung genießen wie letztes Jahr).
Die Stiko hat die Empfehlung zur Impfung für Kinder nun ja richtigerweise auch angepasst.

Was ich bei deinen Ausführungen vermisse, MarS, ist der Kontext: Momentan haben wir in Deutschland eine ITS-Belegung von knapp über 500. Das ist der Wert, den wir letztes Jahr Mitte Oktober hatten. Inzidenz von heute 35 ist durch Impfung gleichzustellen mit Inzidenz von 50 (hohe Inzidenz bei teilgeimpfter Bevölkerung ist anders zu bewerten, da sich das Infektionsgeschehen unter einem kleineren Teil der Bevölkerung abspielt). Bei weiterem Zuwachs der Intensivbetten wie in den vergangenen Tagen (gestern +42 und im Wochenvergleich +93 (20%)) wären wir Ende September bei 1360 und etwa im November überlastet.
Das ist natürlich alles nur eine Prognose, aber mehr als Ist-Werte zu analysieren und dadurch mögliche Entscheidungen abzuwägen bleibt einem ja nicht. Und unter dem Strich gibt es nur zwei Möglichkeiten hochansteckende Infektionskrankheiten einzudämmen (in dem Bereich hat die Delta Variante nun sogar die Spanische Grippe „überholt“): Impfungen (allerdings benötigt man bei Delta einen Impfschutz der Bevölkerung von etwa 90%) oder Quarantäne. Und hohes Infektionsgeschehen bedeutet eben auch das Entstehen neuer Varianten, die das alles nochmals neu auswürfeln könnten.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 17.08.2021, 09:54

Übrigens hat Neuseeland wieder einen Lockdown verhängt, nachdem dort ein (!) neuer Fall aufgetaucht ist.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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