Filmtagebuch: deBohli

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gelini71
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von gelini71 » 18.09.2021, 17:39

Der Sachse wird endlos irgendwelche Actionszenen sehen wo keine sind :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von freeman » 28.09.2021, 19:36

Freut mich immer wieder, mit Überraschungen aufwarten zu können. Tiefer ging bislang keiner hier. Wird vermutlich ein Formationsflug mit Timo. Dafür sind die Raumschiffe zu groß und klobig und die Besatzungen zu klein :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von John Woo » 28.09.2021, 20:22

freeman hat geschrieben:
28.09.2021, 19:36
Tiefer ging bislang keiner hier.
Ich musste schon beim Trailer spulen, könnte daher sein, dass ich noch tiefer gehen würde. Habe aber eigentlich nicht geplant, den Film zu gucken.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 29.09.2021, 07:18

Die Spannungskurve steigt freeman, dein Formationsflug mit mir wird aber bis 2022 warten müssen. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 29.09.2021, 08:56

Ich mein das wirklich ernst, wenn Timo mit dir ausgerechnet hier auf Formationsflug geht, sprech ich nie wieder ein Wort mit ihm. :lol:

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von LivingDead » 29.09.2021, 12:11

Und je mehr Stimmen ich zu dem Film hier lese, umso sicherer bin ich mir, dass ich den Film lieben werde. :D Ins Kino habe ich es aber leider immer noch nicht geschafft.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von gelini71 » 29.09.2021, 13:40

ich werde ihn weiterhin ignorieren, eventuell schaue ich ihn mal wenn er bei Prime in der Flatrate drin ist :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 29.09.2021, 16:27

Vince hat geschrieben:
29.09.2021, 08:56
Ich mein das wirklich ernst, wenn Timo mit dir ausgerechnet hier auf Formationsflug geht, sprech ich nie wieder ein Wort mit ihm. :lol:
:lol: Hoffen wir auf Hans, der könnte das Zünglein ... bei mir sein. :lol: :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von freeman » 29.09.2021, 19:43

Isser in dem Fall nicht. Tröste dich Timo, ich rede so oder so noch mit dir. Vielleicht :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 02.10.2021, 08:23

gelini71 hat geschrieben:
29.09.2021, 13:40
ich werde ihn weiterhin ignorieren, eventuell schaue ich ihn mal wenn er bei Prime in der Flatrate drin ist :lol:
Dann wird mich eine tiefe Wertung nicht erstaunen, da der Film ausserhalb des Kinos bestimmt viel von der erschlagenden Wirkung verlieren wird.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 02.10.2021, 08:25

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A Rainy Day In New York
DVD / Regie: Woodie Allen
Das mulmige Gefühl der realen Taten Allens, welche für mich seine Filme immer begleiten, macht diese Produktion noch etwas schlechter. Das Bild der Geschlechter, die neurotisch handelnden Figuren, die verkrampften und veralteten Dialoge – überholt und fehl am Platz. Dazu nimmt man niemandem sein Spiel ab, alleinig Selena Gomez war erfrischend, die Kameraführung ist teilweise katastrophal und das Ende sexistisch machomässig.
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Bad Timing
BD / Regie: Nicolas Roeg
Zeit, das wichtigste Element in Roegs Schaffen, hier als Auslöser und Katalysator einer desaströsen Beziehung. Art Garfunkel und Theresa Russell sind wunderbar in ihren Rollen, Harvey Keitel lockert seine Szenen grimmig auf. Ein erotisches Werk, ohne plump zu sein, ein brutaler und direkter Film, der mit Metaebenen, Musik und verschachteltem Aufbau fesselt. Fragt sich nur, wer am Schluss der moralische Gewinner sein kann.
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Born Of Fire
BD / Regie: Jamil Dehlavi
Der ewige Kampf zwischen Feuer und Wasser, zwischen Gut und Böse, zwischen verstossenen Engeln und dem barmherzigen Gott. Christentum, arabische Mytholog, Horro und Fantasy werden gemischt, die ätherische Kraft der Musik wird beschworen, Liebe und Glauben auf die Probe gestellt. Mit beeindruckenden Aufnahmen und Szenerien gewinnt der Film, mit seiner sperrigen Erzählweise konnte er mich aber nicht ganz abholen.
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Winter Kills
BD / Regie: William Richert
Paranoia-Thriller waren in den Siebzigerjahren ein wichtiger Eckpfeiler des kontemporären Kinoschaffens, Verschwörungstheorien erhielten zum ersten Mal gesellschaftlich Gewicht. «Winter Kills» nimmt diese Mechaniken auf die Schippe und serviert ein satirischer Gegenbeitrag, dessen Abfolge an Diskussionen, Action und Brutalität immer mal unbeholfen wirkt. Dafür macht es viel Freude, dem jungen Jeff Bridges zuzuschauen.
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Un divan à Tunis
DVD / Regie: Manele Labidi
Psychotherapie in Tunis? Labidi versucht mit ihrer Komödie die Gesellschaft Tunesiens zu durchleuchten. Marotten, Traditionen und Rollenbilder müssen plötzlich von den Charakteren hinterfragt werden, leider bloss bleiben deren Handlungen unmotiviert und der Film springt scheinbar willkürlich in den Szenen umher. So fehlen das emotionale Gewicht und die gewünschte Tiefe, die Psychoanalyse wird zu einem luftleeren Amüsement.
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House of Frankenstein
BD / Regie: Erle C. Kenton
Die Monster zusammen, in einem Film! Das Universal-Horror-Universe in voller Blüte, Frankensteins Monster, der Wolfmann und Dracula treiben gemeinsam Unheil. Das ist stellenweise ungewollt witzig, dann wieder sehr repetitiv und vergreift sich an den immer gleichen Mechaniken solcher Filme. Dafür spielt Boris Karloff mit.
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The System
BD / Regie: Michael Winner
Oliver Reed verführt im englischen Badeort junge Frauen und versucht an deren Vermögen zu gelangen. Doch mit der bezaubernden Jane Merrow trifft er eine ebenbürtige Gegnerin – bis man nicht mehr weiss, wer denn nun im Recht ist und wer gejagt wird. Dieser Film ist wundervoll bebildert von Nicolas Roeg (inklusive dokumentarischer Aufnahmen), mit gutem Tempo und spritzigen Dialogen ausgestattet, ein Genuss nicht nur für die Sommermonate.
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The Woman In The Window
BD / Regie: Fritz Lang
Was für ein nervenaufreibender Film, der schon fast böswillig immer wieder neue Möglichkeiten und Fallen offenbart. Fritz Lang hat mit diesem Film Noir nicht nur Auswege aus den Code-Zwängen gesucht, sondern ein Meilenstein des Genres geschaffen. Sicherlich nimmt das Ende dem Ganzen etwas den Wind aus den Segeln, der Nervenkitzel bleibt trotzdem. Wie immer bei Lang gilt auch hier: Die Montagen sind hohe Kunst.
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La Nuit des rois
Kino / Regie: Philippe Lacôte
Die Macht des gesprochenen Wortes, der Erzählung – wunderbar dargestellt und auf die Leinwand transportiert. Der Film von Lacôte mischt die harte Realität von Ganggewalt, Armut und Gefängnis an der Elfenbeinküste mit afrikanischer Kultur und der Sehnsucht, dem eigenen Dasein Tiefe zu verleihen. Wunderbar gefilmt, ideenreich und packend.
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Riders Of Justice
Kino / Regie: Anders Thomas Jensen
Bei Anders Thomas Jensen dreht sich alles um weisse Männer, die durch die Raster des Systems fallen – so auch in diesem neusten Film. Weibliche Figuren existieren nur am Rande, am Ende siegt die DIY-Attitüde der Mannen. Trotzdem, die ruhigen Momente bleiben lange haften und machen die Geschichte über Zufall, Intention und Vorbestimmung zu einem angenehm tiefen Erlebnis, das seine brutalen und blutigen Momente immer wieder geschickt auszugleichen weiss. Die Hauptdarsteller rund um Mads Mikkelsen und die schönen Aufnahmen überzeugen eh.
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Casino Royale
BD / Regie: Martin Campbell
Mein Vorhaben, die komplette Bond-Reihe als Vorbereitung zu «No Time To Die» durchzuarbeiten, habe ich trotz all den Verschiebungen nicht geschafft. Notlösung: Man schaue alle bisherigen Filme mit Daniel Craig zur Vorbereitung. Sein Einstand überzeugt bis heute mit der damals neu eingeführten Härte im 007-Kosmos, dem Seelenleben Bonds und der kinetischen Action, die oft nicht aufhören will. Das Pokerspiel bleibt in der Wiederholung spannend, Eva Green betört in jeder Sekunde. Martin Campbell wusste genau, was er tat.
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Hammer House Of Horror
BD / Regie: Don Leaver, Peter Sasdy, Francis Megahy, Tom Clegg, Robert Young, Alan Gibson, Don Sharp
Horror aus dem Hause Hammer, in gut verdauliche Häppchen als Anthologie verpackt. 13 mehr oder minder gruslige Geschichten über Dämonen, den Teufel, Monster und Mord. Natürlich kann man diese Serie nicht mit heutigen Vertretern des Genres vergleichen, hier ist vieles sehr zahm, «very british» und langsam. Das sorgt aber für ein wohliges Gefühl, einige wirklich starke Episoden und eine Achterbahnfahrt der überzeugenden Qualität.
Während sich gewisse Folgen, trotz der Laufzeit von weniger als einer Stunde, ewig hinziehen und dann mit einem zu plumpen Ende aufwarten, macht es immer Spass, sich dieser fast vergessenen Serie zu widmen. Herrlich wird es dann, wenn Namen wie Brian Cox oder Peter Cushing vorkommen, und den Hammer-Glanz zurückholen.
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Quantum Of Solace
BD / Regie: Marc Forster
Craig Nummer zwei, als direkte Fortsetzung zu «Casino Royal» konzipiert und ein Novum im Bond-Kosmos. Als eigenständigen Film kann man Forsters Werk deswegen schwierig beurteilen, als Coda funktioniert er gut. Es ist aber so, dass die unübersichtliche Action, die farblosen Figuren und merkwürdig-egale Geschichte selten vollends überzeugen. Dafür es die Mission nach weniger als zwei Stunden bereits erledigt.
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Track 29
BD / Regie: Nicolas Roeg
So langsam sollte allen klar sein, dass der Verlauf der Zeit und deren Wesen bei Nicolas Roeg immer eine zentrale Position einnimmt. Für «Track 29» hat er nicht nur einen englischen TV-Film («Schmoedipus», von Autor Dennis Potter selbst adaptiert) in die US-amerikanische «Bigger Than Life»-Umgebung transportiert, sondern Paralleluniversen, Wunschvorstellungen, Träume und Eventualitäten durcheinandergewirbelt. Das ist im Bereich der Ausstattung, Kostüme und Frisuren gemäss den Achtzigerjahren schrill, in der Inszenierung übertrieben und nicht immer durchschaubar. Ein Film, der nach dem Betrachten besser ist als währenddessen.
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The Guilty
Streaming, Filmingo / Regie: Gustav Möller
Ein Kammerspiel, das die Kraft von Sounddesign im Film auf mitreissende Weise unterstreicht. Von der dänischen Notrufzentrale aus wird man durch Telefongespräche, Geräusche und langen Aufnahmen ohne Schnitte mit der Vorstellungskraft in eine Welt der Verbrechen, der moralischen Wüste und Erlösung katapultiert. Die Wendungen sind scharfkantig, das Schauspiel mehr als überzeugend, die graue Büroumgebung die perfekte Projektionsfläche. Der Anti-Stummfilm, sozusagen.
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Skyfall
BD / Regie: Sam Mendes
Damals im Kino hatte mich der Film umgehauen. Die Grösse, die intime Anbindung der Geschichte an die Charaktere, die Lichter und Aufnahmen von Roger Deakins, die Hommagen. Bei der Zweisichtung hat vieles davon Bestand, es fällt aber auch auf, dass sich Daniel Craig als James Bond sehr missmutig durch die Szenen spielt, dass viele Dialoge und Schnitte etwas unbeholfen wirken – und, dass die Nostalgieschwemme an der Eigenständigkeit kratzt. Trotzdem bleibt «Skyfall» einer der besten Filme um James Bond.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 09.10.2021, 16:16

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The Oath
BD / Regie: Laura Poitras
Die Welt nach 9-11, der unendliche Krieg gegen den Terror, die ewig westliche Sicht auf alle Dinge – mit «The Oath» versuchte Poitras den Blick zu erweitern. Das gelingt ihr mit der Dokumentation über den ehemaligen Bodyguard Osama Bin Ladens sehr gut, die Fragen zu Gerechtigkeit, Strafe und Schuld werden von diversen Seiten her beleuchtet. Ein beeindruckender Film, der mir wieder einmal gezeigt hat, was für eine kraftvolle und schöne Sprache Arabisch ist.
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Paradies: Glaube
Streaming, Apple+ / Regie: Ulrich Seidl
Nach dem Auftakt über Liebe und Ausbeutung wird der Ton mit Film Nummer zwei etwas humoristischer, Seidl lässt viele Handlungen und Szenen gar in die Parodie abdriften. Das verhindert eine ähnlich intensive Wirkung wie beim «paradiesischen» Vorgängerfilm, zeigt den herrschenden Glaubens- und Religionswahn trotzdem gut auf. Grosse Themen werden auf wenige Personen konzentriert und in der Struktur der Ehe dargestellt, vieles wirkt real. Wie etwa die Inneneinrichtung des Hauses, das mich zu oft an den Hof meiner Grosseltern erinnerte.
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Time Bandits
BD / Regie: Terry Gilliam
Der Film ist ein Witz, oder? Durchgeknallt und ohne eigentliche Erzählung auf jeden Fall, Gilliam hat sich mit Ausstattung, Cast und Bildern ausgetobt. Grosse Namen werden als historische Figuren aufgeboten, eine Gruppe von Dieben reist durch die Zeit und wird vom Hüter verfolgt. Das ist sinnlos und doof, zugleich aber wie eine Rückkehr in die Wunderwelt des kindlichen Geistes.
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Citizenfour
BD / Regie: Laura Poitras
Sie wurde wegen ihren vorherigen Filmen selbst verfolgt und beobachtet, trotzdem konnte Laura Poitras bei den Enthüllungen von Edward Snowden dabei sein – von der ersten Begegnung an und die Post-9-11-Trilogie vollenden. Vieles an der Dokumentation ist ruhig und unscheinbar, die meiste Zeit verbringt man in einem Hotelzimmer und darf miterleben, wie die Leaks vorbereitet werden. Das ist ein sehr wichtiges Zeitdokument, das noch lange brisant und aktuell bleiben wird. Die globale Überwachung und staatlichen Eingriffe in unsere Privatsphäre werden leider nicht weniger.
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Lunana
Streaming, Filmingo / Regie: Pawo Choyning Dorji
Die klassische Geschichte: Eine Person sucht den Mehrwert im Leben, möchte dazu entfernte Träume erfüllen und merkt schlussendlich, dass der Schlüssel zum Glück immer vor der eigenen Nase lag. Nein, «Lunana» weiss dieser uralten Erzählung keine neuen Facetten abzugewinnen, dafür besticht der Film durch die Aufnahmen von Bhutan und mit der sympathischen Inszenierung eines Lehrers, der im Nichts wieder Inhalt findet.
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Spectre
BD / Regie: Sam Mendes
Wie wäre es denn, wenn alle bisherigen Bond-Filme mit Daniel Craig eine gesamtheitliche Saga wären? Das würde die Inhalte der vorangegangenen Filme mindern? Das wäre unnötig? Egal, Mendes und Co. haben genau dies mit «Spectre» getan und einen langweiligen, aufgeblasenen und sinnentleerten Film um 007 gedreht. Nicht einmal die wunderbare Léa Seydoux hilft da.
:liquid5:

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No Time To Die
Kino / Regie: Cary Fukunaga
Meine Gedanken zum neuen Film und der kompletten Reihe findet ihr hier.
:liquid6:

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Kingdom Of The Spiders
BD / Regie: John “Bud” Cardos
Shocktober 21-1
William Shatner gegen eine Armee von Spinnen, welch ein doofes Vergnügen. Der Film klappert alle Stationen ab, die solche Tier-Horrorfilme in den Siebzigerjahren besuchen mussten, überzeugt und schockt durch den Einsatz echter Spinnen (welche leider vor laufender Kamera in grosser Menge sterben) und gönnt sich ein pessimistisches Ende. Die straffe Inszenierung lässt dabei keine Langeweile aufkommen, die Klischees waren zu erwarten.
:liquid6:

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Supernova
Kino / Regie: Harry Macqueen
Danke für diesen wundervollen Film voller Wärme, der mir das Herz gebrochen hat. Die Geschichte um Tusker, der an Demenz erkrankt ist und mit seinem Partner Sam auf eine Reise durch das englische Land aufbricht, ist emotional, realistisch und feinfühlig. Die sanfte Musikbegleitung wurde perfekt eingesetzt, die Hauptdarsteller Colin Firth und Stanley Tucci spielen wunderbar, die Aufnahmen sind sehr gelungen. Eine kleine, sanfte und berührende Geschichte.
We are stardust, we are golden
:liquid8:

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Dumplings
DVD / Regie: Fruit Chan
Shocktober 21-2
Macht euch den Gefallen und esst auf keinen Fall, während ihr diesen Film anschaut. Die Lust auf Dumplings vergeht schnell, ebenso auf Hühnereier oder die Zukunft mit Familie und Kinder. Eklige Szenen wechseln sich mit eine etwas lustlosen Drama ab, die Spannung flacht nach der Hälfte stark ab. Trotzdem, die Prämisse ist absurd und der Schönheits- und Jugendwahn wird von einer neuen Perspektive angegangen. Yuck!
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.10.2021, 11:40

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Titane
Kino / Regie: Julia Ducournau
Shocktober 21-3
Mit ihrem Erstling “Grave” hatte mich Ducournau durchgerüttelt, ihr zweiter Film ist noch besser. «Titane» behandelt erneut Fragen zu Geschlecht und Sexualität, aufgezogen als Body-Horror und feministischer Angriff auf die Konventionen. Agathe Rousselle ist die perfekte Besetzung in der Hauptrolle, Vincent Lindon erweitert mit sanften Emotionen die zweite Hälfte.
Ein extremer Film, der brachial, laut und blutig startet, sich ins Innere wendet, das Patriarchat mit genialen Gegenüberstellungen (Fetischobjekt Auto, Party in der Feuerwache) aufbricht und die männliche Sexualität entkräftet. Ein wilder Ritt, ein tiefgründiger Schock, ein Brecheisen gegen die verrosteten Gender-Vorstellungen.
:liquid8:

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Night Of The Living Dead
BD / Regie: George Romero
Shocktober 21-4
Der Klassiker des Zombie-Films, herrlich rau inszeniert. Was damals fast dokumentarisch wirkte, erschreckte heute zwar nicht mehr wirklich, ist aber ein kultiger Film, der ein gesamtes Sub-Genre definierte. Zusätzlich sind die sozialkritischen Aspekte bestechend, von Paranoia und Rassenprobleme findet man alles in der Geschichte, inklusive bitterbösem Ende, das an die Lynchmobs erinnert. «They’re coming to get you Barbara.»
:liquid8:

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Mortal Kombat
DVD / Regie: Simon McQuoid
Nein, hochstehende Kunst habe ich von dieser Neuauflage nicht erwartet. Allerdings reicht die gebotene Brühe nicht einmal für stupide Unterhaltung – steht sich der Film bei jedem Aspekt selbst im Weg. Das Drehbuch ist langweilig, die Charaktere lahm und unsympathisch, die Kampfszenen ohne emotionale Anbindung und deswegen oft reizlos, die Effekte teilweise billig. Da hilft auch die übertriebene Brutalität nicht, denn man landet weder beim Wettkampf noch bei einem befriedigenden Ende.
:liquid3:

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House Of Dracula
BD / Regie: Erle C. Kenton
Shocktober 21-5
Die Monster monstern wieder rum, oder versinken in Selbstmitleid. Da weiss das Drehbuch nicht auszuhelfen und serviert noch einmal die gleichen Plotelemente wie die vorangegangenen Filme, inklusive verschenktem Auftritt von Frankensteins Monster. Nach etwas mehr als einer Stunde ist das Aufeinandertreffen vorbei, so kommt immerhin keine Langeweile auf und die Ausstattung darf in gewissen Szenen brillieren. Atmosphärisch sind die Aufnahmen eh.
:liquid5:

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Badenfahrt – Fest Vereint
Kino / Regie: Rolf Lang
Alle zehn Jahre findet in der Kleinstadt Baden im Aargau das riesige Volksfest Badenfahrt statt – und auch ich war 2017 an vielen Tagen Gast. Der Dokumentarfilm begleitet diverse Vereine bei der Vorbereitungsarbeiten und den Aufbauten, sowie kurz angeschnitten zusätzlich den Festbetrieb. Das birgt viele nostalgische Momente und Reminiszenzen, kratzt allerdings nur an der Oberfläche. Schwierige Fragen und existierende Probleme werden umgangen, der Sinn am Gigantismus nicht besprochen. Ein Film für Fans, wie ein bewegtes Fotoalbum.
:liquid6:

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Silver Bullet
BD / Regie: Daniel Attias
Shocktober 21-6
Gary Busey als alkoholisierter Onkel, ein gehbehinderter Junge mit motorisiertem Rollstuhl, eine Stadt auf Werwolf-Jagd. «Silver Bullet», basierend auf einer Novelle von Stephen King, ist wunderbare Achtzigerjahre-Unterhaltung und kombiniert das damalig typische Coming-Of-Age-Gefühl mit schaurigen Aufnahmen und etwas Blut. Viel Tiefe gibt es nicht, aber gelungene Momente und eine hübsche Verwandlungsszene.
:liquid6:

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Sting Of Death
BD / Regie: William Grefé
Shocktober 21-7
Grindhouse in den Everglades, partywütige Leute, die den Jellyfish-Dance tanzen, ein Mann, der sich halb in eine Qualle verwandelt. Die Zutaten von Grefés Film sind absurd und das Resultat der damaligen Untergrund-Filmkultur, wirklich viel Euphorie kommt aber nicht auf. Sexismus und das Ausbleiben der Logik als weitere Elemente, dafür Sleaze und bunte Farben.
:liquid4:

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Birds Of Passage
DVD / Regie: Cristina Gallego, Ciro Guerra
Strukturiert wie ein Songzyklus, ist «Birds Of Passage» eine weitreichende Erzählung über Verbrechen, Drogenschmuggel und Familie in Lateinamerika. Basierend auf wahren Begebenheiten, wird das gewalttriefende Geschäft nicht nur aus Sicht der Drogenbosse dargelegt, sondern mit weiblichem Blick. Wundervoll gefilmt, in der Szenefolge lose und mit beeindruckenden Bildern aufbereitet – eine Produktion, die viel tiefer geht, als Beispielsweise «Narcos».
:liquid8:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 19.10.2021, 16:06

Der wievielte Mortal Kombat :liquid3: Formationsflug ist das eigentlich? :lol: Nur der freeman, der findet wieder alles besser.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von freeman » 19.10.2021, 19:33

Erzähle hier keine Storys. Den fanden mehr so gut wie ich. Und du jammerst doch nur, weil net der alte Kirmestechno vom ganz alten Mortal-Kombat-Stinker zum Einsatz kam :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 20.10.2021, 06:16

:00000729
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 20.10.2021, 07:27

Kirmestechno hätte den Film auch nicht schlechter gemacht, sondern den Trash-Effekt eher positiv verstärkt. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 22.10.2021, 09:56

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Hive
Kino / Regie: Blerta Basholli
Nach dem Krieg versuchen die Frauen im Kosovo das Leben wieder zu normalisieren – was keinesfalls einfach ist, sperren sich die verbliebenen Mannen gegen jegliche Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Mit ihrem ersten Film hat sich Blerta Basholli einem wichtigen und bis heute zu selten thematisierten Umstand gewidmet, der das misogyne Herrschen in den Gebieten aufzeigt. In ruhigen Szenen und vom Spiel Yllka Gashis getragen, ist «Hive» als Drama zwar keine Neuerfindung des Genres und der Standards, dafür fantastisch bebildert, nahe an der Wahrheit und voller emotionaler Momente.
:liquid7:

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Squirm
BD / Regie: Jeff Liebermann
Shocktober 21-8
Würmer, überall Würmer. Inmitten des Südens der vereinigten Staaten von Amerika, zuerst als Futtermittel benutzt, dann als Rachefiguren der Natur. Gesichter werden durchlöchert, Körper überschüttet. Dazu gibt es Kalauer und absurde Charaktere, doofe Dialoge und viel Dialekt. Ein merkwürdiger Film, der Humor und Horror auf eigenwillige Weise zusammenführt und bei dem es mehr Spass macht, den Leuten zuzuschauen, als sich in den Gruselmomenten zu laben.
:liquid5:

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The Woman in Black
BD / Regie: Herbert Wise
Shocktober 21-9
Für den TV produziert, ist die Romanadaption eine schaurige Begegnung mit Geistern, Erbschaften und den ländlichen Gebieten Englands. Der langsame Aufbau und die atmosphärische Dichte der Inszenierung lassen die Geschichte um die Frau in schwarzer Kleidung realistisch erscheinen, einige Schockmomente funktionieren bis heute. Besonders bei der berühmten Szene in der zweiten Hälfte des Films fühlte ich mich sehr unwohl. Zusätzlich stimmt das tragische Ende nicht fröhlich – wie es bei solchen Filmen sein sollte.
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The Man Who Sold His Skin
Kino / Regie: Kaouther Ben Hania
Kaouther Ben Hania bringt mit diesem wunderbar anzusehenden Film die Welten der Flüchtlingsthematik und des weltweiten Kunstbusiness zusammen. Das bietet ein grosses Feld für wichtige Fragen zum Thema Personenfreizügigkeit, Wert und dem globalen Waren- und Geldfluss, kann diese gewichtigen Aspekte aber nicht immer einlösen. Dank dem guten und emotionalen Spiel von Yahya Mahayni und Koen De Bouw, sowie Monica Bellucci und Dea Liane als weibliche Gegenpole, bleibt man gefesselt – bis leider das kitschige und wirklich schlechte Ende viele positive Momente zerstört. Da wäre ein kompromissloser und mutiger Ansatz überzeugender gewesen.
:liquid7:

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The City Of The Dead
BD / Regie: John Llewellyn Moxey
Shocktober 21-10
Ein stimmungsvoller Film, der durch die schwarzweissen Aufnahmen und das Setdesign überzeugt, vor allem aber auch, weil die Nebelmaschinen konstant Überstunden leisteten. Die Figuren waten durch den weissen Schleier, werden von einem Hexenkult gemeuchelt und dürfen sich von Christopher Lee beeinflussen lassen. Durch die kurze Laufzeit bleibt man bis am Schluss gut unterhalten. Schade nur, verfügt die Mediabook-Ausgabe von Endless Classics über ein miserables Bild.
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Death Curse Of Tartu
BD / Regie: William Grefé
Shocktober 21-11
Dank der BD-Box von Arrow weiss man bereits vor dem Film, dass Grefé diese Produktion innert einem Tag schrieb und deren sieben abgedreht hatte, um das Double-Billing mit «Sting Of Death» rechtzeitig fertigzukriegen. Und genauso fühlt sich der Film auch an – langweilig, billig und sinnentleert. Ewig lange Verfolgungsjagden durch die Everglades, sexistische Einlagen und ein lahmer Bösewicht. Da gibt es nicht viel abzuholen.
:liquid3:

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A Nightmare On Elm Street
BD / Regie: Wes Craven
Shocktober 21-12
Endlich habe ich diese Lücke geschlossen und mir Freddys erstes Abenteuer angeschaut. Viel zum Film muss man nicht mehr schreiben, zu Recht ist dieser Slasher ein Kultklassiker der Achtzigerjahre geworden. Die kreativen Einfälle und Darstellungen der Traumsequenzen und Morde sind bis heute grossartig, Robert Englund perfekt in der Rolle und Heather Langenkamp als Final Girl passend. Dazu der junge Johnny Depp und ein überdrehter Soundtrack – macht Freude.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 25.10.2021, 14:09

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The Babysitter: Killer Queen
Streaming, Netflix / Regie: McG
Shocktober 21-13
Was für ein Haufen Schwachsinn. Der erste Film dieser Reihe war unterhaltsam doof, mit McG wird in der Fortsetzung «Killer Queen» alles über Bord geworfen, was Sinn oder Geschmack beinhaltete. Fäkalien- und Sexwitze (Urinstrahl, Geschlechtsverkehr in Fremdschäm-Metaphern), die nach den Nullerjahren schmecken, eine idiotische Story voller dummer Figuren und bei 100 Minuten Spieldauer wie eine Ewigkeit wirkend. Immerhin dürfen Bella Thorne und Samara Weaving jeweils ein paar Minuten mitspielen.
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Saint Maud
BD / Regie: Rose Glass
Shocktober 21-14
Das grossartige Debüt von Rose Glass bleibt so lange ruhig und unscheinbar, dass man fast vergisst, einen Horrorfilm zu schauen. Die psychologische Studie über eine junge Frau (fantastisch Morfydd Clark), welche immer weiter in den religiösen Wahn abdriftet, ist stimmungstechnisch perfekt ausgeführt. Ein Film, der tief unter die Haut geht und nicht nur wegen den späten Schockmomenten für Unbehagen sorgt, mit wunderbaren Aufnahmen, einer genialen Ausleuchtung und desaströsem Ende.
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The Empty Man
Streaming, Disney+ / Regie: David Prior
Shocktober 21-15
In der heutigen Zeit sind unklassifizierbare Horrorfilme nicht mehr zu vermarkten, deswegen kehrte man «The Empty Man» lieber unter den Streamingteppich. Schade, zu gerne hätte ich dieses frisch wirkende Werk im Kino gesehen. Trotz fast 2.5 Stunden niemals zu lang, mehrfach das Subgenre wechselnd und am Schluss angenehm komplex – mit starkem Sounddesign und einige wirklich aufwühlenden Szenen gewinnt der Film. Einzig die überkonstruierte Geschichte wirkt unlogischer, je länger man darüber nachdenkt.
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The Beast Must Die
BD / Regie: Paul Annett
Shocktober 21-16
Werwolf-Gruselfilm und Blaxploitation in einem, das klingt merkwürdig und ist es auch. Zum Fürchten bietet die englische Produktion eher wenig, dafür ein Kammerspiel mit einem gut aufgelegten Calvin Lockhart in der Hauptrolle und einem Beginn, der wunderbar auf die falsche Fährte lockt. Die «Werewolf Break» im letzten Drittel ist zwar unnötig, lässt aber an die Gimmick-Spässchen eines William Castle denken.
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Halloween
Streaming, Apple+ / Regie: John Carpenter
Shocktober 21-17
Ein weiterer Klassiker, den ich mir im diesjährigen Shocktober zum ersten Mal zu Gemüte führte – und es nicht bereute. Trotz kleinem Format und eingeschränktem Budget entsteht sofort eine unbehagliche Stimmung, welche durch Schauspiel, Kameraführung und der legendären Musik hochgehalten wird. Ohne zu viel Blut zu vergiessen, entsteht mit der Figur Michael Myers ein gefährliches Monstrum, das reine Böse gegen die jugendliche Unschuld. Bloss hätte die bezaubernde Jamie Lee Curtis das Messer nicht so oft fallen lassen müssen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 25.10.2021, 18:23

Halloween- und Nightmare-Erstsichtungen? Das ist ja schockierend! :D
Den Empty Man seh ich genauso und auf Saint Maud bin ich jetzt noch mehr gespannt als ohnehin schon, müsste ich mir dann jetzt eigentlich wirklich mal zulegen...

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 25.10.2021, 20:31

Ich bin ein Spätsünder, das ist mir klar. :lol:

Und bei "Saint Maud" entfaltet sich die Wirkung vor allem in den Stunden danach. Lohnt sich.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 28.10.2021, 10:47

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Paradies: Hoffnung
Streaming, Apple+ / Regie: Ulrich Seidl
Die paradiesische Trilogie kommt mit einem Film über Hoffnung und Fettleibigkeit zu ihrem Ende, nicht zu vergessen inklusive pädophiler Zuneigung. Seidl verknüpft damit nicht nur die vorangegangenen Teile «Liebe» und «Glaube», sondern gibt sich für seine Verhältnisse erstaunlich zahm. Natürlich bin ich froh, gibt es die jungen Frauen – will heissen, Mädchen – nicht ohne Kleidung oder in sexuellen Handlungen zu sehen, trotzdem bleibt der Film etwas hinter seinen Mitteln zurück. Der realistische und dokumentarisch anmutende Stil bleibt fesselnd.
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Sometimes They Come Back
BD / Regie: Tom McLoughlin
Shocktober 21-18
Manchmal kommen sie wieder, aber niemand weiss genau, was mit ihnen anzufangen wäre. Leider auch nicht McLoughlin, der in seiner Adaption einer Kurzgeschichte von Stephen King die Geister der Vergangenheit eher dröge inszeniert. Vieles macht wenig Sinn, die Rückblenden wiederholen sich bereits früh, Blut gibt es kaum. Aber dafür kann der Film das typische Gefühl damaliger Produktionen aufweisen, die in der richtigen Situation für Nostalgie sorgen.
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The Movies
DVD / Produzenten: Mark Herzog, Gary Goetzman, Tom Hanks
Die gesamte Geschichte Hollywoods, erzählt in zwölf Episoden mit je knapp 40 Minuten Laufzeit – das reicht natürlich niemals. Als Clipshow mit eingestreuten Aussagen von Filmemacher*innen, Schauspieler*innen und Kritiker*innen konzipiert, leitet die Mini-Serie von den Dreissigerjahren bis ins heute, ausgeklammert werden viele Namen und Produktionen, die Stummfilmzeit wird komplett unter den Teppich gekehrt. Magisch ist es trotzdem, wenn man von Filmszene zu Filmszene geleitet wird, die damalig herrschenden Strömungen erfasst und viele noch ungesehene Highlights auf die ewige Liste schreibt.
Wer sich allerdings etwas tiefer mit der Filmgeschichte befasst hat, der erfährt weder Neues, noch greift «The Movies» tief. Oft werden bloss die bekanntesten Beispiele angeführt, der Untergrund selten angesprochen, politisch-soziale Themen in wenigen Sätzen abgehandelt. Es bleibt eine polierte Werbeveranstaltung für das amerikanische Kinoschaffen.
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Halloween (2018)
Streaming, Netflix / Regie: David Gordon Green
Shocktober 21-19
Wenn man nach dem originalen Film von John Carpenter direkt zur modernen Fortsetzung greift, lassen sich keine Rückschlüsse zu Produktionen wie «H20» ziehen, dafür sind die Geschehnisse aus dem Klassiker präsent. David Gordon Green nimmt viele Elemente und Szenen wieder auf, setzt sie in die heutige Zeit und lässt Michael Myers auf die paranoide Laurie Strode treffen. Das hätte interessant sein können, ist durch die unsympathischen Charaktere und fehlende emotionale Bindung aber lahm. Da helfen weder die hübschen Bilder noch der coole Soundtrack, dieser Slasher war für mich ein halbgares Gruseln.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von John Woo » 28.10.2021, 12:32

Jetzt könntest du ja noch den alten "Halloween 2" gucken und schauen, welche Fortsetzung des Erstlings dir besser gefällt. :wink:
"H20" habe ich dagegen selbst noch nicht gesehen, soll ja am 3.11. endlich nochmals auf Blu-ray kommen (die alte Blu ist längst vergriffen).

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 28.10.2021, 13:32

Aktuell reicht es mir wieder mit den myers'schen Eskapaden - nach dem eventuellen Kinobesuch zu "Halloween Kills" wird die Reihe wohl bis nächsten Oktober in Ruhe gelassen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 05.11.2021, 18:02

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The French Dispatch
Kino / Regie: Wes Anderson
Wie viel Wes Anderson verträgt ein Wes-Anderson-Film? Inszenatorisch eine unglaubliche Menge, das beweist der Regisseur mit der unverkennbaren Handschrift in seinem neusten Streich. Leider aber ging bei all der Liebe zum Detail, zum Setdesign und den symmetrisch-pastellfarbenen Bildern die Geschichte verloren. Sogar der talentierte Cast kann nicht viel auswirken, wobei die Frauen eh stets die zweite Geige spielen müssen.
Als Magazin strukturiert, ist «The French Dispatch» abwechslungsreich und andersartig, kann aber mit den Hauptteilen, den Reportagen, nicht punkten. So bleibt es ein Augenschmaus, der den falschen Momenten viel Zeit und Gewicht gibt und für all seine Feinheiten eigentlich mit der Hand auf dem Pausenknopf genossen werden müsste.
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Lamb
Kino / Regie: Valdimar Jóhannsson
Shocktober 21-20
Die Synopsis zu diesem folkloristischen Horrorfilm vor dem Kinobesuch zu lesen, war ein grosser Fehler. Die eigentliche Wende wird damit entkräftet, nicht aber der Grad an Verrücktheit. Schleichend bewegt sich «Lamb» in Richtung Albtraum-Ende zu, ist als Kammerspiel nahe der Natur gehalten und wird von der Besetzung mühelos getragen. Musik, Sounddesign, Aufnahmen und Licht, alles von hoher Qualität – die von Sjón mitgeschriebene Geschichte absurd faszinierend. Dass Béla Tarr als Produzent beteiligt war, macht das Ganze nur noch spannender.
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Operazione paura
BD / Regie: Mario Bava
Shocktober 21-21
Wow, Horror mit bunter Beleuchtung und ausufernder Ausstattung zu inszenieren kann wirklich genial funktioniert. Mario Bava hat mit diesem schaurigen Film bewiesen, dass es nicht immer dunkel und grau sein muss. Geistersage, Krimi, satanische Beschwörung und übernatürliche Ängste laden bei «Operazione paura» zum grusligen Spass ein, den deutschen und mehr als sinnlosen Titel «Die toten Augen des Dr. Dracula» vergisst man aber besser gleich. Mit dem Grafen kriegt man es hier zum Glück nicht zu tun.
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L'uccello dalle piume di cristallo
BD / Regie: Dario Argento
Shocktober 21-22
Ist es nicht faszinierend, wenn die persönliche Handschrift eines Regisseurs bereits beim Debüt auszumachen ist? Argento lieferte damals nicht nur einen Thriller ab, der das Genre des Giallo für immer prägen sollte, sondern versuchte sich bereits an andersartigen Kamerabewegungen, verschachtelten Geschichten und brutalen Morde mit Messern. Sicherlich wirkt vieles noch rau und ungenau, der Genuss ist trotzdem immer sehr hoch.
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Two Thousand Maniacs!
BD / Regie: Herschell Gordon Lewis
Shocktober 21-23
Was für ein Festmahl. Aber Moment, es werden gar keine Menschen gefressen? Egal, das Blut fliesst literweise, die Körper werden malträtiert. Der Gore-King Herschell Gordon Lewis hat mit «Two Thousand Maniacs!» die damalige Zeit geschockt und serviert eine bitterböse und dreckige Geschichte um eine Stadt in den Südstaaten der USA, welche Rassismus und Hass 100 Jahre später wiederaufleben lässt. Das ist verrückt, schmutzig und fesselnd.
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One Missed Call 2
BD / Regie: Renpei Tsukamoto
Shocktober 21-24
Noch einmal dasselbe? Ja, aber der Film hat mich nicht nur mit dem Klingelton an die Grenze zum Wahnsinn getrieben, sondern zuerst wirklich begeistert. Eine Ausweitung der Geschichte, tolle Shots und die Handlungsebene in Taiwan, welche frische Visuals mit sich brachte. Dann aber zerfällt alles wegen der absurden Geschichte, den doppelten Geistern und verwirrenden Erklärungen. Weniger wäre halt doch mehr gewesen und mir hätte es nicht vor dem Abschluss der Trilogie gegraust.
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Psycho
BD / Regie: Alfred Hitchcock
Shocktober 21-25
Ein Meilenstein der Filmgeschichte, zu Recht. Der böse, düstere und andersartige Thriller hatte nicht nur 1960 eine grosse Wirkung, auch heute ist jede Minute beeindruckend. Alles an der Inszenierung ist meisterhaft, von den Aufnahmen, den Schnitten bis hin zur experimentellen Musik. Anthony Perkins und Janet Leigh brillieren, die Wendungen sind sogar dann packend, wenn man die Erzählung auswendig kennt, ohne «Psycho» zuvor jemals gesehen zu haben. Ich freue mich auf die weiteren Teile der Reihe und die dazugehörigen Dokumentationen.
Ein perfekter Abschluss des Schocktober 2021.
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Begin Again
BD / Regie: John Carney
Neuanfänge sind schwierig, besonders, wenn man dazu die eigenen Geister exorzieren muss. In Carneys amerikanischen Film überwiegt aber die Mechanik des RomCom-Genres und serviert nebst vielen musikalischen Momenten ein gutes Gefühl. Keira Knightley ist bezaubernd, Mark Ruffalo stets angetrunken, Hailee Steinfeld als Tochter perfekt. Bloss wird Adam Levine wohl kein guter Schauspieler mehr und meine Resistenz gegenüber James Corden konnte der Film ebenfalls nicht abbauen. Dafür überrascht das Ende, welches die üblichen Klischees beiseiteschiebt.
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Midnight Traveler
Streaming, Filmingo / Regie: Hassan Fazili
Die Flucht aus Afghanistan nach Europa, der unglaubliche Fremdenhass und die Verurteilung, bloss weil man nicht im «richtigen» Land auf die Welt gekommen ist. Mit der Dokumentation der Familie Fazili wird man schmerzhaft nahe ans Geschehen gebracht und kann die Reise der drei Personen dank ihren Handyaufnahmen nacherleben. Das ist trotz der Brutalität und Schwere immer wieder mit heiteren Momenten durchzogen und berührend. Wie immer bei diesen Filmen sollte man eigentlich nicht werten, sondern die Bilder möglichst allen Menschen vorführen.
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Kuessipan
Streaming, Filmingo / Regie: Myriam Verreault
Freud und Leid in der Innu-Gemeinschaft von Quebec, die Abgeschiedenheit und der Fremdenhass sind stets zu spüren. Im Mittelpunkt des gelungenen Filmes steht aber die Freundschaft zweier junger Frauen und deren Versuche, die Misere zu verlassen. Mit dem geschickt geschriebenen Ende wird von Regisseurin Myriam Verreault nicht nur das Gezeigte hinterfragt, sondern unser aller Vorurteile und Vermutungen bei solchen Themen. Eine gelungene Indie-Adaption des Buches von Naomi Fontaine.
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Death Has Blue Eyes
BD / Regie: Nico Mastorakis
Für sein filmisches Debüt bringt man eine merkwürdige Geschichte um telepathische Begabung, freie Liebe und Sex, Kalter-Krieg-Spionage und Kleinganoven zusammen, mischt alles mit wirrer Action und versucht in Griechenland einen amerikanischen Film zu inszenieren. Nico Mastorakis hat mit «Death Has Blue Eyes» keinen Knaller geschaffen, wohl aber ein absurdes Stück Film aus den Siebzigerjahren. Nach 80 Minuten ist der Drink leer, die scheinbar ursprüngliche Fassung mit fast zwei Stunden Laufzeit wünschte ich mir nicht zurück.
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The Invisible Man
Streaming, Sky / Regie: Leigh Whannell
Alles ist kalt und bläulich, die Technik gewinnt. Was als sehr guter, psychologischer Thriller begann und das Prinzip der unsichtbaren Bedrohung mit häuslicher Gewalt verband, wurde in der zweiten Hälfte leider schlechter. Logikfehler und merkwürdige Handlungen trüben das Bild, das Ende funktioniert gar nicht. Wohl aber das Spiel von Elisabeth Moss und die handwerklichen Aspekte. Eine interessante Produktion, die zum Glück meilenweit vom Dark-Universe-Desaster Universals entfernt ist.
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