Der Boxoffice Thread

Welche neuen Blockbuster versprechen viel und taugen wenig? Was gibt es Neues im Actionfilmsektor?
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 25.10.2021, 13:30

So schlimm steht es um "Dune" aktuell noch nicht, ein Blockbuster wird es trotzdem nicht werden.
Allerdings ist aus meiner Sicht der springende Diskussionspunkt die Budgetplanung von Hollywood im allgemeinen. Wieso müssen solche Filme 100 bis 250 Million US-Dollar kosten? Ein mitreissender und umwerfender Film ist auch mit viel weniger Geld realisierbar. Was im Bereich Indie und Arthouse jährlich bewiesen wird - auch bei Science Fiction.

Dass sich die Masse lieber von dummen, anspruchslosen Produktionen berieseln lässt, sollte spätestens im 21. Jahrhundert niemanden mehr erstaunen. Viele Menschen haben das Gefühl, sie können sich nur entspannen, wenn jegliche Gehirnanstrengung wegfällt, dafür der Fast-Food aufgetürmt wird. Das wird sich niemals ändern, egal wie stark wir uns Jahr für Jahr über Filme wie "Transformers", "Fast & Furious" und Ähnliches aufregen. Über Nachhaltigkeit wird eh nicht nachgedacht, sonst sähen die globalen Konstrukte anders aus - in jedem Lebensbereich.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 25.10.2021, 16:28

deBohli hat geschrieben:
25.10.2021, 13:30
So schlimm steht es um "Dune" aktuell noch nicht, ein Blockbuster wird es trotzdem nicht werden.
Naja... die Gewinnzone würde er ja etwa bei 600 Millionen erreichen.
Das schaut nicht gut aus... zumal er in China und den USA bereits läuft.
Weltweit bislang: $220,700,000.

Deine Punkte sind klar und richtig... aber ein Scheitern von ambitionierten, teureren Filmen an den Kinokassen wird gerade in der heutigen Zeit noch deutlicher dazu führen, dass Studios bei solchen Projekten nicht mehr groß Geld in die Hand nehmen.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von John Woo » 26.10.2021, 12:46

Ich schimpfe ja auch gerne über die "Fast & Furious" - Reihe, aber vielleicht möchten die Leute gerade nach den letzten 1 1/2 Jahren einfach wieder lockere und einfachere Filme im Kino sehen.
"Dune" kommt vielleicht einfach zur falschen Zeit. Wobei mich der Film ehrlich gesagt auch nicht im geringsten interessiert.
Aktuell gibts aber auch nur wenige kommende Kinofilme, die meine Neugier weckten. Am ehesten noch Bays "Ambulance" und der neue Batman.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 26.10.2021, 13:25

Der Vergleich zwischen "Blade Runner 2049" und "The Fate of the Furious" sollte klarmachen, dass die Pandemie und deren psychologischen Auswirkungen nichts dafür können. Bereits 2017 spielte die Autogang weltweit 1.2 Milliarden ein, während das Science-Fiction-Werk von Villeneuve auf knapp 260 Millionen kam. Für Filme wie "Dune" gibt es keine richtige Zeit. Aber vielleicht wäre eine Version mit einem Budget im Bereich von 40-60 Millionen die bessere Lösung gewesen. (Was, wenn man sich dies auf das eigene Leben überträgt, immer noch eine absurd hohe Summe für ein reines Unterhaltungsprodukt darstellt.)
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von freeman » 26.10.2021, 18:52

Spätestens bei Blade Runner hätte man aber schon sehen können, dass Villeneuve halt keine Massen in die Kinos zieht... Da liegt doch schon der erste Fehler... Das hätte man auf dem Tableau haben MÜSSEN, bevor man übers Budget schwadroniert. Zumal da doch einige gravierende Parallelen zwischen Blade Runner und Dune ("Berühmtheit" der Vorlagen, die eher Kritikerlieblinge und Kultstücke waren, aber das breite Publikum doch eher weniger juckten und jucken) da waren. Als man dann auch noch einen Cast zusammengestellt hat, der bislang in den seltensten Fällen selbst für den Riesenerfolg eines Überhits gesorgt hat, wurde die Luft doch bereits dünne. Doch das wollten die Macher dieses "intelligenten" Werkes nicht raffen. Mussten ja alle "Intelligenz" in den Film stecken und unter dem Wüstensand verstecken. :lol: :wink:

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von LivingDead » 26.10.2021, 21:34

Teil 2 von Dune ist derweil beschlossen und soll im Oktober 2023 in die Kinos kommen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von kami » 27.10.2021, 08:36

freeman hat geschrieben:
26.10.2021, 18:52
("Berühmtheit" der Vorlagen, die eher Kritikerlieblinge und Kultstücke waren, aber das breite Publikum doch eher weniger juckten und jucken)
Stimmt so nicht. Dune ist der erfolgreichste, also bestverkaufteste SF-Roman überhaupt, die SyFy-Miniserien waren auch ziemliche Quotenrekordbrecher.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von McClane » 31.10.2021, 16:05

SFI hat geschrieben:
25.10.2021, 09:10
Ist einfach eine Schande, dass qualitativ hochwertiges, nicht dummes Big-Budget-Kino nicht erfolgreich läuft.
Naja, die Vergangenheit beweist, dass man das nicht pauschalisieren kann. Liegt wohl eher daran, dass DUNE mehr sein will, als es ist und einige darin etwas sehen wollen, was es nicht ist. :lol: :wink:
Hast du ihn den inzwischen gesehen oder laberst du nur nach, was die coolen Jungs auf dem Schulhof erzählen? Ich halte neuen "Dune" zwar auch für "nur" gut und etwas overrated, aber finde es etwas albern, an der jeder Ecke seine Meinung zu einem Film mitzuteilen, den man gar nicht gesehen hat.
deBohli hat geschrieben:
25.10.2021, 13:30
So schlimm steht es um "Dune" aktuell noch nicht, ein Blockbuster wird es trotzdem nicht werden.
Allerdings ist aus meiner Sicht der springende Diskussionspunkt die Budgetplanung von Hollywood im allgemeinen. Wieso müssen solche Filme 100 bis 250 Million US-Dollar kosten? Ein mitreissender und umwerfender Film ist auch mit viel weniger Geld realisierbar. Was im Bereich Indie und Arthouse jährlich bewiesen wird - auch bei Science Fiction.
Die Frage ist allerdings, ob man einen Stoff wie "Dune" damit auch adäquat umsetzen kann. Der ist ja nun einmal gemacht für das große Epos, für die großen Kulissen, für die großen Spezialeffekte. Es wäre halt angenehmer, wenn die Studios mal in der Gesamtbilanz denken würden, dass man bei Warner etwa Verluste für ein prestigeträchtiges Produkt wie "Dune" in Kauf nimmt, weil der neue "Batman" die entsprechende Knete wieder reinholen wird.
deBohli hat geschrieben:
25.10.2021, 13:30
Dass sich die Masse lieber von dummen, anspruchslosen Produktionen berieseln lässt, sollte spätestens im 21. Jahrhundert niemanden mehr erstaunen. Viele Menschen haben das Gefühl, sie können sich nur entspannen, wenn jegliche Gehirnanstrengung wegfällt, dafür der Fast-Food aufgetürmt wird. Das wird sich niemals ändern, egal wie stark wir uns Jahr für Jahr über Filme wie "Transformers", "Fast & Furious" und Ähnliches aufregen.
Das ist jetzt aber sehr elitär gedacht. In den 1980ern hat man viele über unserer geliebten Klassiker von "Zurück in die Zukunft" über "Rambo" bis hin zu "Ghostbusters" auch so gedacht und sich darüber mokiert, dass die Leute nicht lieber "Blade Runner", "Cutter's Way" oder "Victor/Victoria" geschaut haben. Ich habe auch schon Texte zu F&F gelesen, die das Ganze ernst genommen haben und etwas für sich herausgezogen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von LivingDead » 31.10.2021, 16:37

Zum letzten Punkt: Da kann ich nur zustimmen, McClane. Man erinnere sich nur daran, dass es in jedem Jahrzehnt Kino-Untergangspropheten gab. Angefangen beim aufkommenden Tonfilm, der das Sterben des Kinos einläuten sollte, bis hin zu den Blockbustern, welche die Kinolandschaft seit „Star Wars“ im Jahre 1977 zugrunde richten sollten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man auch aus „Transformers“ und „F&F“ einiges gesellschaftlich Relevantes ableiten könnte, wenn man denn wollte. Kurzfristig mag es allerdings tatsächlich so sein, dass die Menschen in Krisenzeiten eher leichter verträgliche Kost wählen. Eine Entwicklung, welche sich aber nur im 21. Jahrhundert beobachten ließe, kann ich nicht sehen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 01.11.2021, 07:37

Hast du ihn den inzwischen gesehen oder laberst du nur nach, was die coolen Jungs auf dem Schulhof erzählen? Ich halte neuen "Dune" zwar auch für "nur" gut und etwas overrated, aber finde es etwas albern, an der jeder Ecke seine Meinung zu einem Film mitzuteilen, den man gar nicht gesehen hat.
Naja das Dune Bashing resultiert mehr aus einem Fred-übergreifenden Running-Gag, der hier seit Wochen u. a. mit freeman, Vince und meinerseits abläuft. Auch deswegen, weil Dune eben wie der tatsächliche Mockbuster zum eigentlichen Mockbuster Planet Dune ausschaut. :lol: Kann man jetzt als Schulhofnachblabbern interpretieren, ist aber eben doch eher Teil des typischen LL-Habitus. :wink:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von freeman » 01.11.2021, 09:03

Dazu kommt obendrein, dass der Stein des Anstoßes (StS) ja auch ein Posting verfasste mit:
Naja, letztere Aussage stimmt ja nicht. Gerade bei "Dune" ist man sich ja einig darüber, dass die Einflüsse des Arthouse-Films sehr deutlich sind und dass das der Film generell nicht per se etwas fürs breite (platte :wink: ) Mainstream-Publikum ist. Es wird viel geredet, der Film ist Charakter-orientiert und bei der Action steht nicht das Spektakel im Vordergrund... z.B.
Kurzum: Dune-Bashing UND Abfeiern geht auch ohne ihn gesehen zu haben. :lol:

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von McClane » 01.11.2021, 23:13

Aber Stefan hat den Film doch gesehen? Mit "man" dürfte er eher das Gros des Kritiker- und Publikumsechos meinen. "Es wird viel geredet" bezieht sich ja nicht auf die Rezeption des Films, sondern darauf, dass "Dune" eher dialog- als actionlastig ist.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 02.11.2021, 07:49

McClane hat geschrieben:
01.11.2021, 23:13
Aber Stefan hat den Film doch gesehen? Mit "man" dürfte er eher das Gros des Kritiker- und Publikumsechos meinen. "Es wird viel geredet" bezieht sich ja nicht auf die Rezeption des Films, sondern darauf, dass "Dune" eher dialog- als actionlastig ist.
Schön zu sehen, dass zumindest einer hier noch aufpasst. :yeah:

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 05.11.2021, 18:23

Klar war meine Aussage elitär gedacht, aber man sollte Scheisse doch weiterhin als Scheisse deklarieren können. Dieses ewige Gutreden ist ein merkwürdig-mühsamer Aspekt der heutigen Gesellschaft, in der wir uns gegenseitig stets als bedeutungsvolle und wichtige Individuen hinstellen. Nur weil eine grosse Masse an Menschen gewisse Produkte konsumiert und mag, erhalten diese deswegen noch lange nicht Gehalt. Schlussendlich müsste man sonst bei den Fast-Food-Ketten wie McD oder BK ebenfalls von guten Restaurants sprechen. Ganz überspitzt dargestellt.

Das heisst nicht, dass ich solche Filme überhaupt nicht ausstehen kann oder niemals schaue. Jeder mag Gehirn-Auszeiten. Ob dies der Kultur in der grossen Menge aber gut tut, ist sehr fraglich.

Und ja, diese Aussage ist aktuell stark von Autor und Kritiker Philipp Tingler beeinflusst, der mein Herz an einer Veranstaltung letzter Woche mit seinen Aussagen zum Klopfen brachte.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von John Woo » 05.11.2021, 20:08

Ich finde, auch "Fast Food" -Filme haben ihre Berechtigung. Und sind Filme automatisch schlecht, wenn sie inhaltlich nicht viel zu bieten haben? Filme wie "Crocodile Dundee", "Beverly Hills Cop" oder "True Lies" mögen keine spektakuläre Handlung haben, aber schlecht sind sie deswegen doch nicht?

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 06.11.2021, 07:01

Ich glaube um solche Filme geht es nicht, sondern eher um Transformers 5 Niveau, was heute ja die Regel ist. :lol: Deine genannten Beispiele mögen vielleicht Fast Food sein, besitzen aber facettenreiche, geschmackvolle Zutaten, die munden. Heute kriegste beim Blockbuster oft nur noch das Burgerbrötchen und mit Glück etwas Senf drauf, aber nur den billigen. :lol:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 06.11.2021, 10:19

Wie gesagt John Woo, ich sage nicht, dass solche Filme nicht existieren dürfen - ich frage mich bloss, wie gesund eine solche Menge ist. Und wieso man immer gleich allergisch reagieren muss, wenn diese sehr kritisch beäugt werden. Martin Scorsese hatte meiner Meinung nach Recht, als er die Filme des MCU als Achterbahnen betitelte und nicht als Filme. Es ist kalkulierte Stangenware, welche wie Glutamat funktioniert, aber langfristig keine Spuren hinterlässt. Und ja, ich schaue mir Filme aus dem MCU gerne an - weiss aber auch, dass die meisten davon wirklich unteres Mittelmass sind.
SFI sieht es richtig, die genannten Beispiele fallen nicht in diese "Kategorie der Scheisse". Damalige Filme hatten mehr Herz und Verstand, als beispielsweise alle Teile der Transformers-Reihe zusammen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von McClane » 07.11.2021, 17:43

deBohli hat geschrieben:
05.11.2021, 18:23
Klar war meine Aussage elitär gedacht, aber man sollte Scheisse doch weiterhin als Scheisse deklarieren können. Dieses ewige Gutreden ist ein merkwürdig-mühsamer Aspekt der heutigen Gesellschaft, in der wir uns gegenseitig stets als bedeutungsvolle und wichtige Individuen hinstellen. Nur weil eine grosse Masse an Menschen gewisse Produkte konsumiert und mag, erhalten diese deswegen noch lange nicht Gehalt. Schlussendlich müsste man sonst bei den Fast-Food-Ketten wie McD oder BK ebenfalls von guten Restaurants sprechen. Ganz überspitzt dargestellt.
Natürlich darf man einen Scheißfilm weiterhin einen Scheißfilm nennen. Ob das allerdings in der Herabwürdigung ganzer Publikumsschichten gipfeln muss, ist fraglich. Ich halte Cate Shortlands "Lore" beispielsweise für absolut missraten, was ihn aber nicht vor diversen Awards und vielen guten Kritiken gerettet hat. Bin ich jetzt doof oder die anderen?
Zumal ich bei solchen Kategorisierungen ein ziemliches Schablonendenken sehe: "Transformers" oder F&F ist von Natur aus Müll, Marvel grundsätzlich Mittelmaß, der gute, dolle, wichtige Arthouse-Film natürlich immer lobenswert.
deBohli hat geschrieben:
05.11.2021, 18:23
Das heisst nicht, dass ich solche Filme überhaupt nicht ausstehen kann oder niemals schaue. Jeder mag Gehirn-Auszeiten. Ob dies der Kultur in der grossen Menge aber gut tut, ist sehr fraglich.
Aber liegt das Gehirn-Ausschalten nicht eher am Rezipienten als am Film? Wenn ich an die Texte von Oliver Nöding denke, der selbst in allseits verhassen Adam-Sandler-Komödien Plädoyers für Toleranz und Menschlichkeit sieht, dann kann man doch sehen, was man aus vermeintlichen "dummen", "wertlosen" usw. Filmen ziehen kann - selbst wenn ich mit seiner Meinung zu Klamotten wie "Jack & Jill" oder den "Kindsköpfe"-Filmen nicht d'accord gehe. Das Argument "Hirn aus, Spaß ab" habe ich früher auch gebracht, würde ich heute nicht mehr tun, da es meiner Art der Filmrezeption widerstrebt.
deBohli hat geschrieben:
06.11.2021, 10:19
Martin Scorsese hatte meiner Meinung nach Recht, als er die Filme des MCU als Achterbahnen betitelte und nicht als Filme.
Die Aussage fand ich Scorseses eigentlich nicht würdig und historisch reichlich unbedacht. Schließlich hat man auch die Filme seiner Studienkollegen Spielberg und Lucas schon versucht so einzustufen ("Cinema of Attractions"), dass es ja nur noch Jahrmarktattraktionen und keine klassischen Filme mehr sind.

Mal ganz abgesehen davon, dass es kurz nach dieser Aussage dann "Into the Scorsese-Verse: Infinity War" auf Netflix zu sehen gab.

Und wenn man sich historisch damit beschäftigt, findet man mindestens seit Start des Blockbusterkinos immer wieder Texte, in denen das inhaltsleere Fast-Food-Kino vom jeweiligen Heute, das nur auf Auge und Magen zielt, das Hirn aber großzügig umfährt, beklagt wird, während die Kinohits vom jeweiligen Früher immer noch einen gewissen Charme oder Mehrwert zugesprochen bekommen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 08.11.2021, 07:48

Übrigens gab es 71 Mio. $ für die Eternals am US-Eröffnungswochenende
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 18.12.2021, 07:49

Für Spider-Man: No Way Home gabs satte 50 Mio. $ in den Donnerstags-Previews. imdb rating steht aktuell bei 9.1! :shock:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 18.12.2021, 08:57

Das Rating wird ganz bestimmt noch um einige Punkte sinken. :lol:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 18.12.2021, 15:32

Davon ist auzugehen, aber bei gegenwärtig 113.000 Bewertungen dürfte der Streifen dennoch bei über 8 stehen bleiben und das wäre im Vergleich zu den maximal soliden oder netten Vorgängern imo auch schon ein Gewinn.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von LivingDead » 18.12.2021, 17:34

Mal ganz davon abgesehen, dass das imdb Rating für mich ähnlich aussagekräftig ist wie ein abgetauter Kühlschrank, habe ich bei dem Streifen ein ganz gutes Bauchgefühl - kurz gesagt: Ich freu mich drauf.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 19.12.2021, 06:56

Spider-Man: No Way Home steht mit Donnerstag und Freitag nun bei satten 121 Mio. $. Wer hätte gedacht, dass derartige Zahlen mal wie ein Lichtblick in der Pandemie wirken können.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 19.12.2021, 20:05

Fast wie vor Corona: "Spider-Man: No Way Home" (RT: 94%, MetaScore: 72, Imdb 9.1/10) ist in den USA mit $253 Millionen angelaufen - über den kompletten Erdball verteilt kamen insgesamt $587 Millionen zusammen...

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 20.12.2021, 05:17

WTF! :lol: Heißt Platz 3 hinter Avengers IW und Endgame.
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