Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.11.2021, 08:49

Das Thema mit den Langzeitfolgen wurde hier schon vor langer Zeit aufgegriffen und auch gut erklärt, warum das Blödsinn ist


Allerdings kommt mir diese ganze Skepsis von Impfverweigerern mittlerweile mehr und mehr wie Bequemlichkeit und dumme Ausreden vor... :roll:

Am geilsten diese Kimmich-Pfeife...erst pro Coronabekämpfung sich groß positionieren und dann den Schwanz einziehen...sehr nett auch seinen Kollegen und anderen Spielern gegenüber...Egoismus pur....aber er hat ja nur Sorge...leider erwischt es meist die Falschen, zynisch gesagt..ich wünsche ja keinem was Schlechteres, aber mit so ner kleinen Kostprobe einer Covid-Infektion ist der Verstand danach vielleicht hinterher etwas klarer, damit man das ernster nimmt...meine Meinung ;)

Umprogrammierung des Immunsystems....vielleicht wächst einem auch ein vierter Arm :lol: :lol:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.11.2021, 09:05

Eine Langzeitfolge ist für mich als Laie ein unerwünschter Zustand, der nach einer Impfung eintritt und lange / dauerhaft anhält (Narkolepsie bei der Schweinegrippeimpfung) und nicht ein Zustand, der beispielsweise erst nach 10 Jahren plötzlich passiert, wie etwa die Folgen von Rauchen.
Umprogrammierung des Immunsystems....vielleicht wächst einem auch ein vierter Arm :lol: :lol:
Bei dir führt es hoffentlich zu Erhabenheit über dein früheres Ich anstatt zu Erhabenheit über andere. Aber wer natürlich mit Dysphemismen wie Impfverweigerer, Covidioten etc. arbeitet, dem geht es womöglich gar nicht um die Wahrheit, sondern nur darum seine Ticketmentalität zu zelebrieren. :roll: Klick auf die Stude. Das kann man nun nennen wie man will, vielleicht ist Umprogrammierung der falsche Begriff, aber es passiert etwas und wie sich das in Jahren womöglich auswirkt... nobody knows. Hier ist für mich als Laie Skepsis angebracht und auch legitim, vor allem wenn bald ein alternativer, besser verträglicher und womöglich auch mehr Schutz bietender Impfstoff kommt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der mRNA-BNT162b2-Impfstoff eine komplexe funktionelle Reprogrammierung der angeborenen Immunantwort induziert, die bei der Entwicklung und Anwendung dieser neuen Impfstoffklasse berücksichtigt werden sollte.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.11.2021, 09:19

Timo, hast du dir im Gegensatz zu den befürchteten Langzeitfolgen der Impfung evtl mal die erschreckend lange Liste der möglichen Nachwirkungen einer Covid-Infektion angesehen? Hast du dich damit mal genauso befasst? Und wie nennst du jemanden, der sich nicht impfen lassen will? Wie nennst du jemanden, der sich weigert, im Straßenverkehr einen Gurt zu benutzen? - Gurtverweigerer, richtig? ;) :roll:

Und es macht schon ein wenig den Eindruck, dass viele Impfverweigerer einfach Ausreden suchen....die Gründe dürften vielseitig sein, gut ist das jedenfalls nicht, wenn es um die Pandemieeindämmung geht. Und wenn ich zynische Sprüche von Impfverweigerern höre, dass sie sich nicth mal impfen lassen würden, wenn die Intensivstationen in die Knie gehen würden, dann - entschuldigung - könnte ich kotzen. Hinzu kommt, dass die gleichen Leute, die Angst vor der Impfung haben, bedenkenlos rauchen, trinken, alles mögliche essen und trinken, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Da scheints dann mit dem Selbstschutz nicht soweit her zu sein, aber wehe, es geht mal um etwas, das anderen helfen könnte - wie diese Impfung. Es gibt viele Menschen, die haben nicht die Wahl wie wir sich impfen zu lassen oder nicht. Leute mit Immuninsuffizienz, Chemo usw. dürften ziemlich gearscht sein, weil sie eben NICHT die Wahl haben...und für die sollte man sich impfen lassen auch. Für mich ist alleine das schon Grunde genug. Das kannst du gerne als Erhabenheit sehen; diese Pandemie kriegen wir nur gemeinsam bekämpft. Und ob dafür eine Impfung ein großes Opfer ist...

Aber ich bin sicher, du isst oder trinkst nie etwas ungesundes, fährst nie schnell und führst auch sonst ein gesundes und ausgewogenes, stressfreies Leben...ja dann kann ich deine Bedenken nachvollziehen... :roll: :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 02.11.2021, 09:36

Wie nennst du jemanden, der sich weigert, im Straßenverkehr einen Gurt zu benutzen? - Gurtverweigerer, richtig?
Ne, Straftäter...

Gurt und Impfe werden NIE dasselbe sein. Und des Pudels Kern ist doch, dass Impfverweigerer gar keine Ausreden brauchen. Dafür hat unsere Regierung mit der Nichtimpfpflicht gesorgt. Sie brauchen einfach nur Nein sagen. Fertig. Und genauso wäre es auch abgelaufen, wenn wir vor 30 Jahren leben würden. Ohne Internet mit 80 Millionen Experten, die mal eben die Grundrechte skippen, nur um sich zu ereifern und die Verweigerer in die Rechtfertigungsposition zu drücken. Dass die dann Querdenken und genauso laut krakeelen, muss eigentlich keinen wundern. Wobei sich diese Bewegung ja zum Glück gerade selbst auflöst.

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.11.2021, 11:07

Aber ich bin sicher, du isst oder trinkst nie etwas ungesundes, fährst nie schnell und führst auch sonst ein gesundes und ausgewogenes, stressfreies Leben...ja dann kann ich deine Bedenken nachvollziehen... :roll: :wink:
Exakt so ist es, ich befinde mich schon seit Dekaden im Krieg gegen die Industriefraß-Mafia, mein Haustier Sauerteig lebt bei mir seit Jahren im Kühlschrank, Auto habe ich auch keines, noch nie besessen. Was willst du? :lol: Aber diese Vergleiche ziemen sich dennoch nicht, denn sie galten ja auch nicht bei der Argumentation, dass man wegen Covid-19 Intensivfällen viele OPs aufgrund der Folgen von Rauchen, Alkohol, Zucker, Auszugsmehl, Industriefraß verschieben muss, für deren Folgen die Menschen ja selbst verantwortlich sind. Mittlerweile ist man doch davon abgekommen, dass die Impfung eine Solidaritätsbekundung ist, dachte ich zumindest, denn sie bietet nur eine temporäre klinische Sterilität. Sie taugt also maximal zum Selbstschutz und ob der notwendig ist, ist eine legitime Risikoabwägung wie ich sie hier versuchte zu erörtern. Ich schützte mich und andere schon vor der Pandemie, in dem ich bei Erkältung entsprechend Abstand usw. hielt. Das ist jetzt nicht anders und auch wenn einem die Risiken einer Covid19-Infektion bekannt sind, kann man zu der Abwägung kommen, dass man sich ungeimpft so lange selbst und andere schützt, bis ein tauglicherer Impfstoff kommt und der steht ja nun mit Valneva bevor. Das hat doch nichts mit Impfverweigerung zu tun, sondern mit sofortiger Imbissbuden Lieferung vs. Wartezeit auf einen Platz im Sternelokal. :wink: Du sprichst hier von einer kleinen Gruppe von stigmatisierten Querköpfen, agierst aber selbst als abwertender und pauschalisierender Gegenpol im Sinne einer instrumentellen Vernunft.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 02.11.2021, 11:12

Cinefreak hat geschrieben:
02.11.2021, 08:49
Allerdings kommt mir diese ganze Skepsis von Impfverweigerern mittlerweile mehr und mehr wie Bequemlichkeit und dumme Ausreden vor... :roll:

Am geilsten diese Kimmich-Pfeife...erst pro Coronabekämpfung sich groß positionieren und dann den Schwanz einziehen...sehr nett auch seinen Kollegen und anderen Spielern gegenüber...Egoismus pur....aber er hat ja nur Sorge...leider erwischt es meist die Falschen, zynisch gesagt..ich wünsche ja keinem was Schlechteres, aber mit so ner kleinen Kostprobe einer Covid-Infektion ist der Verstand danach vielleicht hinterher etwas klarer, damit man das ernster nimmt...meine Meinung ;)
Cinefreak hat geschrieben:
02.11.2021, 09:19
Und wenn ich zynische Sprüche von Impfverweigerern höre, dass sie sich nicth mal impfen lassen würden, wenn die Intensivstationen in die Knie gehen würden, dann - entschuldigung - könnte ich kotzen. Hinzu kommt, dass die gleichen Leute, die Angst vor der Impfung haben, bedenkenlos rauchen, trinken, alles mögliche essen und trinken, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Da scheints dann mit dem Selbstschutz nicht soweit her zu sein, aber wehe, es geht mal um etwas, das anderen helfen könnte - wie diese Impfung. Es gibt viele Menschen, die haben nicht die Wahl wie wir sich impfen zu lassen oder nicht. Leute mit Immuninsuffizienz, Chemo usw. dürften ziemlich gearscht sein, weil sie eben NICHT die Wahl haben...und für die sollte man sich impfen lassen auch. Für mich ist alleine das schon Grunde genug. Das kannst du gerne als Erhabenheit sehen; diese Pandemie kriegen wir nur gemeinsam bekämpft. Und ob dafür eine Impfung ein großes Opfer ist...
Atme mal durch. Du reflektierst hier zu viel in den Thread hinein. Zudem ist es irrsinnig, dass du deine Wut so punktuell fokussierst. Wenn der Kimmich eine Kampagne zur Bekämpfung von Corona mitträgt, hat er wahrscheinlich wesentlich mehr Positives zur Eindämmung der Pandemie beigetragen als Negatives mit seiner Aussage zur Impfverschiebung (was eben keine Impfverweigerung ist) zu einem Zeitpunkt, wo die Impfquote sowieso nur noch schleppend voran geht.

Du beschreibst hier teilweise totale Querköpfe, die nur in geringer Anzahl vorkommen (SFI ist meilenweit entfernt von Typen die mit Aussagen um die Ecken kommen, sich nicht mal bei absoluter Überlastung des Gesundheitssystems impfen zu lassen). Dafür verbeißt du dich in solche Schwachmaten und reflektierst deren Verhalten auf andere, die eigentlich differenzierter zu betrachten wären (Kimmich). Du vergisst zudem, dass die Impfung eben nicht ohne Nebenwirkungen auskommt. Es sind auch schon schwerste Nebenwirkungen aufgetreten (Tod). Natürlich sorgt das auch bei manchem dafür, dass die Entscheidung nicht ausschließlich rational ausfällt.

Noch mal: Dieser mediale und politische Fokus auf eine Randgruppe ist absoluter Unsinn und schädigt der Eindämmung der Pandemie mehr als er nützt, weil die Energie nicht in die Themen gesteckt wird, die mehr Nutzen bringen. Ich kann nur jedem nahelegen, das für sich zu erkennen.

Damit das auch nicht so leer im Raum steht, habe ich mal 30 Sekunden die Suchmaschine für ein passendes Zitat angestrengt:
https://www.hinz-wirkt.de/lotsenblog/ar ... renfrieden
Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit, in dem Sie versuchen, Ihre Mitarbeiter zu verändern oder zu erziehen. Sie schaffen es bestenfalls Drückeberger dazu zu bringen, ein paar Verhaltensregeln zu akzeptieren.
Auch das lernt man im Rahmen der Unternehmensführung, Personalführung und Projektarbeit. Selbst in Bücher für Fußballtrainer sind solche Sachen zu finden. Aber wie ich schon erwähnte, scheint in der Politik all das Wissen, was schon niedergeschrieben ist, keine Anwendung zu finden.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.11.2021, 12:25

Mag alles sein. Auch, dass die Gemüter bei dem Thema mittlerweile auf allen Seiten ein wenig erhitzt sein mögen, da nehme ich mich selbst nicht aus.

Ich widerspreche hier aber klar, dass die Covid-Schutzimpfung nur mir selbst etwas nutzt. Dass Geimpfte untereinander sich weniger schnell anstecken als Ungeimpfte, dürfte dennoch bewiesen sein.

Womit ich ein Problem habe, ist, dass mir hier zu sehr mit zweierlei Maß gemessen wird. Timo wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass ihm die Schutzimpfung zu riskant sei. Das hieße dann aber, dass jemand, der sie sich hat geben lassen, ein gewisses Risiko bereit war einzugehen, um sich und andere Menschen zu schützen, seinen Teil beizutragen, um diese Pandemie einzudämmen.
Dann kann ich beim besten Willen nicht verstehen, dass aus derselben Richtung von Grundrechtseinschränkungen die Rede ist, wenn es um die Pandemiebekämpfung und impfen ja oder nein geht. Als gesunder Mensch kann man nämlcih abwägen, was einem wichtig ist und welches Risiko man für welchen "Gewinn" bereit ist einzugehen. Und wenn man sich gegen alle Vernunft in bezug auf immer noch enorm ansteigende Infektionszahlen gegen die Schutzimpfung entscheidet, dann sollte man meiner Meinung nach auch bereit sein, dafür Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Themen wie fehlende Lohnfortzahlung im Quarantänefall finde ich auch als absoluter Befürworter der Impfung zu harsch, auf der anderen Seite allerdings muss man sich überlegen, wie einfach es ist, auf diese Weise mal eben ein paar Tage "blau" zu machen ohne wirklich blau zu machen.

Was hier meiner Meinung nach in der Argumentation immer zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass wir uns unbestritten in einer seit Jahrzehnten nicht vorhandenen Situation befinden, in einer weltweiten Pandemie. Meiner Meinung nach ist man da schon moralisch verpflichtet, seinen Anteil zu leisten.Und ich denke kaum, dass diese Impfung gefährlicher ist als der Lebensstil, den 80% der Bevölkerung pflegen...von daher hinkt diese Argumentation, dass man einfach besorgt ist wegen möglicher Nebenwirkungen für mich deutlich.

Mars, für mich ist Kimmich ein Heuchler...einer, der große Klappe hatte und sich dann zu fein war, sich selbst impfen zu lassen.
Ein wenig wie zur Fridays for future Demo zu gehen und hinterher gegen Tempolimit zu demonstrieren...
Jeder Supermarktmitarbeiter, jede Krankenschwester, jeder was weiß ich hat mehr Respekt verdient als so ein Heuchler... :-/
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 02.11.2021, 13:09

Cinefreak hat geschrieben:
02.11.2021, 12:25
Womit ich ein Problem habe, ist, dass mir hier zu sehr mit zweierlei Maß gemessen wird. Timo wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass ihm die Schutzimpfung zu riskant sei. Das hieße dann aber, dass jemand, der sie sich hat geben lassen, ein gewisses Risiko bereit war einzugehen, um sich und andere Menschen zu schützen, seinen Teil beizutragen, um diese Pandemie einzudämmen.
Das Ding ist, dass das Feuer zuerst aus der Richtung der Impfüberzeugung in Form immer stärker werdenden Drucks kam (ich habe das hier aus meiner Perspektive auch unter Berücksichtigung des zeitlichen Ablaufs beschrieben und erläutert, warum ich vor allem den Zeitpunkt für den Druckaufbau überhaupt nicht nachvollziehen kann). Das man durch Druck nur bedingt erfolgreich Leute von einer Sache überzeugen kann ist nicht neu. Daher gilt es die Leute anders abzuholen. Auch das ist in der Fachliteratur ausführlich beschrieben.

Durch diese Handlungsweise der Politik wurde nicht nur kaum etwas Positives hinsichtlich der Impfquote bewirkt, sondern Impfskeptiker und -verweigerer wurden in ihrer Sichtweise noch bestärkt. Andersherum wurde bei anderen Ängste erzeugt und verstärkt. Alleine an dir und SFI kann man die spaltende Wirkung wunderbar nachvollziehen. Nun ist es in der Sache aber so, wie freeman es geschrieben hat. Es gibt keine Impfpflicht. Ein einfaches "Nein" reicht völlig aus. Andererseits vermutet man, dass eine Impfquote von 85% notwendig ist (also die Impfung von annähernd 100% aller Impffähigen). Tja, und da wird es halt nicht einfach. Auf welche Idee sind die Knallkörper unserer politischen Kaste daraufhin gekommen: Druck und Vorwürfe. Und genau das wird dann wiederum von einigen weiter transportiert. In der Folge werden Leute angefeindet, die einfach nur ein Recht in Anspruch nehmen. Das ist der eigentliche Punkt, wo mit zweierlei Maß gemessen wird. SFI ist in der Diskussionen ausschließlich in der Verteidigungshaltung, dessen muss man sich auch mal bewusst sein. Hier läuft das alles noch irgendwo erträglich ab, auch wenn sicher immer mal die Emotionen hoch schießen. Anderswo ist das schon lange ausgeartet.

Es wird eine Monokausalität zwischen Ungeimpften und Pandemiegeschehen dargestellt. Das ist unwahr und die daraus resultierende Ächtung ist falsch. Ich bin geimpft und würde es nach derzeitigen Stand immer wieder tun, trotzdem kann ich das nicht mittragen.

Seit dem Frühjahr 2020 schreibe ich, dass es wichtig ist die Leute abzuholen und mitzunehmen. Immer wieder wurde ich daraufhin mit Fragezeichen bombardiert, weil die Regierung so viel richtig macht (schließlich waren wir ja auch 2020-Corona-Pandemiebekämpfungsweltmeister). Alles nur gefühlte Wahrheiten, meistens weil es zur politischen Einstellung passt. Es fehlt an Rationalität, Pragmatismus und der Erkenntnis, dass es eben nicht nur schwarz und weiß gibt.

Ich kann daher nur aufrufen, sich gemäßigter zu geben. Wenn man die Emotionen mal etwas herunter schraubt, dann stellt man fest, dass man schneller zusammen kommt als man es sich vorstellen kann. Und ja, ich rufe auch dazu auf kritischer mit der Politik umzugehen und sich nicht wie ein Schwein durch das Dorf treiben zu lassen. Es wurde so vieles versäumt. Ich lese inzwischen immer weniger über Corona, weil es mich diese Schlafmützigkeit in der Politik einfach nur noch aufregt. In der Politik werden die Maßnahmen beschlossen und genau dort wurden die Fehler gemacht. Da ist die wahre Schuld zu finden.

Wie es immer so ist, gibt es gerade einen passenden Kommentar dazu bei der Welt zu lesen:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... erger.html
Und so wird es diesen Herbst und Winter vor allem einen Pandemie-Manager geben: den Bürger. Es liegt wieder am Einzelnen. ...

Der Staat wird es nicht richten.
Die Bürger wurden aber dankenswerter Weise gegeneinander aufgehetzt. Alles richtig gemacht, liebe Politiker...


P.S. Ich finde deine Argumente zur Impfung nicht falsch, ich finde sie aber falsch vorgetragen. So überzeugst du niemanden. Du lässt nur Dampf ab.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.11.2021, 13:45

SFI ist in der Diskussionen ausschließlich in der Verteidigungshaltung, dessen muss man sich auch mal bewusst sein. Hier läuft das alles noch irgendwo erträglich ab, auch wenn sicher immer mal die Emotionen hoch schießen. Anderswo ist das schon lange ausgeartet.
Danke MarS, wobei ich anmerken möchte, dass ich nicht so sehr mich verteidige, sondern Minderheitspositionen, die von der gekaperten Deutungshoheit negativ konnotiert werden. Vor allem um mich gegen das zu stellen:

Es wird eine Monokausalität zwischen Ungeimpften und Pandemiegeschehen dargestellt. Das ist unwahr und die daraus resultierende Ächtung ist falsch. Ich bin geimpft und würde es nach derzeitigen Stand immer wieder tun, trotzdem kann ich das nicht mittragen.
Ansonsten pflichte ich dir, denn die gesellschaftliche Spaltung hat schon die Familie erreicht. Der Sohn ist kein Sohn mehr und schon gar kein Mensch, er ist nur noch der schändliche Ungeimpfte, vor dem der geimpfte Vater Angst hat. Daran haben auch solche hier zu lesenden Postings Schuld. Eine Bankrotterklärung, die mit einem Asteroideneinschlag beendet werden sollte.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.11.2021, 14:21

SFI hat geschrieben:
02.11.2021, 06:28
Die Frage bei einer Umprogrammierung des Immunsystems ist doch vielmehr, wie es dadurch auf andere Krankheiten reagiert und nicht ob es im Zuge von Covid19 erwünscht ist. Das kann doch aktuell niemand beantworten. Ich erinnere mich an Narkolepsie bei der Schweinegrippeimpfung, da war z.B. ein Protein des Impfstoffes dafür verantwortlich. Gehts weg? Ist für mich eine Langzeitfolge. Die Betroffenen erhielten vor einigen Jahren Entschädigungen, im Falle der aktuellen Pandemie wird das nicht passieren.
Wobei genau das ja aktuell untersucht wird und es zum Beispiel dazu kommen kann, dass Herpes-Viren durch die Impfung aktiviert werden. Das lässt sich aber alles ziemlich transparent nachlesen, wenn es hier noch Bedenken gibt. Nenne mir mal einen Impfstoff mit einer Feldstudie von aktuell mehr als 3 Mrd. Geimpften weltweit. Ich behaupte mal, dass die Corona-Impfstoffe zu den sichersten Impfstoffen überhaupt gehören (in Deutschland gibt es ja zudem noch die STIKO, die andere Länder nicht haben). Und Langzeitfolgen wie du sie beschreibst werden, bzw. können kaum so nachgewiesen werden, wie du dir das vielleicht wünschst. Selbst die seltenen Fälle der Narkolepsie konnten nur nachgewiesen und mit der Impfung in Verbindung gebracht werden, weil man danach gesucht hatte - ansonsten wären sie in der Statistik untergegangen. Zudem sind die Erkrankungen auch hier kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten und nicht erst Jahre später.
Falls ich plötzlich nach vielen Jahren an etwas erkranke, dann wird es quasi unmöglich sein, dies auf eine Jahrzehnte zurückliegende Impfung zurückzuführen.

Und falls es wirklich zu Impfschäden kommen sollte, haftet auch bei der aktuellen Pandemie der Staat, da die Impfung vom Staat ausdrücklich empfohlen wurde. Das ist in § 60 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) geregelt.
Wie kommst du darauf, dass es nicht so sei?
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.11.2021, 14:35

Um direkte Impfschäden geht es doch gar nicht, sondern um etwas, was sein könnte, was aber angeblich Unfug ist. Komischerweise findet man aber den Ausschluss von Langzeitfolgen, die es nicht geben kann, in den Lieferverträgen mit BionTech. Oder die Meldung ist freilich ein Fake, keine Ahnung. Und du sagst ja selbst, dass das dann zukünftig nicht mehr nachvollziehbar wäre. Für mich als Laie ist die NL Studie durchaus ein skeptischer Blick wert und um mehr geht es ja auch nicht. Aber wir müssen ja gar nicht in die ferne Zukunft blicken, mein Bekannter, der letzten Monat mit 36 an einem Schlaganfall verstarb und zwei Monate vorher geimpft wurde, lässt natürlich aufhorchen, begründet oder nicht. Aber er trägt zur Verunsicherung bei. Ist da überhaupt ein Zusammenhang herstellbar, wenn eine Begünstigung durch die Impfung vorhanden gewesen wäre? Keine Ahnung.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 02.11.2021, 15:06

LivingDead hat geschrieben:
02.11.2021, 14:21
Und falls es wirklich zu Impfschäden kommen sollte, haftet auch bei der aktuellen Pandemie der Staat, da die Impfung vom Staat ausdrücklich empfohlen wurde. Das ist in § 60 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) geregelt.
Wie kommst du darauf, dass es nicht so sei?
Ich musste irgendeinen Zettel unterschreiben, dass ich mir der Risiken der Impfung bewusst bin. Ich hab mir das nicht durchgelesen, aber war da nicht auch ein Haftungsausschluss geregelt (wobei der dann ja auch nicht zwingend die Enthaftung des Staates betreffen muss). Weißt du noch, was darin geregelt ist?

Es ist aber auch klar, dass du eigentlich ja gar keinen Haftungsfall willst. Wenn es dir richtig schlecht geht, dann ist der Erhalt von ein paar Kröten (allzu üppig wird es nicht sein) auch nur ein schwacher Trost.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.11.2021, 17:04

SFI hat geschrieben:
02.11.2021, 14:35
Um direkte Impfschäden geht es doch gar nicht, sondern um etwas, was sein könnte, was aber angeblich Unfug ist. Komischerweise findet man aber den Ausschluss von Langzeitfolgen, die es nicht geben kann, in den Lieferverträgen mit BionTech. Oder die Meldung ist freilich ein Fake, keine Ahnung. Und du sagst ja selbst, dass das dann zukünftig nicht mehr nachvollziehbar wäre.
Auf der Homepage der Tagesschau wird ein Jurist folgendermaßen zitiert:
„Wenn von den Ärzten und im Beipackzettel des Herstellers richtig über die jetzt bekannten Risiken aufgeklärt wird, und der Patient auf dieser Basis seine Einwilligung erklärt, fallen viele Ansprüche der Geimpften wohl weg. Aber: Trotz Einwilligung bleiben die Geimpften nicht völlig schutzlos, denn sie können bei einem Impfschaden einen Versorgungsanspruch gegen den Staat haben. Wichtig ist, dass man bei dieser Frage unterschiedliche Ansprüche auseinanderhält.“
Da Deutschland als Staat die Impfung empfohlen hat (bei bedingter Zulassung), steht dieser für etwaige Schäden oder Nebenwirkung auch in der Haftung („Aufopferungsanspruch“). Jeder „Impfling“ ist ja aufgerufen irgendwelche unerwarteten Impfreaktionen und/oder Nebenwirkungen sofort dem PEI (bzw. über den Hausarzt) zu melden.
Für mich als Laie ist die NL Studie durchaus ein skeptischer Blick wert und um mehr geht es ja auch nicht.
Hier wurde genau das Thema der niederländischen Studie aufgegriffen. Die ganze Geschichte hatte ja vor allem durch die Aussagen Kekules in seinem Podcast (den ich auch gehört hatte) Wellen geschlagen. Eine Woche später hatte Kekule auch schnell wieder zurückgerudert und klargestellt, dass es schon dazu kommen kann, dass das angeborene Immunsystem durch die Impfung leicht (!) beeinflusst werden kann, es aber keineswegs eine „Umprogrammierung“ sei, dafür ist das Immunsystem (u.a. mit den besagten T- und B-Zellen) viel zu komplex. Die Infektion mit dem Coronavirus selbst könnte allerdings das Immunsystem nachhaltig schädigen.


Und nochmal allgemein zur Klarstellung, da die Diskussion ja doch etwas hochkochte: Ich möchte gar niemanden überreden, sich die Spritze zu geben. Da hat MarS ja auch schon den Kern getroffen und wird meiner Aussage sicherlich zustimmen, dass man - wie in der Verhaltensforschung schon seit Jahren bekannt ist - andere Menschen nicht motivieren kann, sondern Motivation immer intrinsisch entsteht. Jeder Mensch hat andere Erfahrungen, ist unter anderen Umständen aufgewachsen und wurde mit anderen Werten erzogen. Der einzig richtige und sinnvolle Weg ist, aufzuklären und versuchen zu verstehen. Mehr als mir die Argumente anzuhören und ggf. mit ordentlichen Quellen zu widerlegen, wenn ich der Meinung bin, dass das Argument mit falschen Tatsachen untermauert ist, kann ich nicht leisten. Und genau das Gleiche erwarte ich auch von meinem Diskussionspartner. Beleidigend zu werden oder mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen, wird genau den gegenteiligen Effekt haben. Was ein Jeder mit den Informationen, die er zur Verfügung hat, anfängt und inwiefern er bereit ist, von eigenen über Jahre oder Jahrzehnte erarbeiteten Erfahrungen oder Ansichten abzuweichen, kann niemand steuern (außer indem von höherer Instanz Gesetze oder Verbote erlassen werden), zumal der Mensch eher zu emotionalen denn rationalen Entscheidungen neigt. Und noch viel philosophischer wird es, wenn man die Tatsache heranzieht, dass der „freie Wille“ reine Illusion ist und wir alle gesteuert sind von Erinnerungen und Erfahrungen, welche unser Gehirn in Bruchteilen einer Sekunde in Entscheidungen formt, ohne dass wir es bewusst merken.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.11.2021, 17:31

mal sehen, wie lange wir hier noch vom freien Willen als oberstes Ding reden...mir jedenfalls machen die Meldungen aus einigen anderen Ländern Sorge... - außerdem wird immer wieder davon gesprochen, ob jemand mit oder durch Corona gestorben ist...in diesem Falle sollte man das was die Impfung angeht, dann aber bitteschön genauso argumentativ anlegen....wenn schon, denn schon...
Ich kenne reichlich Leute, die sich haben impfen lassen, von einem Impfschaden hat von denen niemand berichtet...wohl aber wie gesagt Leute mit einer hartnäckigen Covid-Infektion...und ich bin mir sicher, das war lange vor den Impfungen, für die wir dankbar sein sollten...denn die Todesfälle u. Intensivfälle sind definitiv durch die Impfungen zurückgegangen. Wir hatten hier bei uns im Landkreis sogar mehrere Wochen Ruhe, was das angeht.

Und dass ein Ungeimpfter potenziell virenlastiger sein wird, sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, oder? Mal im ernst, die Wahrscheinlichkeit einer harten Infektion ist durch die Impfung zumindest gedrosselt, und wir sind uns doch wohl zumindest darin einig, dass ein kleiner Schnupfen deutlich weniger ansteckend ist als eine schwere Grippe als Beispiel....warum zum Kuckuck sollte es sich bei Corona anders verhalten? :shock:

Und das mit den IMpfdurchbrüchen....naja...da Impfdurchbrüche ja nur stattfinden können mit Corona-Schutzimpfung, kann man sogar sagen, dass die IMPFDURCHBRÜCHE zu 100% bei Geimpften stattfinden...:-D Und trotzdem frage ich mich ernsthaft, warum einige es hier für eine gute Idee halten, nach all den Sorgen die ich hier in den letzten Monaten auch lesen konnte, völlig ungeschützt einem unsichtbarem, unberechenbaren Gegner wie Corona entgegenzutreten...von der Gefahr für andere rede ich gar nicht...
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 03.11.2021, 01:34

Ich wollte mich aus der Diskussion eigentlich ausklinken, da ich der Ansicht bin, dass hier jeder seine Position dargelegt hat und sich nicht viel an den jeweiligen Meinungen ändern wird, egal wie viel hier noch geschrieben wird. Meine Hochachtung an LivingDead immer noch unermüdlich, ausführlich und mit vielen Quellen argumentiert.
Noch dazu scheinen diese auch sehr von den lokalen Gegebenheiten beeinflusst zu sein - wenn ich die Situation in NRW mit den Schilderungen der Sachsen vergleiche, dann sehe ich teilweise eklatante Unterschiede.

Zum Thema Gurtpflicht vs. Impf"pflicht". Es ging ja nur um die Statistik und da ist der Vergleich legitim, egal ob eine Maßnahme freiwillig oder verordnet erfolgt. Außerdem könnte ich ja genauso argumentieren, dass man die Gurtpflicht ja auch umgehen kann, indem man in keinem Auto mitfährt, aber auf diese Haarspaltereien will ich mich nicht einlassen, weil es ja rein um mathematische Dinge ging.
MarS hat geschrieben:
01.11.2021, 15:36
LivingDead hat geschrieben:
01.11.2021, 13:59
Jetzt wieder eine Diskussion zur Öffnung der Impfzentren anzustoßen ist ja Indiz dafür, mit wie wenig Weitblick in der Politik die ganze Zeit gehandelt wird.
Dass das tatsächlich wieder in Erwägung gezogen wird, wusste ich noch gar nicht. :shock: McClane hatte das ja ganz trefflich bemerkt, dass ich mich nicht allzu intensiv mit den Impfzentren auseinander gesetzt habe. Es wird doch hoffentlich nicht so sein, dass ich in meiner grenzenlosen Naivität hier einen besseren Riecher hatte als die Pappnasen, die sich primär damit beschäftigen.
Hierzu doch nochmal. Wenn Jens Spahn es anregt, dann kann das ja bei seinem Pandemiemanagement ja nur gut sein, gell?

Ich kann nur aus der Praxis hier in NRW sprechen. Ein Kumpel bekam beide Impfungen im Impfzentrum in der Messe. Bei der ersten im Juli musste er noch lange warten, bei der zweiten im August konnte er direkt durch, weil es so leer war. Seit Ende August haben sich die wöchentlichen Impfquoten auf gleichbleibendem Niveau eingependelt wie man im Impfdashboard sehen kann (also noch niedriger als zum beschriebenen Zeitpunkt). Insofern sehe ich die von MarS gepostete Geschichte eher anekdotisch als symptomatisch. Könnte die Lösung dann nicht darin bestehen, den mobilen Impfteams einfach etwas mehr Stoff mitzugeben? Denn die Zahl der Impflinge im niedrigen dreistelligen Bereich zieht ja nun auch im Gesamtbild keinen Hering vom Teller. Und wie ich sagte: Zumindest in NRW gibt es anstelle der riesigen Impfzentren immer noch zentrale Impfpunkte, wie etwa das Gesundheitsamt in Köln oder eine Impfstelle in der Nähe vom Düsseldorfer Bahnhof.
Nun kann vielleicht fragen, ob man die Impfzentren in einem Bundesland wie Sachsen, das bei seiner Impfquote den Spitzenreitern um 15 bis 20% hinterherhinkt, vielleicht länger als in anderen Bundesländern offen lassen sollen. Mag vielleicht eine Überlegung sein, da kenne ich mich vor Ort nicht aus.
Sollte aber ein Problem beim Impfen, wie es in freemans Postings öfter anklingt, der ländliche Charakter Sachsens sein, dann dürften Impfzentren da auch wenig bringen. Denn wie die Leute aus freemans Heimatdorf, wie er schrieb, noch nicht einmal ins Nachbardorf zum impfen kommen, wieso sollte ein noch weiter entferntes Impfzentrum da Abhilfe schaffen können? Vielleicht wäre die Lösung dann doch eher, noch mehr mobile Impfangebote an bisher nicht angesteuerten Orten anzubieten. Oder auf Ärzte wie jenen in freemans Heimatdorf einzuwirken bzw. ihn zu unterstützen, damit er auch vor Ort impft.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 03.11.2021, 07:47

Ich wollte mich aus der Diskussion eigentlich ausklinken, da ich der Ansicht bin, dass hier jeder seine Position dargelegt hat und sich nicht viel an den jeweiligen Meinungen ändern wird, egal wie viel hier noch geschrieben wird. Meine Hochachtung an LivingDead immer noch unermüdlich, ausführlich und mit vielen Quellen argumentiert.
Das mit der Meinung ist aber der kritische Punkt. Solange wir uns um Meinungen zanken, ist niemandem geholfen, da es bei einer Meinung nicht um richtig oder falsch geht, sondern um Überzeugungsarbeit. Was soll ich damit? Auch wenn ich hier wie eine Gegenposition zur derzeit gültigen Deutungshoheit auftrete, beleuchte ich zwar viele Meinungen aus einem anderen Blickwinkel, vertrete damit aber nicht automatisch die festgefahrene Position des klassischen Impfgegners. Vielleicht denke ich zu komplex, aber selbst wenn Living Dead dankenswerterweise hier gute und wichtige Argumente liefert, läuten dennoch die Alarmglocken, da Wissenschaft immer mit der Gesellschaft verflechtet ist. Der suggerierte isolierte Standpunkt eines Forschers ist nicht existent, denn eine Gesellschaft bestimmt die Bedingungen, die Aus- und Verwertung wissenschaftlicher Forschung. Das wird bei den Argumenten aber nach meinem Dafürhalten oft nicht berücksichtigt. Es ist für mich daher ungeheuer schwer, die ganzen Meinungsfacetten und vermeintlichen Tatsachenbehauptungen zu einer Wahrheit zusammenzufügen. Darum geht es mir aber, es geht mir nicht um Rechthaberei, sondern darum, eine höhere Ebene der Erkenntnis zu erlangen. Die beinhaltet aber definitiv nicht die entweder oder Positionen impfen ist gut oder impfen ist doof. Es ist komplexer, es ist für mich wie in einem Tetralemma, während die meisten Menschen und auch hier im Fred, nur die ersten beiden Positionen bedienen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 03.11.2021, 09:19

Für meine Begriffe geht es nicht nur um Meinungen, sondern auch darum, was eigentlich genauer im Zentrum des jeweiligen Interesses liegt und da reden wir imo häufiger auch mal aneinander vorbei. Aber auch das gehört zum Diskurs. MIR ist am wichtigsten, und deshalb reagiere ich immer mal wieder "verschnupft" auf Rechenbeispiele, weil die da FÜR MICH nichts zu suchen haben (ist net so böse gemeint, wies klingt!), was die ganze Situation aus der Gesellschaft macht. Diese Ungleichheiten, die befeuert werden. Dieses Skippen von Grundrechten und dieses "Egalfinden" von meist einer ganz bestimmten Gruppe. Dieses Gelaber, dass der und der mehr Rechte haben sollte, als ein anderer und dass man demokratische Grundrechte schonmal einfach so hinten runterfallen lassen sollte. Immerhin haben wir Corona-Kriegsrecht da draußen :lol:

Aktuell habe ich große Probleme damit, dass ich lesen muss, dass Großkonzerne Essensbereiche einrichten, die nach Geimpft und Ungeimpft unterscheiden. Und das wird für total normal gehalten. Witzigerweise sagen da nicht mal Ungeimpfte etwas dagegen. Was freilich auch viel mit der sozialen Erwartbarkeit zu tun hat. Oder Weihnachtsmärkte, die nur für Geimpfte aufhaben. Usw. usf. DAS IST Diskriminierung. Punkt! Genauso schwillt mir der Kamm, wenn ich lese, dass unsere Regierung gerne ungenutzte Impfdosen gen Afrika und Co. spenden wollen würde, sich die Hersteller da aber quer stellen, weil sie daran nichts verdienen können,, obwohl Deutschland ja schon dafür bezahlt hat!!! Und wer sagt da was gegen? Genau, niemand. Wie immer.

Das nur als aktuelle Beispiele...

Immer wieder wird die Solidarität beschworen. Wo ist aber die Solidarität in Wirklichkeit hin? Für mich hat die Pandemie gezeigt, dass die Menschheit durch und durch egoistisch ist. Das fing bei diesem Klopapiergehamster (das definitiv unrühmlichste, weil peinlichste Beispiel) an und zieht sich wie ein roter Faden durch die Pandemie und findet immer neue Höhepunkte (siehe aktuelle Beispiele). Deshalb kann ich immer nur zynisch lachen, wenn ausgerechnet die Solidarität herangezogen wird, um manchem Argument pro Impfe noch mehr Durchschlagskraft zu geben.

@ McClane: Was ich nicht unter den Tisch fallen lassen will bzgl. Impfzentren: Fairerweise muss ich zugeben, dass unser Landesfürst kostenlose Shuttledienste ab Punkten, wo öffentliche Verkehrsmittel nicht bis an die Zentren heranreichten, eingerichtet hat. Das nur als Beispiel, dass sich auch bemüht wurde. Nur das ist nune halt auch hinfällig. Und ja, das sollte über mobile Impfangebote erledigt werden. Von denen gab es aber bislang nicht wirklich viele erreichbare in der Gegend, von der ich rede. Und den Ärzten wäre vermutlich schon geholfen, wenn der Verwaltungsaufwand reduziert würde. Aber das geht in Deutschland freilich nur mit jahrelangem Vorlauf. ;-)

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 03.11.2021, 10:18

:00000654

P.S. Der nächste Schildbürgerstreich:
Laut einem Beschluss des Osnabrücker Landgerichts ist das Vorlegen eines gefälschten Impfausweises in einer Apotheke nicht strafbar. Strafrechtler sagen: Der Gesetzgeber hätte sauberer arbeiten müssen.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... s-101.html

Was für Nulpen!

:00000694
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 03.11.2021, 10:45

McClane hat geschrieben:
03.11.2021, 01:34
MarS hat geschrieben:
01.11.2021, 15:36
LivingDead hat geschrieben:
01.11.2021, 13:59
Jetzt wieder eine Diskussion zur Öffnung der Impfzentren anzustoßen ist ja Indiz dafür, mit wie wenig Weitblick in der Politik die ganze Zeit gehandelt wird.
Dass das tatsächlich wieder in Erwägung gezogen wird, wusste ich noch gar nicht. :shock: McClane hatte das ja ganz trefflich bemerkt, dass ich mich nicht allzu intensiv mit den Impfzentren auseinander gesetzt habe. Es wird doch hoffentlich nicht so sein, dass ich in meiner grenzenlosen Naivität hier einen besseren Riecher hatte als die Pappnasen, die sich primär damit beschäftigen.
Hierzu doch nochmal. Wenn Jens Spahn es anregt, dann kann das ja bei seinem Pandemiemanagement ja nur gut sein, gell?
Mir geht es nicht darum, Recht zu haben oder irgendetwas besser zu wissen. Du hast schon richtig bemerkt, dass ich dafür auch gar nicht tief genug im Thema stecke. Mir geht es also nicht um ein verstecktes Gefecht mit dir. Ich verstehe aber etwas von Organisation und dem Umgang mit Menschen und stelle mir daher entsprechende Fragen. Es hat nun ja nicht nur Jens Spahn (= der derzeitige Gesundheitsminister), sondern auch Karl Lauterbach (= der eventuell zukünftige Gesundheitsminister) von der Wiedereröffnung der Impfzentren gesprochen. Auch über die Wiedereinführung der kostenlosen Tests wird wieder gesprochen. Entschuldige bitte, aber wenn jemand wie ich, der wie eben angemerkt sich nur rudimentär mit dem Thema auseinander setzt, sich schon vor der Beendigung dieser Maßnahmen fragt, ob dass denn alles so richtig ist, ist es dann wirklich akzeptabel wenn Personen, die führend verantwortlich sind, hier total blind agieren?! Wie lange wollen wir denn noch auf Sicht fahren? Mir geht die Anwendung des Peter-Prinzips in der Verteilung der Posten in der Politik nur noch auf die Nerven und noch mehr nervt mich, dass alle dabei zusehen. Von daher finde ich die oben zitierte Aussage von dir auch nicht in Ordnung. In dieser Manier werden seit Monaten sämtliche offensichtliche Fehlentscheidungen, unsinnigen Wendungen etc. einfach weggewischt. Ich habe eine hohe Fehlertoleranz, aber nicht wenn absichtlich ignorant agiert wird.

Die Gesellschaft ist verwöhnt von über einer Dekade Aufschwung. Eine Zeit, in der man politisch durch Nichtstun Erfolge feiern konnte. Das ist nun vorbei. Die gesamte Situation ist total angespannt. Die Auswirkungen der politischen Inkompetenz weltweit ist überall zu spüren.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 04.11.2021, 11:13

Der Satz von freeman, liegt mir noch im Ohr:
freeman hat geschrieben:
03.11.2021, 09:19
Für meine Begriffe geht es nicht nur um Meinungen, sondern auch darum, was eigentlich genauer im Zentrum des jeweiligen Interesses liegt und da reden wir imo häufiger auch mal aneinander vorbei.
Ich will das noch mal kurz aufnehmen, um etwas gerade zu rücken, vielleicht auch, um uns alle in dieser Sache wieder etwas näher zusammen zu bringen.

Mir geht und ging es nie darum Impfung schlecht zu reden. Ich bin nicht nur geimpft, ich habe mir sogar AstraZeneca verpassen lassen, was auch hier im Board einige verwehrt haben (also auch dort Bedenken da waren). LivingDead leistet hier zu dem Thema wirklich hervorragende Beiträge. Die mehrfachen "Danke" die ihm dazu entgegen gebracht wurden, sind daher auch angebracht und waren sicher auch alle ernst gemeint.

Ich könnte jetzt behaupten, dass ich mich so vehement für einen anderen Umgang mit den Ungeimpften einsetze, weil ich mit meiner Kreuzimpfung in manchen Ländern als nicht voll geimpft, also praktisch als ungeimpft, angesehen werde. Das das meinen Alltag praktisch nicht betrifft, ist das natürlich Quatsch. Mir geht es hier um etwas Grundsätzliches. Es gibt keine Impfpflicht, es genügt also eine Impfung abzulehnen. Eine Begründung ist nicht notwendig. Nun will aber ein gewisser Teil der Gesellschaft, das ein anderer Teil sich aber nun unbedingt impfen lässt, was wiederum einen sehr intimen Eingriff für die betreffenden Personen darstellt. Warum die Impfung sinnvoll ist und warum uns das vorwärts bringen würde, ist mir dabei vollkommen klar. Ich verstehe aber dabei nur nicht, warum man hinsichtlich der Überzeugung der Ungeimpften mit Druck und Vorwürfen vorgeht, anstatt so wie LivingDead mit maximaler Aufklärung (in ruhiger und besonnener Weise).
Wenn ich nun z.B. lese, wie das Thema bei SFI zu einem Bruch in der Familie geführt hat, dann sehe ich diesen gegenseitigen Umgang als fehlgerichtet an. Ich befürchte, dass es lange dauern wird, bis sich diese Spannungen wieder abbauen. Ich hatte auch gestern erst wieder 2 Situationen, wo man die negativen Auswirkungen deutlich gespürt hat. Dafür mache ich die eben Politik verantwortlich. Natürlich ist es so, dass ich nicht immer richtig liege. Ich informiere mich nicht vollumfänglich, wodurch natürlich auch Wahrnehmungsverzerrungen stattfinden. Es wirkt aber immer wieder wie ein Schildbürgerstreich. Wenn McClane, der die Maßnahmen weitestgehend in Schutz nimmt, in einem Nebensatz unseren Gesundheitsminister in einem Nebensatz diskreditiert, dürfte meine Kritik auch nicht unangebracht sein. Ich verstehe dabei aber nicht, warum es doch eine große Anzahl an Bürgern gibt, die der Politik immer wieder Absolution erteilen, aber den Ungeimpften eine hohes Maß an Zorn entgegen bringen. Das passt für mich nicht und da macht sich auch entsprechend Verzweiflung in mir breit. Ich denke, dass wenn mal alle geschlossen, zielgerichtetere Maßnahmen von der Regierung fordern würden, dann wären wir vielleicht auch schon weiter. Denn ja, dass Ganze ist irgendwo auch eine Blaupause für das Umweltthema.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 04.11.2021, 11:53

Unaufgeregt und mit wenig Polemik werden hier einige Punkte vorgetragen, die aktuell besser laufen sollten:

https://www.welt.de/politik/video234831 ... sonal.html

Interessant dabei, weil es auch oftmals außer Acht gelassen wird, wie kurz auf die Situation beim Pfege- und Krankenhauspersonal eingegangen wird. Ich habe ja nun hautnah miterlebt wie es meine Frau mit einen ordentlichen Burnout umgehauen hat. Dabei ist das Thema nicht unerheblich, denn dadurch hat sich die Situation auch verschlechtert. Ich neige dazu, dass immer mal auszublenden, aber wir sind letztes Jahr sprichwörtlich durch die Hölle gegangen und waren kurz vorm Kollaps. Sicher auch einer der Gründe, warum ich mich oftmals so enorm kritisch zeige.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 04.11.2021, 15:57

Danke!

Immerhin hat man es jetzt wenigstens ein Politiker begriffen, während der Gutseldoktor Karl immer noch von der Pandemie der Ungeimpften spricht. :lol:

Zwei Pikse heißen nicht für alle: vollständig geimpft
Helge Braun:
„Vollständig geimpft zu sein bedeutet, dass man einen sehr guten Schutz davor hat, schwer an Corona zu erkranken oder gar daran zu versterben. Aber, wenn die vollständige Impfung – also in der Regel zwei Impfungen – länger als sechs Monate her ist, sehen wir immer mehr Impfdurchbrüche, gerade bei Älteren.“
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 04.11.2021, 16:05

Gerade im Radio gehört, dass sich küntig jeder seinen Booster-Pieks abholen kann, der möchte...

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 04.11.2021, 16:56

Danke auch von mir :!:

„Pandemie der Ungeimpften“
So ganz als Unsinn abtun kann man die Aussage aber eben nicht. Auch wenn zwischen den Zeilen unschönes Framing mitschwingt, muss man aber eben auch sagen, dass wenn es nur noch Impfdurchbrüche gäbe, wir wohl auch keine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ mehr hätten.

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Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 04.11.2021, 18:16

äh Timo...hol dir erstmal den ersten Pieks ab...dann kannst du was das Thema angeht, auch mitreden. Ich sehe hier eher ein suchen nach Argumenten, warum man sich die Impfung aus Bequemlichkeit sparen sollte. Dass wir so aus der pandemischen Lage mit vielen Toten und vor allem vielen Einschränkungen dazu - die dir auch nicht gefallen, wie du schon öfter erwähnt hattest, meine ich - niemals herauskommen, dass wir weitaus mehr Tote ohne Impfungen hätte usw....das alles scheint dich zumindest null zu interessieren...und das finde ich traurig, wenn jemand nur so in eine Richtung schaut. Pandemie der Ungeimpften trifft leider zu....hätten wir die Herdenimmunität bereits erreicht, wären wir über den Berg, das kann niemand ernsthaft bestreiten..ich bedanke mich schon mal für das, was kommen wird, bei allen, die so unvernünftig sind, sich nicht zumindest die Grundimmunisierung abzuholen... :evil:
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